Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die winzige Reblaus (Daktulosphaira vitifoliae FITCH) aus Nord-Amerika nach Europa eingeschleppt. Innerhalb der folgenden Jahre zerstörte die Zwerglaus große Weinflächen und verursachte einen immensen ökonomischen Schaden. Dieser entstand durch die unterirdische Saugtätigkeit der Reblaus an den Wurzeln. Bei dieser entsteht eine Galle, die in der Wissenschaft je nach Alter und Größe als Nodosität oder Tuberosität bezeichnet wird und im letzteren Fall eine Eintrittspforte für weitere im Boden lebende Krankheitserreger darstellen kann.
Eine Bekämpfung der Reblaus ist wegen ihres unterirdischen Lebenszyklus überaus schwierig und erst nach umfangreicher Forschung fand man mit der Pfropfung des Weines den bisher einzig erfolgreichen Weg sie in Schach zu halten. Bei der Pfropfung wird eine europäische Kulturrebe mit einem resistenten amerikanischen Wurzelstock vereint. Über 100 Jahre war dieses Vorgehen erfolgreich, allerdings wurde in den letzen Jahren immer häufiger das Auftreten der Reblaus an Weinreben berichtet. Somit ist sie inzwischen in vielen Weinbaugebieten der Welt zu finden, z.B. in Deutschland, Österreich, Ungarn, Frankreich, Nordamerika, Australien und Neuseeland.
Wie kann die Reblaus gestoppt und unser Wein geschützt werden?
Um die Reblaus an einem weiteren Vormarsch durch die Weinberge zu hindern, ist es wichtig die Wechselbeziehung zwischen der Reblaus und der Rebwurzel zu verstehen. Dies ist unter anderem das Ziel der Wiener Arbeitsgruppe „Clonal Genomics” an der Universität für Bodenkultur. Unter der Leitung Astrid Fornecks arbeite ich (Nora Lawo) seit Anfang 2009 für ein besseres Verständnis dieser Wechselbeziehung.
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