Wow, da bin ich doch etwas sprachlos. Daran, dass man bei OPERA wirklich überlichtschnelle Neutrinos gemessen hat, habe ich ja nie geglaubt, dafür gab es viel zu wenig Belege und auf der anderen Seite viel zu viel Physik die dagegen stand.
Aber jetzt ist die Lösung, was es war, doch ziemlich ernüchternd: Ein fehlerhaftes Kabel war es. Eine Glasfaser-Verbindung zwischen der GPS-Kiste und Elektronikkarte im Computer hatte eine Macke und die 60 ms ns Zeitverschiebung in Science Ficition-Regionen verursacht.
So einfach wars.
Das ist dann jetzt endgültig so richtig peinlich. Nach dem ganzen Trara um die angebliche Erkenntnis, lauten Vertrauensbekundungen, neueren Messungen hat man es nicht geschafft, einmal alle Kabel neu zu überprüfen? Nur ein weiterer Beleg, warum man sehr sehr vorsichtig sein muss mit all zu überraschenden Ergebnissen…
UPDATE: Uh, ich hoffe ich war nicht voreilig. Bislang ist es nur ein einzelner anonymer Bericht, ich hoffe dass es sich bestätigt und so auflöst.
UPDATE 2: Nature News hat ein offizielles Statement erhalten, und das bestätigt ein Glasfaserkabel als mögliche Quelle, gibt aber auch noch den Oszillator, der die Zeitstempel produziert hat, als weitere mögliche Ursache an:
The OPERA Collaboration, by continuing its campaign of verifications on the neutrino velocity measurement, has identified two issues that could significantly affect the reported result. The first one is linked to the oscillator used to produce the events time-stamps in between the GPS synchronizations. The second point is related to the connection of the optical fiber bringing the external GPS signal to the OPERA master clock.
Um diese Fehlerquellen zu erkennen oder auszuschließen, warte man auf weitere Messungen in 2012.
Kommentare (30)