Ja, es war und wird vermutlich auch weiterhin etwas ruhiger hier bleiben, zu wenig Zeit, zu viel zu tun. Aber manchmal juckt es dann doch zu sehr. Jetzt etwa. Zugegeben, meine wirklich “aktive” Zeit als Wissenschaftler liegt schon etwas zurück. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass man es bleibt. Man ist und wird zum Wissenschaftler und gewöhnlich bleibt das Denken, die Arbeitsweise tief in einem verwurzelt. (Ausnahmen bestätigen die Regel) Und genau aus dieser tief verwurzelten Grundeinstellung bin ich neulich an einer Werbung hängen geblieben (wie so oft). Es mag die selektive Wahrnehmung sein, mit der ich dann als Wissenschaftler anfange zu Halsen.
Die vorletzte Bastion des “guten” Spielzeugs ist eingenommen worden von dem Unfug üblicher Vorurteile gegenüber Wissenschaftlern (Die letztes Bastion wäre Lego, aber die kommen bestimmt auch bald dazu)
WARUM werden Forscher immer nur als die kranken, irren Psychopaten dargestellt? Wenn es in den Kinofilmen einen bösen Gegenspieler geben muss, der die Welt beherrschen möchte, bitte, daran habe ich mich gewöhnt. Aber muss es jetzt schon beim Spielzeug anfangen?
Müssen schon wirklich die Kleinsten darauf gedrillt werden, dass Wissenschaftler komische Monster-Roboter bauen? Man mag es ihnen anrechnen, dass sie nur auf den Agenten/007-Zug aufspringen wollen (gefühlte 60 Jahre zu spät, Sean Connery wurde gerade 80!), aber dennoch krieg ich da nen Hals. Zumindest werden die Mediziner gut dargestellt, aber das sind ja auch die Götter in weiß, also bei Playmo.
Bei den nächsten Experimentierkästen für Kinder (Typ Jekyll & Hyde) ist vermutlich neben den Plastik-Reagenzgläsern eine Brille für den irren Blick, eine graue, zerfranste Perücke und ein Käfig für Versuchstiere, damit auch wirklich alle Klischees befriedigt werden.
Bild: Screenshot der Playmobil Homepage
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