Es war ja klar, nachdem sie schon die Quantenmechanik für sich entdeckt und dreimal überfahren haben, vergehen sich die Esos jetzt auch noch an den Neutrinos. Die irrsinnige Behauptung: Neutrinos transportieren Informationen rückwärts durch die Zeit.
Irgendwie hat sich der Autor, der sich auch noch hinter einem feigen Pseudonym versteckt und einen auf mittelalterlichen Weisen macht, von dem seltsamen Paper über zeitreisende Higgs-Bosonen inspirieren lassen. Daraus stellt er die dämliche Theorie auf: Neutrinos reagieren deswegen so selten, weil sie rückwärts in der Zeit reisen und uns Botschaften des Kosmos senden. Und natürlich – wie könnte es anders sein – die bösen Wissenschaftler sind Schuld dran, dass manche Menschen nie ihre kosmische Erleuchtung finden werden.
Schlimm ist auch, dass eine eigentlich interessante Entdeckung dazu missbraucht wird: Dass das Neutrino-Experiment Borexino im Gran Sasso-Labor bekannt gegeben hat, Neutrinos aus der Erdinnern gemessen zu haben. Das ist insofern beeindruckend, als dass man eh schon einen geringen Fluss an Neutrinos hat. Man muss also außerdem noch aus der Energie-/Impulssignatur genau rekonstruieren, wo sie herkamen. Zuerst wurden Geoneutrinos wohl beim KamLAND-Experiment gefunden, und jetzt sind bei Borexino über zwei Jahre ganze 9.9 Neutrinos gemessen worden. Damit widerlegt man übrigens, dass die Erde durch einen natürlichen Kernreaktor angetrieben wird…aber mit zeitreisendne Botschaften hat es doch eher wenig zu tun.
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