In Linux ist die Kommandozeile, das Terminal, das Herz der ganzen Operation. Dem/r ungeuebten Nutzer_in mag es seltsam erscheinen, hauptsaechlich in ein kleines Textfenster zu tippen, aber es ist einfach schneller und effektiver.
Und so gibt es verschiedene Terminal-Programme. In Gnome oder Ubuntu Unity ist normalerweise xterm der Standard, aber das ist sehr limiterend. Wenn ich Leute sehen, die ein Dutzend Fenster mit vis oder shells herumschieben, alle mit schwarzer Hintergrundfarbe, das koennte ich einfach nicht.

Daher greife ich auf KDE-Programme zurueck, die sich dank der guten Paketverwaltung in Ubuntu muehelos installieren lassen. Normalerweise setze ich auf konsole (sudo aptitude install konsole), das mit Doppelklick auf die untere Leiste mehrere Tabs oeffnen kann. Im oberen Menu lassen sich dem verschiedene Profile zuweisen mit unterschiedlichen Farben. So koennt ihr schon am Farbschema erkennen in welcher Shell ihr gerade seid. Und dank den Kommandozeilenparametern laesst sich zogar ein Shell-Script schreiben das automatisch konsole mit vielen Tabs startet, mit unterschiedlichen Profilen, und sogar automatisch gestarteten Programmen:

konsole –konsole –new-tab –profile Solar
konsole –new-tab –profile Light -e start.sh

Jetzt habe ich aber noch eine grossartige Ergaenzung dazu gefunden: yakuake. Yakuake basiert auf dem gleichen Kern (kpart). Installiert es mit sudo aptitude install yakuake und startet es, dann bekommt ihr eine kleine Nachricht dass es jetzt bereit sei, und fragt nach auf welcher Taste es starten soll. Ihr koennt es bei F12 lassen. Wenn ihr die jetzt drueckt, rollt ein Terminal von oben rein. Es hat Tabs, die gleichen Profile wie konsole, ebenso teilbare Fenster etc. Um schnell etwas zu testen, zu kompilieren oder nachzugucken, ist das unschlagbar. Und so sieht das aus:

Das Terminalfenster von Yakuake ueber der Arbeistflaeche

Kommentare (10)

  1. #1 MartinB
    11/29/2012

    Warum benutzt du zum kompilieren ein Terminal, wenn du schon nen emacs offen hast? Der kann das besser…

  2. #2 wereatheist
    11/29/2012

    Gab´s da nicht so mal was, wie ´never leave emacs´?

  3. #3 MartinB
    11/30/2012

    Ich kenn das als
    “Ein echter emacs-Nutzer verlässt den emacs nur zum Kaffeekochen.”

    • #4 Jörg
      11/30/2012

      Ne, da hab ich keine Lust drauf. Emacs ist ein Editor, und alles andere passiert in der Konsole. Aber kompilieren muss ich eh nicht mit Python, and fuer etwas komplexeres wuerde ich mir eine richtige IDE suchen.

  4. #5 rolak
    11/30/2012

    nur zum Kaffeekochen

    It’s sooo prehistoric, at least pre-USB.

    Unter Win gibts für den schnellen hack notepad++, ansonsten und os-übergreifend nutze ich wg der bei mir häufigen Quellvielfalt (und vor allem wg der gewöhnungsbedingten Effizienz) für größere (und vor allem eigene) Projekte ein Eclipse-ähnliches, quer über die Compiler und Interpreter arbeitendes, (mittlerweile unter Lazarus) selbstgefrickeltes Tool, das endlich auch mal so weit fertig gestellt werden könnte, daß es vorzeigbar ist 😉
    Seit dem ersten SysV-Kontakt mag ich Emacs nicht, habe allerdings bei einigen Aspekten seiner Funktionalität hingebungsvoll abgekupfert – Haßliebe auf den ersten Blick.

  5. #6 Stefan
    12/02/2012

    Jetzt fehlt nur noch eine zsh in deinem Terminal 😉

  6. #7 yves
    12/03/2012

    Sowas wünsche ich mir für MacOS und Win. Linux hab ich nur auf den Servern

  7. #8 schlappohr
    12/03/2012

    Kennt jemand von Euch geany? Das ist ein komfortabler Editor mit Highlighting für eine Menge Sprachen und jeder Menge Plugins. Man kann aus dem Editor heraus einen Compiler starten und hat einen Bereich mit den Compiler-Messages, einem Terminal und einem Scratchpad. Keine vollwertige IDE, aber richtig gut für kleine Projekte. Es gibt glaube ich auch ein gdb-Plugin, das habe ich aber noch nicht ausprobiert.

  8. #9 the grue
    12/07/2012

    Naja…
    -xterm ist bei Gnome sicher nicht Standard.
    -Emacs nur als Editor zu betrachten heißt alle anderen Stärken zu ignorieren und ist sicher nicht “effektiv”.
    -Und fuer fehlende Umlaute auf der Tastatur gibt’s ‘nen compose-key: https://github.com/kragen/xcompose/blob/master/README.md

  9. #10 CM
    12/11/2012

    Also, ich nutze “terminator”: Versch. Shells mit horizontalen und Vertikalen Trennern nach belieben Anordnen und dazu auch die Möglichkeit andere Anordnungen in Tabs zu stecken.

    Und ja, ich nutze gerne vi. Und ich kompiliere auf der Kommandozeile – wenn ich nicht Python oder eine andere Skriptsprache benutze ;-).

    Gruß,
    Christian