Nur allzu oft wird Kultur und Wissenschaft ganz klar getrennt, meistens auch zu Recht. Ästhetische Bilder, faszinierende Farbgebungen und Perspektiven – das erwartet man im Allgemeinen bei Kunst, nur selten bei Forschung und Wissenschaft.
Schon der gute alte Haeckel hatte scheinbar seinen Spaß an der Verknüpfung von Kunst und Wissenschaft, wie dieses Poster von ein paar Kieselalgen hier beweist:
Ich kann jedem (der es noch nie gemacht hat) nur empfehlen, mal einen Blick in ein Mikroskop zu werfen (wenn sich die Gelegenheit bietet). Selbst die Mundwerkzeuge einer Kakerlake sind unglaublich faszinierend, wenn man sie denn unter einem Bino betrachtet.
Soviel zur Vorgeschichte. Ich habe neulich mal ein wenig mit der Fernsteuerung der Kamera vom Rechner ausgespielt experimentiert. Besser im Testlauf als im eigentlich geplanten Film, um Probleme auszuloten und Erfahrungen zu sammeln.
Spontan habe ich einen alten Klassiker der Kinder-Experimente gewählt, da ich hier am einfachsten die verschiedenen Tiefenschärfen testen konnte.
Das Ergebnis hat mich selbst überrascht. Seht selbst:
Es erinnert ein wenig an wachsende Pilzen, die in Zeitraffer gefilmt wurden.
Viel zu selten, finde ich, werden klassische Wissenschafts-Bilder aus den Laboren und Instituten hinaus in die Kultur-Szene transferiert. Die Unmengen an Fluoreszenz-gerfärbten Zellen, verschiedenste REM-Bilder, all das bleibt “dem” Kultur-Liebhaber gewöhnlich verborgen, wenn er sich Galerien und Bilder-Sammlungen anguckt.
Bei dem großen Jahr der Kulturhauptstadt im Ruhrgebiet war es ähnlich, Aktivitäten von Instituten und Universitäten musste man suchen.
Bitte, liebe Forscher, nehmt Eure schönsten Bilder und präsentiert sie der Öffentlichkeit.
Nachtrag
Wer selbst solche schönen “Pilze” züchten möchte, hier das Rezept.
Man braucht eine Glas-Vase oder ein großes Glas. Man fülle es zu dreiviertel mit Leitungswasser. Dann kommt noch eine gute Schicht Speiseöl oben drauf. Wenn man versehentlich zu kräftig gießt -> ist nicht schlimm, die beiden mögen sich nicht und trennen sich bald wieder. Dann drückt man bei einer Tintenpatrone diese kleine Kugel vorne ein (ohne sich selbst zu bekleckern!). Vorsichtig tropft man jetzt ein paar dicke Tropfen auf das Öl. Der Rest ergibt sich. Um die Pilze zu sehen, muss man nur einen Kopfstand machen, und oder die Bilder/Videos um 180° drehen. 😉
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