Ob es uns passt oder nicht: Wir sind wie alle in den Tiefen und Weiten des Universums lebenden Arten Kinder der baryonischen Materie und verdanken den kosmischen Ingredienzen Protonen, Neutronen und Elektronen unser Dasein. Wir und die Außerirdischen sind gefangen im Kreislauf der Nukleosynthese. Die Materie, aus der wir bestehen, lief immer wieder durch Generationen von Sternen, bis diese über die Planetenbildung schließlich bei uns, dem Menschen und wohl auch bei den Extraterrestren landete.
Wir sind somit alle Abkömmlinge des Urknalls und die Nachkommen der baryonischen Materie. Selbst jene Intelligenzen, die sich schon vor Jahrtausenden von der natürlichen Evolution entkoppelt haben (womit wir gerade erst angefangen haben), ob es sich hierbei um reine Maschinenwesen oder künstliche Intelligenzen jenseits unserer Vorstellungskraft handelt, verdanken ihre Existenz dem Big Bang.
Bild: NASA
Am Anfang waren alle gleich. Die Startbedingungen waren für alle dieselben. Danach durchlief jede Art eine mehrere Milliarden währende kosmisch-planetare-biologisch-geistig-kulturell-technische Entwicklung, die stets singulären Charakter hatte. Jede Zivilisation nahm das Erbe des Big Bangs auf ihre ganz spezielle Weise an …
Wie viele Zivilisationen und Intelligenzen bislang als Komparsen an dem Schauspiel mitgewirkt haben und noch daran partizipieren, weiß bestenfalls ihr Regisseur, sofern es einen solchen überhaupt jemals gegeben hat.
Wir mögen in gewisser Weise vor 13,82 Milliarden Jahren alle derselben Ur-Eizelle entsprungen sein, dennoch ticken die Uhren von Zivilisation zu Zivilisation anders. Durch Zeit und Raum getrennt, lebt jede Gesellschaft in ihrem eigenen Kosmos, in ihrer eigenen Raum- und Zeitblase.
Irgendwo da draußen leben die Anderen; innerhalb und außerhalb unserer Galaxie. Unser Universum ist schlichtweg zu kreativ und groß, um nur einer intelligenten Lebensform ein passendes Biotop zu geben. Millionen bis Milliarden Zivilisationen mögen es sein, die in diesem Universum zeitlich und räumlich nebeneinander, aber nicht miteinander leben. Einige von ihnen haben sich bereits aus der Geschichte verabschiedet, andere werden wie der Homo sapiens noch folgen.
Fakt ist, dass der Zeitpfeil gemäß dem kosmologischen Prinzip für alle gleich schnell fliegt, da die Gesetze der Physik allerorts gelten. Der Weltraum ist homogen und isotrop. Das Universum hat keinen Mittelpunkt. Keine Richtung, kein Punkt im Kosmos ist ausgezeichnet. Die Physik wirkt überall gleich. Die Raumkrümmung hat im Mittel überall den gleichen Wert, und die Materie ist fernerhin genauso homogen verteilt. Selbst ultraintelligente Außerirdische, die noch nicht mit Wurmlöchern oder Schwarzen Löchern experimentieren, sitzen also räumlich und zeitlich im selben Boot wie wir.
Wenigstens am Anfang waren die Gesetze der Physik und somit die Chancen für Ausbildung von Leben für alle gleich.
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