Am 5. April 2012, um 00:38 Ortszeit, schaffte der Large Hadron Collider (LHC) am CERN die ersten Kollisionen für dieses Jahr. Nach ein wenig technischer Auszeit wurde seit Februar die Maschine wieder langsam ans Laufen gebracht, im März die ersten Strahlen verschossen und jetzt dann die gewünschten Kollisionen erzeugt, die neue Daten bringen. Im Zeitplan kann man sehen, dass die Kiste jetzt bis November laufen soll, dann auf schwere Atomkerne umsteigt und Ende November erstmal für mehr als ein Jahr abgeschaltet und erweitert wird.
Die größte Änderung aber ist, dass die Protonen jetzt mit 8 TeV statt wie zuvor mit 7 TeV kollidieren. Die Erfahrungen aus den Experimenten bis jetzt ermutigten die Forscher_innen, dass diese etwas höhere Energie vertretbar ist. Klingt jetzt nicht nach gewaltig mehr, erhöht aber für manche Zerfallskanäle die Wahrscheinlichkeit erheblich, wie man in diesem Video erfahren kann:
Dass 8 TeV wirklich einen Unterschied macht, kann man schon daran sehen, dass man mit 20-30 % mehr Daten umgehen muss.
Bis jetzt hat der LHC das Higgs noch nicht gefunden – wenig überraschend. Denn so eine Entdeckung funktioniert nicht, in dem man die Maschine einschaltet, und wenn man alles richtig gedreht hat kommen hinten Higgs-Bosonen raus. Stattdessen muss man lange Daten sammeln, um genug Statistik zu erhalten, und schließlich ein neues Teilchen in bestimmten Zerfallsprozessen folgern und absichern zu können.
Aber der LHC hat natürlich noch viel mehr zu bieten. Die Suche nach Symmetrieverletzungen in Zerfällen von B, D, und K-Mesonen ist mindestens so wichtig, und auch die Untersuchungen an Quark-Gluon-Plasmen in Schwerionenkollisionen. Und alles sonst, was mit einem universellen Werkzeug wie dem LHC erforscht und entdeckt werden kann! Vielleicht schon 2012!
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