Sichtfeld und Farbe
Aber wie viel kann man überhaupt sehen, mit dieser Kamera? Das Sichtfeld der Kamera ist im Zentrum des Mikroskops, und zwar auch so, dass man keine Vignette vom sonst runden Sichtfeld eines Mikroskops hat, wie zum Beispiel wenn man ein Bild mit dem Smartphone durch das Okular macht (Das kann man sich beispielsweise bei den Rezensionen vom KOSMOS und Bresser-Mikroskop ansehen). Das heißt aber auch, dass man ein bisschen weniger sieht im Vergleich zu einem direkten Blick mit dem Auge durch das Okular. Ich habe das versucht zu verdeutlichen mit Screenshots von einem Live-Bild in der Software CamLabLite und in µManager (mehr über diese Software hier und hier) und einem Bild das ich mit meinem Smartphone durch das Okular gemacht habe.
Man kann also nur einen Ausschnitt erkennen. Das macht die Sache an Mikroskopen aus Experimentierkästen nicht einfacher, denn diesen fehlt oft ein Kreuztisch, so dass man die Probe von Hand hin und her schieben muss, was nicht gerade sehr präzise ist. Ich muss aber auch dazu sagen: Es geht im Bild oben nur um das Sichtfeld und nicht um die Qualität der Bilder selbst. Darauf gehe ich weiter unten ein. Die Bilder der Kamera sind größer, als es in den Screenshots den Anschein hat. Im Fall von µManager ist das Bild auf 33% seiner Größe skaliert.
Was bei den Bildern von oben noch auffällt: Die Darstellung im Mobiltelefon und in µManager ist farbenfroher als in der mitgelieferten Software CamLabLite. Letztere ist zwar gut zu bedienen, aber lässt hier und da ein paar Einstellung zu wünschen übrig. Mit einem Klick in µManager kann man das Bild der Kamera automatisch justieren, so dass die Farben besser heraus kommen – für einen Ambitionierten Bastler ist das definitiv eine Option. Für den Gelegenheits-Mikroskopierer muss man sich dafür allerdings schon recht tief einarbeiten, und ich würde es nicht unbedingt empfehlen. Wirklich schön ist, dass die Kamera eine Standard USB-Kamera ist, sie also mit jeder erdenklichen Software angesprochen und ausgelesen werden kann.
Bildqualität und Bildgröße
Die Größe und Auflösung des Bildes aus der Bresser Kamera ist besser als Bilder die man mit dem Smartphone aufnimmt. Das mag sich erst einmal nicht verwunderlich anhören, wenn man es aber anhand von Zahlen ausdrückt kann man sich schon wundern: Die Auflösung und Bildgröße der 2 Megapixel Kamera ist besser als die der 20 Megapixel Kamera. Ich hab ein Bild mit meinem Handy durch das Okular meines Olympus Mikroskops gemacht, mit der 20 Megapixel Einstellung, oder anders gesagt: 5248 x 3936 Pixel. Die Kamera von Bresser hat 2 Megapixel, also 1920 x 1080 Pixel. Aber bevor ich mich weiter Textlich versteige, hier die beiden Bilder wie sie aus den Geräten gekommen sind – ich sollte noch drauf hinweisen, dass das Sichtfeld meines Olympus Mikroskops deutlich größer ist als das des Bresser Mikroskops von oben.
Der Größenunterschied liegt vor allem daran, dass die Bresser Kamera eine eigene Optik hat die das Okular ersetzt, und so “näher” an der Probe ist. Dementsprechend ist die Auflösung der Bresser Kamera höher, und mit Auflösung meine ich immer die Größe der Pixel im Maßstab der Probe. Die Haare auf dem Fliegenbein sind in der Bresser Kamera einige Pixel breiter als im Bild vom Mobiltelefon. Das geht leider deutlich auf die Größe des Sichtfeldes. Weiter geht es mit möglichen Anwendungen dieser Kamera und für wen so ein Teil wohl ein nützlicher Kauf ist.
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