Den klassischen Hall-Effekt, benannt nach Edwin Hall, nicht nach dem was passiert wenn man in einen leeren Saal hineinruft, lernt man heute bereits in der Schule kennen. Er ist – ehrlich gesagt – nicht sonderlich spannend. Die Ausprägungen in der Quantenwelt jedoch zeigen den Weg in eine ganz andere Welt – und ihre Erforschung brachte den Entdeckern 1985 und 1988 Nobelpreise ein. Wir wollen mal schauen, was da so passiert.
Klassischer Hall-Effekt
Das Prinzip des klassischen Hall-Effektes ist nicht schwierig: Man nimmt einen elektrischen Leiter, am besten nicht nur einen Draht sondern meinetwegen eine Platte wie im Bild und lässt Strom durchfließen. Senkrecht zur Fließrichtung des Stroms baut man ein Magnetfeld auf.
Links sieht man den sogenannten Fermi-Block. Bis zu einer bestimmten Grenze sind alle Energiezustände besetzt. Das liegt daran, dass Elektronen Fermionen sind – also niemals zwei Elektronen genau den gleichen Quantenzustand haben. Daher müssen sich viele Elektronen auf höheren Energieplätzen einrichten, da die tieferen alle belegt sind.
Rechts daneben sieht man, was passiert wenn ein Magnetfeld angelegt wird: Durch die Quantifizierung der Kreisbahnen sind plötzlich nicht mehr alle Energiezustände erlaubt, und es richten sich diese Niveaus ein. Mehr noch, bei ausreichend großen Magnetfeldern entstehen sogar Level mit Lücken dazwischen, also Energiebereichen die kein Elektron einnehmen kann. Diese diskreten Levels nennt man Landau-Level, und sie sind die Ursache für den Quanten-Hall-Effekt. Im Verlauf des Widerstand (Hall-Widerstand ist Hall-Spannung geteilt durch anliegenden Strom) gegen die Stärke des Magnetfeldes sieht man diese Stufen (rote Linie):
Und diese Stufen sind nicht bei irgendwelchen Werten: Sie entsprechen einem Wert aus zwei Naturkonstanten, h/e², geteilt durch eine ganze Zahl, also geteilt durch 1,2,3…
Daher nennt man diesen Effekt den ganzzahligen Quanten-Hall-Effekt. Die Erklärung liegt darin, dass mit zunehmendem Magnetfeld oft die Oberkante der Energiezustände, die besetzt sind, in eine solche Energielücke rutscht. Dann ist man auf einer Stufe. Erst wenn mit zunehmendem Magnetfeld die Landau-Level noch weiter auseinanderrutschen, kommt es wieder zu einem Anstieg im Widerstand:
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