Jetzt hätte ich ja fast nur langweilig “Positronen in Blitzen” in den Titel geschrieben. Aber da hätte ja wieder niemand draufgeklickt. Gebt es zu, “Antimaterie” hat euch hergeführt? Tja, danke Dan Brown, aber ich muss euch mal wieder sagen: So etwas besonderes ist Antimaterie nicht. In der Tat ist Antimaterie uns nur deswegen so unvertraut, weil sie die unangenehme Angewohnheit hat, sich mit ihren Brudern aus “normaler” Materie spinnefeind ist. Trifft ein Elektron auf seinen “bösen Bruder”, des Positron, dann löschen sich beides aus und verpuffen in einem Photonenpaar.
In diesem Prozess, der Paarvernichtung, entstehen Photonen von je 511 keV – der Ruhemasse der Elektronen/Positronen. Also eine sehr charakteristische Strahlung – findet man Photonen der passenden Wellenlänge, weiß man dass hier Paarvernichtung stattgefunden haben muss. Mehr noch, man weiß dass hier Positronen aufgetreten sind!
Seit Anfang der 90er Jahre, seit man mit Ssatelliten-Teleskopen Gammastrahlung aus dem Universum beobachtete, z.B. mit dem Compton Gamma-Ray Observatory, hatte man auch in Gewittern Gammastrahlung gemessen, vor, während und auch nach Blitzen. Man vermutet einen Zusammenhang mit dem Entstehen von Blitzen. Gebremste Ladungen senden Strahlung aus, also vielleicht ist es eine massive Ladungsverschiebung die mit dem Blitz zusammenhängt.
Während man also der Gammastrahlung grundsätzlich auf der Spur ist, hat jetzt das aktuelle Gammastrahlen-Observatorium GLAST/FERMI die oben beschriebene Signatur von Positronen in Gewittern gefunden!
Diese Erkenntnis wurde wohl Donnerstag auf einer Konferenz vorgestellt, und ist wohl ziemlich überraschend.
(via Wired Science)
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