Das Schöne an der skeptischen Bewegung ist, dass sie ausdrücklich ohne Hierarchie auskommt. Als Grassroots-Bewegung hat sie sich vor allem durch das Web 2.0, Blogs, Twitter ausgebreitet. Verschiedene Organisationen und Elemente tragen dazu bei, sie zusammen zu halten und zu formen, aber ohne eine Art Obrigkeit zu sein. Informiert bleiben kann man beispielsweise, wenn man sich einige der vielen Podcasts zu Skeptizismus, Wissenschaft oder Atheismus anhört. Hier sind nur einige skeptische Podcasts für den Einstieg (deutschsprachige scheint es leider nicht zu geben?! Naja, das mit den blogs ist ja auch noch eine Freak-Erscheinung leider…):
Mein Lieblingspodcast ist der Skeptic’s Guide to the Universe. Unter der Leitung von Stephen Novella, Gründer der New England Skeptical Society, trifft sich hier allwöchentlich die skeptische Runde der “Rogues”. Mit dabei sind Evan Bernstein, Rebecca Watson von Skepchick.org und Stephens Brüder Jay und Bob. Der SGU Podcast beschäftigt sich mit der Freude an Wissenschaft und dem Kampf gegen Pseudowissenschaft. Jeder Podcast beginnt mit einigen aktuellen Nachrichten, manchmal gefolgt von Leser-Emails. Einen großen Teil macht dann meist ein Interview mit einem bekannten Wissenschaftler, Skeptiker oder Autor aus. Schließlich folgen noch die beiden Rubriken “Science or Fiction” (die Rogues müssen aus drei Überschriften die erfundene Nachricht erkennen) und “Who’s That Noisy?” (Evan spielt einen Soundschnipsel, den die Zuhörer erkennen müssen).
Der SGU Podcast zeichnet sich vor allem durch die gemütliche Atmosphäre der Runde aus. Nach ein paar Mal hören kennt man die fünf ganz gut und fühlt sich einfach, als ob man in der Runde dabei und gut aufgehoben sei.
Der qualitativ beste Podcast ist meiner Meinung nach der Point of Inquiry, in dem D.J. Grothe wöchentlich ein Interview mit einem Wissenschaftler, Philosophen oder Skeptiker führt, meistens zu aktuellen Büchern, oft zu Themen des sekularen Humanismus und Atheismus, bzw. dessen Konsequenzen. Dieser Podcast stammt vom Center for Inquiry, einer US-NPO, die aber weltweit vertreten ist und als Mission hat, “to foster a secular society based on science, reason, freedom of inquiry, and humanist values.” Die Interviews zeichnen sich durch fantastische Gesprächspartner und durch hervorragende Fragen von D.J. aus.
Etwas mehr aus der Mitte der Skeptiker-Bewegung berichten Derek und Swoopy im Podcast des Skeptic Magazine, Skepticality. Neben dem Blick auf Aktuelles aus der Skeptiker-Szene steht auch hier immer ein Interview im Mittelpunkt.
Auf kürzere Podcasts, die eine Frage genauer beantworten, hat sich Brian Dunning bei Skeptoid spezialisiert. Die Podcasts sind hervorragend recherchiert und bieten umfassende, skeptisch fundierte Antworten. Sehr hörenswert!
Schließlich bleibt noch George Hrab und der Geologic Podcast. Hrab ist eigentlich Musiker, aber wenn er den Podcast nicht mit Konzertmitschnitten und großartig erzählten Anekdoten füllt, gibt es auch noch Rubriken wie den “religious moron of the week”. Manchmal nervt Hrab etwas mit seinem Drang, Wörter fünfmal zu wiederholen, weil er sich selbst so gerne hört, aber er ist trotzdem ein toller Story-Erzähler.
Und noch ein Bonus: Von den Skeptographers gibt es erst eine Folge, aber das besondere an diesem Podcast ist, dass es ein “community effort” ist. Jeder kann etwas aufnehmen und einsenden, und daraus werden dann die Episoden erstellt.
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