Das große Magazin GEO hat bei den meisten Leuten einen eigentlich recht passablen Ruf. Ist es doch ein standfestes Magazin, dass seit gefühlten Jahrhunderten mit seinem eigenen Grün im Zeitschriftenregal um die Gunst des Käufers ringt. Ein klein wenig, meine ich, war es ein Versuch, das große National Geographic in deutsch nachzubauen.
Und wie es sich gerade so gehört, gibt es auch einen Facebook Account von GEO. Social Media sind in, die Leser ernst nehmen, mit ihnen in Dialog treten, statt immer nur einen Monolog zu halten wie die Jahrzehnte zuvor (wenn man die Leserbriefe mal nicht dazu rechnet.)
Jetzt gerade zeichnet sich in dieser Aktivität von GEO bei Facebook ein Grundproblem ab:
Was mache ich, wenn ich Contra kriege? Wie geht ein großer Verlag mit Gegenwind der Leser um?
Die erste Reaktion war kontern: “Du willst ja bloss meckern”
Dann aber, so ein Mist aber auch, kamen Argumente, Gegenargumente, die die Kritik unterlegten, plausibel noch dazu.
und dann
Nichts. Wenn man den Kommentaren bei Facebook glaubt, möchte die Redaktion keine Stellung dazu beziehen. Das, liebes GEO-Team, funktioniert so nur bedingt. Vielleicht einfach die Kommentare ausschalten. Das hat dann zwar nur noch recht wenig mit Social Media zu tun, aber man kann sich wenigstens ein Facebook-Icon auf die Seite kleben. Aber dann, oh Wunder, gab es doch den Versuch einer Reaktion. Beantwortet wurden leider recht wenige Fragen und es endet mit dem Satz
von unserer Seite wollen wir es hierbei belassen
Heißt, diskutiert weiter, aber ohne uns. Die offenen Fragen bleiben offen.
Verlage, lernt, dass Ihr einfach keinen Monolog mehr halten könnt. Die Diskussionen sind da, nutzt die Chance und beteiligt Euch, ehrlich und konstruktiv.
Wenn früher Abonnenten abgesprungen sind, habt nur Ihr das bemerkt. Jetzt wird öffentlich, wie sich treue Leser abkehren, für jeden sichtbar und für Ewigkeiten protokolliert und bei Google archiviert.
Drüben bei den Scilogs befasst sich Enkapsis mit den inhaltlichen Schwächen des Textes. Den Text des Anstoßes kann man hier nachlesen, das Heft ist am Kiosk schon verschwunden.
Kommentare (19)