Ab sofort könnt ihr mich und Diax’s Rake an neuer Stelle, meinem eigenem Webspace finden. Die Gründe für den Umzug sind nicht sonderlich spektakulär, aber wichtig für mich.
Ich habe das starke Gefühl, dass wir ScienceBlogs den Leuten, denen die Seite gehört, gewaltig am Arsch vorbeigehen. Wir haben vor circa zwei Jahren zum ersten Mal eine bessere Blogsoftware versprochen bekommen, und selbst als es ernst wurde hat es noch fast ein Jahr gedauert. Und jetzt, Monate nach der Umstellung auf WordPress sind immer noch nicht alle Kinderkrankheiten beseitigt, und Kommunikation dazu gibt es so gut wie keine. Dazu kommt ein dilletantischer Umgang mit der Werbung, sodass wir jetzt alle Nase lang erklären müssen, warum Leser_innen Werbung für Tierhomöopathen neben Anti-Homöopathie-Posts sehen. Das geht so nicht. Ich habe jetzt angefangen, über neue Technologie zu schreiben, und kann das nicht mit veralteter Blog-Software tun.
Meine neue Seite hat nicht das tollste Layout aller Zeiten, aber es erfüllt meine Ansprüche, indem es mobil lesbar ist. Mobiles Lesen von Seiten ist heute unverzichtbar. ScienceBlogs schafft es nicht, mit der Bildschirmgröße zu skalieren, es ist noch nicht einmal in Pocket oder Instapaper gut formatiert. Ändert einfach mal die Größe eures Browser in meinem neuen Blog, um zu sehen wie es auch anders geht.
Zweitens habe ich mit Disqus eine bessere Kommentarsoftware, und letztlich mit den neuen WordPress-Formaten eine Hauptseite, die neben vollen Artikeln auch spezielle Formate für Kurzmitteilungen, Links, Fotos oder Zitate erlaubt.

Natürlich verliere ich mit einem Weggang auch Vorteile, vor allem den dass viele Leser vorbeikamen. Aber vielmehr sprach leider nicht mehr für einen Verbleib, sodass ich mich letztlich endlich für meine eigene Plattform entschieden habe. Technische Reibungslosigkeit ist einfach essentiell für die Motivation, weiter zu schreiben. Es kann ja auch nicht im Interesse meiner Leser_innen sein, weniger zum Lesen zu bekommen, weil ich gar nicht erst schreibe – es ist, so wenig Zeit wie ich habe, eh schon schwierig.

Daher hoffe ich, dass der oder die eine oder andere Leser_in auch an neuem Ort mal vorbeischauen wird!

Kommentare (18)

  1. #1 Markus A. Dahlem
    https://grauesubstanz.wordpress.com/
    12/17/2012

    Ich habe aus ähnlichen Gründen und trotz gleicher Nachteilen mein Blog aus den SciLogs verlegt.

    Ich bin wirklich sehr gespannt, wie es in der wissenschaftlichen Blogosphäre weiter geht.

    Viel Erfolg Dir!

  2. #2 Publikum
    12/17/2012

    Und alle so: Yeaahh!

  3. #3 Chris
    12/17/2012

    Ich kann die Entscheidung gut nachvollziehen. Allerdings stehe ich der Verwendung von Disqus als Kommentarprovider eher kritisch gegenüber. Wenn du bereits den Rest selber machst, kannst du deine Kommentare auch über dein eigenes WordPress laufen lassen. Es zwingt mich auch, einen weiteren Account anzulegen, einfach mal so nebenbei kommentieren, wie das hier geht, klappt dann nicht mehr.

  4. #4 threepoints...
    12/17/2012

    Das Funktionskaos ist ernüchternd und erregend. Ich kann mich noch erinnern, wie von der Umstellung viel erwartet wurde. Ich kann aber nicht wirklich feststellen, dass die Erwrtungen auch erfüllt wurden. Und sie sind nun einer, der es ausspricht, wie unzulänglich und unvollständig das ganze Neue nun ist.
    Als Leser habe ich schon viele ungünstigere Veränderungen bemängelt. Passiert ist aber gefühlt …gar nichts. Obwohl wie auch sonst anderswo viel versprochen wurde.
    Solche Relaunces sind keine begrüßenswerte Aktion.
    Eines der schlimmsten vergehen auf der Startseite war, dass die jetzt drei Spalten hat, anstatt nur einer. Es wurde Übersichtlichkeit gegen Informationsüberflutung ausgetauscht – nicht zu unterschätzen sei auch die chronologische Anordnung.

    Das mit den Spalten fand sich eines tages auch bei der Faz.net. Seit dem habe ich kaum mehr lust diese Seite zu besuchen. Besseres Beispiel: Zeit-online. Alles schön “untereinander”. Aber offenbar eine Frage der Zeit (haha, …) bis man meint, die Informationen auf den Startseiten über-, neben-, auf- und dreifach einander zu quetschen, als einfach nur eine Spalte für die Artikelvorschau zu verwenden.

    Das ist übrigens kein Wunder, das es bei mobile Anzeigeversionen probleme gibt. Ganze Formatierungen müssen verändert werden. Endlich bestehen von einer Internetseite zwei Quellen, weil die Daten jeweils separat aufbereitet vorgehalten werden müssen.

    Völlig unverständlich:

    Kommentarbenachrichtigungen befinden sich nicht auf allen Blogs innerhalb Scienceblogs…

    Never change a running system… läuft es, ist es besser als man denkt.

    Schlage vor, dass ihr euch (ihr Blogger) allesamt bei Scilogs.de anmeldet – aus Protest. Ein Scienceblogs ohne Blogger macht dann schon ein wenig Eindruck auf die neuen “Besitzer”…

  5. #5 Florian Freistetter
    12/17/2012

    “Schlage vor, dass ihr euch (ihr Blogger) allesamt bei Scilogs.de anmeldet – aus Protest.”

    So wie ScienceBlogs ist auch SciLogs eine Plattform, bei der man nur eingeladen werden kann, sich aber nicht einfach “anmeldet”.

  6. #6 AP
    12/17/2012

    @ Florian: wenn wir schon beim Thema sind: wie sieht eigentlich das Geschäftsmodell von scienceblogs.de aus? Wenn ich es richtig verstehe, stellt NG die Infrastruktur zur Verfügung und schaltet Werbung, womit verdient wird. Aber wie kommen die Blogger zu Geld? Seid ihr pronzentual an dem Werbeeinnahmen beteiligt, hängt das von den Klicks auf Banner auf euren jeweiligen Seiten ab? Oder werdet ihr pro Artikel bezahlt?

    Würde mich (und sicher auch andere) einfach mal aus Neugier interessieren.

  7. #7 Florian Freistetter
    12/17/2012

    @AP: Es werden die Seitenaufrufe aller Artikel gezählt. Je mehr Seitenaufrufe, desto höher das Honorar. Aber bevor sich jemand falsche Vorstellungen macht: Das ist nicht viel Geld. Mit den Honoraren die beim normalen Journalismus üblich sind, hat das nichts zu tun. Das ist eher ein Taschengeld – und die meisten Blogger machen das ja auch nicht hauptberuflich sondern als Hobby.

  8. #8 Maxim
    12/17/2012

    @Jörg
    Finde deine Entscheidung gut, wenn ich auch von Disqus nichts halte.

    @Florian
    Ich weiß nicht, wie viel du bei SB verdienst, aber bei deinen Zugriffszahlen könntest du alleine durch Adsense-Werbung dreistellige Monatseinnahmen haben. Mit Direktvermarktung von Werbeflächen auch viel mehr.

  9. #9 threepoints...
    12/17/2012

    Aha, durch die fehlende kommentarbenachrichtigung wird also trafic (also Klickzahlen) provoziert…

    Ich aktualisiere natürlich öfter, als wenn ich nur auf die Seite gehe, wenn ein neuer Kommentar eingegangen ist.

    Freistetters Trafic ist durch Sensationsthemen gerettet. Leider aber ist der Weltuntergang bald vorrüber. Was dann…?

    man wird eingeladen und sonst nicht reingelassen?

    Das ist schlecht. (aus dieser Perspektive).

    Wie konnte es eigendlich passieren, dass der besitzer dieses Portals nicht Wissenschaftsnah ist?

  10. #10 Stefan W.
    12/17/2012

    Ich habe es vor.

    Ohne die Bündelung hier wäre ich den meisten Blogs nicht begegnet. Aber dass das Blogportal so wenig unternimmt, um die Wünsche der Betroffenen zu erfahren und eventuell umzusetzen – Vorschau, Benachrichtigung, Layout, … – das schreit nach einer Reaktion.

  11. #11 threepoints...
    12/17/2012

    @ Freistetter

    “So wie ScienceBlogs ist auch SciLogs eine Plattform, bei der man nur eingeladen werden kann,…”

    -> naja, man kann ja konspirativ eine Abmachung treffen. Oder so…dem Zufall auf die Sprünge helfen.

  12. #12 Arnulf
    12/17/2012

    Glückwunsch, die einzig richtige Entscheidung. Ich habe noch nie verstanden, wie sich Scienceblogs-Autoren die Honorare für ihre Beiträge guten Gewissens von Astrologen, Homöopathen, Weltuntergangsbeschwörern und ähnlich unappetitlichen Anzeigenkunden bezahlen lassen können.

  13. #13 emanon
    12/17/2012

    Ich hab ein neues Lesezeichen. 😉

  14. #14 AP
    12/18/2012

    Danke für die Einblicke, Florian.
    Ich bin seit nun gut drei Jahren fleißiger Scienceblog-Leser und habe hier so manch erbauliche Stunde verbracht. Es wäre schade, wenn sich Auflösungserscheinungen manifestieren. Denn ein gewichtiges Argument für diese Plattform ist natürlich deren fachliche Vielfalt. Andererseits bleibe ich abwandernden Bloggern auch treu, wenn sie Qualität liefern und mich deren Themen interessieren. In diesem Sinne werde ich weiter hier lesen, aber auch Scilogs und “Externe” wie Diax Rake regelmäßig besuchen.

  15. #15 AP
    12/18/2012

    Ach ja, noch etwas: Auch wenn es jetzt offtopic wird: Diese idiotischen Avatars, die einen aufgezwungen werden, wenn man nicht – gezwungenermaßen – bei Gravatar einen Account hat, sind eine Zumutung.
    Was soll mein aufgenötigter Avatar eigentlich darstellen? Eine Mischung aus Elefant, Waschlappen und Osterhasenohren?

    • #16 Jörg
      12/18/2012

      Öhm…dann würde ich mich bei Gravatar anmelden und ein eigenes hochladen? Dauert wahrscheinlich ähnlich lange wie sich drüber zu beschweren.

  16. #17 AP
    12/18/2012

    @Jörg: natürlich _könnte_ ich mich jetzt bei Gravatar anmelden, aber es stört mich, dass ich quasi dazu gezwungen werde…
    Ist aber nicht soooo wichtig.

  17. #18 Florian Freistetter
    12/20/2012

    @threepoints: “Aha, durch die fehlende kommentarbenachrichtigung wird also trafic (also Klickzahlen) provoziert…”

    Abgesehen davon, dass die Zählalgorithmen solche Reloads sowieso aussortieren: Was soll diese dumme Verschwörungstheorie?

    “Wie konnte es eigendlich passieren, dass der besitzer dieses Portals nicht Wissenschaftsnah ist?”

    National Geographic ist schon irgendwie wissenschaftsnah…

    @Arnulf: “Ich habe noch nie verstanden, wie sich Scienceblogs-Autoren die Honorare für ihre Beiträge guten Gewissens von Astrologen, Homöopathen, Weltuntergangsbeschwörern und ähnlich unappetitlichen Anzeigenkunden bezahlen lassen können.”

    Seufz. NATÜRLICH sitzen wir nicht da und suchen uns Astrologen, die uns sponsern. Das geht alles automatisch, über Stichwörter und Algorithmen. Und das Problem hat man immer (das hat auch Phil Plait auf seinem Blog). Das Problem hätte ich genau so, wenn ich mein Blog privat betreiben und über Google-Ads finanzieren würde. Die einzige Möglichkeit wäre, ganz auf Werbung zu verzichten. Aber das ist finanziell kaum möglich