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Kommentare (8)

  1. #1 Theres
    25. Januar 2014

    @Tomi
    Das ist ja super. eine tolle Entwicklung.
    Ist doch etwas weiter als die Apfelbatterie, die ich noch in der Schule kennen lernte 🙂 Aber wie nennt man das jetzt, Biotechnologie oder Bionik oder wie? Mir fehlt ein Schlagwort, obwohl ich hier gern mitlese .
    Und ich frage mich, wieso vorher keiner auf die Idee kam – oder wieso sie nicht umzusetzen war … Sind die verwendeten Enzyme erst seit kurzem bekannt?

    • #2 Tomi
      25. Januar 2014

      Hi,

      bislang wurde immer versucht, Enzyme zu verwenden, wie sie auch aus bekannten Prozessen – wie in den Muskeln – zu finden sind. Diese sind aber zu empfindlich und arbeiten eben nur in den Muskeln effizient; in diesen Zellen würden sie einfach eingehen oder den Zucker nicht gleichmäßig genug abbauen.
      Dementsprechend hat man Enzyme gezielt verändert und synthetisiert. Und bei diesem Prozess die richtige Menge der verschiedenen Komponenten einzustellen bedarf sehr viel Geduld. Und anders als bei einer Kartoffelbatterie wird hier nicht einfach nur Galvanik ausgenutzt, sondern es wird gezielt eine Organik oxidiert und die freiwerdenden Elektronen effizient eingefangen.

      In der “supplementary information”, die auch frei zugänglich ist, kann man sich weitere Diagramme und das Genom der Enzyme angucken.
      https://www.nature.com/ncomms/2014/140121/ncomms4026/full/ncomms4026.html#supplementary-information

      Was wäre nun eine passende Bezeichnung? Hm … Biontech passt eigentlich ganz gut, für Bionik sind mir einzelne Enzyme nicht lebendig genug 😉

  2. #3 Hobbes
    25. Januar 2014

    Wow, in die Richtung hatte ich noch gar nichts gehört. Überaus interessant. Und Potential scheint ja vorhanden zu sein. Für mehr Infos wäre ich dankbar.
    Besonders die Herstellung interessiert mich. Es ist doch bestimmt möglich solche Enzyme irgendwann in gentechnisch veränderten Bakterien her zu stellen. Sollte das der Fall sein werden einzig die Herstellung und Anbringung der CNBs ein relevanter Kostenfaktor sein.

    • #4 Tomi
      25. Januar 2014

      Wenn ich das in der Arbeit richtig verstanden habe, werden die Enzyme genauso hergestellt.
      Die Arbeit ist noch recht frisch, ich schätze mal, dass deswegen noch nicht viele andere Quellen aufgetaucht sind, aber wenn die angegebenen elektrischen Werte wirklich reproduzierbar und stabil sein sollte, werden wir in der nächsten Zeit sicherlich noch mehr davon hören 🙂

  3. #5 Fliegenschubser
    25. Januar 2014

    Oha. Sehr coole Sache. Aber ich denke, dass es noch ein wenig dauern wird, bis ein deratiges Produkt wirklich marktreif ist. Die Effizienz von Enzymen ist im allg. sehr stark temperaturabhängig. Wenn dieser Akku nun nur bei 30°C (wild geraten) plusminus 5°C gut funktioniert, ist es leider nicht alltagstauglich. Aber für bestimmte Anwendungen (der angesprochene Herzschrittmacher) mit konstanter Umgebungstemperatur ist es trotzdem ein großer Schritt nach vorn.

  4. #6 Alderamin
    27. Januar 2014

    @Tomi

    Für eine 15%-ige Maltrin-Lösung geben die Forscher an, die Energiedichte moderner Lithium-Ionen Akkus sogar mehr um das doppelte zu übertreffen.

    Wow, das ist mal eine Ansage.

    Ich gehe nicht davon aus, dass diese Technik den Li-Ionen Akkus Konkurrenz machen
    oder sie gar ersetzen könnte

    Wo siehst Du denn da das Hauptproblem? Die Automobilindustrie ist doch verzweifelt auf der Suche nach Akkus mit höherer Kapazität für den Elektrofahrbetrieb. Taugen diese Zellen dafür nicht? Sind sie zu teuer und zu aufwändig in der Herstellung? Am Rohstoffpreis dürfte es ja nicht liegen.

    • #7 Tomi
      29. Januar 2014

      Ich sehe das Hauptproblem im Temperaturbereich.
      Enzyme haben nur einen bestimmten Temperaturbereich, in dem sie gut funktionieren.
      Damit ist diese Technologie für Autos wohl nicht interessant. Da sind Anwendungen im Haus besser geeignet – vllt. sogar Laptops. Aber die Frage werden wir wohl erst beantworten können, wenn die Spezifikationen der Batterie fest stehen.

  5. #8 Alderamin
    29. Januar 2014

    @Tomi

    Verstehe, danke. Klar, Autos müssen ja auch im Winter fahren können.