Ich bin gerade etwas sprachlos. Es gibt viele (gute) Initiativen und Bemühungen, Wissenschaft wieder als etwas normales und notwendiges in der Gesellschaft zu verankern, den (zu oft strapazierten) Elfenbeinturm zu öffnen oder gar abzureißen.
Die Scienceblogs sind letztlich ja auch ein Teil davon.
Und dann lese ich hier, dass es eine Firma gibt, die Naturwissenschaften in die Kindergärten bringt. Sehr löblich, bei einer Stiftung mit gleicher Ausrichtung bin ich selbst aktiv. Aber dann verschlägt es mir echt den Atem. Der Spaß schlägt bei jener Firma in einer Rechnung nieder, bei der pro Kind und Tag 100 Euro fällig werden. Ich weiß ja, dass Wissenschaftler nicht wirklich gut verdienen, aber ist das jetzt die Nebenbeschäftigung, um das Gehalt irgendwie aufzubessern?
Und weiter noch, welcher Sponsor lässt sich derart verarschen, dass er einen Kindergarten bei solche Apothekenpreisen unterstützt? Oder sind es wirklich die Eltern, die ihren Kindern im Kindergarten schon früh Wissen eintrichtern wollen und das bezahlen? Was machen die Kitas, die keine spendablen Sponsoren oder reiche Elternförderkreise haben?
Bleibt eine kindgerechte, wissenschaftliche Frühförderung wirklich nur den finanziell gut ausgestatteten Kindern vorbehalten? Sicherlich oder hoffentlich nicht, aber ganz offensichtlich gibt es Menschen, die das Geld bezahlen, sonst würde es die Firma ja nicht geben…
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