Auch das TFG fordert die freiwillig unentgeltliche Blutspende. Dazu heißt es im Gesetz:
„§ 1 Zweck des Gesetzes
Zweck dieses Gesetzes ist es, nach Maßgabe der nachfolgenden Vorschriften zur Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen von Menschen und zur Anwendung von Blutprodukten für eine sichere Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen und für eine gesicherte und sichere Versorgung der Bevölkerung mit Blutprodukten zu sorgen und deshalb die Selbstversorgung mit Blut und Plasma auf der Basis der freiwilligen und unentgeltlichen Blutspende zu fördern.“
In seinem Votum 1 aus dem November 1993 führt der AK Blut aus:
„Aufwandsentschädigung für Blut- und Plasmaspender
Der Arbeitskreis Blut befürwortet grundsätzlich eine unentgeltliche Spende von Blut oder Plasma. Eine Aufwandsentschädigung für direkte Kosten (z.B. für die Anfahrt und den Zeitaufwand) in einem Wert bis maximal DM 50 pro Spende wird jedoch für gerechtfertigt erachtet und als vereinbar mit den Richtlinien der WHO und des Europarates angesehen. Bei dem ersten Spendetermin sollte jedoch keine Aufwandsentschädigung gewährt werden. Bei häufigem Spenden von Plasma ist eine Obergrenze einzuhalten, damit die Aufwandsentschädigung nicht den Charakter einer Bezahlung annimmt.“
Soweit der AK Blut in seinem Votum. Die Voten des AK Blut findet man unter www.rki.de.
WHO, internationale medizinische Fachgesellschaft und Europarat plädieren in ihren Entscheidungen ausschließlich für die freiwillig unentgeltliche Blutspende. Nach diesen Empfehlungen ist eine Aufwandsentschädigung nur für den tatsächlichen Aufwand (Fahrtkosten, Parkgebühren allerdings kein Zeitaufwand) mit dem Prinzip der freiwilligen unentgeltlichen Blutspende vereinbar. Die in Deutschland übliche pauschalierte Aufwandsentschädigung steht mit diesen Vorgaben nicht in Einklang.
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Frage 5: Hämochromatose.
Bei der Hämochromatose nimmt der Körper zu viel Eisen auf. Da das Blut an sich gesund ist, dürfen diese Patienten dann auch Blut spenden?
In der Tat dürfen Hämochromatose-Patienten nach den neuesten Erkenntnissen Blut spenden, wenn ansonsten keine gesundheitlichen Hinderungsgründe bekannt sind. Allerdings ist die Anzahl der Blutspenden pro Jahr auf das in den Richtlinien angegebene Höchstmaß begrenzt: Frauen vier Vollblutspenden und Männer sechs Vollblutspenden.
Frage 6: Blutkonserven für Hüftoperationen?
Ein Kommentator unterstellte, dass viele Blutkonserven für unnötige Operationen verschwendet wird (Stichwort: Blutkonserven für Hüftoperationen). Was können Sie dazu zu sagen und wofür werden Blutkonserven verwendet?
Es ist egal woher diese Information stammt: sie ist falsch! Die meisten Blutkonserven werden heute für die Behandlung von Krebspatienten benötigt, etwa 30 %. Auch für die Behandlung von Leukämien benötigt man Blutpräparate vor und nach der Stammzelltransplantation. Wenn diese Präparate vor der Transplantation, insbesondere in der Zeit der Suche nach einem geeigneten Spender, nicht zur Verfügung stehen würden, brauchte man gar nicht weiter nach der Nadel im Heuhaufen suchen! Patienten, bei denen eine TEP ansteht, können mit Eigenblut behandelt werden oder kommen sogar ganz ohne Blutkonserven aus.
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Frage 7: DRK sichert die Blutversorgung auch bei seltenen Blutgruppen.
Herr Düppe, vielen Dank für ihre Antworten! Abschließend noch eine Frage: Was sind Ihrer Meinung nach die Besonderheiten des DRK-Blutspendedienstes?
Zu den Aufgaben der DRK-Blutspendedienste gehört die jederzeitige Versorgung mit Blutpräparaten auch unter erschwerten Bedingungen. Das erfordert einen flächendeckenden Apparat mit einer Verfügbarkeit an 365 Tagen rund um die Uhr. Private Blutspendeeinrichtungen aber auch Blutspendeeinrichtungen an Kliniken und Universitäten haben diese Verpflichtung nicht. Private Blutspendeeinrichtungen liefern nur zu Zeiten, die für sie wirtschaftlich lukrativ sind und verweisen beispielsweise am Wochenende und an Feiertagen an das DRK.
Einige DRK-Blutspendedienste unterhalten darüber hinaus auch noch Depots mit Präparaten für seltene Blutgruppenkonstellationen und stehen dabei auch mit ausländischen Einrichtungen in Austauschkontakt. Solche Programme sind teuer und aufwändig. Sie lassen sich über die einzelnen Präparate allein nicht finanzieren. Was aber sagen sie einem Patienten mit einer dieser seltenen Blutgruppen? Können wir nicht mit dienen – ist uns zu teuer!
Das wären die Antworten aus der Sicht des DRK zu euren Kommentaren.
Wurden eure Fragen beantwortet? Ist etwas offen geblieben?
Braucht ihr noch andere Quellen?
Hinterlasst mir einen Kommentar!
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