Wir haben uns gestern The Tree of Life mit u.a. Brad Pitt, Jessica Chastain und ein bisschen Sean Penn angesehen. Der Film war schwer verständlich, absichtlich verwirrend, teilweise zäh, teilweise wunderbar, und im Nachhinein völlig überraschend tief bewegend. So ganz ist mir nicht klar, um was es geht, aber ich versuche mich einmal an ein paar Worten dazu.
Die Erzählteile spielen vor allem im Mittleren Westen der 50er Jahre. Drei Brüder wachsen dort gemeinsam auf und genießen ihre Zeit mit ihrer Mutter vor allem, wenn ihr Vater, gespielt von Brad Pitt, auf Reisen ist. Der kompensiert seine eigene Unzufriedenheit vor allem damit, ein militärisch strikter Gewaltherrscher über seine Familie zu sein. zwei Brüder sterben. Und in der Gegenwart kämpft der erwachsene überlebende Bruder (Sean Penn) mit einem neuen Verlust, und spielt die Ereignisse seiner Jugend wieder um darin Kraft zu finden: In der Erinnerung leben verlorene Menschen wieder.
So interpretiere ich es jedenfalls. Die Sean Penn-Szenen sind sehr kurz, und die Erinnerungen an die Jugend sind zerstückelt, nicht chronologisch, aber es gibt auch keinerlei Hilfen, die es ermöglichen würden die Chronologie zu ordnen, im Gegenteil. Aber ich finde die Erzählart sehr dicht daran angelehnt, wie unsere Erinnerung funktioniert. Ich denke, es soll einen Denkprozess darstellen, bei dem Sean Penn zusammensetzt, wie er mit dem Verlust seines ersten Bruders umgegangen ist um sich schließlich endlich selbst besser zu finden.
Das ist noch nicht alles, nach der Einleitung des Films schließt sich ein etwa 20minütiger Teil an, der in gewaltigen Bildern die Entstehung des Sonnensystems, der Erde, des Lebens und der Evolution erzählt. Inklusive Dinosauriern. Erinnert etwas an das Ende von 2001.
Tja, mehr hab ich nicht dazu. Der Film ist sicher nicht für jeden, aber ich denke wenn man sich darauf einlassen kann wird man getroffen, wo man es nicht mehr in Worte fassen kann.
Hat jemand den Film gesehen und mehr Ideen, was er sagen soll?
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