Letzte Woche fand in Chamonix ein Workshop zur Leistung des LHC statt. Vor allem wurde dabei der Plan für die Zukunft erstellt, und der birgt gute und schlechte Nachrichten.
Vor der Winterpause hat der LHC ja schon erfolgreich seinen Neustart erlebt, erste Daten gesammelt und einen neuen Energierekord aufgestellt. Übrigens, wo sind eigentlich die Leute die während der Zwangspause gar fürchterliche Reden geschwungen haben über den LHC? Ziemlich ruhig geworden…
Jedenfalls wird es jetzt ab März mit halber Maximalenergie weitergehen, hat man beschlossen. In der Zwangspause waren zusätzliche Sicherungssysteme installiert worden, und die Magneten “trainiert” worden, bis 5 TeV zu laufen. Man setzt jetzt aber darauf, mit der halben Maximalenergie, also 3,5 TeV, lange Daten zu sammeln. Man möchte nicht das Risiko eingehen, bis 5 TeV hoch zu gehen, sondern mag lieber 18-24 Monate auf dieser Energie Daten anhäufen, bis man eine integrierte Luminosität von 1 Femtobarn-1 zusammen hat. Das inverse Barn (ja, das kommt von Scheune, da das Barn ein Maß für die Zielfläche einer Kollision ist. Physiker haben einen seltsamen Humor, fragt nicht.) ist ein Maß für die Anzahl an Kollisionen. Mit einem fb-1 hat man dann eine solide Grundlage, um eine Menge Physik zu betreiben und die hungrigen Physiker zufrieden zu stellen, die mit Monte-Carlo-Methoden und Neuronalen Netzen in den Startlöchern stehen, um richtige Daten auszuwerten.
Die haben dann auch Zeit, denn ab Ende 2011 wird der LHC wieder eine lange Pause von 18 Monaten einlegen, um 2012 2013 mit voller Energie zurückkehren zu können. In dieser zeit müssen weitere Reparaturen erledigt werden, Sicherungssysteme installiert werden und die Magneten darauf eingestellt zu werden, 7 TeV zu vertragen.
Also: Erstmal Kollisionen mit 7 TeV (Zwei Strahlen mit 3,5 TeV), Daten sammeln, dann auswerten und tolle Physik machen, und dann ab 2012 2013 volle Fahrt voraus mit 14 TeV. Klingt nach einem Plan!
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