Jetzt hat sich die Ärztekammer Berlin aber schnell bewegt. Nachdem sie zunächst für einen Fortbildungskurs mit Homöopathe, Möchtegern-AIDS-Heiler und Gefahr für Menschenleben Jeremy Sherr Fortbildungspunkte vergab, hat sie jetzt einen Rückzieher gemacht:
“Nach der Bewertung neuer Erkenntnisse, die uns zum Zeitpunkt der Fortbildungszertifizierung nicht vorlagen, müssen wir annehmen, dass die Veranstaltung als Vehikel genutzt worden ist, um an deren Rande medizinisch nicht vertretbare Inhalte zu vermitteln”, teilte uns die Ärztekammer schriftlich mit. “Dass Herr Sherr in der Vergangenheit höchst problematische Aussagen und Heilsversprechen im Zusammenhang mit Homöopathie und AIDS gemacht hatte, war zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt. Die Bewertung dieser Aussagen und die damit verbundenen Zweifel an der Eignung von Herrn Sherr führen uns nun zu der Entscheidung, das Verfahren zur Rücknahme der Anerkennung einzuleiten.”
Abgesehen davon dass das auch schon arg an den Tatsachen gedreht ist, schließlich hieß es erst, dass man “keine Veranlassung [sehe], auf unsere Fragen bezüglich der Haltung von Jeremy Sherr zur AIDS-Behandlung einzugehen”, ist vor allem interessant was der Umkehrschluss aussagt: Dass “klassische” Homöopathie medizinisch vertretbare Inhalte vermittelt. Wie z.B. … öh … ah … ???
Mich würde jetzt freuen, wenn das Finanzamt Hamburg-Nord ein wenig dieser Handlungsfreude übernähme und mir antwortete…aber als Finanzamt muss man wohl vor schlechter Presse nicht wirklich Angst haben…
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