Eine ganz besonders beliebte Argumentationsweise der selbsternannten Klimaskeptiker ist ja das Argument durch Autorität. Das sind aber zumeist handerlesene Zitate ausgewählter Persönlichkeiten, auch gerne versehen mit Titel- und Bedeutungsannotationen. Warum die abweichenden oder abweichend aussehenden Zitate mehr zählen sollen als die viel häufigeren Meinungen der etablierten Klimaforscher, konnte mir keiner erklären. Auch nicht, warum Zitate die meist pure Meinungen wiedergeben, bedeutsamer sind als wissenschaftliche Veröffentlichungen.
Nun, sei es wie es will, da steckte jetzt die Behauptung drin dass etablierte Klimaforscher viel häufiger auf der Seite stehen, die für Handeln in Reaktion auf menschgemachte Klimaerwärmung sind.
Wie gut dass es Jim Prall gibt. Der macht sich nämlich viel Mühe und verwaltet eine Liste, auf der er die Namen von Klimaforschern auf der ganzen Welt sammelt und ihren citation index herausfindet, also wie oft sie bislang in anderen wissenschaftlichen Veröffentlichungen zitiert worden sind. Das ist ein etabliertes Maß für die Bedeutsamkeit eines Wissenschaftlers.
Er hat auch die großen Listen und Deklarationen der beiden Seiten ausgewertet (er nennt sie diplomatisch “Aktivisten” und “Inaktivisten”, je nachdem ob sie sich bereits für oder gegen menschgemachte Klimaerwärmung und/oder ein Handeln dagegen ausgesprochen haben). Und siehe da – unter den Top 500 Klimaforschern überwiegen die Aktivisten 6:1, die Skeptiker vereinigen gar nur 4.4% der Zitate auf sich. Jim Prall sagt, die Inaktivisten versammeln sich hauptsächlich im unteren Teil der Liste, bei den Nie-Zitierten.
Nun, es sollte selbstverständlich nie solch eine Metrik die wissenschaftlichen Argumente ersetzen. Aber wenn in einem Lager diejenigen mit dem größeren Ansehen (und ja auch gesunde wissenschaftliche Argumente liefern) in einem Lager so überwiegen, sollte das schon ein Denkanstoß sein.
(via Deltoid)
PS: Ach, und bitte, hier ist frisch eingerichtet, bitte nicht mit Bänken und Stühlen schmeißen, Verschwörungstheorien bleiben bitte auch daheim. Und wer wissenschaftlich Relevantes möchte, sollte sich sowieso lieber mit über die Entdeckung des bislang kleinsten beobachteten Exoplaneten freuen! Oder auf morgen oder übermorgen warten, dann gibts ein bißchen “harmlose” Physik.
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