Harold Edgerton war ein Pionier der Photographie. Er benutzte ein stroboskopisches Licht, um Aufnahmen von schnellen Prozessen zu machen. Zu seinen berühmten Bildern zählen z.B. Aufnahmen von Tropfen die in Milch treffen, Gewehrkugeln die Spielkarten durchschlagen oder auch von Atombombenexplosionen. Einige Fotos kann man auch in dieser Galerie sehen.
Das Prinzip, schnelle Prozesse durch kurze Lichtpulse sichtbar zu machen, ist heute einige Größenordnungen weiter. Stand der Technik sind ultrakurze Laserpulse, die nur etwa 10 hoch -18 Sekunden lang sind – Attosekunden. Ein neuer Vorschlag in den Physical Review Letters von Forschern aus Heidelberg könnte benutzt werden, um Lichtpulse von der Dauer einer Yoctosekunde zu erzeugen – 10 hoch -24 Sekunden.
Dieser Zeitraum ist so kurz, dass selbst Licht in einer Yoctosekunde nur den Weg eines Atomkern-Durchmessers zurücklegt.
Wie kann man so kurze Pulse erzeugen?
Die Forscher schreiben, dass solche Pulse in abkühlenden Quark-Gluon-Plasmen zu erwarten seien. Quark-Gluon-Plasmen sind ultraheiße Materiezustände, eine wilde Suppe aus den Bestandteilen der Nukleonen, den Quarks, und den Teilchen die sie zusammenhalten, den Gluonen. Es ist ein Zustand, wie er im Universum Bruchteile von Sekunden nach dem Urknall geherrscht hat; und der heutzutage in Kollisionen von Scherionen erforscht wird, z.B. bald am ALICE-Experiment am LHC.
Die Pulse, die von QGP ausgesandt werden könnten, weisen unter den richtigen Bedingungen eine Doppel-Peak-Form auf, also zwei Pulse kurz nacheinander. Das ist eine wichtige Bedingung, um etwas mit diesen Pulsen anfangen zu können: Denn wenn man einen Prozess untersuchen will, regt man erst etwas an und beobachtet es dann mit dem zweiten Puls. Das nennt man Pump-Probe-Experiment.
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