Angesichts des extremen Erdbebens von gestern, den noch nicht abschätzbaren Folgen (aber auch – das muss man erwähnen – den durch Forschung, Ingenieurskunst und strenge Bauauflagen vielleicht Millionen verhinderten Verletzten und Toten) ist es schon sehr schwierig, sich ordentlich zu informieren. Leider befinden sich zwei Atomkraftwerke in der Fukushima-Region in kritischem Zustand, und bei einem ist sogar das Außengebäude explodiert.
Leider ist es sehr schwierig, an gute Informationen zu kommen. Gerade die deutschen Medien scheinen begierig Greenpeace-Meinungen zu verbreiten. Diese überschlagen sich seit gestern in ihrer Schwärze und scheinen grad den Weltuntergang herbei zu schreien. Diese Instrumentalisierung der Katastrophe für primitive Anti-Atompropaganda finde ich einfach nur noch widerlich. Ehrlich, egal was dort passiert, wer nach dieser Panikmache noch zu Greenpeace hält ist nicht mehr mein Freund.
Stattdessen wäre es wichtiger denn je, ordentliche Informationen zu sammeln. Ich bin auch kein Experte und auch dieses Wochenende vermutlich wenig am Computer, aber vielleicht ist es ganz gut, hier Links zu echter Information zu sammeln.

Was z.B. nicht passieren kann ist eine Explosion wie in Tschernobyl, da der Reaktorkern (Graphitkern) brannte und deutlich schlechter eingepackt war. Bessere Vergleiche hört man zu Three Mile Island, wo es 1979 tatsächlich eine teilweise Kernschmelze gab, die aber mit Mühe und Glück in den Griff zu bekommen war.
In den Fukushima-Kraftwerken arbeiten die Leute auch noch und versuchen, die Situation in den Griff zu bekommen. Nochmal: Die Situation ist sehr ernst und kann Menschenleben kosten, aber Panikmache ist fehl am Platz und die Instrumentalisierung für Anti-Atomkraft-Stimmung ist absolut daneben.

Also, wenn ihr Links zu echten Informationen und Einschätzungen habt, ladet die doch bitte hier ab; ich werde versuchen den Beitrag unregelmäßig upzudaten. Vielleicht schaffen wir es gemeinsam, ein bisschen Einordnung zu betreiben.

Bei Nature’s The Great Beyond gibt es eine Übersicht zur Situation. Kritisch sind zwei Reaktoren in Fukushima Daiichi und einer in Fukushima Daini. Die Explosion hat sich in Daiichi 1 ereinigt, es ist unklar ob der Behälter beschädigt wurde, was von der Regierung aber als unwahrscheinlich angegeben wird.
Die Sueddeutsche hat eine gute FAQ-Sektion zur möglichen Lage in Fukushima.
World Nuclear News hat eine längere Einschätzung, aber die Seite ist überlastet.

Also, bitte, wenn ihr aktuellere Links habt her damit; wenn ihr echte Fragen habt her damit, es findet sich hoffentlich hier eine Antowrt dazu. Bitte postet mit Augenmaß.

Update 12:35:
Gute Berichterstattung gibt es grundsätzlich beim englischsprachigen Al Jazeera, das man online ansehen kann.

Update 13:20: Viele Informationen über Sicherheitskonzepte und Maßnahmen im Störfall hat arclight getwittert.

Update 13:30: Modellierungen der Windrichtungen ab Fukushima – aufs Meer hinaus.

Auch wenn sie “AntiAtompiraten” heißen, sie sammeln mit Augenmaß Nachrichten.

Vielleicht ganz interessant, hab ich mal vor ein paar Jahren geguckt, eine Dokumentation, wie die Katastrophe in Tschernobyl zustande kam (ist vierteilig, Link geht auf den ersten Teil).

Update 13:45: Die Meldungen sind uneins, zwischen Kernschmelze und “Es gab gar keine Explosion” in Daiichi ist alles dabei. Der letzte Stand war meines Empfindens weiterhin, dass der Reaktorbehälter unbeschädigt ist aber das Gebäude drumherum. Ich denke, es hilft jetzt nur mal eine halbe Stunde zu warten.

Wegen Überlastung der Server verteilt die IAEO auch auf Facebook Informationen.

Update 14:00: Unbedingt lesen! Wie Dampf- und Siedewasserreaktoren funktionieren im physikBlog.

Update 14:30Al Jazeera zitiert den Kabinettsprecher Yukio Edano:

The nuclear reactor is surrounded by a steel reactor container, which is then surrounded by a concrete building.

The concrete building collapsed. We found out that the reactor container inside didn’t explode.

Also, es stimmt, der Reaktorbehälter ist nicht beschädigt (ein Stahlcontainer), aber das Betongebäude drumrum ist kollabiert.

Anscheinend plant man Seewasser einzuleiten um den Kern zu kühlen. Das würde fünf bis zu Stunden dauern und insgesamt 10 Tage.
Die Explosion war eine Knallgasreaktion durch Wasserstoff, der durch den fallenden Kühlwasserspiegel entwichen ist.

Update 14:40: Hier kann man die Unterschiede zwischen dem Tschernobyl-Reaktor und Siedewasserreaktoren ansehen. Der hatte vor allem keinen Sicherheitsbehälter – eben der in Fukushima noch intakt ist.

Update 17:30: Keine neuen Nachrichten, auch die Fernsehberichte geben jetzt eigentlich den Stand von 14:30 wieder. Das CNN-Liveblog bietet auch eine gute Übersicht über alle Geschehnisse rund um die Naturkatastrophe.
Hier sieht man angeblich die Strahlungsmessungen um Fukushima. Weiß jemand mehr ob die angegebene Energiedosis größenordnungsmäßig Sinn macht?
Die Kommentare hab ich aufgegeben, poste meinetwegen jeder was er will für oder gegen Greenpeace und darüber was für eine Schande für die Scienceblogs ich bin.

Dass es immer noch heftige Nachbeben gibt kann man sich beim US Geological Survey ansehen, der sowieso zu allen Aspekten von Erdbeben tolle Informationen und Datenbanken bietet.

Wenn auch solche Katastrophen ein guter Anlass sind, etwas an Hilfsorganisationen zu spenden: Denkt dran dass z.B. Chile noch lange nicht mit den Folgen des Erdbebens vom letzten Jahr fertig geworden ist; wenn ihr spendet schickt es doch allgemein an eine Hilfsorganisation und nicht zweckgebunden, die wissen besser wie sie das Geld einsetzen sollten.

Schließlich noch eine Einschätzung beim Physikblog.

Update 17:50: Al Jazeera bringt jetzt (in ihrem Blog) leider auch mehr Spekulationen, aber ohne Belege.

Update 18:10: Etwas zur Kontroverse um die Analysen der Stabilität des Brennstoffes und des Sicherheitsbehälters bei Reuters, was aber kaum einzuschätzen ist, weil nicht dabei steht wie die verschiedenen Experten zu ihren Schlüssen gekommen sind. Ich würde eher konservativ sagen: Wer nicht vor Ort ist kann nur mutmaßen – also weiter Geduld.

Ein Querschnitt durch den einen Reaktor mit ähnlichem Sicherheitsbehälter.

Update 21:30: Auch der Internationalen Atomenergiebehörde ist gemeldet worden, dass die Explosion außerhalb des Sicherheitsbehälters stattfand und dieser unbeschädigt sei. Es wird auch bestätigt, dass bereits mit Seewasser gekühlt wird. In der Nähe des Kraftwerks seien die radioaktiven Substanzen Caesium-137 und Iod-131 gemessen worden und erhöhte Level an Radioaktivität, aber mit abnehmender Stärke.
Auf der Internationalen Skala für nukleare Zwischenfälle INES wird der Unfall als Stufe 4 (‘Accident with Local Consequences’) eingestuft. Die Skala läuft von 0 bis 7; Three Mile Island war 5, Tschernobyl eine 7.

Update 22:00: Prof. Paddy Regan hält die gemessenen Isotopen (Caesium-137 und Iod-131) für konsistent mit geringer Leckage durch Ablassen von Dampf aus dem Reaktor. Hinter dem Link gibt es weitere Informationen und Einschätzungen von Physikern, die konsistent mit den bisherigen Informationen sind.

Warum man Iodtabletten gibt – um durch die Iodblockade zu verhindern, dass radioaktive Iod-Isotopen in der Schilddrüse angereichert werden und dort Krebs verursachen kann.

Update 22:50: Anscheinend spricht grad ein Offizieller, BBC und Al Jazeera melden übereinstimmend, dass auch in Daiichi 3 die Notkühlung ausgefallen sei (1, dessen Hülle explodiert ist wird ja bereits mit Seewasser gekühlt). Außerdem wurde bekannt, dass bis zu 160 Personen verstrahlt sein könnten und bei 9 erhöhte Strahlung festgestellt wurde.

Sonntag, 13. März 2011, 10:55Eine sehr übersichtliche animierte Grafik bei der New York Times erklärt, was bislang passiert ist.

Der IAEA wurde gemeldet, dass wenigstens an den drei Daini-Reaktoren keine Notablassungen von Dampf vorgenommen werden mussten. Acht Arbeiter in Daiichi wurden verletzt: vier bei der Explosion, drei in anderen Unfällen, ein weiterer bekam eine erhöhte Strahlendosis ab. In Daini wurde ein Arbeiter bei einem Kranunfall getötet und vier weitere verletzt.

Update 11:05: Einige Überlegungen zu Strahlenschutzanzügen der Arbeiter.

Update 11:10BBC meldet in ihrem Live-Blog, dass die japanischen Behören in Daiichi 3 keine Kernschmelze annehmen, wie vorher behauptet wurde. Aber in 1 wird jetzt wohl offiziell eine partielle Kernschmelze angenommen – das würde wohl heißen dass die Messungen der Caesium- und Iod-Isotopen dies bestätigt haben müssen. Bleibt nochmal drauf hinzuweisen dass eine (partielle) Kernschmelze noch nicht unbedingt das Austreten aus dem Sicherheitsbehälter bedeutet (siehe auch Three Mile Island) oder eine gewaltige Explosion wie in Tschernobyl. Bleibt wohl aber auch wieder nur darauf zu warten, dass die IAEA die Meldung bestätigt.

Mehr als 2,5 Millionen japanische Haushalte sind ohne Strom und 1 Million ohne Wasser. Das ist die größere Gefahr für die Japaner, also ich befürchte, dass meine Sorgen um den Atomunfall sich vor allem um mich drehen und nicht um die Japaner!

Update 11:30: Eine Übersicht über die Geschehnisse in Three Mile Island. Fünf Tage hat es dort gedauert und 50% des Kerns schmolzen dabei.

Update 11:40: Auch in Daiichi 3 wurde Dampf abgelassen und jetzt wird mit Seewasser gekühlt, meldet World Nuclear News unter Berufung auf die Betreiber TEPCO. Weiß jemand wie die Kühlung mit Seewasser eingeplant war, war das immer als Notfallmaßnahme vorgesehen/vorbereitet?

Update 12:40: Ob die Kühlung mit Seewasser immer vorgesehen war habe ich nicht herausgefunden, aber warum man es nicht immer tut und wieso jetzt doch:

Saltwater is corrosive and can damage pipes so it has never been used for cooling a nuclear core, experts said. But when the explosion destroyed the system for circulating freshwater through the core, company officials thought they had little choice left but to inject cold seawater into the containment vessel. At this point, damage to the pipes is inconsequential.

von hier (Detroit Free Press/Los Angeles Times). Salzwasser kann die Rohre korrodieren, daher kann man es nicht immer einsetzen, aber jetzt wo die Kiste eh kaputt ist und nichts anderes mehr geht ist es folgenlos wenn die Rohre beschädigt werden.

Update 16:15: Um das Kraftwerk Onogawa, 155 km von Fukushima entfernt, wurden erhöhte Level Radioaktivität festgestellt, man sucht nach der Quelle. Es ist noch nicht klar, ob dies bedeutet dass der Reaktor in Gefahr ist.
Ein Diskussionsbeitrag von Josef Oehmen (der leider jetzt nach Astroturfing riecht, Nachtrag 15.03., 13:00), der ziemlich anschaulich und ruhig erklärt was vorgefallen ist und wie man vorgeht. Er ist der Ansicht, dass die Kühlung mit Seewasser klappt und da die Reaktoren ja abgestellt sind, es auch dabei bleiben wird; wo die gemessenen Isotopen Caesium und Iod herkommen (teilweise beschädigte Brennstäbe). Eine genaue Inspektion des Reaktors und der Brennstäbe wird 4-5 Jahre dauern.
Die Einleitung von Meerwasser war wohl laut Pressekonferenz gestern nicht vorgesehen gewesen.

Update 18:00: Es wird gemeldet, dass eine Pumpe in einem dritten (!) Reaktorkomplex, Tokai, ausgefallen sei. Das hieße aber dass die Notpumpen noch funktionieren/existieren?

Update 18:15 Tagesschau Newsticker:
“Der Betreiber des Atomkraftwerks Tokai hat Berichten über technische Probleme mit dem Kühlsystem dementiert. Zwar seien zwei Dieselgeneratoren, die Kühlpumpen antreiben, ausgefallen. Der dritte Generator laufe aber störungsfrei. Damit sei die Kühlung des Reaktorblocks 2 ausreichende gesichert. ”

Danke MartinB.
Also Vorsicht vor dem Reporting Bias, jetzt wird leider alles gemeldet was irgendwie in die Richtung geht, und vielleicht ohne ausreichende Prüfung.

Update 18:25: Noch zwei interessante Links aus der Mail gefischt, danke:

Wie entstand eigentlich der Wasserstoff der die Explosion der Außenhülle ausgelöst hat? Das findet sich in Kapitel 3 dieser Dissertation. Kurz: Der Wasserspiegel sinkt und legt Teile der Brennstäbe frei, und Wasser reagiert mit dem Zirkon der Hülle und wird reduziert.

Und bei Joe drüben auf den SciLogs gibt es Infos zur Bewertung des gesundheitlichen Risikos.

Update Montag, 14.03.2011, 09:25: Die Außenhülle ist explodiert aber der Sicherheitsbehälter intakt, bei der SB-Datenbank wie auch bei Daiichi Reaktor 3. Die SItuation schien ähnlich zu sein wie in Daiichi 1: Es ist Wasserstoff in der Außenhülle explodiert. Es wurden sechs Personen verletzt, aber der Kontrollraum blieb intakt, man kann vermuten dass es ähnlich wie bei Einheit 1 weiter geht mit der Seewasserkühlung; das klang wenigstens gestern abend vorsichtig positiv: Der Druck war im Reaktor gefallen, aber man war nicht sicher ob die Wasserstandsanzeige funktioniert.
Was mir noch nicht klar ist, wie der Wasserstoff aus dem Behälter in die Außenhülle gelangt, hängt das mit dem Druck ablassen zusammen? Hat da jemand etwas zu?

In Onogawa hat man keine Schäden am Reaktor gefunden, und vermutet dass die kurzfristig erhöhten Strahlenmessungen aus Fukushima stammen? Das kann schon sein da man ja Wind nach Nordosten erwartete und Onogawa nördlich von Daiichi liegt, aber immerhin 155 km!

Update 11:25: Mehr zum Aufbau des Reaktors und der Timeline der Geschehnisse. Ja, der hat ein “Atomkraft – Ja bitte”-Badge. Das finde ich genauso albern wie “Anti Atomkraft”-Sticker, aber der Artikel enthält doch gute Informationen. Und wo wir dabei sind: Der CDU/CSU-Twitteraccount hat hierher verlinkt, schön mit genehmen Zitat. Alles was die grad twittern ist Beschönigung in die andere Richtung. Auch nicht weniger widerlich.

Leider meldet jetzt auch Einheit Daiichi 2 Verlust der Kühlfunktion.

Update 11:40: Offizielles PDF mit dem aktuellen Status der Fukushima-Reaktoren.

Wie und wo der Wasserstoff herkam, scheint nicht ganz klar zu sein!

Update 13:25: Eine kleine Sammlung an Informationen des Bundesamt für Strahlenschutz.

An Daiichi 2 herrscht plötzlich Aufregung und sogar Vermutungen dass gar kein Wasser mehr im Reaktor sei und die Brennstäbe exponiert seien. Aber die Meldungen sind noch nicht einig und wahrscheinlich hilft wieder nur Warten, was tatsächlich vorliegt.

Update 17:00: Die offizielle Meldung an die IAEA bezüglich Reaktor 2 ist wenig ergiebig aber auch weniger dramatisch als manches was in der ersten Unsicherheit herumgeisterte (und vielleicht auch zu früh gemeldet wurde). Lediglich dass der Wasserstand abgesenkt vorgefunden wurde und mit Seewasser nachgefüllt wird. Es bleibt abzuwarten, wie so vergleichsweise plötzlich aus ersten Pumpenproblemen ein möglicher vollständiger Trockenlauf wurde.
Aber neu ist, dass gestern kurz der Seewasser-Vorrat für Einheit 1 und 3 knapp wurden – und die Einspeisung unterbrochen wurde, aber inzwischen wieder aufgeholt wurde.
Außerdem gibt es eine Liste der evakuierten Ortschaften. Etwa 185000 Einwochner wurden evakuiert.

Update 18:00: Die Situation in Einheit 2 scheint wirklich ernst gewesen zu sein, die Brennstäbe müssen je nachdem wo man liest ganz oder teilweise freigelegt worden sein; weil eine Seewasser-Pumpe kein Benzin mehr hatte. Man hat Druck abgelassen, und dann erhöhte Strahlungslevel gemessen die auf eine wenigstens teilweise Beschädigung der Brennstäbe schließen lassen. Wie stark die gemessene Strahlungsdosis war wird vielleicht im nächsten IAEA-Report stehen.

Update 18:35: Nature berichtet über das globale Radioaktivität-Messnetzwerk, das die Daten permanent bereitstellt, aber nur den Mitgliedsstaaten direkt. Nach dem Tsunami 2004 wurden die Erdbebendaten frei verfügbar, aber die Mitgliedsstaaten stellen die Radioaktivitätsmessungen leider noch nicht zur Verfügung!

Update 19:10: Snopes enttarnt die gefälschte Karte der Verbreitung möglichen Fallouts.

Dienstag, 15. März, 7:50: Leider ist die Situation über (unsere) Nacht eskaliert, und in Daiichi 2, in dem gestern der Wasserspiegel stark abfiel (und spätere Berichte noch angaben auch nicht schnell zum Steigen zu bewegen war) ist der Sicherheitsbehälter anscheinend beschädigt worden. (Nachtrag: Klar ist nicht dass er beschädigt wurde, da ja durch den Brand in 4 Radioaktivität austrat und dort lokal die Strahlungsdosis sehr viel höher war). Es gab eine Explosion um 18:20 Uhr Ortszeit.
Zudem ist auch noch das Lager für verbrauchte Brennstäbe (?) beim eigentlich abgeschalteten Reaktor 4 in Brand geraten (mittlerweile gelöscht) und Radioaktivität sei frei geworden! Um das Kraftwerk 4 stieg kurzzeitig die Strahlendosis auf lebensgefährliche 400 Millisievert pro Stunde, zwischen 2 und 3 auf 30. Normalerweise wird eine Höchstdosis von 10 Millisievert pro Jahr erwartet, wer also noch in Fukushima arbeitet dürfte verstrahlt worden sein. Ich hoffe, dass Karten öffentlich gemacht werden wie sich die Strahlung verteilt und wie schnell sie abnimmt.

Nachtrag: Es ist gar nicht klar dass Behälter 2 beschädigt ist; die Quelle der Strahlung war vor allem der Brand bei Kraftwerk 4.

Update 9:35: Nach den Angaben von Nature spricht doch mehr für eine Beschädigung des Behälters 2, da die höchste Dosis bei Einheit 3 gemessen wurde, nicht 4; wobei wenn die Tabelle mit den Werten vom Tor der Anlage stimmt (die ist plötzlich in Mikrosievert), die Dosis mit 0.5-8 mS/h doch schon einen Faktor hundert niedriger war. Die Übersicht über Strahlenmessungen in Japan zeigt nur ein unbefriedigendes “under survey”. Ein kohärenteres Bild lässt sich nicht zusammenbasteln bis jetzt, leider.

Update 13:00: Lars bloggt zur Gefahr durch die abgebrannten Elemente in den Abklingbecken.

Der IAEA wurde gemeldet, dass die Strahlendosis vor Ort wieder stark gefallen ist.
Nachtrag: Das ist der Stand von heute morgen um 8 (unserer Zeit).

Update 19:15: Ein Beitrag zu Gesundheitsrisiken und Strahlendosen

Eine ziemlich geniale Zusammenfassung von allem, was wir bisher wissen im Economist.

It is too early to say how Fukushima fared with the calamity, all things considered. Much of the damage seems to have been caused by the tsunami wrecking the diesel generators–a single failure that resulted in a series of others, and was, in turn, compounded by them. Surely, though, planning for such contingencies can reasonably be considered part and parcel of the technology writ large. And this failed on too many fronts. Switching rooms were flooded. Auxiliary power systems failed. And that is before the full extent of the damage suffered by the reactors is known for sure. True, in accordance with safety regulations, these were designed to withstand tremors of magnitude 8.2. That they survived relatively unscathed through a magnitude 9.0 earthquake–ie, one that, given the scale’s logarithmic nature, was approximately 15 times more powerful–seems remarkable. But an expensive installation was ruined, lives were lost and hazardous levels of radiation leaked into the atmosphere. If no further harm is done, an amount of damage comparatively small when set against the many thousands of lives lost across all affected areas might be seen as a victory–but hardly one to celebrate.

Und auch Geoff Brumfiel hat in Nature News ein kritische Zusammenfassung der Geschehnisse und der (möglichen) Konsequenzen.

Ihr solltet auch nicht die Stellungnahme des DPG-Präsidenten drüben bei Christian übersehen.

Update 20:50: Ich habe mal versucht herauszufinden, wie stark das Erdbeben denn in Fukushima selbst war. Denn man liest ja immer, dass das Kraftwerk bis 8.2 ausgelegt war aber das Erdbeben 8.9 betrug (mittlerweile auf Magnitude 9.0 korrigiert). aber natürlich liegt Fukushima nicht im Epizentrum und hat daher ein Erdbeben geringerer Magnitude erfahren.
Der US Geological Survey bietet die Möglichkeit, selbst erlebte Erdbeben einzutragen und stellt die ausgewerteten Daten bereit. Die Meldungsdichte zum Erdbeben vom Freitag in Japan ist verständlich gering, was die Auswertung nicht sehr genau macht. Es finden sich nur vier Meldungen für die Region Fukushima, die auch auf ganze Intensitäten (Mercalliskala, da aus Beobachtungen) gerundet sind. In diesem Intensity Summary aber wird eine Intensität von 7.9 angegeben. Aber zudem sind Mercalliskala und die gemessene Momente-Magnituden-Skala auch nicht direkt umrechenbar.

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In diesem Plot sind alle gemeldeten Beobachtungen eingetragen. Da lässt sich leider aus der Punktwolke auch wenig entnehmen, die Linien die da reingefittet sind…naja…

Aber Fukushima liegt 178 km entfernt. Wenigstens dass die Magnitude wohl in dieser Entfernung näher an 8 als an 9 liegt kann man vermuten. Ich hoffe, jemand kennt Quellen für bessere Karten der Stärke, dann bitte melden per Mail, Twitter, Facebook oder Briefschildkröte.

Update 16.03., 16:30: Eine Google Map mit einer Übersicht über Zeitserien an Strahlungsmessungen, zum Großteil inoffizielle Messungen (von Privtaleuten).

Und eine genauere Analyse und Darstellung der offiziellen Daiichi-Daten.

Eine Sammlung aller Nature-Artikel zum Thema.

Ein geleaktes Protokoll von 2008, in dem die IAEA die Erdbebensicherheit in Japan in Frage stellte.

Update 19:35: Das mit den 178 km vom Epizentrum stimmt nicht, die nächsten Stationen hier sind MYG012 und MYG013, und da war die Intensität schon 9.

Update 20.03., 15:00: In den letzten Tagen scheint die Kiste kurz vorm Abgrund abgebremst worden zu sein. Die Reaktoren sind einigermaßen stabilisiert. Die Hauptsorgen haben die Abklingbecken gemacht, weswegen auch die Wasserwerfer- und dann Feuerwehraktionen nötig wurden. Zunächst wurde – scheinbar wenigstens etwas erfolgreich – das Abklingbecken von Reaktor 3 wieder aufgefüllt (nicht der Reaktor, der wird doch mit Seewasser gekühlt). Die Wasserwerfer waren nicht kräftig genug, aber die Feuerwehr-Aktion scheint etwas Erfolg gehabt zu haben. Abklingbecken 4 soll folgen, worin übrigens nicht nur abgebrannte Brennstäbe lagen, nicht nur einzelne aktive, nein der GANZE VERDAMMTE KERN von Reaktor 4 liegt da drin m(
Positiver ist da, dass die externe Stromversorgung teilweise wiederhergestellt ist und wenigstens 5 und 6 wieder gekühlt werden.

Im japanischen Fernsehen hat man niedliche Dioramen der Reaktoren.

Einige Bemühungen gibt es, die Strahlenbelastung zu veranschaulichen. Hier etwas von BoingBoing, aber richtig richtig gut ist die Grafik von xkcd, und hier ist eine weitere crowdsourced Strahlungskarte.

Die Unfälle haben jetzt auf der INES-Skala teilweise Level 5 erreicht, den Status von Three Mile Island.

Update 21.03., 21:50: Die Zusammenfassung to end all Zusammenfassungen im physikBlog.

Kommentare (623)

  1. #1 jitpleecheep
    03/13/2011

    @Karsten Kuehn: Ein direktes Reaktorloch ist ja nicht der einzige Weg, wie Strahlung nach aussen gelangen kann.

    Wenn man dieser Quelle hier glauben mag (er klingt schon, als hätte er Ahnung davon 😉 ):

    It is not entirely clear yet what has happened, but this is the likely scenario: The operators decided to vent the steam from the pressure vessel not directly into the environment, but into the space between the third containment and the reactor building (to give the radioactivity in the steam more time to subside). The problem is that at the high temperatures that the core had reached at this stage, water molecules can “disassociate” into oxygen and hydrogen – an explosive mixture. And it did explode, outside the third containment, damaging the reactor building around.

  2. #2 Entblödung
    03/13/2011

    …aber auch – das muss man erwähnen – den durch Forschung, Ingenieurskunst und strenge Bauauflagen vielleicht Millionen verhinderten Verteltzten und Toten…

    bleibt zu hoffen, dass diese Aussage nicht zum Bumerang wird, für mich ist sie jetzt schon unfassbar

  3. #3 Hans-Ulrich Bohm
    03/14/2011

    Du bist ja ein richtiger Schlaufuchs: GREENPEACE ist Scheiße aber Deine Einschätzungen sind ok.
    Weil Du Physiker bist? Ich bin auch Physiker und im Gegensatz zu Dir beim Harrisburgunfall schon alt genug, um zu unterscheiden zwischen den Abwiegelungen und Verharmlosungen der Regierungsvertreter und der Betreiber einerseits und den knallharten Fakten, die dann später herauskamen. Außerdem kann man Harrisburg mit seiner kompletten Kernschmelze in einem Druckwasserreaktor nicht so einfach mit einem Siedewasserreaktor (im Plutoniumbetrieb) vergleichen.
    Schade um die sonst so informative Seite. Deine Objektivität, die Du für Dich in Anspruch nimmst sehe ich als sehr problematisch an!

  4. #4 Entblödung
    03/14/2011

    einfach zum Nachdenken:

    Diese Instrumentalisierung der Katastrophe für primitive Anti-Atompropaganda finde ich einfach nur noch widerlich. Ehrlich, egal was dort passiert, wer nach dieser Panikmache noch zu Greenpeace hält ist nicht mehr mein Freund.

  5. #5 silentjay
    03/14/2011

    Wer zu Greenpeace hält ist schon nicht mehr mein Freund, seid ihrer unwahren Behauptungen über Pestizidbelastungen, seid ihrer Instrumentalisierung von indischen Selbstmorden, seid ihrem geschacher in Frankreich (Atomkraft Füße still halten, dafür bleibt Gentechnik vom Tisch). Greenpeace ist mittlerweile nur ein weiterer skrupelloser Konzern, der für seine Ziele die Wahrheit zuerst begräbt.
    Das ist das Problem. Die Betreiber mögen vertuschen, die Regierung mag vertuschen.
    Greenpeace tut es nur ebenso.

    Ein riesen Haufen Scheiße und jeder tut so, als würde da ne Rose drauf wachsen.

  6. #6 walim
    03/14/2011

    Wo man eine politische Meinung hat (und wer hat die nicht irgendwo) läuft immer Gefahr sich zum Narren seiner Meinung zu machen. Politische Organisationen sind eine Organisationsform davon.
    Das Gute daran ist, das sie einen mit ihren diesbezüglicghen Demonstrationen immer an dieses ja doch wohl prinzipiell schwer zu vermeidende Elend erinnern und eine Chance bieten, sich gegen diese Variante der Selbstverbödung zu wehren.

    (Ich habe mich damals anlässlich Brent Spar zum Affen gemacht. Das werde ich nicht vergessen.)

  7. #7 hsbc
    03/14/2011

    In den Medien wird immer gebracht das noch versucht wird das AKW unter Kontrolle zu bringen mit was-weiß-ich-allem aber wie können dort noch Leute arbeiten? Cäesium und Jod wurde doch schon gemessen, werden die nicht verstrahlt? Und sind 20 km Evakuierungsradius im Fall des Falles nicht viel zu wenig?

  8. #8 Anton
    03/14/2011

    @Jörg:

    “Was mir noch nicht klar ist, wie der Wasserstoff aus dem Behälter in die Außenhülle gelangt, hängt das mit dem Druck ablassen zusammen? Hat da jemand etwas zu?

    Meine Erklärung: Die im Meerwasser beigefügte Borsäure kann mit Wasser zu Tetrahydroxoborat und Wasserstoff reagieren. Ist offenbar das geringere Übel, da Wasser einfach notwendig war und die Borsäure als Absorber verwendet wird, falls es doch noch zu einem Bruch der internen Reaktorhülle kommt. Mit reinen Wasser (also ohne Borsäure als Absorbermaterial) hat man, bei einen freiliegenden schmelzenden Reaktorkern, einen Kochtopf, der große Mengen Wasserdampf mit radioaktiven Material in die Atmosphäre blast. Was ist dagegen schon ein kaputtes Dach? 😉

  9. #9 TheBug
    03/14/2011

    Der Wasserstoff kommt durch die Notentlüftung des Druckgefäßes in das Reaktorgebäude. Borsäure ausserhalb des Druckgefäßes macht keinen Sinn, die muss zwischen die Brennstäbe um die Neutronen zu absorbieren.

    @Spender: Die Atomindustrie ist keine funktionierende Infrastruktur, sondern eine politisch garantierte Einkommensquelle. Und da AKWs weder zukunftssicher noch zuverlässig sind ist ihre Abschaltung auch wirtschaftlich sinnvoll.

  10. #10 Michael Kober
    03/14/2011

    Interessant ist in diesem Zusammenhang die Definition und Unterscheidung zwischen GAU und Super-GAU (siehe Wikipedia).

    Alleine diese Definition macht ja schon klar, dass man von Unfällen ausgeht, die nicht mehr handelbar sind und dass es hierfür Grenzen gibt, die überschritten werden können und damit der Super-GAU als “Option”, wenn auch als sehr unwahrscheinlich bereits in der Planung eines AKW’s mit eingeplant ist.

    Das muss man sich wirklich einmal richtig verinnerlichen, was das bedeutet.

    Und jedes noch so unwahrscheinliche Erigniss wird mit mathematisch 100%-iger Wahrscheinlichkeit eintreten, wenn man die Versuchsreihe nur lange genug fortsetzt.
    D.h. Supergaus werden mit Sicherheit passieren. Und sie sind es ja schon, nur früher als erwartete.

    Der Supergau als eingeplante Größe. Es ist wirklich nicht zu fassen.

    Soviel zum Thema “Sicherheit”.

  11. #11 Tomtom
    03/14/2011

    @Franz Neuhold:

    “Diese ziemlich rohe Erkenntnis löst jedoch eine in diesem Blog bzw. seiner Diskussion aufgeworfene Frage nicht; nämlich jene nach der Beherrschbarkeit.”

    IMHO ist der Betrieb (nicht die Endlagerung) beherrschbar. Jedoch nicht mit 70er Jahre Modellen und mit Billiger Jakob Kalkulation. Daher volle Zustimmung.

    @Smanson

    “Und noch eine Frage: Bis zu welcher Erdbebenstärke sind eigentlich die deutschen KKW ausgelegt?”

    Hab ich oben schon geschrieben: Bis zur höchsten lokal aufgetretenen. Gilt für Bayern, Schleswig und Japan.

    Tomtom

  12. #12 Anton
    03/14/2011

    @TheBug: Meines Wissens wurde Meerwasser nicht in die eigentliche Reaktorkammer eingeleitet. Das ginge auch gar nicht, da alle Kühlsysteme ausgefallen sind und damit auch kein Wasser in die Reaktorkammer hineingepumpt werden kann. Genau das ist doch das Problem, ansonsten könnte man ja Kühlmittel einleiten und braucht das Meerwasser nicht. Meerwasser wurde eingeleitet und das Wasser war mit Borsäure gesättigt, um eben im Falle eines Bruches noch die Möglichkeit zu haben die Kettenreaktion zu unterbinden.

    Wasser und Borsäure, wodurch Wasserstoff entsteht, in die eigentliche Reaktorkammer einzuleiten, die schon unter Druck steht, wäre fahrlässiger Wahnsinn. Genau das will man doch verhindern, dass sich in der eigentlichen Reaktorkammer Wasserstoff bildet (durch das Absinkende Wasser und die Reaktion des Zirconium mit dem Wasserdampf).

  13. #13 Skrazor
    03/14/2011

    Nun fühl ich mich nach langem hin und her doch auch einmal genötigt, meine Meinung hier mitzuteilen.
    Ich möchte an dieser Stelle schon mal definitiv Klarheit schaffen, dass alles folgende hier nur auf meiner eigenen Meinung beruht. Viele werden sie wohl nicht teilen, andere wiederum sehr gut nachvollziehen können.

    Nur: Ich versteh diese ganze Abmilderungstaktik nicht. Von wegen “die Risiken sind doch sooooo gering, da passiert schon nichts” und “ohne Atomstrom gehts nicht”.

    Ehrlich gesagt, ist es mir persönlich ziemlich egal, wie hoch das Risiko ist. Egal ob jetzt bei einem Kernreaktor, einem Auto oder bei Süßigkeiten. Es kommt nur auf die Konsequenzen an, die ein möglicherweise auftretendes Problem mit sich bringt.

    Ob die Wahrscheinlichkeit eines schwerwiegenden Defektes nun bei 10%, 3% oder nur 0,01% liegt, ist doch im Grunde nebensächlich! Wichtig ist, abzuschätzen, wie schlimm die Auswirkungen im schlimmstmöglchen Fall sind und was man im Ernstfall dagegen unternehmen kann! Und dass die Folgen eines Super-GAUs mitunter dramatisch enden können und die möglichen Gefahren eines Atomkraftwerkes die eines zB Wasserkraftwerkes bei weitem übertreffen, wird wohl kein halbwegs gebildeter und mit Verstand gesegneter Mensch bezweifeln. Die Frage ist nicht “Wie hoch ist das Risiko?” sondern “Können wir es uns leisten, den Ernstfall und die Möglichen Konsequenzen zu riskieren, seien sie auch noch so gering?”

    Kleines (etwas abstraktes) Beispiel:

    Ich möchte meinem Hund ein neues Spielzeug kaufen. Ich suche mir etwas geeignetes aus und gehe zur Kassa. Dort erklärt mir die Verkäuferin, dass von diesem Spielzeug mit 20%iger Wahrscheinlichkeit kleinere Teile abbrechen können, die jedoch keine gröberen Konsquenzen nach sich ziehen, da das komplette Teil biologisch abbaubar ist. Also überlege ich: Was kann passieren? Der Hund verschluckt etwas, was er zwar eigentlich nicht unbedingt essen sollte, vielleicht wird ihm ein wenig schlecht, aber er hätte sicher seine Freude mit dem Ding und wäre im Ernstfall nicht wirklich gefährdet. Das Risiko ist zwar hoch, aber die Konsequenzen tragbar. Mein Schlussfolgerung: Ich kaufe das Spielzeug.

    Da ich aber auch Jäger bin und mein altes Gewehr schon ziemlich mitgenommen aussieht, schaue ich am Heimweg noch in meinem Jägerbedarfsladen vorbei und schaue mir verschiedene Modelle an. Nach einigem Suchen finde ich eines, das mir wirklich zusagt. Es sieht schön aus, ist gut verarbeitet, hat lebenslange Garantie, ist aber nicht allzu schwer und liegt gut in der Hand. Ich teile dem Verkäufer mit, dass ich gerne so eines bestellen würde. Dieser sieht mich an und fragt mich, ob ich denn auch wüsste, dass bei diesem Gewehr (vorsicht, jetzt wirds unlogisch, aber es dient immerhin dem höheren Zweck der Veranschaulichung) in 0,01% der Fälle eine Kugel nicht nach vorne, sondern nach hinten durch den Lauf gefeuert wird, also auf mich, den Schützen. Also überlege ich: Was kann passieren? Das Gewehr spinnt, die Ladung geht nach hinten los, trifft mich und im schlimmsten Fall sterbe ich daran. Das Risiko dafür ist zwar sehr gering, jedoch haben die Konequenzen weitreichende Folgen für mich und meine Familie. Meine Schlussfolgerung: Ich kaufe das Gewehr lieber nicht, sondern nehme mir stattdessen eines, das vielleicht nicht ganz so edel ausschaut, gerade mal 1 Jahr Gewährleistung bietet und etwas mehr wiegt, was zusätzliche Schlepperei für mich bedeutet. Trotzdem ist mir mein Leben doch noch um einiges wichtiger.

    Ich weiß, war etwas lang, sehr frei und nicht unbedingt Literatur-Nobelpreis verdächtig. Und doch muss ich sagen: Ich würde lieber auf dein ein oder anderen Luxus verzichten, als mich der (wenn auch geringen) Gefahr auszusetzen, die von Kernkraftwerken ausgeht (mal ganz abgesehen von den Problemen mit der Endlagerung etc.)

    Ich für meinen Teil bin jedenfalls froh, in Österreich zu leben. Mit unserer Politik ist zwar auch einiges im argen, aber wir sind konsequent atomfrei und uns gehts trotzdem gut. SO schwer kann eine ausreichende Stromversorgung ohne AKW’s also auch wieder nicht sein.

  14. #14 j4k3
    03/14/2011

    @Anton, @Jörg

    Das mit dem Wasserstoff aus der Borsäure im Meerwasser macht keinen Sinn, die erste Explosion hat sich ja ereignet, bevor das Meerwasser zur Behelfsweisen Kühlung herangezogen wurde.

    Für wahrscheinlicher halte ich, was sich im folgenden Wikipedia-Artikel findet:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Sicherheit_von_Kernkraftwerken
    “Ein weiterer Weg, wie bei Kernreaktoren Wasserstoff entsteht, ist die Spaltung von Wasser durch ionisierende Strahlung.” u.s.f.

  15. #15 Jörg
    03/14/2011

    Zur Entstehung des Wasserstoffs siehe die verlinkte Diss (gestern 18:25), der entsteht an den Brennstabhüllen, und ist dann vermutlich beim Druck ablassen ins Außengebäude gelangt.

  16. #16 Nur zur Info
    03/14/2011

    @Skrazor
    Österreich erhält ~10% seines Strombedarfs allerdings aus Atomstromimporten.

    Wobei ich überzeugt bin, dass man auf diese 10% verzichten könnte, ohne gleich in der Steinzeit zu landen.

  17. #17 Michael Kober
    03/14/2011

    @skrazor

    Genau das meinte ich:

    Die Definition von GAU und Super-GAU zeigen, dass man genau weiß, dass ein Super-GAU vorkommen kann, hierfür sogar eine Prozentangabe macht, einen Zeitraum angibt, in welchem dieser Super-Gau statistisch vorkommt und diesen trotzdem in menschenverachtender Weise einplant, billigenden in Kauf nimmt oder welche Terminlogie man immer wählen will.

    Aber wie sagte schon Frau Dr. Merkel:
    Wir müssen uns von den Grünen und der SPD nicht sagen lassen, was Moral ist.
    Ich könnte kotzen.

    Dito Dr. Rings “unglückliche” Einleitung.

  18. #18 Jörg
    03/14/2011

    Oder es entstand außerhalb des Containments, weil z.B. Wasserstoff routinemäßig zugegeben wird um Korrosion zu verhindern. (vermutet er). Klarheit woher der Wasserstoff kam scheint also nicht zu bestehen.

  19. #19 MartinS
    03/14/2011

    Ich würde eigentlich gerne der Diskussion etwas die Schärfe nehmen. Mag sein, dass das nicht so sonderlich gut ankommt – aber versuchen kann ich es ja mal: Es kann ja durchaus sein, dass eine Pro-Contra-AKW-Diskussion unbedingt jetzt sein muss (selbst wenn ich wegen besagter Aufgeregtheit für eine Vertagung plädieren würde), aber ist es nicht so, dass bisher in Japan Menschen nur durch direkte Bebenschäden, bzw den Tsunami ums Leben gekommen sind? Der Fokus der hiesigen Diskussionen liegt aber nur auf der (bisher ‚nur’) möglichen atomaren Katastrophe. Der gesamte Komplex der tatsächlichen Schäden, die Probleme bei den Hilfsaktionen, aber auch die ‚positiven’ Umstände gehen dabei vollkommen unter.
    Ich möchte damit keinesfalls die drohende Gefahr durch die AKWs bagatellisieren aber in gewisser Weise doch relativieren. Das Beben in Japan hat eben nicht nur AKWs getroffen, sondern 100.000e Menschen, Infrastruktur, Lebensgrundlagen etc! Falls die AKWs durchgehen, dann wären die Folgen sicherlich noch wesentlich verheerender, aber noch ist das wohl nicht der Fall. Die angstvolle Diskussion ist doch nur das Ergebnis der medialen Dauerberieselung mit dem Begriff der möglichen atomaren Katastrophe.
    Wäre es nicht angebrachter darüber zu diskutieren, ob in einem von Erdbeben bedrohten Land wie Japan, eine bessere Vorsorge (Lagerhaltung von Rettungs- und Notfallausstattung etc) hätte getroffen werden sollen? Ob die baulichen Vorschriften (bei Neubauten) tatsächlich ausreichend waren/sind? Ob es sinnvoll ist, jetzt Dämme zu bauen, die derartige Tsunamifolgen in Zukunft verhindern könnten? Welche chemischen Stoffe aus Industrieanlagen sind wohl mit der Welle über das Land verteilt worden? Ob der Mensch eigentlich die Natur überhaupt dominieren kann, oder ob er letztlich doch völlig ausgeliefert ist?
    Denkt jemand von euch eigentlich wirklich daran, was die Menschen dort gerade erleiden, welche Probleme dort tatsächlich akut sind? Toiletten, Wasser, Nahrung, Krankenversorgung, Angst um Angehörige, vielleicht ALLES außer dem nackten Leben verloren zu haben!
    Gäbe es also nicht noch genügend andere Themen, die diskussionswürdiger wären?

  20. #20 Ludmila
    03/14/2011

    Gerade nebenan verlinkt und sehr gut geschrieben. (Ich hoffe, es ist nicht doppelt.) why I am not worried about Japanese nuclear reactors. Hier ist erklärt, was schief gelaufen ist, woher das radioaktive Cäsium herkommt, wieviele Zwiebelschalen diese Reaktoren haben, wofür die gebaut wurden, was für Maßnahmen ergriffen wurden und was das Seewasser bewirkte und warum man sich dafür entschieden hat etc. pp. Sehr gut zusammengefasst und nachvollziehbar argumentiert. Chapeau vor der Ingenieurs-Kunst der Japaner, dass deren AKWs gehalten haben, obwohl das eintrat, womit eigentlich keiner gerechnet hat. Dass starke Beben + dass ein Tsunami die Dieselgeneratoren wegschwemmt (eben weil das Beben so stark war). Weil die eben nicht nur Plan A und B hatten sondern auch Plan C, D, E, F.

    Zur Berichterstattung. Da findet gerade ein Totalversagen statt. Das meiste lässt sich zusammenfassen als: “Kernschmelze 111!!!” Solange das dritte Containment hält, ist das kein Super-GAU. Weil es nun mal die Menschen da draußen nicht betrifft, wenn der Kern in der Hülle hermetisch abgeriegelt ist und nein, radioaktives Cäsium ist nicht unheimlich gefährlich, weil es das Reizwort “radioaktiv” enthält. Es kommt immer noch auf Menge, Art der Strahlung und Zerfallsrate an. Und bei so Angaben wie “da kriegt man an einem Tag soviel Strahlung ab wie in einem ganzen Jahr” da krieg ich sowieso die Krätze. Sowas hat nämlich 0 Informationsgehalt, weil nun mal 300 mal ziemlich wenig immer noch recht wenig ist. Es gibt für so etwas Messwerte oder Vergleichsmöglichkeiten wie Interkontinentalflüge oder einmal Röntgen beim Arzt. Im Moment schalte ich sofort ab, sobald jemand versucht über das Thema AKW in Japan zu berichten, damit ich mich nicht über die Panikmache & Fehlinformation dumm- und schwarz ärgere.

    Ich bin auch nicht wirklich begeistert über Kernkraft-Nutzung aber ich bin auch nicht wirklich begeistert über Gezeitenkraftwerke, Kohlekraftwerke, Solaranlagen, Windkraftwerke etc. pp., weil dummerweise alle diese Technologien ihre Haken haben. Und wenn wir das diskutieren wollen, was wir davon in Kauf nehmen und was nicht, dann finde ich, dass mensch das leidenschaftslos machen sollte und nicht jetzt. Es ist mir vielzuviel Emotion da drin. Und deswegen diskutiere ich hier und heute bewusst nicht über das Thema Kernkraft – ja oder nein bzw. vielleicht. Auch wenn Christian Reinboth da nebenan anderer Ansicht ist. Macht aber nichts. Dann sind wir eben anderer Ansicht, damit müssen und können wir leben 😉

    Und sorry, Christian, angesichts der ganz konkreten Bedrohung von Menschen, die in Japan eher vor dem Problem stehen “wo krieg ich Wasser und medizinische Versorgung her”, mag ich darüber auch nicht diskutieren. Helfen wir den Leuten doch erst mal, dass sie die nächsten Wochen erleben werden und denken dann über Langzeitfolgen der AKW-Unfälle nach und über mögliche Alternativen, nachdem das Schlimmste verhindert werden konnte. (Disclaimer: Das ist zumindest meine Einschätzung, solange ich nicht andere Informationen erhalte.)

    Deswegen klinke ich mich nach diesem Zwischenruf auch sofort hier aus, um erst gar nicht in Versuchung zu geraten 😉

  21. #21 BlubbDiBlubb
    03/14/2011

    Die Einleitung zum Thema Greenpeace hat mich stutzen lassen – kritischer Umgang mit Quellen ist eine Sache, aber du hast ja nicht mal genau geschrieben, was das Problem ist.

    Ein Blick auf die (aktuelle) Webseite von Greenpeace lässt mich auch nicht erkennen, was das Problem ist: die letzte Presseerklärung ist mehrere Tage her, der Twitter-Account gibt einfach nur aktuelle Stände durch, wie jeder andere derzet auch.

    Damit ist dein Hinweis einfach nur Bashing auf niedrigstem Niveau gewesen. Das ist traurig, und entspricht so gar nicht der sonstigen Qualität diese Blogs.

    Daher bitte ich darum: Seriösität hat viel mit Ruhe und Entspanntheit zu tun. Wenn es Kritik gibt, sollte die kurz erläutert werden. Wenn irgendwer sich zu weit aus dem Fenster lehnt, und es offensichtlich ist, sollte das schlicht ignoriert werden. Dazu gehören irgendwelche Greenpeace-Mitglieder, die keine Ahnung haben, genau so dazu wie AKW-Befürworter, die keinen blassen Schimmer haben.

    Die Ruhe und ENtspanntheit würde diesem Blog derzeit zumindest gut tun.

  22. #22 Michael Kober
    03/14/2011

    @MartinS

    Gäbe es also nicht noch genügend andere Themen, die diskussionswürdiger wären?

    Antwort: nein !!
    Begründung:
    Es bleibt immer ein Restrisiko bei allem.
    Der Unterschied
    Naturkatastrophen sind naturgegeben.
    AKW’s und ihre Folgen menschengemacht.

    Naturgegebenheiten kann ich durch diskutieren nicht ändern.
    Den Bau vo AKW’ s kann der Mensch hingegen sehr wohl beenden und Restlaufzeiten verkürzen.

    Von daher: Die Diskussion muss sein und zwar jetzt !!!

    Und damit sage ich nicht, dass nicht geholfen werden soll.

  23. #23 Thorsten
    03/14/2011

    > Denkt jemand von euch eigentlich wirklich daran, was die Menschen dort gerade erleiden, welche Probleme dort tatsächlich akut sind?

    Warum ist Dir so wichtig, woran andere Leute denken? Glaubst Du, einen leidenden Japaner kümmert es, worüber Leute im Netz diskutieren? Und wenn Du gern über was anderes diskutieren möchtest, findest Du sicher einen Ort im Netz, an dem nicht Fukushima in der Überschrift steht. Ich weiss zwar nicht, was daran besser sein soll, aber wenn’s Dir hilft!

  24. #24 Michael Kober
    03/14/2011

    Noch eins:

    Dass die Diskussion nötig ist und zwar jetzt zeigt ja gerade das beharrliche Festhalten von Dr. Merkel und Co. an den Laufzeitverlängerungen und das Spiel auf Zeit. Wenn nur genug Zeit vergangen ist wird sich der dumme Wähler schon wieder einlullen lassen.

    Entschuldigung, so lasse ich mir den Mund nicht verbieten und ich bin damit auch kein Menschenverächter, wie manch einer behaupten mag, der das Christliche und Soziale für sich monoploisiert in Anspruch nimmt, wie die Damen und Herren der Koalition. Auf die sogenannten “Christlichen Werte” ist eh gesch…, wenn ich an Hexenverbrennung, Kindesmissbrauch, Zöllibat und andere Entartungen denke.
    Entschuldigung: Zum Kotzen.

  25. #25 TheBug
    03/14/2011

    @MartinS: Es ist ja bereits radioaktives Material aus den havarierten Reaktoren ausgetreten und damit besteht neben den Nachbeben eine zusätzliche Gefährdung für die Rettungsmannschaften, definitiv ein Umstand, den man in der aktuellen Situation nicht gebrauchen kann. Die Ronald Reagan ist gestern in eine radioaktive Wolke geraten, nicht witzig, deren Aufgabe ist es Hubschraubern bei den Rettungseinsätzen als Basis zu dienen.

    Ebenfalls problematisch ist, dass aufgrund des hohen Anteils an Atomstrom in Japan momentan eine Stromverknappung besteht, da durch wird dann auch die Wasserversorgung beeinträchtigt. Auch dies ist eine Konsequenz aus den Eigenschaften der AKWs, man kann sie nach einer Notabschaltung halt nicht besonders schnell wieder aktivieren. Ganz abgesehen von den beschädigten Blöcken die wahrscheinlich nie wieder ins Netz gehen werden.

    Auch das ist ein wesentliches Argument für die Umstellung auf EEs: Die Erzeugung wird dezentralisiert und damit die Versorgung sicherer, auch wenn von den Verfechtern der alten Kraftwerkstechnik gerne das Gegenteil behauptet wird. Eine Windflaute kann man halt relativ gut vorhersehen und kompensieren, ein Störfall in einem Großkraftwerk ist schwerer zu kompensieren, der tritt schlagartig auf und reisst ein großes Loch ins Netz.

    @Anton: Wasser mit Borsäure in den Reaktor einzuleiten ist eine Standardmethode um Druckwasserreaktoren zu regeln und Siedewasserreaktoren im Notfall gezielt zu “vergiften”. Allerdings verfügen nicht alle Siedewasserreaktoren über den notwendigen Mechanismus und Fukushima I ist relativ alt.

  26. #26 Ludmila
    03/14/2011

    @Michael Kober:

    Naturgegebenheiten kann ich durch diskutieren nicht ändern.

    Aber deren Folgen kann mensch minimieren, wenn mensch darüber diskutiert. Das können wir doch nicht einfach ausblenden, in dem wir uns wie die Geier auf dieses eine Thema stürzen, deren Ursache wir jetzt auch nicht mehr ändern können.

    Das ist auch so ein kategorischer Imperativ, mit dem ich nicht zurecht komme. Tut mir leid. So nach dem Motto: “Ist Natur, tut mir leid, da diskutiere ich nicht drüber.” Sorry, was ist denn das bitte für ein Standpunkt? Wenn eine Sturmflut zigtausende dahinrafft, dann nehmen wir das als gegeben hin, obschon wir was tun können, um die Folgen zu mindern, damit es beim nächsten Sturm eben nicht zugtausende sind? Deichbauten, Siedlungen verlegen etc. pp. Die Niederländer versuchen ständig gegen Naturereignisse anzukämpfen, sonst gäbe es das Land gar nicht mehr. Zumindest nicht in der Form.

    Uppsi und schon bin ich mittendrin in der Diskussion. Wobei es vermutlich keine echte Diskussion geben wird, weil hier verschiedene Sichtweisen aneinander prallen. Mir ist es im Moment, wie MartinS, wichtiger, dass akut Menschen von viel profaneren Dingen bedroht werden und ich lass mir diese Besorgnis auch nicht mit “Ist halt Natur, kann mensch nix gegen machen” ausreden.

    Ok, ok, ich bin weg.

  27. #27 Rainer
    03/14/2011

    Ich verfolge die Diskussion hier seit Samstag mal belustigt aber meistens entsetzt. Zum Greenpeace Bashing: Was soll ich von einer Organisation halten, die eine Person als Atom- (Energie-, Öl-, Naturkatastrophen, …) Experten nach vorne ins TV stellt, der ansonsten Volkswirt und Campaigner gem. Xing-Profil ist.
    Wenn man dann sieht, wie dieser Mensch sich vor den Kameras hinstellt und Panik macht, wird mir schon schlecht.

  28. #28 TheBug
    03/14/2011

    @Ludmila: Der Artikel auf WordPress ist Käse, das habe ich bei Florian im Blog schon geschrieben. Core Catcher sind erst entwickelt worden nach dem Fukushima I gebaut wurde und ein Brennstab ist kein “Containment Level 1”, die Dinger werden schon im Normalbetrieb gelegentlich undicht.

  29. #29 Simon Preuschoff
    03/14/2011

    @BlubbDiBlubb Danke für den vernünftigen Beitrag.

    Dieses Medien-Bashing hier ist doch Haarspalterei. Alle wesentlichen Infos wurden von Greenpeace und der Tagesschau genauso wiedergegeben wie sie hier von Al-Jazeera oder der BBC verlinkt werden (die Quellen sind sowieso dieselben). Wen es beruhigt der kann hier ja gerne mit leuchtenden Augen über die phsyikalischen Details diskutieren. Wen es beruhigt der kann ja gerne der Betreiberfirma und der Japanischen Regierung mehr Glauben schenken als studierten Experten aus der Wissenschaft oder von Greenpeace.
    Jedoch gebe ich diesen Leuten mal zu bedenken, korrigiert mich wenn ich da falsch liege, es gab bisher KEINEN ernsteren atomaren Unfall der nicht zunächst verschleiert und heruntergespielt wurde.
    Wenn sich zwei Reaktorblöcken live im Fernsehen in die Luft fliegen kann man ja glauben das nur unwesentlich Radioaktivität freigesetzt wurde und wir es nicht mit einem Super-GAU zu tun haben, aber das ist ungefähr so glaubwürdig wie die magic bullet theory.

  30. #30 paule
    03/14/2011

    Zu MartinS

    Jaja, keine “akute” Gefahr. Aber die vielen Millionen Toten verursacht durch die Kenernergie werden noch kommen. Zusammen mit vielen mißgebildeten Kindern und einem wahrscheinlich drastischem Geburtenrückgang. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis jeder seine Dosis bekommen hat und der Dreck seine Energie im Körper freigesetzt hat.

    Die Schäden vom Erdbeben sind beseitigbar und an den Toten kann man nicht rütteln. Sie waren nicht durch unverantwortliche verbrecherische Profitgier verursacht. Aber die Kernenergie hat den Japanern ihre Lebensgrundlage zerstört, sie können ihr Land nicht mehr nutzen!

    Es ist mir unbegreiflich, wie ein Physiker so wenig Ahnung haben kann. Natürlich hat er Ahnung und wiegelt ab und lenkt ab. Und das ist sein persönliches Verbrechen! Genau solche charakterlose Menschen sind es, durch welche es überhaupt zu solchen Gigakatastrophen (nicht Tsunami) kommen konnte und weiter kommen wird.

  31. #31 Michael Kober
    03/14/2011

    @Ludmila

    Wer lesen kann ist klar im Vorteil:
    Ich habe mich deutlich fürs helfen ausgesprochen, will mir nur von niemanden den Mund verbieten lassen, wie Du und meist “christlich” auch im Sinne von christlich sozial demokratisch, wie auch immer orientierte Menschen dies tun.

    Und wenn wir beim ethischen Thema sind, das Du mir überbraten willst, wie sieht denn Dein konkreter Beitrag zur Hilfe für die Menschen in Japan aus? Und was haben Sie davon.

    So wie ich es mitbekommen habe, machen die Japaner auf dem von Dir angesprochenen Gebiet sehr viel und brauchen Deine Nachhilfe kaum.
    Schon blöd, wenn man als Gutmensch nichts machen kann.

  32. #33 SImon Preuschoff
    03/14/2011

    Kann mir bitte nochmal jemand erklären was ein “Gutmensch” ist und was genau daran so schlimm ist? Ein Wort das ich hier öfter lese.
    Inzwischen scheinen mir die Atomkraft-Fans hier die deutlich unvernünftigere Partei zu sein, da wird pauschalisiert, da werden alle Informationen ignoriert die nicht in eine krude Verschwörungstheorie vom eigentlich garnicht so schlimmen explodierenden Atomkraftwerk passen.

  33. #34 Michael Kober
    03/14/2011
  34. #35 Simon Preuschoff
    03/14/2011

    Aha. “Gutmensch ist eine meist abwertend gemeinte Bezeichnung für Einzelpersonen oder Personengruppen („Gutmenschentum“), denen ein übertrieben moralisierendes oder naives Verhalten unterstellt wird.” Na das passt ja gut auf den Autoren dieses Blogs (“zynisch von Greenpeace jetzt die Atomenergie zu kritisieren”), tja und Naivität, siehe mein letzter Beitrag.

  35. #36 Michael Kober
    03/14/2011

    @Simon Preuschoff

    Das waren sie schon immer. 😉
    Es hat nur eine Zeit gebraucht, bis man es gemerkt hat. Ich bin neugierig, wann es der letzte merkt. Hoffentlich nicht zu spät.

  36. #37 zch
    03/14/2011

    Das Liberale Institut hat auf seinem Blog eine sehr anschauliche Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse in Fukishima I veröffentlicht:

    https://liberalesinstitut.wordpress.com/2011/03/14/fukushima-storfall-japan-ist-nicht-die-sowjetunion/

    Enthält keine neuen Informationen, die nicht schon in anderen Quellen in dieser Liste enthalten sind, fasst das Ganze jedoch für Laien gut verständlich zusammen und ist deshalb meiner Meinung nach zu empfehlen.

  37. #38 kranseier
    03/14/2011

    @Michael Kober

    vielen Dank für Deine Postings. Volle Zustimmung! Doch eines ist anders als sonst: Der Blogautor hat bislang weder Beleidungstiraden noch Zensur gegen Anderdenkende walten lassen. Wie man in älteren Blogeinträgen (bzw. in den Diskussionen darüber) nachlesen kann, ist das sonst durchaus üblich. Bislang hat er nur Erwähnungsverbot für Greenpeace verhängt und die Meinungsfreiheit noch nicht vollends eingeschränkt. Naja, gut, nicht immer gehen wissenschaftliche Qualifikation und soziale Reife konfrom.

  38. #39 Bobo-Roshi
    03/14/2011

    Die “Diskussion” hier scheint mal wieder “typisch deutsch” zu sein.

    Japan – nicht D – wurde von dem Beben schwer getroffen, dort kämpfen viele Menschen um Ihr Überleben.
    Aber hier springen sofort die Contra-Diskutanten wieder aus den alten Schützengräben und versuchen, mit ihren alten Vorurteile/ Halbwahrheiten alles niederzuschreien.
    Solche Diskussion instrumentalisiert den Horror einer zusammengebrochenen Infrastruktur, den die Menschen in Japan tatsächlich durchmachen müssen, für politische Ziele – ist eine Hysterisierung menschenverachtender Art.

  39. #40 BreitSide
    03/14/2011

    Rainer: wie schlecht müsste es Dir dann erst werden, wenn bei Phoenix ein Wetterfrosch stundenlang ohne jegliche Argumente oder Belege das Hohelied der “sicheren und alternativlosen” Atomenergie singen darf – ohne irgendwelche Nachfragen.

    Ich habe in all den vielen Kommentaren und Statements (im tv) noch keinen einzigen wirklichen Experten (vulgo Physiker) gesehen, der wirklich gesagt hätte, die Kernkraft sei sicher. So dermaßen entblöden sich nur die Nichtphysiker.

  40. #41 inga
    03/14/2011

    @Michael Kober: Natürlich wird der Super-GAU in der Risikoanalyse eines KKWs berücksichtigt. Bei der Risikoanalyse von z.B. Autos wird auch ein Unfall berücksichtigt. Wie soll man denn sonst entsprechende Maßnahmen gegen einen solchen Fall ergreifen? Wo genau ist daran der Skandal?

    Es geht hier doch um ein ganz anderes Problem: Verantwortlichkeit. Die Atomindustrie will, wie jeder Marktteilnehmer, Gewinne einfahren (was prinzipiell ja i.O. ist). Die Politiker wollen a) wiedergewählt werden b) die Wirtschaft ankurbeln (weil sie so eher wiedergewählt werden) und c) Spenden einsacken (weil sie dann tolle Wahlkämpfe finanzieren können, um wiedergewählt zu werden). Da Risikovorsorge teuer ist, ist die Atomindustrie daran interessiert, die Gefahren klein zu reden. Da Politiker wiedergewählt werden wollen, sind sie daran interessiert, die Gefahren klein zu reden. Und stellen sich gut mit der Atomlobby. Und wenn’s dann schief geht (ein Erdbeben der Stärke 8,9 statt der vorhergesehenen maximal 8,0), schieben die Politiker das auf die Wissenschaftler (der Atomindustrie) und die Atomindustrie sagt, he, wir haben uns doch an die politisch vorgegebenen Richtwerte gehalten.

    Risikoberechnungen selbst sind immer zynisch, weil der Verlust von Menschenleben gegen den Nutzen einer Technik aufgerechnet wird. Andererseits passiert dies tagtäglich und es ist auch praktisch unmöglich, Risiken anders handzuhaben. Wir selbst machen solche Risikoabwägungen auch andauernd: Setze ich mich ins Auto, um zur Arbeit zu fahren, obwohl ich einen Unfall haben könnte? Arbeite ich in einem Bürogebäude, obwohl dort mal ein Flugzeug reindonnern könnte? Esse ich die Currywurst, obwohl das meine Cholesterienwerte in die Höhe treibt?

    Wenn aber bewusst falsche Risikoberechnungen durchgeführt werden, weil man davon auf die eine oder andere Weise profitiert, dann wird es wirklich richtig zynisch. Die Vorgänge in Japan als singuläre Ereignisse abzutun und die deutschen Kraftwerke wider besseres Wissen als sicher zu definieren, ist kriminell. Isar 1 entspricht nicht mehr den geforderten Sicherheitsstandards, das ist eigentlich unstrittig. Und anstatt die Kiste abzustellen, werden einfach die möglicherweise zu einem GAU führenden Ereignisse in Abrede gestellt (Flugzeugabsturz? Terroranschlag? Erdbeben in einer größeren Stärke als bisher vorgekommen? Niemals!).

    Gut, dass wir in diesem Jahr Wahlen haben. Und gut, dass Politiker wiedergewählt werden wollen und die aktuelle Stimmung hierzulande deutlich gegen Kernkraftwerke tendiert. Ich gehe davon aus, dass der Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg nur noch eine Frage der Zeit ist.
    Und wenn mir das jemand als “Instrumentalisierung der Katastrophe in Japan” auslegt: Geht sterben. Ich bin erschüttert, was dort passiert ist. In erster Linie die massenhaften Toten durch das Erdbeben und den Tsunami. Aber wenn man jahrzehntelang sagt, dass es irrsinnig ist, in Erdbebengebieten (und nicht nur da) KKWs zu bauen und vor solchen Katastrophen warnt, dann ist es keine Insturmentalisierung, wenn man bei Eintreten einer solchen Katastrophe erschüttert feststellt, dass es wirklich jetzt schon so gekommen ist wie befürchtet.

  41. #42 Michael Kober
    03/14/2011

    Diese “merken” hat im übrigen nichts mit einem Dr.Titel zu tun.
    Das kann eine Nutte, ein Bauer oder Dachdecker genauso gut wie ein Studierter.

    Es soll ja promovierte Physiker in der Politik geben, die ein “Wachstumsbeschleunigungsgesetz” verabschiedet haben.
    Das deutet auf den Fehler des Problems hin: Die Japaner haben einfach vergessen einen promovierten Physiker an die Spitze der Politik zu stellen der ein “AKW-nicht-explodier-Gesetz” erläßt.

    Seit Gutti macht es mir besonders Spaß gerade in diesem Zusammenhang Dr. Merkel zu schreiben, sozusagen als Spiegel für das aufgeblasene Ego und die Arroganz und Ignoranz dahinter.

    Ich bitte darum, dass mir das die Nicht-Arrogante-Fraktion der Akademiker entschuldigt, sie sind nicht gemeint.

  42. #43 inga
    03/14/2011

    @Michael Kober: Natürlich wird der Super-GAU in der Risikoanalyse eines KKWs berücksichtigt. Bei der Risikoanalyse von z.B. Autos wird auch ein Unfall berücksichtigt. Wie soll man denn sonst entsprechende Maßnahmen gegen einen solchen Fall ergreifen? Wo genau ist daran der Skandal?

    Es geht hier doch um ein ganz anderes Problem: Verantwortlichkeit. Die Atomindustrie will, wie jeder Marktteilnehmer, Gewinne einfahren (was prinzipiell ja i.O. ist). Die Politiker wollen a) wiedergewählt werden b) die Wirtschaft ankurbeln (weil sie so eher wiedergewählt werden) und c) Spenden einsacken (weil sie dann tolle Wahlkämpfe finanzieren können, um wiedergewählt zu werden). Da Risikovorsorge teuer ist, ist die Atomindustrie daran interessiert, die Gefahren klein zu reden. Da Politiker wiedergewählt werden wollen, sind sie daran interessiert, die Gefahren klein zu reden. Und stellen sich gut mit der Atomlobby. Und wenn’s dann schief geht (ein Erdbeben der Stärke 8,9 statt der vorhergesehenen maximal 8,0), schieben die Politiker das auf die Wissenschaftler (der Atomindustrie) und die Atomindustrie sagt, he, wir haben uns doch an die politisch vorgegebenen Richtwerte gehalten.

    Risikoberechnungen selbst sind immer zynisch, weil der Verlust von Menschenleben gegen den Nutzen einer Technik aufgerechnet wird. Andererseits passiert dies tagtäglich und es ist auch praktisch unmöglich, Risiken anders handzuhaben. Wir selbst machen solche Risikoabwägungen auch andauernd: Setze ich mich ins Auto, um zur Arbeit zu fahren, obwohl ich einen Unfall haben könnte? Arbeite ich in einem Bürogebäude, obwohl dort mal ein Flugzeug reindonnern könnte? Esse ich die Currywurst, obwohl das meine Cholesterienwerte in die Höhe treibt?

    Wenn aber bewusst falsche Risikoberechnungen durchgeführt werden, weil man davon auf die eine oder andere Weise profitiert, dann wird es wirklich richtig zynisch. Die Vorgänge in Japan als singuläre Ereignisse abzutun und die deutschen Kraftwerke wider besseres Wissen als sicher zu definieren, ist kriminell. Isar 1 entspricht nicht mehr den geforderten Sicherheitsstandards, das ist eigentlich unstrittig. Und anstatt die Kiste abzustellen, werden einfach die möglicherweise zu einem GAU führenden Ereignisse in Abrede gestellt (Flugzeugabsturz? Terroranschlag? Erdbeben in einer größeren Stärke als bisher vorgekommen? Niemals!).

    Gut, dass wir in diesem Jahr Wahlen haben. Und gut, dass Politiker wiedergewählt werden wollen und die aktuelle Stimmung hierzulande deutlich gegen Kernkraftwerke tendiert. Ich gehe davon aus, dass der Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg nur noch eine Frage der Zeit ist.
    Und wenn mir das jemand als “Instrumentalisierung der Katastrophe in Japan” auslegt: Geht sterben. Ich bin erschüttert, was dort passiert ist. In erster Linie die massenhaften Toten durch das Erdbeben und den Tsunami. Aber wenn man jahrzehntelang sagt, dass es irrsinnig ist, in Erdbebengebieten (und nicht nur da) KKWs zu bauen und vor solchen Katastrophen warnt, dann ist es keine Insturmentalisierung, wenn man bei Eintreten einer solchen Katastrophe erschüttert feststellt, dass es wirklich jetzt schon so gekommen ist wie befürchtet.

  43. #44 BreitSide
    03/14/2011

    Bobo-Roshi, ehe Du Dich weiter als Tonetroll aufplusterst, wäre es vielleicht gut, den Titel dieses Freds zu lesen:

    Quellen und seriöse Links zum Fukushima-Kraftwerk-Störfall

    Thema ist nicht – ich wiederhole: NICHT – die “konventionellen” Folgen des Erdbebens, so schlimm und tragisch sie auch sind.

    Falls Du also Betroffenheit markieren willst, dazu gibt es andere Stellen – und Kontonummern zum Spenden.

  44. #45 inga
    03/14/2011

    @Michael Kober: Natürlich wird der Super-GAU in der Risikoanalyse eines KKWs berücksichtigt. Bei der Risikoanalyse von z.B. Autos wird auch ein Unfall berücksichtigt. Wie soll man denn sonst entsprechende Maßnahmen gegen einen solchen Fall ergreifen? Wo genau ist daran der Skandal?

    Es geht hier doch um ein ganz anderes Problem: Verantwortlichkeit. Die Atomindustrie will, wie jeder Marktteilnehmer, Gewinne einfahren (was prinzipiell ja i.O. ist). Die Politiker wollen a) wiedergewählt werden b) die Wirtschaft ankurbeln (weil sie so eher wiedergewählt werden) und c) Spenden einsacken (weil sie dann tolle Wahlkämpfe finanzieren können, um wiedergewählt zu werden). Da Risikovorsorge teuer ist, ist die Atomindustrie daran interessiert, die Gefahren klein zu reden. Da Politiker wiedergewählt werden wollen, sind sie daran interessiert, die Gefahren klein zu reden. Und stellen sich gut mit der Atomlobby. Und wenn’s dann schief geht (ein Erdbeben der Stärke 8,9 statt der vorhergesehenen maximal 8,0), schieben die Politiker das auf die Wissenschaftler (der Atomindustrie) und die Atomindustrie sagt, he, wir haben uns doch an die politisch vorgegebenen Richtwerte gehalten.

    Risikoberechnungen selbst sind immer zynisch, weil der Verlust von Menschenleben gegen den Nutzen einer Technik aufgerechnet wird. Andererseits passiert dies tagtäglich und es ist auch praktisch unmöglich, Risiken anders handzuhaben. Wir selbst machen solche Risikoabwägungen auch andauernd: Setze ich mich ins Auto, um zur Arbeit zu fahren, obwohl ich einen Unfall haben könnte? Arbeite ich in einem Bürogebäude, obwohl dort mal ein Flugzeug reindonnern könnte? Esse ich die Currywurst, obwohl das meine Cholesterienwerte in die Höhe treibt?

    Wenn aber bewusst falsche Risikoberechnungen durchgeführt werden, weil man davon auf die eine oder andere Weise profitiert, dann wird es wirklich richtig zynisch. Die Vorgänge in Japan als singuläre Ereignisse abzutun und die deutschen Kraftwerke wider besseres Wissen als sicher zu definieren, ist kriminell. Isar 1 entspricht nicht mehr den geforderten Sicherheitsstandards, das ist eigentlich unstrittig. Und anstatt die Kiste abzustellen, werden einfach die möglicherweise zu einem GAU führenden Ereignisse in Abrede gestellt (Flugzeugabsturz? Terroranschlag? Erdbeben in einer größeren Stärke als bisher vorgekommen? Niemals!).

    Gut, dass wir in diesem Jahr Wahlen haben. Und gut, dass Politiker wiedergewählt werden wollen und die aktuelle Stimmung hierzulande deutlich gegen Kernkraftwerke tendiert. Ich gehe davon aus, dass der Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg nur noch eine Frage der Zeit ist.
    Und wenn mir das jemand als “Instrumentalisierung der Katastrophe in Japan” auslegt: Geht sterben. Ich bin erschüttert, was dort passiert ist. In erster Linie die massenhaften Toten durch das Erdbeben und den Tsunami. Aber wenn man jahrzehntelang sagt, dass es irrsinnig ist, in Erdbebengebieten (und nicht nur da) KKWs zu bauen und vor solchen Katastrophen warnt, dann ist es keine Insturmentalisierung, wenn man bei Eintreten einer solchen Katastrophe erschüttert feststellt, dass es wirklich jetzt schon so gekommen ist wie befürchtet.

  45. #46 zch
    03/14/2011

    Das Liberale Institut hat auf seinem Blog eine sehr anschauliche Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse in Fukishima I veröffentlicht:

    https://liberalesinstitut.wordpress.com/2011/03/14/fukushima-storfall-japan-ist-nicht-die-sowjetunion/

    Enthält keine neuen Informationen, die nicht schon in anderen Quellen in dieser Liste enthalten sind, fasst das Ganze jedoch für Laien gut verständlich zusammen und ist deshalb meiner Meinung nach zu empfehlen.

  46. #47 radicchio
    03/14/2011

    Geht sterben.

    danke inga! mit diesen 2 kleinen unbedachten worten hast du deine moralische legitimation in die tonne getreten.

    und die entrüstungs-bigotterie in dieser sache vortrefflich demonstriert. DANKE!

  47. #48 BreitSide
    03/14/2011

    zch: Dein Link ist alles andere als seriös, er ist völlig tendenziell eine einzige Verniedlichung der Gefahren.

    Die Zahlen, die dort in großer Weisheit (woher wissen die das, wenn nicht einmal die japanische Regierung Klarheit hat?) genannt werden, sind längst überholt.

    Was soll man denn von solchen Sätzen halten:

    Irgendwelche Kernschmelzen, die sich in den Untergrund fressen kann man jedenfalls getrost Hollywood und manchen „Deutschen Qualitätsmedien“ überlassen. Realistisch sind sie nicht!

    Bitte alle Physiker hier an die Front und klärt uns auf, was für ein Schwachsinn da verbreitet wird!

  48. #49 BreitSide
    03/14/2011

    Eigentlich müsste Jörg bei Erwähnung des “Liberalen Instituts” schon Bauchkrämpfe bekommen.

    Was die in Sachen Klima abziehen, ist nicht weit weg von Fred Singer und dem Heartland Institute.

    Genauso unterirdisch ist ihre Polemik gegen Atomsicherheit.

  49. #50 BreitSide
    03/14/2011

    radicchio·
    14.03.11 · 13:41 Uhr

    Geht sterben.

    danke inga! mit diesen 2 kleinen unbedachten worten hast du deine moralische legitimation in die tonne getreten.

    und die entrüstungs-bigotterie in dieser sache vortrefflich demonstriert. DANKE!

    Jetzt mach mal nicht auf Tonetroll!

    Wer solchen Schwachsinn ablässt wie

    das erbeben hat nicht bewiesen, wie gefählich atomkraft ist.
    es hat bewiesen, wie gefährlich erdbeben sind.

    , hat es natürlich nötig, anderen Leuten mit Stilkritik ans Bein zu pinkeln.