2010 war der bekannte Klimawissenschaftler Michael Mann ins Kreuzfeuer der rechten Agenda gegen die Anerkennung der Realität geraten. Der Generalstaatsanwalt von Virginia, Ken Cuccinelli, hatte aus entstellten Sätzen abgeleitet, dass es wichtig sei aus gestohlenen Mails die Einforderung Massen an Dokumenten von Manns früherer Universität abzuleiten. Oder vielmehr, opportun.
Denn diese Einschüchterungstaktik ist natürlich willkommen, denn solche Forderungen sind nach dem Freedom of Information Act möglich, daher legal, und mit Argumenten ist ja eh nichts anzurichten wo alle Fakten gegen einen sind, daher: Schießen und Lügen als Ausweg.
Diese Taktik erfährt jetzt auch Katherine Hayhoe, aber die Geschichte ist interessanter dadurch, dass Hayhoe eine evangelikale Christin ist, und an einem Kapitel eines Buches des Präsidentschaftskandidaten Newt Gingrich beteiligt. Als Republikaner wurde es Gingrich aber wohl zu heiß, nicht wegen des Klimawandels, sondern weil sich das eben nicht gehört als Rechtsausleger, die Wahrheit zu sagen statt das, was die Sponsoren aus der Schwerindustrie zur Wahrheit erklärt haben. Daher ist das Kapitel oder ihr Beitrag unter dem Tisch verschwunden.
Und so ist dann Hayhoe, die es als ihre Aufgabe versteht, wie man im Video sieht, die Wahrheit des Klimawandels zu vermitteln; und das auch gerade an ihre Mitchrist_innen, die ja traditionell rechts stehen und somit viele Lügen vorgesetzt bekommen.
Das American Traditions Institute aber mag das nicht so, daher setzen auch diese jetzt auf die Kniekappen-Brechmethode und verlangen die Herausgabe von allen Mails von ihrer Universität in Texas, die an Gingrich oder seinen Mitautor gingen, oder sonst im Zusammenhang mit der Arbeit stehen.
Das ist natürlich pure politische Erpressung, um unliebig laute Menschen mundtot zu machen. Texas Tech scheint da gottseidank nicht mitzumachen und hat noch nichts herausgerückt. Aber was soll ich schreiben, was Peter Sinclair schon besser formuliert hat:
The intent again is clear. Climate science data is public for anyone to examine. The intent here is not to illuminate – it is to intimidate, surveil, and turn the Freedom of Information act, meant to be a means to shed sunlight on the dark corners of government and bureaucracy, into a new tool of surveillance and oppression, to silence free speech, and curtail thought at academic institutions across the country.
“Die Absicht ist wieder einmal klar. Daten der Klimawissenschaft sind öffentlich für jeden untersuchbar. Die Absicht hier ist nicht zu erleuchten – sie ist einzuschüchtern, zu überwachen und den Freedom of Information act umzudrehen, von einem Mittel, um Sonnenlicht in die dunklen Ecken der Regierung zu bringen, zu einem neuen Werkzeug der Überwachung und Unterdrückung, um freie Meinungsäußerung zum Verstummen zu bringen, und um das Denken an akademischen Einrichtungen im Land einzudämmen.”
Auch in Deutschland wird gerne scharf geschossen, wo ansonsten viel heiße Luft und Kontroverse für Cash erkünstelt wird. Die Medien, die sich in dieser Hinsicht für keine angebliche Schlagzeile zu schade sind, ziehen auf der anderen Seite vor Gericht (siehe auch z.B. und hier) um unliebige Antworten zu bestrafen.
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