Frank Crawford, der Mann mit dem Sinn fürs Alltägliche
Crawford (* 25.10.1923, † 28.07.2003) war einer dieser Physiker, der, wenn er unser jetziges Internet zur Verfügung gehabt hätte, höchstwahrscheinlich einen sehr lesenswerten Blog betrieben hätte. Viele seiner Publikationen befassten sich mit der Physik alltäglicher Phänomene und ihm wurde nachgesagt, dass er seine Begeisterung für die Physik mit jedem, der in seine Nähe kam, teilte.
Aber auch hoch komplexe Themen gehörten zu seinem Repertoire. So hat er beim Nobelpreisträger Luis Walter Alvarez promoviert und in seinem Team maßgeblich bei der Weiterentwicklung der Blasenkammer mitgearbeitet, die wichtig für den Fortschritt im Bereich der Elementarteilchen war. Später befasste er sich mit astronomischen Fragen, arbeitete an der adaptiven Optik (diese braucht man, um die Effekte der flimmernden Atmosphäre bei terrestrischen Teleskopen auszugleichen) und widmete sich der Supernova-Suche. Weitere Infos über den Musiker, Professor und Erfinder sind in seinem Nachruf der California University Berkley zu finden [3].
Besonders zwei seiner Artikel zu alltäglichen Phänomenen führen mich wieder zurück zum eigentlichen Thema. 1982 erschien “The hot choclate effect” [1] und 1990 die verallgemeinerte Version: “Hot water, fresh beer, and salt” [2].
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Die Lösung: Heißes Wasser, frisches Bier und Salz
Im Grunde ist es dann auch ganz einfach: Wird ein Gefäß mit einer Flüssigkeit gefüllt, kann allgemein davon ausgegangen werden, dass Luft als winzige Bläschen mit eingebracht wird. Im Kaffee ist das schwierig zu beobachten, aber jeder kennt milchig getrübtes Leitungswasser, das nach kurzer Zeit wieder klar wird (die Trübung wird durch die kleinen Luftbläschen hervorgerufen).
Wird das Gefäß nun angeschlagen, wird ein Klang erzeugt, der durch den Inhalt beeinflusst wird. Es ist recht offensichtlich, dass z.B. ein voller Becher anders klingt als ein leerer. Schall breitet sich in Wasser anders aus als in Luft. Genauso breitet sich Schall in Wasser auch anders aus als in einem Gemisch von Wasser und Luft – oder in unserem Fall in einem Gemisch aus Kaffee und Luft, wobei die Effekte die gleichen bleiben.
Somit muss sich der Klang ändern, wenn nach dem Einfüllen die Luftbläschen mit der Zeit entweichen.
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