Na dann: Lasst uns alles auf DNA speichern!!
Wen hab ich jetzt noch nicht davon überzeugt, dass DNA ein super Speichermedium ist? Höre ich Kritik? Ok, ok, ganz so einfach ist es natürlich in der Realität noch nicht. Da sind zum einen die Kosten: sowohl das Herstellen von DNA als auch das Lesen ist noch immer extrem teuer. Das Speichern eines Megabytes Information als DNA kostet mehrere tausend Euro, das Lesen mehrere hundert. Aber die Biotechnik auf dem Gebiet der DNA-Analyse entwickelt sich rasend schnell. Als das Erbgut des Menschen zum ersten Mal gelesen wurde, kostete das etwa 100 Millionen Euro (und mehr als 10 Jahre). Heute ist das bereits für weniger als 1000 Euro machbar. Auch werden die Methoden mit der Zeit weniger fehleranfällig. Dann benötigen wir weniger Kopien und erreichen eine noch höhere Speicherdichte.
Übrigens müsst ihr keine Angst haben, dass euch jemand mittels DNA-Speicher Krankheiten ins Erbgut einschleusen kann. Würdet ihr einen solchen Speicher verschlucken, würdet ihr die enthaltene DNA einfach verdauen, genauso wie ihr täglich die pflanzliche und tierische DNA eurer Nahrungsmittel verdaut.
Publikationen:
- Goldman N, Bertone P, Chen S, Dessimoz C, LeProust EM, Sipos B, Birney E.
Towards practical, high-capacity, low-maintenance information storage in synthesized DNA.
Nature, 494(7435):77-80, 2013. - Bornholt J, Lopez R, Carmean D, Ceze L, Seelig G, Strauss K.
A DNA-Based Archival Storage System
ASPLOS 2016
Kommentare (7)