Ja, es war und wird vermutlich auch weiterhin etwas ruhiger hier bleiben, zu wenig Zeit, zu viel zu tun. Aber manchmal juckt es dann doch zu sehr. Jetzt etwa. Zugegeben, meine wirklich “aktive” Zeit als Wissenschaftler liegt schon etwas zurück. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass man es bleibt. Man ist und wird zum Wissenschaftler und gewöhnlich bleibt das Denken, die Arbeitsweise tief in einem verwurzelt. (Ausnahmen bestätigen die Regel) Und genau aus dieser tief verwurzelten Grundeinstellung bin ich neulich an einer Werbung hängen geblieben (wie so oft). Es mag die selektive Wahrnehmung sein, mit der ich dann als Wissenschaftler anfange zu Halsen.

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Die vorletzte Bastion des “guten” Spielzeugs ist eingenommen worden von dem Unfug üblicher Vorurteile gegenüber Wissenschaftlern (Die letztes Bastion wäre Lego, aber die kommen bestimmt auch bald dazu)
WARUM werden Forscher immer nur als die kranken, irren Psychopaten dargestellt? Wenn es in den Kinofilmen einen bösen Gegenspieler geben muss, der die Welt beherrschen möchte, bitte, daran habe ich mich gewöhnt. Aber muss es jetzt schon beim Spielzeug anfangen?
Müssen schon wirklich die Kleinsten darauf gedrillt werden, dass Wissenschaftler komische Monster-Roboter bauen?
Man mag es ihnen anrechnen, dass sie nur auf den Agenten/007-Zug aufspringen wollen (gefühlte 60 Jahre zu spät, Sean Connery wurde gerade 80!), aber dennoch krieg ich da nen Hals. Zumindest werden die Mediziner gut dargestellt, aber das sind ja auch die Götter in weiß, also bei Playmo.

Bei den nächsten Experimentierkästen für Kinder (Typ Jekyll & Hyde) ist vermutlich neben den Plastik-Reagenzgläsern eine Brille für den irren Blick, eine graue, zerfranste Perücke und ein Käfig für Versuchstiere, damit auch wirklich alle Klischees befriedigt werden.

Bild: Screenshot der Playmobil Homepage

Kommentare (17)

  1. #1 Lichtecho
    August 28, 2010

    LEGO ist eh viel besser als Playmobil. Diese vorgefertigten Spielszenarien zerstören doch jede Kreativität und nach meiner Beobachtung spielen die Kinder das auch nicht so nach, wie die Playmobil-Designer sich das vorstellen.

    Man gebe einem Kind einfach einen riesigen Eimer mit verschiedenen LEGO-Bausteinen (auch mit Rädern und Scharnieren), vielleicht ein paar Bauanleitungen als Anregung und fertig.

  2. #2 YeRainbow
    August 28, 2010

    Stimme zu.

    Der letzte Satz ist besonders hübsch 😉

  3. #3 YeRainbow
    August 28, 2010

    (bezog mich auf den Artikel…)

  4. #4 Verhaltensoriginell
    August 28, 2010

    <<

  5. #5 Lichtecho
    August 28, 2010

    @Verhaltensoriginell: Stimmt natürlich, Draußen ist das beste Spielzeug!

  6. #6 Chris
    August 28, 2010

    Die Natur ist das Beste, das steht überhaupt nicht zu Diskussion. Auch wenn ich es schon recht traurig finde, dass die Uni Köln als Projekt untersucht, wie Kinder alleine in der Natur spielen, ein Riesen-Aufwand inkl. Publikation etc.
    Eigentlich sollte das doch normal sein.

    Aber die Mischung macht es, wenn ich in der Natur mit Ästen etc. BE-griffen habe, wie eine Hebel funktioniert, dann kann ich das auch in Legotechnik umsetzen.

  7. #7 Ulrich Berger
    August 28, 2010

    Pah, Playmobil, Lego… Es geht nichts über Matador. Das originale natürlich, mit den Holzstäbchen.

  8. #8 Verhaltensoriginell
    August 28, 2010

    Nein, mein größter liebt Lego und auch Legotechnik, das ist schon tolles Spielzeug! Ich finde es nur schade, dass Kindheit mittlerweile so verkopft stattfindet. Können wir den nicht Kinder einfach Kinder sein lassen, mit Wünschen, Träumen, Entdeckungsdrang und allem was dazu gehört!? (Nein früher war nicht alles besser)

    Kinder müssen schmutzig sein, Kinder müssen mit 5 noch nicht lesen und schreiben können und Kinder können viel mehr wenn wir sie nur lassen (und wir es ihnen auch zutrauen). Aber das ist halt anstrengend, anstrengender als Playmobil…

  9. #9 Lichtecho
    August 28, 2010

    Es gibt so eine schöne Simpsons-Episode, in der die kleine Maggie ihr Weihnachtsgeschenk auspackt, wegwirft und mit der Verpackung spielt.

  10. #10 Chris
    August 28, 2010

    @Verhaltensoriginell
    Kinder müssen schmutzig sein, Kinder müssen mit 5 noch nicht lesen und schreiben können und Kinder können viel mehr wenn wir sie nur lassen (und wir es ihnen auch zutrauen)
    Dafür!
    Das unterschreibe ich so. Man muss Ihnen nur die Möglichkeiten dazu anbieten, der Rest kommt von alleine.

  11. #11 Sven Türpe
    August 28, 2010

    Da fehlt noch ein einschlägiger Link.

  12. #12 invalid
    August 28, 2010

    Findet es außer mir niemand bedenklich das sich Herr Wissenschaftler mit dem “Robo-Gangster” aus einer Geheimagentenreihe gleichsetzt…? Es ist Spielzeug, buntes, fantastisches Spielzeug, kein naturgetreues Diorama.

  13. #13 rolak
    August 28, 2010

    Hi invalid (sic), einfach nur Spielzeug? So wie =»das?

  14. #14 Chris
    August 28, 2010

    @rolak
    Das finde ich jetzt schon etwas übertrieben…

    @invalid
    Ich setze mich hier keineswegs mit dem “Robogangster” gleich. Um es für Dich nochmal deutlicher zu formulieren: Was spricht dagegen, einen Wissenschaftler ganz normal darzustellen? Wieso gibt es keinen “guten” Forscher auf den Seiten des Agenten (siehe Q)?
    Es stört mich einfach, dass dort das typische Klischee wieder aufgewärmt wird.

  15. #15 rolak
    August 28, 2010

    /übertrieben/ mag sein, aber auf die Schnelle fiel mir nichts anderes ein zum Beleg, daß Spielzeug in vielen Fällen in keiner Weise wertfrei ist, ja sogar vorsätzlich wert/weltbildschaffend eingesetzt wird.

  16. #16 maxfoxim
    August 29, 2010

    also in meiner Stufe wussten eigentlich alle das ich Physik studiern wollte, und jetzt ratet mal wer ganz oben auf der Bedrohungliste für die Menschheit war 😉

  17. #17 Ralf Nowotny
    August 29, 2010

    Vielleicht ist das ja realitätsnäher: https://s.gullipics.com/image/i/n/9/hq2x3b-9gycb-lyik/img.jpeg