Naturwissenschaften und damit die Natur kann man besten draußen be-greifen. Daher sollten Kinder jeglichen Alters möglichst viel draußen spielen. Dieser Sommer lädt geradezu dazu ein, viel in der Natur zu lernen: Wie viel Wasser kann eine Wiese speichern, wie perlen Regentropfen auf dem Blatt der Kapuzinerkresse ab, wann sind Schuhe durchgeweicht, gibt es Pfützen, die tiefer als die Gummistiefel hoch sind?
Kurz, einer gepflegten Runde am PC stehen momentan etwas weniger Argumente entgegen. Empfehlen möchte ich dazu das Spiel Portal 2, es ist schon etwas betagter, dadurch ist es gerade auch für gerade einmal 5 Euro online erhältlich. Der Vorgänger ist meines Wissens kostenfrei verfügbar, aber eben noch ein Stück älter.
Das Hauptelement ist die Portal-Kanone. Hiermit kann ich ein Portal in Wände schießen, erst ein blaues Loch als Eingang, danach an einer anderen Stelle ein oranges Loch als Ausgang. Gehe oder springe ich in das blaue, komme ich aus dem orangen Portal wieder heraus – und umgekehrt (weswegen Ein- und Ausgang eigentlich überflüssig ist).
Mit dieser einzigen Waffe ausgestattet muss der Spieler verschiedene Aufgaben lösen. Der erste Teil war ein Nebenprodukt von Half-Life, eines dieser viel zitierten pösen Spiele, das aber kaum ein Politiker oder Journalist je selbst gespielt hat. Entsprechend gut ist die grafische Kulisse der Spiele, umfangreiche Level mit hervorragender Spielephysik. Im Unterschied zum verwandten Half Life wird hier nicht geschossen, der Spieler hat lediglich diese Portalkanone, es erscheinen keine Monster, Alien oder Soldaten, die es zu eliminieren gilt.
Wo dann der Reiz daran ist?
In der Geschichte wird der Spieler von einer künstlichen Intelligenz in einem großen Baukasten ausgesetzt und verschiedenen Prüfungen unterzogen – die besagten Level. Absolviert der Spieler eine Aufgabe erfolgreich, wird es von der Off-Stimme kommentiert und man gelangt ins nächste Level. Diese Kommentare sind sogar in der deutschen Version recht “prägnant”, sarkastisch und ironisch werden die Leistungen gewürdigt, um dem Versuchstier Spieler direkt eine neue Aufgabe zu geben.
Während die Level anfangs recht einfach sind, muss man im späteren Spielverlauf schon ordentlich nachdenken und im wahrsten Sinn um die Ecke denken. Nicht alle Flächen sind für Portale kompatibel, Laserstrahlen müssen umgelenkt werden, um dazu passende Fotozellen zu aktivieren und später gibt es noch Farben, die einen besser springen oder schneller rennen lassen – klingt komisch, ist aber so.
Ein wenig geschossen wird doch, mit Bewegungsmeldern ausgestattete Roboter schießen auf den Spieler und müssen überwältigt werden. Gewöhnlich, indem man sich hinter sie befördert und sie umstupst!
Wenn das jetzt zu verwirrend klingt, einfach mal diese Videos angucken. Im Kooperationsmodus können 2 Spieler online gemeinsam eine Level lösen, das ist der passende Trailer dazu:
Vom Spiel inspiriert wurde dieser Kurzfilm, der sehr schon illustriert, um wieviele Ecken man denken muss:
Wenn ich ein Portal-Loch an den Boden eines Abgrundes schieße und ein weiteres in eine Wand, dann kann ich hier runter springen und werde aus der Wand entsprechend weit heraus katapultiert.
Die Level zwingen einen dazu, vollkommen kreativ und abseits der üblichen Pfade zu denken -> ein perfektes Training für Wissenschaftler.
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