Eigentlich habe ich mich daran gewöhnt, leider: In fast jeder CSI, Navy CIS, Criminal Minds,Tatort oder was auch immer für eine Krimi-Serie das selbe Bild:
Die mutigen Ermittler betreten bei Nacht einen vermutlichen Tatort, bei Tag einen dunklen Keller, eine verlassene dunkle Lagerhalle oder einen dunklen Wald, Everglades-Sümpfe oder ähnliches.
Frage 1: Warum sind Ermittler nicht in der Lage, den Lichtschalter zu betätigen? Stattdessen wird mit der kleinen Mag-Lite (und gezückter Dienstwaffe) das unbekannte Terrain untersucht. Ist halt spannender…
Frage 2: Warum ist es in ganz gewöhnlichen Wohnungen immer so nebelig? Im Wald oder den Everglades mag ich das ja noch tolerieren. Aber in Lagerhallen und Wohnungen? Wo kommt da der Nebel her?
Wer jetzt irritiert ist, wie ich denn auf Nebel komme, einfach mal darauf achten, wie das inszeniert wird. Gewöhnlich mit solchen oder vergleichbaren Darstellungen. Die Lichtkegel wandern durch die Wohnung, an dem einen Ende der Protagonist mit Waffe, am anderen Ende wechseln dramatisch die beleuchteten Einrichtungsgegenstände und vielleicht auch mal ne halbe Leiche, ein enorm wichtiger Hinweis oder gar nichts.
Erst der Nebel macht die Taschenlampen sichtbar und steigert (offenbar) die Spannung. Würde mal einer Licht anmachen, würde man sich über den Nebel in der Wohnung wundern. Ohne Nebel wären die beiden Ermittler mit Taschenlampen in der fremden Wohnung einfach Ermittler mit Taschenlampen in einer fremden Wohnung.
Ganz unterbewusst wird hier Unwissen verbreitet, und keiner stört sich dran. Auch diese tollen Brillen, mit denen James Bond & Co. Laserstrahlen sehen können…super Sache.
Das ist übrigens auch der Grund, warum bei (nicht-Klassik) Konzerten neben effektvollen Lampen und Scheinwerfern auch immer Nebelmaschinen im Einsatz sind. Ohne den Nebel würde man von den Effekten fast nichts sehen. Um das mal richtig zu stellen, kann jeder nachmachen. Glasvase mit Wasser, ein wenig Milch, eine Taschenlampe und oder Laserpointer.
Dazu habe isch mal was vorbereitet [kölschen Dialekt bitte vorstellen]:
Im klaren Wasser sieht man das Licht nur an den Glasrändern aufblitzen, auch der Laserpointer ist nur am Punkt sichtbar (daher auch der Name;-) ).
Ein paar Tropfen Milch reichen aus, um das Wasser ausreichend trübe zu machen -> entspricht dem Nebel im Wohnzimmer bei CSI oder auf der Konzertbühne.
Ganz nebenbei kann man noch etwas Optik lernen, Einfallswinkel=Ausfallswinkel 😉
So funktionieren übrigens auch die meisten Rauchmelder. Auf der einen Seite ist eine kleine Leuchte, hinter einer Ecke eine Foto-Zelle. In der klaren Luft kommt bei der Fotozelle nichts an. Erst der Nebel macht den Innenraum so hell [Nachtrag: Streut das Licht derart], dass die Fotozelle Licht kriegt und Alarm schlägt.
Und auch diese unglaublich geniale Idee basiert auf diesem Prinzip. Mit klarem Wasser würden die Flaschen nicht funktionieren.
Ich warte auf die Folge, wo mal ein Ermittler einfach das Licht einschaltet…
Kommentare (31)