Anwendung
Wenn man ab und zu mal ein Bild von einer Mikroskopieprobe machen möchte, reicht eigentlich eine Smartphonekamera, die sowieso die meisten in der Tasche haben – oder eventuell sogar eine andere Digitalkamera. Wenn jemand ein Auge auf ein Mikroskop mit integrierter Kamera geworfen hat, oder sogar auf ein Mikroskop mit Kamera und Display, das gar keine Okulare für das bloße Auge mehr besitzt, dem würde ich zu einem “normalen” Mikroskop und dem kauf dieser Kamera raten, anstatt ein Gerät mit Display zu kaufen (wie zum Beispiel Frank in diesem Kommentar). Einmal, weil man sich nie die Gelegenheit des “selber mal durchguckens” nehmen lassen sollte, und zum Anderen, weil man sich nie darauf verlassen sollte, dass Bildschirm und Kamera eines Gerätes für knapp 200 Euro eine gute Qualität aufweisen und Wartungsfrei sind, wenn ein vergleichbares Mikroskop ohne Display und Kamera knapp 140 Euro kostet. Ich habe noch nie ein Mikroskop mit integriertem Bildschirm getestet, und würde das auch nicht tun wollen, denn ich rate jedem sich niemals die Gelegenheit eines Blicks durch ein Okular zu verbauen.
Diese kleine Kamera könnte aber auch für Labore in der Wissenschaft interessant sein. Durch ihre Standardmaße sollte sie eigentlich in jeden Mikroskoptubus passen und könnte eine günstige Möglichkeit darstellen Bilder an Zellkulturmikroskopen zu machen, oder an Mikroskopen die keinen Kameraport haben. Das vielleicht nur als Anregung – ich hätte mir in meiner Doktorarbeit in unserer Zellkultur eine Möglichkeit gewünscht Bilder machen zu können, dann hötte ich nicht mit dem Handy vorm Okular rumfummeln müssen, wie ich das bei den Bildern in Dunkelfeld und Phasenkontrast getan habe.
Fazit
Die Kamera macht gute Bilder und die Pixelanzahl ist mit 1920 x 1080 nicht schlecht. Vor allem lässt sich die Kamera aber an jedem Computer mit vielerlei Software betreiben, da es sich um eine Standard USB 2.0 Kamera handelt, aber selbst die mitgelieferte Software (für Win 7/8/10) ist nicht schlecht. Leider ist das Sichtfeld der Kamera recht beschränkt und den richtigen Bildausschnitt einer Probe im Sichtfeld der Kamera zu haben kann wirklich fummelig sein. Ich finde das Preisleistungsverhältnis vollkommen OK, eine Web-Cam mit 1080p kostet in etwa das gleiche wie diese Kamera von Bresser.
tl;dr
Gutes Ding, angemessener Preis, etwas für den ambitionierten Hobbyforscher und nice-to-have als Option für einen Profi. Ein bisschen besser als eine Mobiltelefonkamera, mit der man auch schöne Bilder durch ein Mikroskopokular machen kann.
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