Erfreulich viel vorgenommen hat sich Levi Simons, der an der Wildwood School in Los Angeles unterrichtet, und ist dafür belohnt worden und wird mit 2000 $ als einer von 1000 “Unsung Heroes”, unbesungene Held_innen, unterstützt.
Im Projekt TIGER (Technologically Integrated Geotagged Environmental Research) wird eine Schülergruppe Umweltmessdaten in Los Angeles aufnehmen, vor allem Luftqualität und die Wasserqualität (pH-Wert, gelöster Sauerstoff) in Gewässern.
Aber damit ist es noch nicht genug, das Projekt bindet auch Sozialwissenschaften ein, es soll nämlich anschließend auch untersucht werden, welchen Einfluss die Qualität der Umweltbedingungen das Leben der Menschen beeinflusst, und welche ökonomischen Faktoren jetzige und mögliche Umweltveränderungen treiben.
Klingt nach einem ziemlich genialen Vorhaben, und nach Schülern die eine Menge über Wissenschaften lernen und sogar wie sie interagieren und kollaborieren können – das naturwissenschaftliche Genaue, um Messdaten korrekt aufzunehmen und auszuwerten, das sozialwissenschaftliche Untersuchen, das sehr viel Vorarbeit erfordert um sinnvolle Messdaten zu erhalten; oder die ökonomischen Aspekte um Verständnis zu erlangen wo Veränderungen herzuholen wären, würde man sie denn wünschen.
Sowas hätte ich mir als Schüler gefallen lassen, und da gibt es 100 erfreuliche Beispiele, wie so etwas aussehen kann. Levi Simons sagt da einen schönen Satz, der nochmal ermutigender wirkt:
“There’s no reason why you can’t get meaningful scientific data from 14-year-olds […] Science is about hard work and endurance. It doesn’t matter what age you are.”
Es gibt keinen Grund, warum 14jährige keine wissenschaftlich aussagekräftigen Daten produzieren sollten, denn Wissenschaft dreht sich um harte Arbeit und Ausdauer, egal wie alt man ist.
Das stimmt, und gerade solche Umweltdaten sind durchaus aussagekräftig. Die Schüler werden dort echte wissenschaftliche Arbeit leisten!
Ein bemerkenswertes Projekt, gerade in einem solch aggressiv Schüler- und Lehrerfeindlichen Schulsystem wie dem von Los Angeles.
(Nachtrag: Upps, Wildwood ist eine private Schule.)
Ich kann mich nicht erinnern, dass es bei uns etwas vergleichbares gegeben hätte. Für Jugend forscht fehlte mir die Motivation – aber so etwas wäre doch viel spannender gewesen. Ich kann mich erinnern, mal mit einem Freund die Quelle eines kleinen Baches in unserem Dorf finden zu wollen. Wir haben das zwar nur halbherzig durchgezogen, aber doch immerhin einen Samstag dafür aufgewendet. Mit ein bisschen Aufsicht und Unterstützung hätte das ein viel schöneres Projekt werden können.
Irgendwo ist das zwar Aufgabe der Schule, aber andererseits, wenn Kinder und Jugendliche in Musikverein, Fußballverein oder Feuerwehr mitmachen können (das sind so die Möglichkeiten im Dorf…ich war und bin natürlich Musiker…) – warum nicht Forschungsclubs? Ziehen die Wissenschaftsinteressierten alle Weg aus den Dörfern in die große weite Welt?
Kommentare (13)