Angesichts des extremen Erdbebens von gestern, den noch nicht abschätzbaren Folgen (aber auch – das muss man erwähnen – den durch Forschung, Ingenieurskunst und strenge Bauauflagen vielleicht Millionen verhinderten Verletzten und Toten) ist es schon sehr schwierig, sich ordentlich zu informieren. Leider befinden sich zwei Atomkraftwerke in der Fukushima-Region in kritischem Zustand, und bei einem ist sogar das Außengebäude explodiert.
Leider ist es sehr schwierig, an gute Informationen zu kommen. Gerade die deutschen Medien scheinen begierig Greenpeace-Meinungen zu verbreiten. Diese überschlagen sich seit gestern in ihrer Schwärze und scheinen grad den Weltuntergang herbei zu schreien. Diese Instrumentalisierung der Katastrophe für primitive Anti-Atompropaganda finde ich einfach nur noch widerlich. Ehrlich, egal was dort passiert, wer nach dieser Panikmache noch zu Greenpeace hält ist nicht mehr mein Freund.
Stattdessen wäre es wichtiger denn je, ordentliche Informationen zu sammeln. Ich bin auch kein Experte und auch dieses Wochenende vermutlich wenig am Computer, aber vielleicht ist es ganz gut, hier Links zu echter Information zu sammeln.

Was z.B. nicht passieren kann ist eine Explosion wie in Tschernobyl, da der Reaktorkern (Graphitkern) brannte und deutlich schlechter eingepackt war. Bessere Vergleiche hört man zu Three Mile Island, wo es 1979 tatsächlich eine teilweise Kernschmelze gab, die aber mit Mühe und Glück in den Griff zu bekommen war.
In den Fukushima-Kraftwerken arbeiten die Leute auch noch und versuchen, die Situation in den Griff zu bekommen. Nochmal: Die Situation ist sehr ernst und kann Menschenleben kosten, aber Panikmache ist fehl am Platz und die Instrumentalisierung für Anti-Atomkraft-Stimmung ist absolut daneben.

Also, wenn ihr Links zu echten Informationen und Einschätzungen habt, ladet die doch bitte hier ab; ich werde versuchen den Beitrag unregelmäßig upzudaten. Vielleicht schaffen wir es gemeinsam, ein bisschen Einordnung zu betreiben.

Bei Nature’s The Great Beyond gibt es eine Übersicht zur Situation. Kritisch sind zwei Reaktoren in Fukushima Daiichi und einer in Fukushima Daini. Die Explosion hat sich in Daiichi 1 ereinigt, es ist unklar ob der Behälter beschädigt wurde, was von der Regierung aber als unwahrscheinlich angegeben wird.
Die Sueddeutsche hat eine gute FAQ-Sektion zur möglichen Lage in Fukushima.
World Nuclear News hat eine längere Einschätzung, aber die Seite ist überlastet.

Also, bitte, wenn ihr aktuellere Links habt her damit; wenn ihr echte Fragen habt her damit, es findet sich hoffentlich hier eine Antowrt dazu. Bitte postet mit Augenmaß.

Update 12:35:
Gute Berichterstattung gibt es grundsätzlich beim englischsprachigen Al Jazeera, das man online ansehen kann.

Update 13:20: Viele Informationen über Sicherheitskonzepte und Maßnahmen im Störfall hat arclight getwittert.

Update 13:30: Modellierungen der Windrichtungen ab Fukushima – aufs Meer hinaus.

Auch wenn sie “AntiAtompiraten” heißen, sie sammeln mit Augenmaß Nachrichten.

Vielleicht ganz interessant, hab ich mal vor ein paar Jahren geguckt, eine Dokumentation, wie die Katastrophe in Tschernobyl zustande kam (ist vierteilig, Link geht auf den ersten Teil).

Update 13:45: Die Meldungen sind uneins, zwischen Kernschmelze und “Es gab gar keine Explosion” in Daiichi ist alles dabei. Der letzte Stand war meines Empfindens weiterhin, dass der Reaktorbehälter unbeschädigt ist aber das Gebäude drumherum. Ich denke, es hilft jetzt nur mal eine halbe Stunde zu warten.

Wegen Überlastung der Server verteilt die IAEO auch auf Facebook Informationen.

Update 14:00: Unbedingt lesen! Wie Dampf- und Siedewasserreaktoren funktionieren im physikBlog.

Update 14:30Al Jazeera zitiert den Kabinettsprecher Yukio Edano:

The nuclear reactor is surrounded by a steel reactor container, which is then surrounded by a concrete building.

The concrete building collapsed. We found out that the reactor container inside didn’t explode.

Also, es stimmt, der Reaktorbehälter ist nicht beschädigt (ein Stahlcontainer), aber das Betongebäude drumrum ist kollabiert.

Anscheinend plant man Seewasser einzuleiten um den Kern zu kühlen. Das würde fünf bis zu Stunden dauern und insgesamt 10 Tage.
Die Explosion war eine Knallgasreaktion durch Wasserstoff, der durch den fallenden Kühlwasserspiegel entwichen ist.

Update 14:40: Hier kann man die Unterschiede zwischen dem Tschernobyl-Reaktor und Siedewasserreaktoren ansehen. Der hatte vor allem keinen Sicherheitsbehälter – eben der in Fukushima noch intakt ist.

Update 17:30: Keine neuen Nachrichten, auch die Fernsehberichte geben jetzt eigentlich den Stand von 14:30 wieder. Das CNN-Liveblog bietet auch eine gute Übersicht über alle Geschehnisse rund um die Naturkatastrophe.
Hier sieht man angeblich die Strahlungsmessungen um Fukushima. Weiß jemand mehr ob die angegebene Energiedosis größenordnungsmäßig Sinn macht?
Die Kommentare hab ich aufgegeben, poste meinetwegen jeder was er will für oder gegen Greenpeace und darüber was für eine Schande für die Scienceblogs ich bin.

Dass es immer noch heftige Nachbeben gibt kann man sich beim US Geological Survey ansehen, der sowieso zu allen Aspekten von Erdbeben tolle Informationen und Datenbanken bietet.

Wenn auch solche Katastrophen ein guter Anlass sind, etwas an Hilfsorganisationen zu spenden: Denkt dran dass z.B. Chile noch lange nicht mit den Folgen des Erdbebens vom letzten Jahr fertig geworden ist; wenn ihr spendet schickt es doch allgemein an eine Hilfsorganisation und nicht zweckgebunden, die wissen besser wie sie das Geld einsetzen sollten.

Schließlich noch eine Einschätzung beim Physikblog.

Update 17:50: Al Jazeera bringt jetzt (in ihrem Blog) leider auch mehr Spekulationen, aber ohne Belege.

Update 18:10: Etwas zur Kontroverse um die Analysen der Stabilität des Brennstoffes und des Sicherheitsbehälters bei Reuters, was aber kaum einzuschätzen ist, weil nicht dabei steht wie die verschiedenen Experten zu ihren Schlüssen gekommen sind. Ich würde eher konservativ sagen: Wer nicht vor Ort ist kann nur mutmaßen – also weiter Geduld.

Ein Querschnitt durch den einen Reaktor mit ähnlichem Sicherheitsbehälter.

Update 21:30: Auch der Internationalen Atomenergiebehörde ist gemeldet worden, dass die Explosion außerhalb des Sicherheitsbehälters stattfand und dieser unbeschädigt sei. Es wird auch bestätigt, dass bereits mit Seewasser gekühlt wird. In der Nähe des Kraftwerks seien die radioaktiven Substanzen Caesium-137 und Iod-131 gemessen worden und erhöhte Level an Radioaktivität, aber mit abnehmender Stärke.
Auf der Internationalen Skala für nukleare Zwischenfälle INES wird der Unfall als Stufe 4 (‘Accident with Local Consequences’) eingestuft. Die Skala läuft von 0 bis 7; Three Mile Island war 5, Tschernobyl eine 7.

Update 22:00: Prof. Paddy Regan hält die gemessenen Isotopen (Caesium-137 und Iod-131) für konsistent mit geringer Leckage durch Ablassen von Dampf aus dem Reaktor. Hinter dem Link gibt es weitere Informationen und Einschätzungen von Physikern, die konsistent mit den bisherigen Informationen sind.

Warum man Iodtabletten gibt – um durch die Iodblockade zu verhindern, dass radioaktive Iod-Isotopen in der Schilddrüse angereichert werden und dort Krebs verursachen kann.

Update 22:50: Anscheinend spricht grad ein Offizieller, BBC und Al Jazeera melden übereinstimmend, dass auch in Daiichi 3 die Notkühlung ausgefallen sei (1, dessen Hülle explodiert ist wird ja bereits mit Seewasser gekühlt). Außerdem wurde bekannt, dass bis zu 160 Personen verstrahlt sein könnten und bei 9 erhöhte Strahlung festgestellt wurde.

Sonntag, 13. März 2011, 10:55Eine sehr übersichtliche animierte Grafik bei der New York Times erklärt, was bislang passiert ist.

Der IAEA wurde gemeldet, dass wenigstens an den drei Daini-Reaktoren keine Notablassungen von Dampf vorgenommen werden mussten. Acht Arbeiter in Daiichi wurden verletzt: vier bei der Explosion, drei in anderen Unfällen, ein weiterer bekam eine erhöhte Strahlendosis ab. In Daini wurde ein Arbeiter bei einem Kranunfall getötet und vier weitere verletzt.

Update 11:05: Einige Überlegungen zu Strahlenschutzanzügen der Arbeiter.

Update 11:10BBC meldet in ihrem Live-Blog, dass die japanischen Behören in Daiichi 3 keine Kernschmelze annehmen, wie vorher behauptet wurde. Aber in 1 wird jetzt wohl offiziell eine partielle Kernschmelze angenommen – das würde wohl heißen dass die Messungen der Caesium- und Iod-Isotopen dies bestätigt haben müssen. Bleibt nochmal drauf hinzuweisen dass eine (partielle) Kernschmelze noch nicht unbedingt das Austreten aus dem Sicherheitsbehälter bedeutet (siehe auch Three Mile Island) oder eine gewaltige Explosion wie in Tschernobyl. Bleibt wohl aber auch wieder nur darauf zu warten, dass die IAEA die Meldung bestätigt.

Mehr als 2,5 Millionen japanische Haushalte sind ohne Strom und 1 Million ohne Wasser. Das ist die größere Gefahr für die Japaner, also ich befürchte, dass meine Sorgen um den Atomunfall sich vor allem um mich drehen und nicht um die Japaner!

Update 11:30: Eine Übersicht über die Geschehnisse in Three Mile Island. Fünf Tage hat es dort gedauert und 50% des Kerns schmolzen dabei.

Update 11:40: Auch in Daiichi 3 wurde Dampf abgelassen und jetzt wird mit Seewasser gekühlt, meldet World Nuclear News unter Berufung auf die Betreiber TEPCO. Weiß jemand wie die Kühlung mit Seewasser eingeplant war, war das immer als Notfallmaßnahme vorgesehen/vorbereitet?

Update 12:40: Ob die Kühlung mit Seewasser immer vorgesehen war habe ich nicht herausgefunden, aber warum man es nicht immer tut und wieso jetzt doch:

Saltwater is corrosive and can damage pipes so it has never been used for cooling a nuclear core, experts said. But when the explosion destroyed the system for circulating freshwater through the core, company officials thought they had little choice left but to inject cold seawater into the containment vessel. At this point, damage to the pipes is inconsequential.

von hier (Detroit Free Press/Los Angeles Times). Salzwasser kann die Rohre korrodieren, daher kann man es nicht immer einsetzen, aber jetzt wo die Kiste eh kaputt ist und nichts anderes mehr geht ist es folgenlos wenn die Rohre beschädigt werden.

Update 16:15: Um das Kraftwerk Onogawa, 155 km von Fukushima entfernt, wurden erhöhte Level Radioaktivität festgestellt, man sucht nach der Quelle. Es ist noch nicht klar, ob dies bedeutet dass der Reaktor in Gefahr ist.
Ein Diskussionsbeitrag von Josef Oehmen (der leider jetzt nach Astroturfing riecht, Nachtrag 15.03., 13:00), der ziemlich anschaulich und ruhig erklärt was vorgefallen ist und wie man vorgeht. Er ist der Ansicht, dass die Kühlung mit Seewasser klappt und da die Reaktoren ja abgestellt sind, es auch dabei bleiben wird; wo die gemessenen Isotopen Caesium und Iod herkommen (teilweise beschädigte Brennstäbe). Eine genaue Inspektion des Reaktors und der Brennstäbe wird 4-5 Jahre dauern.
Die Einleitung von Meerwasser war wohl laut Pressekonferenz gestern nicht vorgesehen gewesen.

Update 18:00: Es wird gemeldet, dass eine Pumpe in einem dritten (!) Reaktorkomplex, Tokai, ausgefallen sei. Das hieße aber dass die Notpumpen noch funktionieren/existieren?

Update 18:15 Tagesschau Newsticker:
“Der Betreiber des Atomkraftwerks Tokai hat Berichten über technische Probleme mit dem Kühlsystem dementiert. Zwar seien zwei Dieselgeneratoren, die Kühlpumpen antreiben, ausgefallen. Der dritte Generator laufe aber störungsfrei. Damit sei die Kühlung des Reaktorblocks 2 ausreichende gesichert. ”

Danke MartinB.
Also Vorsicht vor dem Reporting Bias, jetzt wird leider alles gemeldet was irgendwie in die Richtung geht, und vielleicht ohne ausreichende Prüfung.

Update 18:25: Noch zwei interessante Links aus der Mail gefischt, danke:

Wie entstand eigentlich der Wasserstoff der die Explosion der Außenhülle ausgelöst hat? Das findet sich in Kapitel 3 dieser Dissertation. Kurz: Der Wasserspiegel sinkt und legt Teile der Brennstäbe frei, und Wasser reagiert mit dem Zirkon der Hülle und wird reduziert.

Und bei Joe drüben auf den SciLogs gibt es Infos zur Bewertung des gesundheitlichen Risikos.

Update Montag, 14.03.2011, 09:25: Die Außenhülle ist explodiert aber der Sicherheitsbehälter intakt, bei der SB-Datenbank wie auch bei Daiichi Reaktor 3. Die SItuation schien ähnlich zu sein wie in Daiichi 1: Es ist Wasserstoff in der Außenhülle explodiert. Es wurden sechs Personen verletzt, aber der Kontrollraum blieb intakt, man kann vermuten dass es ähnlich wie bei Einheit 1 weiter geht mit der Seewasserkühlung; das klang wenigstens gestern abend vorsichtig positiv: Der Druck war im Reaktor gefallen, aber man war nicht sicher ob die Wasserstandsanzeige funktioniert.
Was mir noch nicht klar ist, wie der Wasserstoff aus dem Behälter in die Außenhülle gelangt, hängt das mit dem Druck ablassen zusammen? Hat da jemand etwas zu?

In Onogawa hat man keine Schäden am Reaktor gefunden, und vermutet dass die kurzfristig erhöhten Strahlenmessungen aus Fukushima stammen? Das kann schon sein da man ja Wind nach Nordosten erwartete und Onogawa nördlich von Daiichi liegt, aber immerhin 155 km!

Update 11:25: Mehr zum Aufbau des Reaktors und der Timeline der Geschehnisse. Ja, der hat ein “Atomkraft – Ja bitte”-Badge. Das finde ich genauso albern wie “Anti Atomkraft”-Sticker, aber der Artikel enthält doch gute Informationen. Und wo wir dabei sind: Der CDU/CSU-Twitteraccount hat hierher verlinkt, schön mit genehmen Zitat. Alles was die grad twittern ist Beschönigung in die andere Richtung. Auch nicht weniger widerlich.

Leider meldet jetzt auch Einheit Daiichi 2 Verlust der Kühlfunktion.

Update 11:40: Offizielles PDF mit dem aktuellen Status der Fukushima-Reaktoren.

Wie und wo der Wasserstoff herkam, scheint nicht ganz klar zu sein!

Update 13:25: Eine kleine Sammlung an Informationen des Bundesamt für Strahlenschutz.

An Daiichi 2 herrscht plötzlich Aufregung und sogar Vermutungen dass gar kein Wasser mehr im Reaktor sei und die Brennstäbe exponiert seien. Aber die Meldungen sind noch nicht einig und wahrscheinlich hilft wieder nur Warten, was tatsächlich vorliegt.

Update 17:00: Die offizielle Meldung an die IAEA bezüglich Reaktor 2 ist wenig ergiebig aber auch weniger dramatisch als manches was in der ersten Unsicherheit herumgeisterte (und vielleicht auch zu früh gemeldet wurde). Lediglich dass der Wasserstand abgesenkt vorgefunden wurde und mit Seewasser nachgefüllt wird. Es bleibt abzuwarten, wie so vergleichsweise plötzlich aus ersten Pumpenproblemen ein möglicher vollständiger Trockenlauf wurde.
Aber neu ist, dass gestern kurz der Seewasser-Vorrat für Einheit 1 und 3 knapp wurden – und die Einspeisung unterbrochen wurde, aber inzwischen wieder aufgeholt wurde.
Außerdem gibt es eine Liste der evakuierten Ortschaften. Etwa 185000 Einwochner wurden evakuiert.

Update 18:00: Die Situation in Einheit 2 scheint wirklich ernst gewesen zu sein, die Brennstäbe müssen je nachdem wo man liest ganz oder teilweise freigelegt worden sein; weil eine Seewasser-Pumpe kein Benzin mehr hatte. Man hat Druck abgelassen, und dann erhöhte Strahlungslevel gemessen die auf eine wenigstens teilweise Beschädigung der Brennstäbe schließen lassen. Wie stark die gemessene Strahlungsdosis war wird vielleicht im nächsten IAEA-Report stehen.

Update 18:35: Nature berichtet über das globale Radioaktivität-Messnetzwerk, das die Daten permanent bereitstellt, aber nur den Mitgliedsstaaten direkt. Nach dem Tsunami 2004 wurden die Erdbebendaten frei verfügbar, aber die Mitgliedsstaaten stellen die Radioaktivitätsmessungen leider noch nicht zur Verfügung!

Update 19:10: Snopes enttarnt die gefälschte Karte der Verbreitung möglichen Fallouts.

Dienstag, 15. März, 7:50: Leider ist die Situation über (unsere) Nacht eskaliert, und in Daiichi 2, in dem gestern der Wasserspiegel stark abfiel (und spätere Berichte noch angaben auch nicht schnell zum Steigen zu bewegen war) ist der Sicherheitsbehälter anscheinend beschädigt worden. (Nachtrag: Klar ist nicht dass er beschädigt wurde, da ja durch den Brand in 4 Radioaktivität austrat und dort lokal die Strahlungsdosis sehr viel höher war). Es gab eine Explosion um 18:20 Uhr Ortszeit.
Zudem ist auch noch das Lager für verbrauchte Brennstäbe (?) beim eigentlich abgeschalteten Reaktor 4 in Brand geraten (mittlerweile gelöscht) und Radioaktivität sei frei geworden! Um das Kraftwerk 4 stieg kurzzeitig die Strahlendosis auf lebensgefährliche 400 Millisievert pro Stunde, zwischen 2 und 3 auf 30. Normalerweise wird eine Höchstdosis von 10 Millisievert pro Jahr erwartet, wer also noch in Fukushima arbeitet dürfte verstrahlt worden sein. Ich hoffe, dass Karten öffentlich gemacht werden wie sich die Strahlung verteilt und wie schnell sie abnimmt.

Nachtrag: Es ist gar nicht klar dass Behälter 2 beschädigt ist; die Quelle der Strahlung war vor allem der Brand bei Kraftwerk 4.

Update 9:35: Nach den Angaben von Nature spricht doch mehr für eine Beschädigung des Behälters 2, da die höchste Dosis bei Einheit 3 gemessen wurde, nicht 4; wobei wenn die Tabelle mit den Werten vom Tor der Anlage stimmt (die ist plötzlich in Mikrosievert), die Dosis mit 0.5-8 mS/h doch schon einen Faktor hundert niedriger war. Die Übersicht über Strahlenmessungen in Japan zeigt nur ein unbefriedigendes “under survey”. Ein kohärenteres Bild lässt sich nicht zusammenbasteln bis jetzt, leider.

Update 13:00: Lars bloggt zur Gefahr durch die abgebrannten Elemente in den Abklingbecken.

Der IAEA wurde gemeldet, dass die Strahlendosis vor Ort wieder stark gefallen ist.
Nachtrag: Das ist der Stand von heute morgen um 8 (unserer Zeit).

Update 19:15: Ein Beitrag zu Gesundheitsrisiken und Strahlendosen

Eine ziemlich geniale Zusammenfassung von allem, was wir bisher wissen im Economist.

It is too early to say how Fukushima fared with the calamity, all things considered. Much of the damage seems to have been caused by the tsunami wrecking the diesel generators–a single failure that resulted in a series of others, and was, in turn, compounded by them. Surely, though, planning for such contingencies can reasonably be considered part and parcel of the technology writ large. And this failed on too many fronts. Switching rooms were flooded. Auxiliary power systems failed. And that is before the full extent of the damage suffered by the reactors is known for sure. True, in accordance with safety regulations, these were designed to withstand tremors of magnitude 8.2. That they survived relatively unscathed through a magnitude 9.0 earthquake–ie, one that, given the scale’s logarithmic nature, was approximately 15 times more powerful–seems remarkable. But an expensive installation was ruined, lives were lost and hazardous levels of radiation leaked into the atmosphere. If no further harm is done, an amount of damage comparatively small when set against the many thousands of lives lost across all affected areas might be seen as a victory–but hardly one to celebrate.

Und auch Geoff Brumfiel hat in Nature News ein kritische Zusammenfassung der Geschehnisse und der (möglichen) Konsequenzen.

Ihr solltet auch nicht die Stellungnahme des DPG-Präsidenten drüben bei Christian übersehen.

Update 20:50: Ich habe mal versucht herauszufinden, wie stark das Erdbeben denn in Fukushima selbst war. Denn man liest ja immer, dass das Kraftwerk bis 8.2 ausgelegt war aber das Erdbeben 8.9 betrug (mittlerweile auf Magnitude 9.0 korrigiert). aber natürlich liegt Fukushima nicht im Epizentrum und hat daher ein Erdbeben geringerer Magnitude erfahren.
Der US Geological Survey bietet die Möglichkeit, selbst erlebte Erdbeben einzutragen und stellt die ausgewerteten Daten bereit. Die Meldungsdichte zum Erdbeben vom Freitag in Japan ist verständlich gering, was die Auswertung nicht sehr genau macht. Es finden sich nur vier Meldungen für die Region Fukushima, die auch auf ganze Intensitäten (Mercalliskala, da aus Beobachtungen) gerundet sind. In diesem Intensity Summary aber wird eine Intensität von 7.9 angegeben. Aber zudem sind Mercalliskala und die gemessene Momente-Magnituden-Skala auch nicht direkt umrechenbar.

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In diesem Plot sind alle gemeldeten Beobachtungen eingetragen. Da lässt sich leider aus der Punktwolke auch wenig entnehmen, die Linien die da reingefittet sind…naja…

Aber Fukushima liegt 178 km entfernt. Wenigstens dass die Magnitude wohl in dieser Entfernung näher an 8 als an 9 liegt kann man vermuten. Ich hoffe, jemand kennt Quellen für bessere Karten der Stärke, dann bitte melden per Mail, Twitter, Facebook oder Briefschildkröte.

Update 16.03., 16:30: Eine Google Map mit einer Übersicht über Zeitserien an Strahlungsmessungen, zum Großteil inoffizielle Messungen (von Privtaleuten).

Und eine genauere Analyse und Darstellung der offiziellen Daiichi-Daten.

Eine Sammlung aller Nature-Artikel zum Thema.

Ein geleaktes Protokoll von 2008, in dem die IAEA die Erdbebensicherheit in Japan in Frage stellte.

Update 19:35: Das mit den 178 km vom Epizentrum stimmt nicht, die nächsten Stationen hier sind MYG012 und MYG013, und da war die Intensität schon 9.

Update 20.03., 15:00: In den letzten Tagen scheint die Kiste kurz vorm Abgrund abgebremst worden zu sein. Die Reaktoren sind einigermaßen stabilisiert. Die Hauptsorgen haben die Abklingbecken gemacht, weswegen auch die Wasserwerfer- und dann Feuerwehraktionen nötig wurden. Zunächst wurde – scheinbar wenigstens etwas erfolgreich – das Abklingbecken von Reaktor 3 wieder aufgefüllt (nicht der Reaktor, der wird doch mit Seewasser gekühlt). Die Wasserwerfer waren nicht kräftig genug, aber die Feuerwehr-Aktion scheint etwas Erfolg gehabt zu haben. Abklingbecken 4 soll folgen, worin übrigens nicht nur abgebrannte Brennstäbe lagen, nicht nur einzelne aktive, nein der GANZE VERDAMMTE KERN von Reaktor 4 liegt da drin m(
Positiver ist da, dass die externe Stromversorgung teilweise wiederhergestellt ist und wenigstens 5 und 6 wieder gekühlt werden.

Im japanischen Fernsehen hat man niedliche Dioramen der Reaktoren.

Einige Bemühungen gibt es, die Strahlenbelastung zu veranschaulichen. Hier etwas von BoingBoing, aber richtig richtig gut ist die Grafik von xkcd, und hier ist eine weitere crowdsourced Strahlungskarte.

Die Unfälle haben jetzt auf der INES-Skala teilweise Level 5 erreicht, den Status von Three Mile Island.

Update 21.03., 21:50: Die Zusammenfassung to end all Zusammenfassungen im physikBlog.

Kommentare (623)

  1. #2 BreitSide
    03/12/2011

    cohen: es wird schon gemacht, wonach Du fragst.

    Schau mal nach bei der Modellregion Harz.

    Und bau bitte nicht den Strohmann auf, wir wollten/könnten sofort weltweit 100 % regenerativ abdecken.

    Vergiss bitte nicht die vielfältigen Speicher- und Glättemöglichkeiten:
    – intelligente Abschaltungen,
    – Notstromaggregate (im Rahmen der üblichen Tests),
    – Pumpspeicherwerke,
    – E-Auto-Akkus,
    – Schwungradspeicher,
    – HGÜ-Leitungen,
    – Trägheitsmoment der Windräder,
    – Biomassekraftwerke.

    Diese Techniken sind längst verfügbar, anders als die phantomhafte Fusion.

    Außerdem kann der zu erwartende Windertrag schon Stunden zuvor sehr genau ausgerechnet werden.

    Atomkraft steht all diesen Bemühungen diametral entgegen.

  2. #3 BreitSide
    03/12/2011

    @amiga-freak: genau so sehe ich das auch.

    Und auch ich bin überzeugt, dass die japanischen Experten vor 2 Tagen ein solches Szenario für ünmöglich gehalten hätten. Im Brustton der Überzeugung.

  3. #4 Hel
    03/12/2011

    @Cohen

    Wenn mir jemand seriös vorrechnet, wie man die Versorgung mit elektrischer Energie bei Windstille und bedecktem Himmel mit geringem Co2-Ausstoß locker hinbekommt, bin ich auch für einen Ausstieg aus der Kernenergie.

    Na klar, entweder die eierlegende Inlandswollmilchsau oder die alternativlose Kernenergie.

    Die Naturgesetze lassen sich nicht schönreden, die gelten immer.

    Unschlagbar begründet *hüstel*

    @Breiti

    Ich bin hier auf jeden Fall dein Ober-Sympathisant, sorge mich aber fast schon ein wenig um deinen Blutdruck 😉 Meiner ist eh zu niedrig, da macht das nix.

    @all

    Bzgl der Nutzung von Atomkraft ergibt sich übrigens weltweit ein sehr unterschiedliches Bild, vgl https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Nuclear_power_worldwide-2009.svg&filetimestamp=20100701185908

    @Ali

    Danke dafür, dass du zwischendurch mal wieder auf die weiterhin widersprüchliche Nachrichtenlage hinweist…

  4. #5 BreitSide
    03/12/2011

    @Thomas: hast Du BreitSide· 12.03.11 · 20:28 Uhr gelesen?

    Da hab ich Dir einen Punkt erklärt. Hast Du den verstanden? Wenn ja, welchen willst Du als nächsten?

  5. #6 Tomtom
    03/12/2011

    @Breitside:

    “- welches ist die Auslegungserdbebenstärke?”

    Das wird für jedes KKW einzeln bestimmt. Als Grundlage wird das stärkste Erdbeben der Region aus geschichtlichen Aufzeichnungen verwendet, basierend auf der MSK-Skala. Diese subjektive Skala (I bis XII) wird durch Ingenieurskunst in Beschleunigungswerte umgerechnet. Darauf basieren dann die Auslegungsrechnungen.

    Die Vorschrift behandelt Beben der Stärken VI bis VIII. Mit stärkeren Beben wird in D offenbar nicht gerechnet, sind aber schon vorgekommen 😮

    “- welches ist die höchste Erdbebenstärke der letzten 10, 100 oder 1.000 Jahre?”

    Nun, das stärkste und älteste beschriebene Beben in Deutschland war lt. Wikipedia bei Düren im Jahre 1756 mit einem Skalenwert von IX!

    Brisantere Zahlen hier:
    https://www.geowiss.uni-hamburg.de/i-geogr/staff/grimmel/atomweb/atomkr.htm#anchor1151517

    Tomtom

  6. #7 MartinS
    03/12/2011

    @Ali:
    Ali, ich bin Dir ausgesprochen dankbar dafür, dass Du versuchst, diese zeitlich deplatzierte und auf mangelnden Fakten beruhende Pro & Contra Diskussion auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.
    Du hast zwar mehrfach darauf hingewiesen, dass es Dir um die unsichere Datenlage geht und nicht darum generell die Diskussion um Kernkraftwerke ‘abzuwürgen’!
    Aber leider kommt das bei einigen Teilnehmern nicht sonderlich gut an, weil ja dann ‘die ganze schöne Panikstimmung wieder vergessen wäre‘, die jetzt so prima ins Konzept passt.

    Egal ob Pro- oder Contra-Vertreter: Gebt Ruhe mit der Diskussion und kümmert euch lieber darum, wie diese Katastrophe von den Medien behandelt, ausgeschlachtet, verkauft und spekulativ aufbereitet wird.

  7. #8 BreitSide
    03/12/2011

    @tomtom: IX, das heißt 9? Autsch! Das wäre dann ein 200-jähriges Maximum. Oder sind diese Skalen nicht vergleichbar (Richter und MSK)? Hast du ja auch angedeutet (“subjektive Skala”).

    @Hel: danke, ich leide allgemein eher unter zu niedrigem Blutdruck…

    @ali: sorry, ob der paar trolligen Kommentare hier kriegst Du offenbar den einen oder anderen Querschläger ab. Hab zB gar nicht gemerkt, dass Du überhaupt nichts zu den Ereignissen an sich gesagt hattest, nur zur Behandlung derselben. Bin heute schon etwas übermüdet aus der vergangenen Woche.

  8. #9 test
    03/12/2011

    @rincewind: die Züge wurden zum Glück wieder gefunden, wie SpiegelOnline berichtet

  9. #10 BreitSide
    03/12/2011

    Puuuhf, mal wieder Dampf ablassen.

    Danke den etwas Ruhigeren, beständig die Wogen geglättet zu haben:-)

  10. #11 Tomtom
    03/12/2011

    @Ali:
    “Es liegen kaum Informationen vor, die wirklich für eine Diskussion dienlich sind.”

    Doch. Eine Explosion, die die Aussenwände pulverisiert und verstrahlte Personen. Die sind gesetzt und Fakt. Darüber kann man sprechen.

    Du weichst aber wieder und wieder auf die spannende aber noch nicht geklärte Frage der Kernschmelze aus. Da hast Du Recht – da fehlen die Fakten. Aber über das will ich gar nicht diskutieren. Nur DU bringst das immer wieder aufs Tablett.

    “Gras über die Sache wachsen lassen ist aber etwas anderes als es “als Einzelfall” darzustellen.”

    Auch Einzelfälle eignen sich zum Widerlegen von Thesen. Die mantrahaft widerholte These der intrinsisch sicheren westlichen Reaktoren ist mit dem Zeitpunkt der Explosion gefallen. Im wissenschaftlichen Sinn reicht nun mal ein einziges Gegenbeispiel.

    Wer behauptet, westliche Reaktoren würden nicht explodieren ist eben hiermit der Lüge überführt. Es war schon immer strittig und ist seit heute nachweislich falsch.

    Tomtom

  11. #12 Tomtom
    03/12/2011

    @Breitside:
    Nein, Richter und MSK sind nicht vergleichbar. MSK:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Medvedev-Sponheuer-Karnik-Skala

    Tomtom

  12. #13 BreitSide
    03/12/2011

    @tomtom: da kann ich Dir nur zustimmen. Selbst wenn – hoffentlich – nur Wenige direkt oder indirekt durch das AKW Fukushima verstorben sind oder versterben werden.

  13. #14 Thomas
    03/12/2011

    @Thomas: hast Du BreitSide· 12.03.11 · 20:28 Uhr gelesen?

    Da hab ich Dir einen Punkt erklärt. Hast Du den verstanden? Wenn ja, welchen willst Du als nächsten?

    Das ist Stand der Dinge ?
    Mach mir doch bitte mal ein Datenblatt dieses Akkus zügänglich.

    Dir ist bewusst das die Restkapazität eines Sekundärelements von dem Entladestrom abhängt ?

    Ja beim den heutigen Li Akkus kommst Du beim entladen mit 10c in den Bereich von 90%.
    Du musst das Teil vorher aber auch laden, nebenbei soll das Fzg auch noch benutzt werden.
    Ausserdem schafft das Ding dann nicht mehr so viele Zyklen (c10).
    Zum Laden kann ich wirklich keine Zahlen liefern 😉

    Laden war bisher aber immer ein bisschen schlechter…
    Ohne genauen Typ würde ich auf 0.7-0.88 “schätzen”.

    Nach meiner Unbildung gilt : Eta = Eta1 * Eta2

    Jepp, besser als ein Verbrennungsmotor ist das garantiert.
    Aber sooo toll nun auch wieder nicht.

    Die Energie muss bedarfsgerecht gewandelt werden… !

    Elektrische Energie Chemisch zu speichern ist ebenso elegant wie Wärme-Kraft maschinen zu betreiben.

    Ich glaube nicht das wir uns hier über Akkus unterhalten wollen, oder ?

    Mann kann nur hoffen dass der Reaktor bald wieder gekühlt wird !
    Ich will auch keine Wetten auf den Ausgang der Situation abgeben.

    Die Menschen durch die Flut sind verloren.
    Wenn jetzt aber noch mehr passiert…
    …und ich behaupte keiner kann erahnen was dann passiert.

    Zum einen kann ich mir nicht vorstellen wie man “regenerativ” Terrawatt Leistungen 24/7 generieren will ohne auf Kernenergie zurückzugreifen.
    Aber dieses Ereignis gibt einem zu denken.

    Wieviel Menschen (und deren leid) sind 1.300MW wert ?

  14. #15 Hel
    03/12/2011

    @BreitSide

    @Hel: danke, ich leide allgemein eher unter zu niedrigem Blutdruck…

    Breiti, auch du..? Da kann man mal sehen, dass man das Leidenschaftlichkeitspotenzial von Hypotonen wie dir und mir niemals unterschätzen sollte 😉

    @MartinS

    Egal ob Pro- oder Contra-Vertreter: Gebt Ruhe mit der Diskussion und kümmert euch lieber darum, wie diese Katastrophe von den Medien behandelt, ausgeschlachtet, verkauft und spekulativ aufbereitet wird.

    Sehr guter Vorschlag, wär ja auch mal back 2 topic…

  15. #16 ali
    03/12/2011

    @Tomtom

    Nein das Ausmass ist nicht bekannt, man weiss nur mit Sicherheit von einem Kontrollverlust, aber kaum etwas über die genauen Ursachen und Konsequenzen. Ich habe auch geschrieben warum dieses aber relevant ist, ausser natürlich man stellt sich auf den Standpunkt, dass Nuklearenergie nur mit Null Risiko akzeptabel ist. Das kann man, dann müssen wir aber über diesen Richtwert diskutieren, denn dass sie mit Risiken verbunden ist, bestreiten wohl die wenigsten. Dies sollte dann aber auch konsistent sein mit anderen Bereichen wo man ähnliche Risiken akzeptiert.

    Ich habe nie von Einzelfall geschrieben. Es war BreitSide der meinte es würde später dann einfach als “Einzelfall” dargestellt und ich wollte wissen wie dies mit dem Zeitpunkt der Diskussion zusammenhängt (und nur das war meine Frage, da es mir nicht logisch nachvollziebar schien). Dann hast du geschrieben du wolltest diese Aussage verteidigen und hast aber auf “Gras drüber wachsen lassen” umgeschwenkt, was meines Erachtens was anderes ist. Wenn du nun sagst “Einzelfälle können Thesen widerlegen” dann weiss ich wirklich nicht mehr worüber wir diskutieren. Meine Frage war simpel und entstammte dem Versuch das Argument betreffend dem Zeitpunkt der Diskussion nachzuvollziehen. Die Antwort finde ich nach wie vor nirgends.

  16. #17 BK
    03/12/2011

    Ich stimme Ali hier voll und ganz zu, es ist zum jetzigen Zeitpunkt zu früh, um irgendwelche fundierten Debatten zu führen. Trotzdem ist es erstaunlich, dass gerade zum jetzigen Zeitpunkt die AKW-Befürworter aus den Löchern kommen und mit den ewig abgedroschenen, teils schon längst widerlegten Scheinargumenten um sich schmeißen.
    1. Es wird behauptet, Atomstrom sei billig. Das ist er nicht, das wurde bereits zum xten Mal durchgerechnet.
    2. Es wird behauptet, Deutschland könne nicht zu 100% aus regenerativen Energien versorgt werden. Das ist schlicht falsch. Momentan geht das noch nicht, was jedem klar sein sollte. Ein Abschalten der AKWs, wie es manche Fanatiker von jetzt auf gleich ja fordern, geht nicht. Trotzdem ist die Behauptung einer Stromlücke schlichtweg eine Lüge. Es gibt mittlerweile dutzende Studien dazu.
    3. AKWs haben einen hohen Wirkungsgrad? Lachhaft….der Wirkungsgrad eines AKWs liegt bei ca. 35%…so dolle ist das nicht.
    4. Atomstrom ist auch mitnichten CO2 neutral. Rechnet man den Energieaufwand und die CO2-Bilanzen des Uranabbaus, der Wiederaufbereitunganlagen sowie für den Transport mit ein, bekommt man ein ziemlich schlechtes Ergebnis.
    etc. pp.

  17. #18 BreitSide
    03/12/2011

    @Thomas:

    Nach meiner Unbildung gilt : Eta = Eta1 * Eta2

    Jepp, besser als ein Verbrennungsmotor ist das garantiert.
    Aber sooo toll nun auch wieder nicht.

    Ok, 90 % im Quadrat. Was willst Du denn noch? Es gibt zZ nichts Besseres als die Li-Akkus. Oder was ist Deine Alternative? Bitte nicht “weiter wie bisher”.

    So ist also Dein Punkt durch. Dass Li-Akkus “dämlich” seien, ist damit ausgeräumt. Oder?

    Und jetzt wieder on topic, ja?

  18. #19 Spender
    03/12/2011

    Keine Faktenquelle, aber deutlich: ein Kommentar von David Harnasch.

  19. #20 BreitSide
    03/12/2011

    Spender·
    12.03.11 · 22:50 Uhr

    Keine Faktenquelle, aber deutlich: ein Kommentar von David Harnasch.

    Deutlich dämlich.

    Die “Achse des Blöden” ist einfach unterirdisch.

    Jörg, bitte löschen. diesen meinen Kommentar dann bitte auch.

  20. #21 Thorsten
    03/12/2011

    > Keine Faktenquelle, aber deutlich: ein Kommentar von David Harnasch.

    Das ist doch wieder nur Medienkritik. Über wen wird sich hier eigentlich aufgeregt? Ist es nicht bei jedem Ereignis so, dass höchstmögliche Quote gefahren wird? Dann auf “die Deutschen” zu schimpfen, ist wohl auch typisch deutsch.

    Aber einen guten Aspekt gegen Atomkraft bringt der Mann: Kennt jemand eine Regierung, die jemals verantwortungsvoll damit umgegangen ist? Bei dem, was mittlerweile über Gorleben und Asse rausgekommen ist, hätte man den Flietzpiepen die Erlaubnis zur Führung eines AKWs längst abnehmen müssen…

  21. #22 BreitSide
    03/12/2011

    BK: richtig, laut Wiki emittiert ein AKW heute etwa doppelt so viel CO2 pro kWh wie eine WKA.

    AKW mit steigender Tendenz (immer schlechtere Vorkommen),
    WKA mit fallender Tendenz (immer bessere Technik).

  22. #23 MartinS
    03/12/2011

    N24 meldet gerade, dass auch bei Fukushima 3 die Kühlung ausgefallen sei.
    Irgendwie kann ich das nicht so recht glauben, dass bei einem möglichen Super-GAU ‘ein paar Meter weiter’, die anderen Kraftwerksblöcke noch in Betrieb sind. Hat jemand belastbare Informationen darüber, ob die anderen Blöcke tatsächlich noch in Betrieb sind?

  23. #24 BK
    03/12/2011

    @ MartinS: keiner der Reaktoren ist noch in Betrieb, bereits beim gestrigen Erdbeben wurde die Notabschaltung ausgelöst.
    Allerdings sind halt Atomreaktoren dann nicht wirklich “aus”.
    Infos bitte hier lesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Nachzerfallsw%C3%A4rme

  24. #25 buzzti
    03/12/2011

    @MartinS Ich glaube nicht, dass die anderen Reaktoren noch in Betrieb sind, aber auch abgeschaltete Reaktoren müssen gekühlt werden um die Nachzerfallswärme abzuführen.

  25. #26 Tomtom
    03/12/2011

    @Ali:

    “Nein das Ausmass ist nicht bekannt, man weiss nur mit Sicherheit von einem Kontrollverlust, aber kaum etwas über die genauen Ursachen und Konsequenzen. Ich habe auch geschrieben warum dieses aber relevant ist, ausser natürlich man stellt sich auf den Standpunkt, dass Nuklearenergie nur mit Null Risiko akzeptabel ist.”

    Ich bin mir nicht sicher, auf welchem Level ich Dich abholen kann. Ich mache Risikobewertungen für Großanlagen beruflich und kenne viele Safety Normen im Industrieumfeld und bin mir nicht sicher, welchen Hintergrund Du hast.

    Es kommt bei Risikobewertungen nicht auf die tatsächlichen Konsequenzen an. Austritt von Radioaktivität ist zu verhindern. Punkt. Es spielt dabei keine Rolle ob Ostwind oder Westwind ist. Auch wenn bei Ostwind 0 Tote und bei Westwind 1000 Tote zu beklagen sind. “Zufall”, “Glück gehabt” oder “Pech gehabt” darf keine Rolle in der Auslegung von Sicherheitsmassnahmen spielen.

    Ich werde konkret: Wie jdm hier schon geschrieben hat ist Risiko = Wahrscheinlichkeit * (potentieller) Schaden.
    Eine Geschichte wie diese ist völlig unkontrollierbar. Kernschmelze oder nicht liegt nicht in unserer Hand, sondern ist dem Zufall überlassen. Damit fällt dieser Fall in die höchste Schadensklasse, die in der Risikobewertung existiert. Unabhängig davon, ob denn nur Sachschaden passiert oder zigtausend Menschen sterben.

    Nun darf ein Schadensfall der höchsten Schadensklasse nur sehr selten vorkommen – ich schau jetzt nicht nach, aber ich denke, es dürften nur alle paar Millionen Jahre sein. Dass es schon nach 40 Jahren so weit war, ist ein starker Hinweis darauf, dass was faul ist.

    Und ja, das kann man jetzt schon sagen, ohne die Hintergründe zu wissen.

    “Das kann man, dann müssen wir aber über diesen Richtwert diskutieren, denn dass sie mit Risiken verbunden ist, bestreiten wohl die wenigsten.”

    Der Richtwert ist ein gesellschaftlich akzeptierter und wurde deswegen in die Norm geschrieben. Kann man ja nachlesen. Der Richtwert wird aber nicht eingehalten.

    “Dies sollte dann aber auch konsistent sein mit anderen Bereichen wo man ähnliche Risiken akzeptiert.”

    Das wird weder von den Normen gefordert, noch wird das auch nur ein einziger Mensch dieser Welt halbwegs in seinem Leben hinbekommen. Wir sind alle inkonsequent.

    “Ich habe nie von Einzelfall geschrieben. Es war BreitSide der meinte es würde später dann einfach als “Einzelfall” dargestellt und ich wollte wissen wie dies mit dem Zeitpunkt der Diskussion zusammenhängt (und nur das war meine Frage, da es mir nicht logisch nachvollziebar schien).”

    Hatte ich nicht so verstanden, sorry. Wir sind da etwas abgeschweift.
    Meine Stellungnahme: Es hat nichts damit zu tun. Es ist aber durchaus möglich, dass ohne Lehre so weitergemacht wird, wenn Gras über die Sache gewachsen ist. Und das ist IMHO dringend zu vermeiden.

    Tomtom

  26. #27 buzzti
    03/12/2011

    https://www.tepco.co.jp/cc/press/betu11_j/images/110313a.pdf

    Interpretiere ich das richtig? Strahlungsdosis steigt weiter – mittlerweile bei 3 mSv/h.

  27. #28 ali
    03/13/2011

    @Tomtom

    Mein Background ist leicht erklärt: Ich habe reichlich wenig Ahnung von Atomkraftwerken, Ingenieurskunst, Physik und Japan. Ich bin Politikwissenenschaftler. Wenn ich Begriffe wie Risiko oder Richtwert benutze, sind das nicht technische Begriffe sonder beziehen sich mehr auf die gesellschaftliche Relevanz.

    Wenn ich also von Risiko schreibe meine ich das Risiko, welches wir (als Gesellschaft) bereit sind einzugehen und da kommt es sehr wohl auf die Konsequenzen an. Ich habe auch etwas Mühe nachzuvollziehen, dass die Konsequenzen für die Risikobewertung keine Rolle spielen sollen, ist es doch eine Frage des Ereignisses für welches man das Risiko abschätzen möchte (dann ist es aber reine Definitionssache). Du wirst kaum behaupten, dass es für die politische Diskussion egal ist, ob bei einem Ereignis einfach “nur” der Reaktor im Eimer ist (sofern dies überhaupt möglich ist), oder aber im Umkreis von 30km alles radioaktiv verseucht wurde (Achtung: die Zahl ist frei erfunden). Es geht mir also nicht um die Windrichtung, weil die spielt bei der Bewertung kaum eine Rolle, sondern darum, dass es viel grundsätzlicher keine gesicherten Angaben gibt bisher wie viel Radioaktivität ausgetreten ist und inwiefern die Gesamtbevölkerung betroffen war (oder eben nicht) und welche Faktoren dafür verantwortlich sind. Du scheinst dies nach wie vor voraus zu setzen.

    “Richtwert” war ebenfalls nicht technisch gemeint sondern bezog sich auf den “argumentativen Richtwert” (der mir als einziger mit deiner Argumentation kohärenter Fall einfiel) von Null Risiko. Wenn ich dich nun richtig verstehe argumentierst du aber, dass die Einschätzung zum Risiko eines Austritts von Radioaktivität nicht korrekt ist. Dazu zwei Einwände: Erstens, ohne zusätzliche Fakten wissen wir das aber in diesem spezifischen Fall (noch) nicht. Es könnte auch sein, dass geschlampt wurde, falsch reagiert, unzureichende Sicherheitsmassnahmen implementiert, etc. wurden. Zweitens, du nennst die Zahl von einmal in einer Million Jahren. Das ist genau mein Punkt, dies ist die politische Diskussion die geführt werden muss, da eben Null-Risiko nicht möglich ist. Man muss sich einigen was die Güter sind die es zu schützen gilt und inwiefern wir bereit sind Kompromiss einzugehen (und solche muss man immer eingehen und tut man auch immer eingehen)

  28. #29 ali
    03/13/2011

    Sorry, der letzte Kommentar ging zu früh weg. Ich hoffe er ist trotzdem halbwegs verständlich.

  29. #30 nobu
    03/13/2011

    @buzzti

    nein, du hast da einen lesefehler drin.
    der letzte meßwert von 13. märz 4 uhr morgens ortszeit am MP8 sagt 5 mikro und der davor am haupttor sind etwas weniger, 3 mikro.

    zum gruße

  30. #31 MartinS
    03/13/2011

    Nach diverser Zapperei zwischen N24 und n-tv fällt mir doch auf, dass eigentlich immer nur die Contra-AKW-Fraktion zu Wort kommt, bzw befragt wird. Seitens der Journalisten wird auch nur von “Katastrophe” gesprochen, als sei sie schon eingetreten. Vermutungen über die tatsächliche Situation werden durchgehechelt und unterschwellig als wahr weitergegeben.
    Beide Sender bewegen sich auf absolutem BILD-Niveau – und die befragten ‘Fachleute’ machen das Spiel anstandslos mit.
    Prof. Miranda Schreurs (Politologin) und im Forschungszentrum für Umweltpolitik
    Dipl.-Ing. Beate Kallenbach-Herbert (Druckluft- und Solartechnik) Öko-Institut
    Chr. von Lieven (“Atomexperte”) Greenpeace
    Trittin, Gabriel (und natürlich Röttgen, Westerwelle und Merkel (die konnte man leider nicht rausschneiden)). Und natürlich noch Andere.
    Nein, die Berichterstattung ist einseitig, reißerisch und lachhaft.
    Und wenn es nicht wirklich um Menschenleben, Schicksale und persönliche Dramen ginge, dann könnte man sich königlich über die Versuche der Journalisten “den Spannungsbogen” aufrecht zu erhalten, amüsieren.
    Mich widert es an, wie die ‘angesagten’ Kommentatoren sich auf die Knochen stürzen, die die Medien ihnen vorwerfen. Allerdings werden aber auch immer die gleichen ‘Fangfragen’ gestellt: Könnte es dazu kommen, dass…; Was würde geschehen, wenn…; Wie sehen Sie -aus der Ferne – …?
    Das IST Instrumentalisierung! Zur Quotensteigerung und zum Erreichen ‘gesellschaftlicher/politischer’ Ziele.

  31. #32 Tomtom
    03/13/2011

    @ali & MartinS & all

    Danke Ali für den Background. Macht mir die Antwort leichter. Ich hatte eine gute Antwort, die mein Browser schluckte. Nun also neu formuliert.

    In der Planung einer Anlage werden alle denkbaren Zwischenfälle durchgespielt und (wenn das Risiko zu hoch ist) Gegenmassnahmen definiert. Dafür gibt es Tonnen an technischen Hilfen (Computer, Messfühler etc) und Prozessen (regelmässige Checks der Notstromversorgung etc.).

    Wenn immer was passiert, weiss das technisch geschulte Personal, was zu tun ist. Profis. Sie wissen auch, was im GAU zu tun ist, im Grössten Anzunehmenden Unfall. Das ist eben der Worst Case, für den das System ausgelegt ist. Dafür gibt es Handbücher und Schulungen.

    Das Problem ist, dass wir den GAU verlassen haben. Die Anlage ist nicht für die aktuelle Situation ausgelegt. Die Handbücher wissen nichts darüber, es gibt keine Erfahrungswerte oder Labortests. Wir bräuchten Messwerte, für die keine Messfühler installiert sind. Wir raten sie, spekulieren. Wir improvisieren. Wir beten und hoffen.

    Während wir selbst im GAU noch das Steuer in der Hand hielten und bestimmten, was das KKW macht, haben wir die Kontrolle verloren. Das nennt man SuperGAU oder Katastrophe. Ja, Katastrophe, auch wenn MartinS es nicht hören will, und wenn noch niemand tot ist.

    Ein KKW ist nicht ein Paar Rollschuhe, wo ein Kontrollverlust schon mal vorkommt. Im KKW bedeutet ein Kontrollverlust möglicherweise zigtausend Menschenleben. Ein Kontrollverlust IST der SuperGAU, die Katastrophe, darf nicht vorkommen. Er beweist, dass in der Planung schlimme Szenarien übersehen wurden. Die komplette Baureihe ist eine Fehlplanung und muss sofort offline gehen.

    “Es könnte auch sein, dass geschlampt wurde, falsch reagiert, unzureichende Sicherheitsmassnahmen implementiert, etc. wurden.”

    Nein, kann nicht sein. Schlamperei wird durch Kontrolle entdeckt. Falsche Reaktionen werden durch Ausbildung, IT Unterstützung und Sicherheitsfunktionen verhindert. Das gehört allen zum Betriebskonzept. Wir wollen keine Toten und damit wird jede Eventualität mit einberechnet.
    Ein Super-GAU zeigt, dass die Rechung falsch war. Dass in der Planung Szenarien von Schlamperei oder Fehlverhalten unterschätzt wurden. Die komplette Baureihe ist eine Fehlplanung und muss sofort offline gehen.

    “Zweitens, du nennst die Zahl von einmal in einer Million Jahren. Das ist genau mein Punkt, dies ist die politische Diskussion die geführt werden muss, da eben Null-Risiko nicht möglich ist.”

    Die Eisenbahner und auch die KKWler sagen, dass das Leben tödlich ist. Im Schnitt alle 80 Jahre. Das ist eine Sterbewahrscheinlichkeit von x pro Stunde. Eine Stunde Zug fahren oder eine Stunde neben dem AKW zu wohnen soll diese Sterbewahrscheinlichkeit nicht merklich erhöhen.

    Null Risiko ist also aussen vor. Jedoch sollte eine Technik, die zigtausend Menschen töten kann halt auch zigtausend Jahre zwischen zwei SuperGAUs haben. Die KKWs gleiten uns alle 15-30 Jahre aus den Händen. Die Sterbewahrscheinlichkeit ist wohl erhöht?

    Tomtom

  32. #33 nobu
    03/13/2011

    dummfug am reaktorblock 3 am kkw fukushima I:
    hochdruckpumpe außer betrieb, weil der druck im reaktordruckbehälter zu niedrig ist, und niederdruckpumpe außer betrieb, weil die akkus alle sind. was da los ist….

  33. #34 Dunkelangst
    03/13/2011

    Ich füge mal meinen Blog Beitrag hinzu, da ich bez. der Angaben von Strahlenschutzanzüge von Deutschlandfunk etwas enttäuscht bin.

    Wenn möglich bitte in deiner Linksammlung hinzufügen.

  34. #35 MY
    03/13/2011

    Auch wenn ich kein Freund der Atomkraft bin, sollte man doch die Situation hier neutral betrachten.
    Anders als vorher erwähnt liegt (nach öffentlich zugänglichen Informationen) noch immer keine Situation vor, die kompletten Kontrollverlust und einen superGAU beschreibt. Die letzte Sicherheitsmaßnahme, die Flutung mit Meerwasser zur Kühlung ist noch immer offen (bzw. wurde bereits an einem Reaktor durchgeführt). Solange dies rechtzeitig geschieht, kann eine Kernschmelze verhindert oder falls zu spät durchgeführt wird, auch unterbrochen werden. Dies ist tatsächlich die allerletzte Notmaßnahme und erst wenn sie fehlschlägt, wird es wirklich gefährlich, allerdings muss dazu schon fast das Meer leer sein…
    Bisher war es noch kein wirklicher Kampf gegen eine akute Gefahr, auch wenn sie nicht komplett ausgeschlossen ist. Bisher war es ein Kampf gegen wirtschaftlichen Totalschaden am Kraftwerk.

    Hoffen wir, dass die letzte Sicherheitsmaßnahme hält und dass sie rechtzeitig eingesetzt wird.

  35. #36 Chris
    03/13/2011

    Hallo,
    kurz 2 Senf Anmerkungen.

    An sich ist die Sache mit der “Kernschmelze” sehr einfach. Wenn ich in ein schweinisch teures technisches Gerät Salzwasser und Borsäure kippe um es zu kühlen und die Reaktion zu bremsen geht es ausschließlich um Schadensbegrenzung. Salzwasser ist der Tod für die meisten Geräte, es ist aggressiv, leitet elektrischen Strom sehr gut und die Rückstände sind kaum weg zu bekommen. Stark strahlende Teile putzt aber niemand freiwillig.
    Borsäure bremst die Neutronen im Reaktor man beugt so einer ungewollten Kettenreaktion vor, das Zeug ist aber ordentlich giftig.

    Kurz, dieser Reaktor ist teilweise geschmolzen, er ist im Arsch. Er ist nur nicht durch eine nukleare Kettenreaktion explodiert.
    Das scheint mit Kernschmelze aber meistens gemeint zu sein, ist aber eigentlich ziemlich ungenau.

    Weiter, was mir, hier leider auch, in der Diskussion aufgefallen ist. Es wird von westlichen Standards etc. gesprochen.
    Japan ist eines der am weitesten entwickelten Länder dieser Erde. Man ist dort durchweg mindestens auf unserem technischen Niveau.

    Die ganzen Erdbeben und Tsunamigeschichten sind dort, in gewissen Grenzen natürlich, mit einberechnet.

    Ich denke eher die ganze üble Sache ist überhaupt nur wegen deren Standards (bisher) so “glimpflich” abgelaufen.
    Das hätte im Gesamten deutlich übler ausgehen können.

    Kann man ja mal kurz drüber nachdenken. 😉
    Ansonsten hilft Rumgeschrei jetzt ganz sicher nicht, sondern es muss weiter gehandelt werden.
    Die Probleme die durch Nuklearenergie und krasse Naturkatastrophen entstehen bekommt man nicht durch Aufgeregtheit, Schwarze-Peter-Spielchen und Beleidigungen in den Griff.

  36. #37 Moritz
    03/13/2011

    @Tomtom:
    Weshalb sollte man das Wetter nun nicht in eine Risikoanalyse mit einbeziehen? Wetterphänomene beobachtet der Mensch schon ziemlich lange und an Standorten von sensibelen Großanlagen habe ich, was die Wind- und Regensituation angeht, sicherlich ein Datenvolumen von mehreren Jahrzehnten, das ist statistisch halbwegs solide. Natürlich nutze ich dies im Rahmen der Risikoabschätzung.

    Ansonsten ist eine Wasserstoffexplosion prinzipiell natürlich in jedem Reaktor der Zirkalloy-Hüllrohre benutzt denkbar, wenn eben die Kühlung nicht gegeben ist. Was mantrahaft wiederholt wird, ist das eine nukleare Explosion, im Sinne einer prompten Überkritikalität wie in Tschernobyl nicht möglich ist und das ist ja auch nicht passiert, der Kettenreaktion ist unterbrochen. Zirkonium und Wasser reagieren zu Zirkoniumoxid und Wasserstoff, in unschönen Umfang ab Temperaturen über tausendirgendwas Grad. Da gibts Rekombinatoren dagegen, die aber den Wasserstoff auch nicht beliebig schnell abbauen können. Das ist, wenn ich mich recht erinnere, in den deutschen Risikobetrachtungen der typische Grund für das Versagen der äußeren Barrieren.

    Das ist aber nur ein Folgeausfall. Ursächlich ist ja die mangelnde Kühlung, so auch beim vorliegenden Falle und die wiederum ist auf den kompletten Ausfall der Diesel nach einer Stunde zurückzuführen. Das war nicht eine direkte Folge des Erdbebens selbst, sondern des Tsunamis (Quelle: https://www.grs.de/informationen-zur-lage-den-japanischen-kernkraftwerken-fukushima-onagawa-und-tokai). Die notwendigen Maßnahmen zum Schutz gegen Überflutung wiederum sind anlagen- weil standortspezifisch, insofern bin ich mir nicht sicher, ob jetzt der gesamte Baulinie vom Netz muss, zumal sich gerade auch die elektrische Versorgung auch bei Anlagen der gleichen Baulinie gerne mal erheblich unterscheidet.

  37. #38 MY
    03/13/2011

    Eine Kernschmelze ist tatsächlich sehr genau definiert, das ist genau der Vorgang, wenn der Kern schmilzt. An sich auch noch nicht gefährlich. Zwar äußerst unerwünscht, aber zu dem Zeitpunkt noch nicht gefährlich. Es kann kernschmelzen geben, die absolut keine Folgen außerhalb des Reaktors haben. Umgangssprachlich hat sich dieser Ausdruck allerdings für alles, was danach folgen kann, eingebürgert. Dazu gehören unter anderem:

    – Zerstörung der Hülle durch Schmelzen dieser und Kontakt der Außenluft mit radioaktvem Material.
    – Brand durch Kontakt mit “heißem” Material. Dies ist besonders gefährlich (falls der Kern mit Außenluft in kontakt kommt), da die Warme Luft schnell aufsteigt und viel radioaktives Material mitreißt.
    – Explosionen in Folge von Bränden.

    Diese Folgen führen alle dazu, dass es gefährlich wird: Radioaktives Material wird in alle Richtungen verteilt.

    Das schlimme an den KKWs in Japan ist nicht, dass sie westlichen Standards entsprechen, sondern dass sie diese noch oft übertreffen! Auch wenn es sehr wahrscheinlich ist, dass niemand zu Schaden kommt und damit jedes Wohnhaus in der Gegend als gefährlicher eingestuft werden kann als ein KKW, sollte dieser Vorfall doch daran erinnern, was im Falle des Falles des Falles denn eigentlich passieren kann.

  38. #39 Oh Mann
    03/13/2011

    Alles Panikmache von den ökofaschisten und gutmenschen. Seriös beurteilen, dass diese Katastrophe nicht eingetreten ist, können natürlich nur echte Wissenschaftler, also kernkraftbefürworter. Unser Mitgefühl muss jetzt natürlich bei den Opfern der Naturkatastrophe sein und den drei Toten in Afganisthan, wie immer. Alles ander ist parteitaktisches, zynisches Geplänkel der Öko-Terroristen.

  39. #40 Till
    03/13/2011

    Auch wenn Joerg schreibt, “wer zu Greenpeace hält ist nicht mehr mein Freund”, inzwischen ist der Nachrichten-Ueberblick auf greenpeace.de dem hier deutlich ueberlegen – auch in fachlicher Hinsicht uebrigens. Waehrend hier noch immer von einem “Stoerfall” gesprochen wird (was nach IAEO seit gestern nachmittag nicht mehr zutrifft), spricht man dort zutreffenderweise von einem Super-GAU – einem Unfall, der ueber den groessten, als beherrschbar angenommenen Unfall hinaus geht.

    Ich bin uebrigens auch Physiker, aber als Kosmologe wie Joerg nicht “vom Fach”. Eine Verunglimpfung der Experten bei Greenpeace (oder auch der Experten auf der Seite der Kernkraftwerksbetreiber, die sicher ihr bestes geben, die schlimmsten Folgen abzuwenden), wuerde ich mir nicht anmassen. Das quasi im Namen der Physik zu tun, und zu behaupten, diese Meinung sei objektiv, finde ich ziemlich dreist.

  40. #41 Michi
    03/13/2011

    Ich bin weder physiker noch chemiker, bin weit von einem naturwissenschaftler entfernt. Ich hab mal eine Frage. Gestern habe ich auf arte eine doku über einstein gesehen, dort wurde natürlich auch auf einsteins wohl eher indirektem einfluss auf die atomphysik eingegangen. Was ich nicht verstehe ist, warum muss man radioaktives material für die Spaltung nehmen. klingt jetzt vielleicht total dämlich diese frage aber warum nimmt man nicht ein anderes material? Vom grundsatz E=mc² nach meinem verständnis müsste das doch gehen. ich bin gegen die atomkraft, weil der Mensch noch nicht fähig ist, sie konsequent zu beherrschen und sie auch in den meisten ländern überhaupt nicht mehr nötig ist. Kein Mensch kann/darf/hat das recht, die verantwortung für die möglichen konsequenzen eines super gau zu übernehmen. Wenn man sich die Halbwertzeit von z.b. Plutonium ansieht, oder?

  41. #42 H.B.
    03/13/2011

    Für mich ist einfach Fakt, dass man in der Technik immer von schlimmstmöglichen Szenario ausgehen muss. Denn mit absoluter Sicherheit ist dieses einfach nicht auszuschliessen. Theoretisch “100%ig” “wasserdichte” Konzepte sind eines, die Umsetzung in die Praxis etwas völlig anderes. Jeder der in komplexen Technologieprojekten längere Praxiserfahrung hat, wird dies zugestehen. Ausserdem: Eine Eintrittswahrscheinlichkeit von 1:1.000.000 Betriebsjahren bedeutet nun einmal nicht, dass das Ereignis niemals eintreten wird.

    Und wenn dieses Worst-Case Szenario z.B. für einen Reaktor in Neckarwestheim bedeuten würde, den halben Großraum Stuttgart zu evakuieren, dann ist dies nicht mehr beherrschbar. Selbst wenn dann niemand zu Schaden käme und alle nach nur 3 Monaten wieder in vollkommen unbeschädigte und unkontaminierte Gegenden zurückkehren könnten, wäre dies ein volkswirtschaftliches Desaster ohnegleichen.

    Die zwingende Konsequenz ist also, diese Technik nicht einzusetzen. Punkt.

    Und ich fühle mich diffamiert und beleidigt, wenn man mich als Öko-Terroristen, Gutmenschen oder sonst etwas bezeichnet. Es trifft einfach nicht zu dass alle, die gegen KKWs sind Öko-Spinner oder sonst was sind. Ich bin absolut technikaffin und für technologischen Fortschritt. Aber nicht blind fortschrittsgläubig.

  42. #43 Tomtom
    03/13/2011

    @Moritz:
    “Weshalb sollte man das Wetter nun nicht in eine Risikoanalyse mit einbeziehen?”

    Doch, muss man. Aber da man Wetter nich machen kann, muss man es als Feind betrachten, nicht als Freund.

    Bei der Risikoanalyse eines Waldbrandes muss man mit Trockenheit und anfachenden Winden rechnen.
    Wenn eine Katastrophe nur durch einen zufällig aufgetretenen Wolkenbruch gerettet wurde, war das Sicherheitskonzept mangelhaft, die Situation ausser Kontrolle, der SuperGAU eingetreten.

    “Ansonsten ist eine Wasserstoffexplosion prinzipiell natürlich in jedem Reaktor der Zirkalloy-Hüllrohre benutzt denkbar, wenn eben die Kühlung nicht gegeben ist.”

    Richtig. Kühlungsausfall ist eine mögliche Bedrohung. Und es werden mehrere redundante Sicherungen eingeführt, die die Wahrscheinlichkeit auf den gewünschten Wert drücken sollen. Hat nicht geklappt.

    “Was mantrahaft wiederholt wird, ist das eine nukleare Explosion, im Sinne einer prompten Überkritikalität wie in Tschernobyl nicht möglich ist und das ist ja auch nicht passiert, der Kettenreaktion ist unterbrochen.”

    Nein, ich habe weder Oettinger noch Merkel das sagen hören. Es wird nur gesagt, dass westliche Reaktoren “sicher genug” sind, ohne genau zu definieren, was denn “sicher genug” ist.
    Das ist natürlich clever. Jetzt kann man sich rausreden:”DAS hab ich nie gemeint”.

    Wenn sich einer hinstellt und sagt, dass die brutale H2 Explosion auslegungsgerecht war und das so was auch in D vorkommt, würde er doch ein paar Wähler und Anwohner verschrecken.

    “Die notwendigen Maßnahmen zum Schutz gegen Überflutung wiederum sind anlagen- weil standortspezifisch, insofern bin ich mir nicht sicher, ob jetzt der gesamte Baulinie vom Netz muss, zumal sich gerade auch die elektrische Versorgung auch bei Anlagen der gleichen Baulinie gerne mal erheblich unterscheidet.”

    Richtig, man weiss es nicht. Deswegen fallen wir auf die sichere Seite und nehmen alle Anlagen der Baulinie vom Netz bis zur Überprüfung.

    Das war mit den ICE Achsen nicht anders. Das Eisenbahnbundesamt sah das Risiko, dass das auch bei 300km/h passieren kann und stoppte ALLE ICE der Baureihe.
    Das war mit dem A380 nicht anders. Die komplette Flotte von Qantas wurde am Boden gehalten, bis klar war, was los ist.

    Wer Geräte betreibt, obwohl er von bestehenden Auslegungsproblemen weiss, begibt sich auf dünnes Eis. Stirbt ein Mensch in der Folge, dann wird er wegen Totschlags angeklagt, hat er doch durch Gewinnstreben den Tod eines Menschen verursacht.

    Das weiss der Qantas Vorstand, der Bahnvorstand und auch der Vorstand von Toyota.

    Tomtom

  43. #44 Lars Urbi
    03/13/2011

    Jörg – falls du mal Zeit hast, solltest du wieder updaten.

    Daiichi 1 – vermutliche partielle Kernschmelze (Info der japanischen Regierung)
    Daiichi 3 – vermutliche partielle Kernschmelze (Info der japanischen Regierung)

    Viel länger hätte man das auch nicht mehr leugnen können, da das Vorhandensein von gewissen Jod und Cäsium Isotopen ein sehr starkes Indiz für die Beschädigung der Brennstäbe ist.

    Und die Situation in Daini ist auch sehr bedenklich. Leider hat man da noch nicht zuviel gehört. Hoffnung besteht daher das die Situation dort weniger alarmierend ist.

    In Miyagi ca. 400-fach erhöhte Strahlenwerte gegenüber normal gemessen. Vermutung das das Material aus Daiichi kam.

    Hoffen wir das die Wetterlage das Material aufs Meer raus bläst, und das die Containments halten (auch wenn man massiv hochverstrahlten Dampf abgelassen wird um das Bersten zu verhindern)
    Weiters hoffen wir das die Kühlung mit Meerwasser gelingt. (Auch wenn mir nicht ganz klar ist WAS GENAU sie da machen – es gibt wiedersprüchliche Anhaben dazu).

    Hoffen wir das die Situation sich entspannt! Japan hat im Moment weiß Gott genug zu tun. Spenden und Hilfsmannschaften werden sicher massiv mobilisiert.

  44. #45 Spender
    03/13/2011

    @ali:

    Du wirst kaum behaupten, dass es für die politische Diskussion egal ist, ob bei einem Ereignis einfach “nur” der Reaktor im Eimer ist (sofern dies überhaupt möglich ist), oder aber im Umkreis von 30km alles radioaktiv verseucht wurde (Achtung: die Zahl ist frei erfunden).

    Diesen Zustand versuchen die Kernkraftgegner aber zu erreichen. Dann kann nämlich selbst eine erfolgreich bewältigte Störung noch als Beinahe-Katastrophe herhalten.

  45. #46 Spender
    03/13/2011

    @Tomtom:

    Aber da man Wetter nich machen kann, muss man es als Feind betrachten, nicht als Freund.

    Vor allem, wenn man seinen Strom lieber aus Wetter erzeugen möchte als aus Atom.

  46. #47 Thomas R.
    03/13/2011

    @Spender

    Ich weiß garnicht, ob es sich lohnt, solchen gedankenlos in den Raum gestellten “Argumenten” überhaupt irgendwas zu entgegnen.

    Wenn es so aussieht, als würde alles in die Luft fliegen, dann aber durch Zufall und heftiges Wünschen am Ende doch nochmal alles gut geht, dann muss man schon ein ziemlicher Ochse sein, um nicht von einer Beinahe-Katastrophe zu sprechen.

    Die Strahlungswerte an japanischen Messpunkten in Windrichtung sind um den Faktor 400 gestiegen. Das ist schon keine Beinahe-Katastrophe mehr, das ist eine voll ausgewachsene echte Katastrophe. Dass Sie das anders sehen, sagt nichts über die Kernkraftgegner, aber viel über den Grad Ihrer fachlichen Bildung. Es ist ja nicht schlimm, von sowas keine Ahnung zu haben, aber es ist peinlich, mit diesem Nichtwissen dann im Internet anzugeben.

    Augenscheinlich haben Sie auch nicht den blassesten Schimmer von regenerativen Energien. Haben Sie sich eigentlich schonmal gefragt, warum die Leute mit den Solarpanels auf dem Dach auch nachts warmes Wasser haben, sie Spezialist?
    Regenerative Energiekonzepte werden selbstverständlich durch geeignete Maßnahmen von Wetterschwankungen entkoppelt. Energie wird für Phasen geringer Ausbeute zwischengespeichert, es gibt zuschaltbare Ersatzstromlieferanten, Phasen geringer Effizienz sind bei verschiedenen regenerativen Energieformen nicht deckungsgleich.

    Was ich damit sagen will: Sie haben Ihren zweiten Kommentar sicher für witzig gehalten, er war aber nur geistlos.

  47. #48 Bjoern
    03/13/2011

    @Michi:

    Was ich nicht verstehe ist, warum muss man radioaktives material für die Spaltung nehmen. klingt jetzt vielleicht total dämlich diese frage aber warum nimmt man nicht ein anderes material? Vom grundsatz E=mc² nach meinem verständnis müsste das doch gehen.

    Man muss die Atomkerne ja irgendwie spalten, um an dieses E ran zu kommen. Für das Spalten braucht man auch Energie (zwar weniger, als frei wird, aber doch eine ganze Menge). Außerdem soll das Ganze möglichst automatisch, von selbst, ablaufen. Berücksichtigt man all das, dann bleibt fast als einzige Möglichkeit, Uran-235 zu verwenden, das bei Spaltung Neutronen abgibt, welche wiederum bei anderen Urankernen eine Spaltung auslösen – was zu einer Kettenreaktion führt. (das war die Kurzfassung – in Wirklichkeit ist das alles ein gutes Stück komplizierter…)

  48. #49 rolak
    03/13/2011

    Hi Michi,

    bin weit von einem naturwissenschaftler entfernt

    Näher rangehen! 😉 Hier bei den Scienceblogs Fragen stellen ist doch schon ein schöner Anfang.
    Ganz grob: Einerseits ist Eisen der Mittelpunkt der Bindungsenergie-Welt so daß Fusion nur mit leichteren und Fission (wie in den auf dieser Welt üblichen Atomkraftwerken genutzt) nur mit den schwereren Atomen funktionieren kann, jeweils möglichst weit weg von Eisen. Ganz weit rechts kommen nun allerdings nur wenige natürlich abbaubare ausreichend vor, die seit der Nova, aus deren Resten dieses Sonnensystems sich bildete wg ihrer goßen Halbwertszeit überlebt haben. Bin mir nicht sicher, aber U235 mit ~700Mio Jahren und U238 mit ~1,5Mia Jahren scheinen mir die gewichtigsten Kandidaten zu sein.
    Das Hauptproblem sind allerdings die bei der Fission erzeugten Nebenwirkungen der Energiegewinnung, wie z.B. das von Dir thematisierte Plutonium.

  49. #50 Thomas
    03/13/2011

    BreitSide· 12.03.11 · 22:30 Uhr

    Es gibt zZ nichts Besseres als die Li-Akkus. Oder was ist Deine Alternative? Bitte nicht “weiter wie bisher”.
    So ist also Dein Punkt durch. Dass Li-Akkus “dämlich” seien, ist damit ausgeräumt. Oder?

    Ich schrieb nicht das LiPo, FE etc Akkus dämlich wären.
    Ich schrieb das sie als Pufferspeicher nichts taugen.
    Warum gehst Du nicht auf *alle* meine Argumente ein ?

    Weil Du glaubst /Religion) aber nicht vermutest (Wissenschaft) ?

    >Und jetzt wieder on topic, ja?

    Gerne Du, aber Du hast mit dem Schlenker angefangen.