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Eher im Unterbewußten habe ich die Lupen an den Einkaufswagen wahrgenommen, die in einer weit verbreiteten Drogeriemarktkette verwendet werden. Und eigentlich habe ich mir da bisher keine Gedanken drüber gemacht. Wird wohl für die “Best-Ager” (neudeutscher Anglizismus für Senioren) sein, die nicht mehr so gut sehen können. Dann aber erbrachte meine private, nicht repräsentative statistische Analyse eine eher geringe Anzahl älterer Kunden.
Aber vielleicht sind die auch nur nie da, wenn ich da bin?

Dann habe ich in einem podcast gehört, dass die Lupen (auch) für das Kleingedruckte auf den Verpackungen sind. Der Verbraucher als solches wünscht sich eine bessere Aufklärung über die Inhaltsstoffe. Ein wenig Recherche hat das bestätigt.

Ach was? Der Kunde ist durch Analogkäse & Co. verunsichert und will wissen, was er da kauft. Konsequenterweise sollte dann neben der Lupe auch noch ein Mortimerhängen, finde ich. Nur zu lesen, was da drin ist, hilft dem “normalen” Anwender nicht wirklich weiter. (mir oftmals auch nicht, aber das nur so nebenbei)
Aber während die Ampel inzwischen wieder vom Tisch ist, finde ich das mal eine sinnvolle Initiative in die richtige Richtung, zumindest vom Prinzip her.

Das ist auf jeden Fall ausbaufähig…

Kommentare (7)

  1. #1 Advocatus Diaboli
    Juli 8, 2010

    Anstatt ein paar Lupen an den Einkaufswagen zu hängen sollte man die Lebensmittelkonzerne in die Pflicht nehmen eindeutig und verständlich auf die Packung zu schreiben wa tatsächlich enthalten ist (und am besten noch den Spruch “Für Risiken und Nebenwirkungen fragen….” ).

  2. #2 Olli
    Juli 9, 2010

    Anstatt einer Chemiebibel würde schon eine ausgiebige Liste der Zusatzstoffe reichen. Gut erklärt natürlich. Nur welcher Lebensmitteldiscounter hat ein ernst zunehmendes Interesse dran, seine Kunden davon abzuhalten, die gehandelten Produkte zu kaufen…

  3. #3 Ender
    Juli 9, 2010

    Einen Mortimer dazu? Da bin ich als Chemiestudent auch für, allein schon zur allgemeinen Bildung der Einkäufer. ^^

    Aber wenn wir schon dabei sind, wären Informationen zu Studien und Test des Produktes auch nicht schlecht. Und anstelle der 10 Kataloge pro Wagen rechnet sich ein kleiner Bordcomputer wohl besser: Produkt scannen und per Touchscreen alle interessierenden Informationen abfragen. Je länger ich drüber nachdenke — auch weg vom Drogeriemarkt –, desto besser gefällt es mir: Gucken, wo der Fisch gefangen wurde, ob er bedroht ist, welche Siegel die Firma hat. Wobei diese ja zumeist auch auf der Packung stehen, aber ob die wirklich was bedeuten … Welchen Carbon-Footprint haben diese Äpfel, gibt es bessere Alternativen?
    Allerdings hätte ich die Informationen nur mit Einkaufswagen so komfortabel, ein freier Zugang zu den Informationen von zuhause über das Internet wäre also trotzdem von Nöten.

    Wagencomputer gibt es meines Wissens schon als Prototypen in einigen großen Märkten. Dort kann man zumindest (vllt. noch mehr) nach dem Standort des Produktes im Markt fragen und wird über eine Karte dorthin geführt. Und gibt es nicht auch schon Apps für Smartphones, mit denen man Informationen über die Ware erhalten kann (ich erinnere mich an einen Fischatlas oder Ähnliches). Das müsste also nur noch kombiniert werden.
    Aber gut, bevor ich noch weiter abschweife … Schöner Artikel! 🙂

  4. #4 Richard
    Juli 9, 2010

    Ich würde statt dem schrecklichen Mortimer lieber nen Riedel daneben hängen.

  5. #5 Ender
    Juli 9, 2010

    @Richard: Touché, auch wenn ich den Mortimer nicht per se “schrecklich” finde.
    Ich muss aber dazu sagen, dass ich ihn mir nur im ersten Semester ausgeliehen, den Riedel aber gekauft habe. Entsprechend ist meine Einschätzung vllt. nicht fundiert genug, weil ich nur kurz damit arbeitete. Aber es ging mir im Bezug auf den Hauptbeitrag eher darum, überhaupt ein Chemiebuch dranzuhängen — allein zum Weiterbilden, während man in der Schlange steht. O:-)

  6. #6 Chris
    Juli 10, 2010

    @Richard und Ender

    Ersetzt bitte Mortimer einfach durch “Übersetzungshilfe, um die Inhaltsstoffe zu erklären” 😉

  7. #7 Silentjay
    Juli 10, 2010

    Naja… das mit den Inhaltsstoffen ist doch immer eine Qual. Wann ist denn ein Inhaltsstoff ‘richtig’ erklärt’?
    z.B. Vanille-Eis, enthält 20 % natürliches synthetisch hergestelltes Vanillin, der Hauptinhaltsstoff der Vanille?
    Oder wann ist denn Citronensäure ein Säurungsmittel und wann ein Konservierungsstoff? und ist das wichtig, ob die Citronensäure aus einer Zitrone kam oder von Aspergillus niger?
    Und Vitamin C ? Vitaminzusatz weil gesund oder doch nur Antioxidationsmittel?

    Ich denke das Hintergrundwissen um die Inhaltsstoffe richtig einzuordnen kann man auf keiner Lebensmittelverpackung unterbringen. Sonst gibts demnächst zu jeder Packung einen Beipackzettel.