Es wurde schon ausgiebig an verschiedenen Stellen diskutiert. DIE Giraffe im dänischen Zoo, die leider “nur” das natürliche Ergebnis zweier geschlechtsreifer Giraffen war. Diese hatten sich (so das Konzept des Zoos) einfach so für Nachwuchs entschieden, und sich nur wenig für das offizielle Zuchtbuch interessiert. Dort steht eigentlich geschrieben, wer mit wem Nachwuchs machen sollte, damit der Genpool so groß wie nur irgend möglich bleibt. Nachdem verschiedene Varianten dann letztlich nicht in Frage kamen (Kastration, anderer Zoo,…) wurde Marius mit einem handelsüblichen Bolzenschussgerät getötet. Danach wurde er mit Moderation und Erklärungen auseinander genommen. Vor Publikum, vor Erwachsenen und Kindern, die genau deswegen dort hin gekommen sind. Anschließend bekamen die Löwen, die auch im Zoo leben, Marius als besonderes Menü serviert. Mal keine dänischen Pferde (!), sondern Giraffe.
Sören schreibt drüben, dass es pädagogisch unklug war, dem Tier erst einen Namen zu geben, und nach 2 Jahren erst zu schlachten. Das ist ein Aspekt, der in den meisten Medien nicht wirklich berücksichtig wurde. Die Bild regt sich natürlich auf, am Kiosk war das die Titelseite in der gedruckten Version. Sie zitiert unzählige Tweets und Facebook-Kommentare, wie sich Leute aufregen. Garniert wird das mit den sehr deutlichen und teilweise blutigen Bildern. Wenn man auf der Homepage nach Marius sucht, bekommt man eine ganze Reihe von Artikeln, die sich um das Thema drehen “So grausam sind Fütterungen in anderen Zoos” etwa.
Wenige Medien berichten da etwas ausgewogener, etwa hier oder auch hier bei der TAZ. Der Postillon trifft es auf seine ganz eigene Art sehr gut.
Ich frage mich wirklich, was diese in der Bild zitierten Menschen wissen oder denken.
„Und das zu einer öffentlichen Show zu machen, wo ist da was vetretbar????
Wie und wo kann man denn sonst sehen, wie ein Körper aufgebaut ist? Schön, in gemalten Bilderbüchern? Auf Bauernhöfen ist es ganz normal (gewesen), dass die NUTZtiere geschlachtet und verarbeitet worden sind, kaum ein Bauer wird dabei seine Kinder verschlossen haben. Aber das Kalbsfilet kommt ja aus dem Lidl. Das ist ja vertretbar. In Dänemark sieht man die Geschichte gelassen. Die öffentliche Sektion von toten Tieren ist in den Zoos nämlich ein normaler Bestandteil des Bildungsauftrags. Fairerweise, auch das erwähnt Bild.
Was um alles in der Welt glauben diese Empörten, was den Tieren verfüttert wird? Kleine süße, plüschige (halbe) Küken, die bei den Eulen auf dem Futterplatz liegen werden aber von den gleichen Aufregern akzeptiert?
Nachtrag:
rolak hat in dem Kommentar unten ein schönes Video gepostet:
Vorwarnung: Eine Giraffe, ich kenne den Namen und den Umstand ihres Todes NICHT, wird seziert. Genauer, ein Nerv, der vom Schädel zum Herzen und wieder zurück in den Kopf geht. Dawkins demonstriert damit das “intelligente Design” – nicht.
Kommentare (11)