Nach zwei Rezensionen von Mikroskopkästen (KOSMOS und Bresser), wollte ich mir mal etwas vornehmen, dass man zu einem Mikroskop „dazu“ kaufen kann, aber auf keinen Fall nur als „Zubehör“ angesehen werden sollte. Eine kleine Kamera, die statt eines Okulars auf ein Mikroskop gesteckt werden kann und Bilder auf den heimischen Computer zaubern kann.

WICHTIGER HINWEIS (oder DISCLOSURE, wenn man auf Anglizismen steht): Ich habe die Kamera gratis zur Verfügung gestellt bekommen. Ich bin im folgenden um ein neutrales Urteil bemüht, kann aber nicht ausschließen, dass allein schon so eine Kamera „geschenkt“ zu bekommen, um sie zu rezensieren, mich befangen sein lässt. Ich habe Bresser angefragt, die Firma ist nicht auf mich zugekommen. Ich habe keine weiteren Zuwendungen oder ähnliches von Bresser erhalten.

Die kurzen Fakten

BRESSER MikrOkular Full HD Okularkamera, Artikel-Nummer: 5913650, Preis direkt beim Hersteller: 59,00€. Der Link zu der Seite des Herstellers: hier. Und so sieht die Kamera aus:

Die Bresser Mikrokular Full HD Kamera.

Die Bresser Mikrokular Full HD Kamera. (Bild: CC-BY 4.0 André Lampe).

Der Lieferumfang

Die Kamera hat ein Metallgehäuse, und besitzt einen Deckel aus Gummi zum Schutz der Optik. Es liegt ein USB-Kabel bei, der Anschluss auf der Rückseite der Kamera ist ein USB 2.0 Mini-B Anschluss. Bei der Kamera selbst handelt es sich um eine 1920×1080 Pixel Kamera, mit variabler Belichtung – oder anders gesagt: mit einstellbarer Zeit pro Bild. Im Video-Modus schafft sie 30 Bilder pro Sekunde, aber dazu später mehr. Es liegen auch noch Adapter bei für verschiedene Mikroskope oder auch Teleskope: 30mm, 30,5mm, 31,7mm, letzterer ist ein Teleskopadapter mit Gewinde für 1,25 Zoll Filter, den ich für diesen Test nicht angefasst habe – Teleskope sind nicht mein Fachgebiet. Schließlich liegt noch eine Software bei: CamLabLite, die tatsächlich auf Deutsch und brauchbar ist – um das gleich vorweg zu schicken. Mit Software für andere USB-Dinge hatte ich schon einen heiden Spaß, wie man hier nachlesen kann.

Die Kamera auf dem Bresser Mikroskop.

Die Kamera auf dem Bresser Mikroskop. (Bild: CC-BY 4.0 André Lampe)

Die Kamera passt ohne Adapter in jedes meiner Mikroskope, sowohl in das fast 70 Jahre alte Zeiss, das ich mein eigenen nenne, als auch in ein Zellkultur-Olympus, ins KOSMOS-Mikroskop und in das Mikroskop von Bresser. Der Tubus eines Mikroskops, da wo das Okular rein kommt, hat eine Standardgröße – das die Kamera also überall passt ist nicht verwunderlich. Was mir dabei sofort aufgefallen ist: Das Gehäuse der Kamera passt recht präzise, ohne viel Spiel. Allerdings liegt hier Metall auf Metall, eine kleine Bewegung am USB-Kabel kann die Kamera leicht verdrehen. Gefahr, dass man die Kamera versehentlich herauszieht besteht zwar nicht – da sie recht weit in den Tubus hinein reicht – aber dass das Bild recht leicht verdreht werden kann ist nicht so schön. Allerdings war ich auch überrascht davon, wie wie Problemlos alles funktioniert hat. Vom Auspacken über das Einstecken und der Softwareinstallation bis zu einem ersten Live-Bild auf dem Computer verging nur eine Minute. Das sollte zwar auch so sein, aber da wohl jeder schon einmal Probleme mit dem ein oder anderen USB-Device gehabt hat, finde ich das schon erwähnenswert. Weiter geht es mit dem Sichtfeld.

Sichtfeld und Farbe

Aber wie viel kann man überhaupt sehen, mit dieser Kamera? Das Sichtfeld der Kamera ist im Zentrum des Mikroskops, und zwar auch so, dass man keine Vignette vom sonst runden Sichtfeld eines Mikroskops hat, wie zum Beispiel wenn man ein Bild mit dem Smartphone durch das Okular macht (Das kann man sich beispielsweise bei den Rezensionen vom KOSMOS und Bresser-Mikroskop ansehen). Das heißt aber auch, dass man ein bisschen weniger sieht im Vergleich zu einem direkten Blick mit dem Auge durch das Okular. Ich habe das versucht zu verdeutlichen mit Screenshots von einem Live-Bild in der Software CamLabLite und in µManager (mehr über diese Software hier und hier) und einem Bild das ich mit meinem Smartphone durch das Okular gemacht habe.

Vergleich Sichtfeld Kamera und Sichtfeld mit Smartphone. Anklicken für Vollständige Größe (3501x2000).

Vergleich Sichtfeld Kamera und Sichtfeld mit Smartphone. Anklicken für Vollständige Größe (3501×2000). (Bild: CC-BY 4.0 André Lampe)

Man kann also nur einen Ausschnitt erkennen. Das macht die Sache an Mikroskopen aus Experimentierkästen nicht einfacher, denn diesen fehlt oft ein Kreuztisch, so dass man die Probe von Hand hin und her schieben muss, was nicht gerade sehr präzise ist. Ich muss aber auch dazu sagen: Es geht im Bild oben nur um das Sichtfeld und nicht um die Qualität der Bilder selbst. Darauf gehe ich weiter unten ein. Die Bilder der Kamera sind größer, als es in den Screenshots den Anschein hat. Im Fall von µManager ist das Bild auf 33% seiner Größe skaliert.

Was bei den Bildern von oben noch auffällt: Die Darstellung im Mobiltelefon und in µManager ist farbenfroher als in der mitgelieferten Software CamLabLite. Letztere ist zwar gut zu bedienen, aber lässt hier und da ein paar Einstellung zu wünschen übrig. Mit einem Klick in µManager kann man das Bild der Kamera automatisch justieren, so dass die Farben besser heraus kommen – für einen Ambitionierten Bastler ist das definitiv eine Option. Für den Gelegenheits-Mikroskopierer muss man sich dafür allerdings schon recht tief einarbeiten, und ich würde es nicht unbedingt empfehlen. Wirklich schön ist, dass die Kamera eine Standard USB-Kamera ist, sie also mit jeder erdenklichen Software angesprochen und ausgelesen werden kann.

Bildqualität und Bildgröße

Die Größe und Auflösung des Bildes aus der Bresser Kamera ist besser als Bilder die man mit dem Smartphone aufnimmt. Das mag sich erst einmal nicht verwunderlich anhören, wenn man es aber anhand von Zahlen ausdrückt kann man sich schon wundern: Die Auflösung und Bildgröße der 2 Megapixel Kamera ist besser als die der 20 Megapixel Kamera. Ich hab ein Bild mit meinem Handy durch das Okular meines Olympus Mikroskops gemacht, mit der 20 Megapixel Einstellung, oder anders gesagt: 5248 x 3936 Pixel. Die Kamera von Bresser hat 2 Megapixel, also 1920 x 1080 Pixel. Aber bevor ich mich weiter Textlich versteige, hier die beiden Bilder wie sie aus den Geräten gekommen sind – ich sollte noch drauf hinweisen, dass das Sichtfeld meines Olympus Mikroskops deutlich größer ist als das des Bresser Mikroskops von oben.

Vergleich: Fliegenbeinbilder auf Olympus Mikroskop, rechts oben Bresser Kamera, rundes Bild Mobiltelefon.

Vergleich: Fliegenbeinbilder auf Olympus Mikroskop, rechts oben Bresser Kamera, rundes Bild Mobiltelefon. Anklicken für Vollständige Größe (2884 x 2972). (Bild: CC-BY 4.0 André Lampe).

Der Größenunterschied liegt vor allem daran, dass die Bresser Kamera eine eigene Optik hat die das Okular ersetzt, und so “näher” an der Probe ist. Dementsprechend ist die Auflösung der Bresser Kamera höher, und mit Auflösung meine ich immer die Größe der Pixel im Maßstab der Probe. Die Haare auf dem Fliegenbein sind in der Bresser Kamera einige Pixel breiter als im Bild vom Mobiltelefon. Das geht leider deutlich auf die Größe des Sichtfeldes. Weiter geht es mit möglichen Anwendungen dieser Kamera und für wen so ein Teil wohl ein nützlicher Kauf ist.

Anwendung

Wenn man ab und zu mal ein Bild von einer Mikroskopieprobe machen möchte, reicht eigentlich eine Smartphonekamera, die sowieso die meisten in der Tasche haben – oder eventuell sogar eine andere Digitalkamera. Wenn jemand ein Auge auf ein Mikroskop mit integrierter Kamera geworfen hat, oder sogar auf ein Mikroskop mit Kamera und Display, das gar keine Okulare für das bloße Auge mehr besitzt, dem würde ich zu einem “normalen” Mikroskop und dem kauf dieser Kamera raten, anstatt ein Gerät mit Display zu kaufen (wie zum Beispiel Frank in diesem Kommentar). Einmal, weil man sich nie die Gelegenheit des “selber mal durchguckens” nehmen lassen sollte, und zum Anderen, weil man sich nie darauf verlassen sollte, dass Bildschirm und Kamera eines Gerätes für knapp 200 Euro eine gute Qualität aufweisen und Wartungsfrei sind, wenn ein vergleichbares Mikroskop ohne Display und Kamera knapp 140 Euro kostet. Ich habe noch nie ein Mikroskop mit integriertem Bildschirm getestet, und würde das auch nicht tun wollen, denn ich rate jedem sich niemals die Gelegenheit eines Blicks durch ein Okular zu verbauen.

Diese kleine Kamera könnte aber auch für Labore in der Wissenschaft interessant sein. Durch ihre Standardmaße sollte sie eigentlich in jeden Mikroskoptubus passen und könnte eine günstige Möglichkeit darstellen Bilder an Zellkulturmikroskopen zu machen, oder an Mikroskopen die keinen Kameraport haben. Das vielleicht nur als Anregung – ich hätte mir in meiner Doktorarbeit in unserer Zellkultur eine Möglichkeit gewünscht Bilder machen zu können, dann hötte ich nicht mit dem Handy vorm Okular rumfummeln müssen, wie ich das bei den Bildern in Dunkelfeld und Phasenkontrast getan habe.

Fazit

Die Kamera macht gute Bilder und die Pixelanzahl ist mit 1920 x 1080 nicht schlecht. Vor allem lässt sich die Kamera aber an jedem Computer mit vielerlei Software betreiben, da es sich um eine Standard USB 2.0 Kamera handelt, aber selbst die mitgelieferte Software (für Win 7/8/10) ist nicht schlecht. Leider ist das Sichtfeld der Kamera recht beschränkt und den richtigen Bildausschnitt einer Probe im Sichtfeld der Kamera zu haben kann wirklich fummelig sein. Ich finde das Preisleistungsverhältnis vollkommen OK, eine Web-Cam mit 1080p kostet in etwa das gleiche wie diese Kamera von Bresser.

tl;dr

Gutes Ding, angemessener Preis, etwas für den ambitionierten Hobbyforscher und nice-to-have als Option für einen Profi. Ein bisschen besser als eine Mobiltelefonkamera, mit der man auch schöne Bilder durch ein Mikroskopokular machen kann.

Kommentare (12)

  1. #1 Robert
    19. Juli 2017

    Eigene Erfahrung mit einem USB Mikroskopaufsatz.
    1920×1080 Pixel sind für Anfänger und Schüler ausreichend. Für das gezeigte Mikroskop ebenfalls.
    Wenn man mit z.B . 60x Vergrößerung arbeitet und das Ergebnis auf einem Laptop ansehen kann, das ist schon beeindruckend.
    Aber, der Appetit kommt mit dem Essen.
    Bei höheren Vergrößerungen fehlt die Auflösung.
    Mein Tipp für Erwachsene oder wenn es auf das Geld nicht ankommt, mindestes 500 € in ein besseres Mikroskop mit LED Beleuchtung investieren.
    Einen USB Aufsatz mit höherer Auflösung kaufen. Das Angebot ist groß.

    • #2 André Lampe
      19. Juli 2017

      Hallo Robert,

      danke das du deine Erfahrung teilst und für den Kommentar. Wie siehst du es mit der Möglichkeit das Handy auf das Okular zu setzen? Das klingt ja so, als ob du Erfahrung mit der Arbeit mit Schülern hättest. Mich würde diene Meinung dazu interessieren. Einen Handyaufsatz gibt es von Bresser, kommt auch in der entsprechenden Rezension von mir vor 😉

      LG, André

  2. #3 Robert
    19. Juli 2017

    André Lampe,
    als Lehrer habe ich auch Mikroskopierkurse durchgeführt mit 12 Mikroskopen und 24 Schülern.
    Da ist es wichtig, dass die Handhabung einfach ist. Ein sehr genauer Kreuztisch ist nicht notwendig. Wichtig ist, dass das Mikroskop relativ schwer ist und ruhig steht.
    Wir hatten da auch alte Zeiss Stereo Mikroskope. Ein Qualitätsunterschied zu einem modernen 500 € Mikroskop war kaum merkbar, weil die moderne LED Beleuchtung viel wichtiger ist als die Qualität der Optik, wenn das Mikroskop noch mit Glühlampen beleuchtet ist.
    Zu den preisgünstigen Schülermikroskopen, so um die 150 €. Da bekommt man am meisten Mikroskop für sein Geld und die USB Aufsätze sind durchaus brauchbar.
    Für Anfänger empfehlenswert.
    Über einen Handyaufsatz kann ich nichts sagen, das war vor 7 Jahren noch nicht aktuell.

  3. #4 Ulrich Scharte
    Harsewinkel
    12. August 2017

    Vorab: Bzgl. “Bresser Mikro Okular Full-HD.”Gibt es eine Config-Datei für den Mikromanager ? Dann würde ich mich über eine Mail freuen. Danke

    Sehr schöne Rezension. Setze das Bresser Okular auch für die schnelle Analyse von Löt- und Bestückungsfehlern in der SMD-Technologie sowie privat für die Astronomie ein. Geht recht gut. Bei Aufnahmen im planetarischen Bereich für die 2 MPixel Auflösung gut. Rauscht bei geringer Bildhelligkeit etwas auf. Daher eingeschränkt. Reicht aber. Die Kamera habe ich ebenfalls mit einer telezentrischen Optik der Fa. Göpel (Jena) im Bereich Mikroskopie für die Bildanlyse getestet. Top.

    • #5 André Lampe
      26. August 2017

      Hallo und Danke für deinen Kommentar!

      Die Kamera funktioniert ganz hervorragend als “normale” USB-Kamera in micro-manager. Bei der Kamera-Auswahl einfach openCVgrabber auswählen, das sollte mit allen Geräten funktionieren die als USB-Cam erkannt werden.

  4. #6 Sietske
    Duitsland
    5. Januar 2018

    Sehr gute Rezension! Danke!
    Ich würde gerne eine Okularkamera auf einem Stereomikroskop benutzen.
    Hast du Erfahrung mit der Okularkamera auf einem Stereomikroskop?

    • #7 André Lampe
      7. Januar 2018

      Moin! Nein, hab ich leider keine Erfahrungen – aber es sollte eigentlich gut funktionieren. Ein Bild solltest du auf jeden Fall so bekommen können, mir fällt nichts ein, was dagegen spricht. Erfahrungen gerne hier posten! 😉

  5. #8 COOPER
    6. Februar 2018

    Vielen Dank für den interessanten Bericht.

    Die Frage ob die USB Kamera auch an einem Stereomikroskop funktioniert interessiert mich ebenfalls. Ich würde damit gerne Mineralproben am Monitor betrachten und Aufnahmen davon machen können. Auch das Vermessen von Kristallen wäre wichtig, ich weiß nicht ob die mitgelieferte Software so ein Gimmick hat.

    Die Vergrößerung ist mit 20 – 60 x Vergrößerung eigentlich nicht so stark aber es handelt sich bei den Proben definitiv nicht um flache Objektträger. Wie sieht es denn da mit der Tiefenschärfe aus? Muss für optimale Bildergebnisse ggf. Foto Stacking betrieben werden?

    Schade, dass das Sichtfeld so stark beschnitten wird, dies scheint auch auf Kosten der Qualität zu gehen. Wäre es nicht besser, wenn man den Beschnitt manuell in der mitgelieferten Software passend zu seinem Mikroskop machen würde?

    Ich hatte mal eine digitale Kompaktkamera an das Mikroskop montiert, da war zwar der runde Tubus sichtbar aber nach dem Stacken konnte dieser im 4:3 oder 3:2 Format weggeschnitten werden und die Qualität des Bildes war recht ansprechend.

    Zu den Testbildern oben muss ich sagen, dass mir das Bild von der Smartphonekamera aber schon deutlich besser gefällt. Es ist doch viel feiner Aufgelöst und weniger schwammig. Das größere Sichtfeld, die Schärfe und Farbe kommen gut rüber.

    Mir ist klar, das man keine großen Wunder erwarten darf, niemand bräuchte ein paar Hundert bis Tausend Euro für Zubehör ausgeben, wenn man mit einer USB Kamera für ca. 60 € die gleichen guten Bilder machen könnte. So richtig überzeugt bin ich aber bis jetzt noch nicht davon.

    Schade, dass ich noch keine Bilder im Internet zu meinem Anwendungsgebiet gefunden habe aber vielleicht geht es ja auch einfach nicht mit diesem Modell.

    • #9 André Lampe
      7. Februar 2018

      Hallo, und danke für den Kommentar!
      Ich habe die Kamera nicht an einem Stereo-Mikroskop getestet, aber mir fällt kein Grund ein warum das nicht gehen sollte. Die mitgelieferte Software kann begrenzt Messungen machen, aber man muss die Größen Kalibrieren mit einem Gitter oder Ähnlichem, das wird man bei jeder Kamera müssen, schließlich kann die Kamera nicht wissen weile Optik sie zwischen sich und der Probe hat. Ich würde als Software – egal welche Kamera man benutzt – immer micro-manager empfehlen: offene Software, kann eigentlich jede Kamera ansteuern, viele Optionen was die Bilddarstellung an geht.
      Im Bezug auf Vergrößerung: Die Angabe von “Xfach” macht bei der Verwendung einer Kamera keinen Sinn. Ich habe dazu ausführlich etwas geschrieben bei Mikroskopie: Wie fängt man an und mit was?. Die Tiefenschärfe ist die gleiche wie du sie mit dem Auge erfährst. Ich würde sagen, dass man Stacking nicht betreiben “muss”, sondern das es darauf ankommen was man zeigen will und wie viel Arbeit man reinstecken möchte.
      Zum Sichtfeld: Das Sichtfeld ist nicht beschnitten – dieses Sichtfeld kommt zu Stande, da man die Kamera an die Stelle setzt, an der sonst das Okular ist. Man kann bei anderen Modellen teilw. andere Linsen davor setzen, aber die Kamera beschneidet das Bild nicht “künstlich”, so sehen Bilder von Okularkameras aus.
      Unterschied zum Smartphone: Nun ja, die Kamera eines Smartphone ist ja auch deutlich besser als die kleine Okularkamera. Sowohl was Hardware an geht als auch das Postprocessing der Bilder die so gut wie jedes Mobiltelefon macht. Zudem hat ein Smartphone in der Regel deutlich mehr Pixel. Von daher fand ich es sehr erstaunlich das die Okularkamera naha an die Qualität eines Smartphone heran kam.

      …und ich wollte niemandem mit meiner Rezension überzeugen. Ich zeige lediglich Möglichkeiten auf. Wenn du skeptisch bist ob diese Kamera die richtige für dich ist, freut mich das. Ich finde es gut wenn man kritisch an Dinge wie Kaufentscheidungen heran geht. Vielleicht fragst du einfach einen Mikroskopie-Laden oder einen Teleskop-Laden (Okularkemeras funktionieren in Teleskopen genau so), ob du evtl mal eine leihen und probieren kannst. Nur als Denkanstoß. Ansonsnten lege ich dir nochmal ausdrücklich Mikroskopie: Wie fängt man an und mit was? ans Herz 😉

      LG, André

  6. #10 COOPER
    7. Februar 2018

    Hallo André,

    vielen Dank für die Antwort, ich werde mir den empfohlenen Artikel durchlesen und es mir wegen der USB Kamera noch einmal überlegen. Vielleicht ist es ja mit der Bildqualität auch garnicht so schlimm wie ich denke.

  7. #11 CaMo
    25. Dezember 2020

    Frage an die Runde:

    Mein Rechner erkennt die Kamera und auch in der Software wird diese mir angezeigt. Allerdings habe ich nach mehreren versuchen noch kein Bild auf meinem Bildschirm gesehen.
    Woran könnte das liegen?

    • #12 André Lampe
      25. Dezember 2020

      Ich habe die beliegende Software nie verwendet, ich benutze ImageJ, Fiji oder sogar micro-manager dafür. Alles nicht unbedingt Software für den Einsteiger, aber es funktioniert damit hervorragend.

      Weil ich mich mit micro-manager am besten auskenne, hier der Link:
      https://micro-manager.org/

      Dort musst du erstmal ein neues Profil erstellen (Hardware configuration wizard). Dort gibst du im ersten Schritt dem Profil nen Dateinamen und im zweiten Schritt muss du bei den Cameras nach OpenCVgrabber suchen – damit funktioniert es mit der Okularcam. Alle anderen Einstellungen einfach so lassen wie sie sind und dann solltest du mit micro-manager etwas in “live-view” sehen können oder einzelne Bilder aufnehmen können.