Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang das “Open Science”-Konzept. Ein Virus sofort sequenzieren zu können hilft nur, wenn die in verschiedenen Laboren sequenzierten Genome auch miteinander verglichen und gemeinsam analysiert werden können. Es ist also dringend erforderlich, dass Daten während laufender Epidemien unmittelbar verbreitet werden und nicht erst nachdem eine entsprechende wissenschaftliche Publikation veröffentlicht wurde. Genau genommen nicht nur die Daten, sondern auch die (informatischen) Methoden, die zu deren Analyse entwickelt wurden. Offene Wissenschaft führt nicht nur zu genaueren wissenschaftlichen Einsichten, sondern hilft auch, die relevanten Informationen schnell in die Hände von Entscheidungsträgern zu befördern. Oder anders gesagt: Wem nützt schon die Nature/Science-Publikation, wenn wir letztlich alle dem Apokalypse-Virus zum Opfer fallen?
Tracking virus outbreaks in the twenty-first century.
Grubaugh ND, Ladner JT, Lemey P, Pybus OG, Rambaut A, Holmes EC, Andersen KG.
Nat Microbiol. 2019;4(1):10-19.
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