Die Beherrschung elementarer informatischer Methoden und Werkzeuge ist auf dem besten Weg, neben Schreiben, Lesen und Rechnen zur vierten Kulturtechnik zu werden.

Die Platine kommt schick im Karton, inkl. Batterie-fach und USB Kabelchen.

Die Platine kommt schick im Karton, inkl. Batterie-fach und USB Kabelchen. Foto: Foto: Der Autor selbst

Schon heute wachsen viele Kinder wie selbstverständlich mit (zu) vielen elektronischen Geräten auf. An der Stelle kann man endlos diskutieren, wo die Grenze ist zwischen dem, was sinnvoll und notwendig ist und dem, was definitiv zu viel ist. Ein Manfred Spitzer sieht da eine m.E. sehr drastische Linie, aber das ist eine andere Geschichte.

Fakt ist jedoch, dass Informatik den Alltag und die Arbeitswelt der heutigen Kinder maßgeblich beeinflussen wird. Treffend fand ich daher neulich diesen Tweet:

In Workshops vermittel ich ErzieherInnen und LehrerInnen daher Grundlagen der informatischen Bildung. Keine Medienkompetenzen, sondern Basics: Was ist ein Algorithmus, wie werden aus Daten Informationen etc. Am Ende gibt es ein paar “Gadgets” zum Entdecken. Die möchte ich an dieser Stelle etwas ausfühlicher vorstellen.

Beginnen möchte ich mit Calliope. Vor ein paar Jahren wurde es bereits groß angekündigt:

Digitalkunde ab der Grundschule: Jeder Drittklässler soll mit dem Calliope mini lernen, wie Computer funktionieren. Das Saarland macht den Anfang, andere dürften folgen.

Der Artikel hat mich neugierig gemacht und so teuer ist er tatsächlich nicht: Rund 35,- Euro kostet die kleine Platine (inkl. Batteriefach, USB Kabel und Aufklebern).
Verschiedene kostenlose Online-Plattformen stehen zur Verfügung, um einen Code unterschiedlicher Komplexität zu generieren.
Ein einfaches “Wenn Knopf A gedrückt wird, leuchtet die Lampe in grün” ist wirklich schnell gecoded. Da fängt es aber auch schon an. Es geht nur online. Nehmen wir mal an, eine ganze Klasse bekommt einen Satz Calliopes. Selbst bei Zweier-Teams werden dann entsprechend 12 (nehmen wir mal eine durchschnittliche Klassengröße von 24 Schülern an) Laptops mit funktionierendem Internetzugang benötigt.
Hier scheinen die Akteure aus der Praxis ähnliche Probleme gemeldet zu haben. Zumindest gibt es eine provisorische Lösung, dass der Rechner nur einmal kurz Online sein muss. Sinnvoller wäre es sicherlich, eine komplett offline funktionierende Variante kostenfrei zur Verfügung zu stellen.

Ich habe mich mit verschiedenen Editoren bemüht, kleinere Progrämmchen zu schreiben. Diese müssen dann gespeichert werden, damit sie per USB auf die Platine kommen. Theoretisch.
Praktisch war meine Geduld dann recht schnell am Ende und ich habe es bei einem sehr überschaubaren Code belassen.

Das ganze Projekt ist sicherlich sinnvoll, die Platine kann unglaublich viel und ist mit zig Sensoren und Anschlussmöglichkeiten ausgestattet. Aktuell sehe ich aber viele Hürden, mit Kindern in einer normalen (schlecht ausgestatteten) Grundschule dazu zu arbeiten. Wenn überhaupt, dann wie im Saarland ab der dritten Klasse. Schade, es hatte sich so schön gelesen…

Wie sind Eure Erfahrungen, setzt das schon jemand ein? Und wenn ja, wie?


Demnächst: Ozobot, Boost und anderes…


So, es gibt scheinbar keine (weiteren) konstruktive Kommentare – > vielleicht gibt es beim nächsten Beitrag mehr.

Kommentare (49)

  1. #1 ANDy
    Juli 24, 2018

    Die Notwendigkeit der Informatik an KIndergärten wird völlig überschätzt. Um Suppe zu kochen muß ich ja auch nicht wissen, wie man einen Topf herstellt. Die Kinder werden systematisch zu Stubenhockern ausgebildet, während motorische Fähigkeiten verkümmern. Um ein Smartphone zu bedienen muß ich die Sensoren und Platinen nicht zusammenbauen können. Was rauskommt, kann ich an jeder Ladenkasse beobachten, wenn die Verkäuferinnen Wechselgeld anders rausgeben sollen als auf dem Display angezeigt. Kopfrechnen: sechs! Dabei halte ich mich selbst für einen technikaffinen Typ, baue meine PC selbst zusammen und kann auch VBA und Phyton programmieren.
    Der ganze Hype um Informatik an Kindergärten und Grundschulen soll nur neue Absatzmärkte bei Kindern erschließen.

    • #2 Chris
      Juli 24, 2018

      Natürlich gibt es Grundlagen, die wirklich notwendig sind. Aber dennoch gibt es Kinder, die sich für solche Themen interessieren.
      Und sich im Kindergarten ein System zu überlegen, wie man bei TicTacToe immer gewinnen kann, das ist auch schon informatische Bildung.

      In der dritten Klasse kann man DANN mit solchen erstes Codes anfangen.

  2. #3 Fluffy
    Juli 24, 2018

    Bullshit
    Kinder sollen vor allem Farben, Lesen, Schreiben, Rechnen lernen und zwar komplett ohne Computer.

    Ein Algorithmus umschreibt eine Folge von Anweisungen, mit denen ein bestimmtes Problem gelöst werden kann

    Kinder sollen nicht Algorithmen entwickeln lernen, damit sie später selber gut funktionieren, Anweisungen befolgen,
    sondern sie sollen zuallererst Solidarität, Zusammengehörigkeit und Teilen lernen.

    • #4 Chris
      Juli 25, 2018

      Sorry, aber Du hast es falsch verstanden. Die Kinder müssen nicht gut funktionieren. Sie sollten schon früh bewusst lernen, was Informatik ist. Das jede Ampel (schon immer) nur ein einfaches Programm abläuft. Wie aus Daten Informationen werden etc..

  3. #5 Julia
    Juli 24, 2018

    @ANDy
    Wir haben an unserer Grundschule seit langem eine Informatik AG. Du möchtest das Kinder rechnen lernen, dann lass sie ein Spiel programmieren. Genauso ist es mit Formel und Bedingungen, vor allem wenn sich die Kinder dazu eigene Gedanken machen dürfen.Nur leider verstehen die meisten Leute unter Informatik: “Wie bediene ich einen Rechner, Smartphone und drücke Knöpfe.”

  4. #6 foobar407
    Juli 24, 2018

    Ich bin bei @ANDy. Nur weil es überall Autos gibt, brauche ich keine Automechanik in der Grundschule. Oder überhaupt irgendwann.
    Wieso soll ich im Detail verstehen, wie etwas aufgebaut ist, nur weil ich es nutze?

    Man kann natürlich optionale Sachen anbieten, wie in der von @Julia beschriebenen AG. Aber man sollte die Notwendigkeit nicht zu hoch hängen.

  5. #7 tomtoo
    Juli 24, 2018

    Bin der Meinung das in dem Alter die motorischen,musikalischen,sprachlichen und mathematischen Fähigkeiten besonders gefördert werden sollten. Drei Zeilen in einer wie auch immer gearteten Programmiersprache sind da trivial.

    • #8 Chris
      Juli 25, 2018

      Mir geht es gar nicht um ein “fördern”, sondern ein “bewusst machen”.
      s.o. In einer Ampel läuft ein Programm ab…

  6. #9 Robert
    Juli 24, 2018

    Kinder im Grundschulalter sind durchaus in der Lage Zusammenhänge zwischen einem technischen Gerät und der zugehörigen Software zu erkennen. Und man kann leicht zeigen, wie bei Veränderung der Sotfware, z.B. die Farbe eines am Bildschirm gezeigten Rennautos, geändert werden kann. Oder die Geschwindigkeit des Fahrzeuges. Das Problem dabei sind nicht die Kinder, sondern die fehlenden Fahchkräfte, die die Zusammenhänge verstehen und erklären können.
    Wünschenswert wäre ein allgemeingültiger Standard bzw.. Programiersprache. Kinder wechseln of die Schule.
    Wichtig ist, dass das ganze Spaß macht.

  7. #10 Robert
    Juli 24, 2018

    Chris
    Solchen Unterricht habe ich schon vor 15 Jahren durchgeführt. Mit HTML 4 und Java-Script kannst du eine
    Autorennbahn auf dem Browser darstellen und mit Java script kannst du die Fahrzeuge steuern. Und da der Quelltext angezeigt werden kann, kannst du ganz leicht den Quelltext verändern. So ein Autorennen braucht etwa eine Pragrammierseite. Bei den Änderungen werden nur die Farben verändert oder die Bedingungen für die Geschwindigkeit.
    Dazu brauchst du keine Programme zu kaufen. Ist bei Firefox implementiert.

  8. #11 Stephanie
    Hamburg
    Juli 24, 2018

    Für Kinder sind solche Programmiererfahrung durchaus nachvollziehbar, das übersteigt nicht deren Fähigkeiten. Ich halte es für sehr wichtig, dass Kinder die Hintergründe von den Alltagsgegenständen mit denen sie umgeben sind, verstehen lernen. Im Gegensatz zu Fluffys Annahme, habe ich erst mit Hilfe von einem Computer mein Rechtschreibschwäche in den Griff bekommen. Ich habe mit 9 angefangen BASIC-Programme zu schreiben. Da kommt es auf jeden Buchstaben an. So habe ich Schrittweise meine Sorgfalt im Umgang mit Schrift und Sprache verbessert und konnte die Nachteile meiner Rechtschreibschwäche ausgleichen.

    Zusätzlich geben Computer einem die Möglichkeit Feedback ohne emotionale Bewertung zu bekommen. Wenn man als Kind mit Lernschwierigkeiten konfrontiert ist, kann die Emotionslosigkeit des Feedbacks eines Computers eine echte Entlastung sein. Ich machte Fehler und der Computer sagt nur “geht nicht”, während wenn ich beim Lernen mit den Eltern einige Fehler machte, die enttäuschten Gesichter mich durchaus emotional verunsicherten.

    Mit dem Computer konnte ich mich zurückziehen und all die Fehler machen, die ich wollte ohne emotional so extrem zu erschöpfen. Das heißt ich konnte ausprobieren was auch immer ich wollte und bekam unbestechliches Feedback. Wenn ich dann Dinge programmiert habe, konnte ich in mir Selbstwert aufbauen ohne, dass es jemand kleinreden konnte. Nach dem Motto: “Ich habe es geschrieben, es funktionert, ich kann etwas”. Allzu oft wurde mir nämlich die emotionale unabhängie Entfaltungsmöglichkeit genommen.

    Zur Schulzeit war ich in Gruppenspielen mit meiner Leistung zu unbeständig. Ich war verträumt und so war der Ball dann weggeflogen und ich wieder die Buh-Maus. Ich hatte das Gefühl nichts so richtig zu können, weil die anderen Kinder öfter von meinen Unaufmerksamkeitsfehlern genervt waren. Aber ein Computer war nie gernervt, der war nie Müde meine sinnvollen/sinnlosen Ideen zu verarbeiten. Auch wenn ich zwischendurch den Mond, die Vögel oder die Blumen betrachtet habe, er wartete geduldig auf mich.

    Diese Art des Denkens und Fühlens frei vom Erwartungsdruck der anderen hat was ganz eigenes und kann so mancher eingeschüchterten Seele Ruhe und Frieden geben, obwohl man knallhartes Ja/Nein-Feedback bekommt. Man kann so in einem geschützten Bereich wachsen. Für manche Kinder sind solche Kleinodien des Friedens nicht immer in der realen Welt zu finden (etwa Spiel- oder Fussballplatz, eigenes Zimmer, usw..) sondern sind rein virtuell, wie in Büchern aber eben auch in Computern zu finden. So denke ich sollte man Kindern diese Möglichkeiten der Entfaltung nicht vorenthalten.

  9. #12 Laie
    Juli 25, 2018

    Der Online-Zwang wird ja überall miss verstanden. Es geht darum, online wieder gross zu machen. (Make online great again). Wenn Kinder bereits wissen, dass ohne Online nix mehr geht, dann gibt es auch keine Frage bezüglich einer Funktionsfähigkeit von was auch immer offline.

    Neuester Trend: die Online-Zahnbürste. Ohne Internet keine sauberen Zähne.

  10. #13 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/2015/07/24/steinschlag/
    Juli 25, 2018

    @tomtoo:

    Bin der Meinung das in dem Alter die motorischen,musikalischen,sprachlichen und mathematischen Fähigkeiten besonders gefördert werden sollten.

    Ich bin der Meinung, dass sie auch in Deinem Alter noch gefördert werden sollten, wenn das nötig ist. 😉

  11. #14 Laie
    Juli 25, 2018

    @user unknown
    Das steht ja ausser Streit, nur die Frage ist wie immer: ‘wie’ und ‘wann:wie viel und warum’.

    Hier hat tomtoo in der Argumentation eindeutig recht, zuerst muss man die motorischen, musikalischen und sprachlichen Fähigkeiten stärken, WEIL der Rest darauf hierarchisch aufbaut. Was nicht heisst, dass man später auf die Stärkung dieser Fähigkeiten verzichten sollte.

    Lernt man nur noch auf sein Smartphone zu starren und es zu wischen, dann erhält man Smartphone-Zombies.

  12. #15 tomtoo
    Juli 25, 2018

    @uu
    Aber di weist doch, das alte Säcke in der Lernfähigkeit nicht mehr so dolle sind?

  13. #16 schlappohr
    Juli 25, 2018

    @ANDy

    “Um Suppe zu kochen muß ich ja auch nicht wissen, wie man einen Topf herstellt.[…] Um ein Smartphone zu bedienen muß ich die Sensoren und Platinen nicht zusammenbauen können.”

    Genau. Was interessiert mich, wie der Scheiß funktioniert. Hauptsache ich kann im Internet rumdaddeln und Whatapp läuft drauf, der Rest ist mir völlig egal.

    Ich kann über diese Einstellung nur den Kopf schütteln. Sie spiegelt die ganze schmalspurige, eindimensionale Denkweise unseres Schulsystems wider – und damit auch der Gesellschaft, die sich daraus entwickelt. Die kopfrechenschwache Kassiererin ist nichts weiter als ein Opfer dieses Systems (die Folge eines übermäßigen Informatikunterrichts in der Grundschule ist das jedenfalls nicht). Glücklicherweise gibt es viele Kinder, die diese Einstellung nicht teilen, sondern die schon früh wissen wollen, wie der Topf hergestellt wird und wie man die Teile zusammenstecken muss, damit etwas funktioniert. Das sind dann auch diejenigen, denen man später nicht jeden beliebigen Müll als technischen Fortschritt andrehen kann. Interessanterweise sind es auch die mit den ausgeprägteren feinmotorischen Fähigkeiten, weil sie Dinge auseinander bauen und reinschauen.
    Es geht in der Schule darum, Interessen bei den Kindern zu wecken, und je früher man damit beginnt, umso besser. Kinder entwickeln einen unglaublichen Schub, wenn sie sich für etwas wirklich interessieren und dieses Interesse von den Lehrern gefördert wird.

    • #17 Chris
      Juli 25, 2018

      Danke, dachte schon, ich muss hier wieder nur Trolle füttern…

  14. #18 Uli Schoppe
    Juli 25, 2018

    Also ich konnte ja erst mit 15 mit sowas wie programmieren anfangen. War leider recht spät, ich kann dazu aber sagen das alle die damals da mit aufgesprungen sind problemlos Wechselgeld abzählen können. Im Gegensatz zu den motorisch besonders geschulten. Für die waren ja die Bundesjugendspiele da, konnten die auch mal Leistung zeigen…
    Wie wollt ihr denn dem gesammelten wissenschaftlichen Unverständnis entgegen treten wenn die Kinder auch mal was in der Richtung lernen?

  15. #19 Uli Schoppe
    Juli 25, 2018

    + nicht sorry

  16. #20 schorsch
    Juli 25, 2018

    Lange bevor das Druckerhandwerk zur ‘schwarzen Kunst’ wurde, waren die Mühlenbauer als Schwarzkünstler verschrieen. Begehrt, oftmals bewundert, aber wegen ihrer offensichtlichen Beziehung zur Hölle gefürchtet – und im Zweifel als erste beseitigt.

    Da sind wir heute lange drüber hinweg; der Mühlenbau ist genauso wenig eine Kulturtechnik geworden, wie die Druckerkunst bzw. der Journalismus – und so wird es, fürchte ich, auch mit Smartphone und Konsorten gehen. Sie sind da, sie werden immer selbstverständlicher werden, ihre Nutzung immer ubiquitärer.

    Es wird immer selbstverständlicher, zum kulturellen Bestandteil werden, diese Geräte passiv zu nutzen – aber nicht darin, sie weiterzuentwickeln, ihr Innenleben zu verstehen oder dies nach Bedarf und Belieben anpassen zu können. Letzteres wäre die neue Kulturtechnik, die du hier forderst. aber die wird, fürchte ich, auch weiterhin den Schwarzkünstlern vorbehalten bleiben.

    Ich denke, dass die digitale Zukunft durchaus neuer Kulturtechniken bedarf. Informationen sind immer schneller verfügbar, veralten immer schneller, werden in stetig zunehmenden Maße gefälscht, verfälscht, gezielt gestreut und bewußt manipuliert.

    Damit umgehen zu können, ist m. E. die ganz große Aufgabe, die notwendige neue Kulturtechnik der Zukunft. Aber das ist eine völlig andere Kulturtechnik, als du sie hier propagierst; die bringst du den Kindern nicht bei, indem du ihnen zeigst, wie sie z. B. auf dem Computer eine virtuelle Plastikente am schwimmen bringen. Genausowenig, wie die Kenntnis der Funktionsweise eines Zahnrads zum Mühlenbau befähigt.

    Leider habe ich nicht die kleinste Idee, wie man Kinder sinnvoll auf den Umgang mit einer Zukunft vorbereitet, die immer weniger Gewißheit bietet.

    Gut, das mit der Zukunft und der Gewißheit ist jetzt ein blöder Spruch, sowas hört man seit 120 Jahren. Nur hat tatsächlich der kulturelle Wandel in den letzten 120 Jahren zunehmend beschleunigt, und das ist nicht folgenlos geblieben. Die Welt ist heute eine andere, als vor dem ersten Weltkrieg. Die Leute sind die gleichen…

    • #21 user unknown
      https://demystifikation.wordpress.com/2018/07/26/rachelle-jaunty-im-zzjc/
      Juli 26, 2018

      Sag 600 Jahren, nicht 120, dann stimmt es.

    • #22 Chris
      Juli 26, 2018

      Damit umgehen zu können, ist m. E. die ganz große Aufgabe, die notwendige neue Kulturtechnik der Zukunft. Aber das ist eine völlig andere Kulturtechnik,

      Genau darum geht es mir. Neulich war eine Person perplex, dass sein Handy ihm im Display anzeigte, wann er zu Hause sei und wie heftig der Verkehr gerade ist.

      Wenn ich keinerlei informatisches Grundlagenwissen habe, kann ich mit den ganzen Daten auch nicht umgehen. Ich weiß dann nicht, welche Daten pausenlos von mir erfasst und weitergegeben werden.

      Die Medienkompetenz, wie ich damit umgehe, ich dann wieder eine ganz andere Geschichte…

  17. #23 Christian Berger
    Juli 26, 2018

    Also ich sehe da oft das Problem der Vermischung von Lehr- und Produktivsprachen. Sprachen wie Python, C oder Java mögen in der Praxis für den erfahrenden Programmierer sinnvoll sein, für den Anfänger sind sie das jedoch nicht.

    Was man da eher bräuchte ist so was wie BASIC. Eine Sprache mit der man spielen kann. Ich kann PRINT 2+3 eingeben, und der Rechner spuckt mir sofort 5 aus. Ich muss keine magischen Bibliotheken einbinden. Die Struktur eines (klassischen => mit Zeilennummern) BASIC-Programmes ist auch der Funktionsweise eines realen Computers nachempfungen. Sprich wenn jemand BASIC verstanden hat, dann hat der im Prinzip Computer verstanden.

    Meiner Meinung nach müsste der Anfang anders gestaltet werden. Sprich zum Beispiel so was wie das hier:
    https://hackaday.com/2018/05/15/retro-computer-badge-for-hackaday-belgrade-has-everything-you-wished-for-back-in-the-day/

    Dafür braucht man keinen Computer. Man hat einfach eine Tastatur und einen Bildschirm und kann sofort anfangen BASIC-Befehle einzutippen.
    Alternativ kann man auch in so ein SBC eine serielle Schnittstelle bauen, damit man einfach mit einem Terminalemulator arbeiten kann.

  18. #24 Christian Berger
    Juli 26, 2018

    Ich glaube ich habe den Kernpunkt meiner Ansicht nicht gut genug beschrieben. Mir geht es darum, Verständnis zu schaffen. Unterricht sollte dazu dienen, etwas zu verstehen. Dazu sollte das, was als Hilfsmittel dargeboten wird, möglichst einfach sein. Jede neue Abstraktionsschicht erschwert das Verständnis von dem was drunter liegt. Ein “magischer” Compiler in der Cloud mag prakisch sein, verstanden werden kann er jedoch nicht.

  19. #25 Christian Berger
    Juli 26, 2018

    Übrigens das Berufsbild “Junior möchte mal Polizei-Rennfahrer-Astronauten-Arzt” gibts in “Buckaroo Banzai”.

  20. #26 tomtoo
    Juli 26, 2018

    @Christian Berger
    Gebe dir absolut Recht. Wüsste nicht warum man zum Einschalten einer Led via Computer eine Cloud brauchen sollte? Wie erkläre ich einem Kind warum ich da jetzt online gehen muss. Noch besser die Frage “Ja, was passiert den da jetzt wenn ich online gehe, und warum geht mein Programm nicht, wenn ich nicht online bin. Naja, als Lehrer könnte man ja sagen:Ja, das ist so eine ‘black box’ das ist halt einfach so.

    • #27 Chris
      Juli 26, 2018

      Die grafischen Programmieroberflächen sind schon nett aufgebaut. Aber ja, dieses “ich lade das jetzt runter – dann packen wir es auf die Platine” ist eine Hürde…

  21. #28 Robert
    Juli 26, 2018

    Chris
    mach es nicht zu kompliziert. was geschieht, wenn du einmal krank bist ?
    Hast du dir auch überlegt, wer das bezahlt. Wenn du es nur als persönliches Projekt betrachtest, ist das o.k. .
    Wenn es als Vorbild für eine flächendeckende Einführung an Grundschulen sein soll, dann melde ich Zweifel an.
    Schulen werden von zwei Seiten finanziert.
    1. den Gemeinden, die für Lehr- und Lernmaterial zuständig sind
    2. vom Land, das die Lehrkräfte bezahlt
    Bei uns war die Weiterbildung der Fachlehrer schon angelaufen, dann habe sich die Gemeinden geweigert, das Projekt zu bezahlen. So ist das Projekt gestorben.

    • #29 Chris
      Juli 26, 2018

      @Robert
      Äh, ich wollte und werde nur ein paar der “Robotiksysteme” hier vorstellen, weil es vielleicht jemanden interessiert. In diesem speziellen Fall wollte ich eigentlich wissen, ob und wer Caliope bereits einsetzt. Wie sind die Erfahrungen mit welcher Altersklasse etc.

  22. #30 Laie
    Juli 26, 2018

    Beitrag #12 ist als Kritik am Hersteller zu sehen, keine ordentliche online-unabhängige Plattform anzubieten.

    Betrachtet man den Preis von Calliope Mini von 34,90 € mit jenem von einem Raspberry 3 von 31,99 €-Euro, so wäre es besser, das leistungsstärkere und günstigere Gerät (Raspberry) mit den vielen Anschlüssen seinem Kind zu geben.

    Mit den Anschüssen dort oben drauf kann man sicher auch LEDs ein- und ausmachen.

    Ein Preis von höchstens 5€ für den Calliope wären angemessen.

  23. #31 tomtoo
    Juli 26, 2018

    @chris
    Ich meine was ist eigentlich das Ziel?
    Ist doch eigentlich Kinder heranzuführen wie ein Computer funzt? Für mich ist so ein OnlineTeil wie zu sagen: So jetzt gehen wir alle mal auf den App-Store und ziehen uns ein Programm. Und wenn wir start drücken dann läuft das. Oki, heftig böse. Aber was lernt.das Kind durch diesen Apparat?

  24. #32 tomtoo
    Juli 26, 2018

    Es gibt da übrigens Spiele, so einfache für eine Gruppe, ganz ohne Elektronik die Progammieren näher bringen können.
    https://igamemom.com/kids-activities-learn-coding-without-computer/?m
    Da könnte man sich doch ganz ohne Elektronik so einiges einfallen lassen? Und könnte den Kids in Gruppenarbeit so einiges Beibringen?

    • #33 Chris
      Juli 28, 2018

      Eigentlich ist der ganze restliche Tag vorher Programmieren ohne Computer. Aber so ein paar elektronische Gadgets gibt es am Ende auch. Da ist das Calliope nur eines von mehreren anderen.

  25. #34 tomtoo
    Juli 26, 2018

    Achso, und würde sowas IT Arbeit nicht gleichzeitig gut vermitteln. Ein Team das versucht gemeinsam Probleme zu lösen? Mit heftigsten Reiberreien. Aber Zielorientiert, naja zumindest im Idealfall.

  26. #35 Robert
    Juli 27, 2018

    Chris
    Schau dir mal das Robotiksystem von Lego an !
    https://www.der-kleine-forscher.de/lego-boost-ein-neues-robotiksystem-von-lego/

    • #36 Chris
      Juli 28, 2018

      Lies mal oben die letzte Zeile 😉

  27. #37 Robert
    Juli 28, 2018

    Um calliope beurteilen zu können, müsste man es wirklich ausprobiert haben. Leider kenne ich das system nicht und weiß auch nicht , wo die Fußangeln liegen.
    Auf jeden Fall finde ich die Idee mit Robotik sehr gut, das ist die Zukunft.

  28. #38 Laie
    Juli 28, 2018

    Nach kurzer Recherche fällt auf:

    https://www.heise.de/newsticker/meldung/Calliope-mini-fuer-Schulen-Geschenk-oder-Lobbyismus-3867025.html
    https://medienistik.wordpress.com/2017/01/02/dichtung-und-wahrheit-ist-der-hype-um-den-calliope-mini-gerechtfertigt/

    Calliope ist eine recht lahme Ente, sowas wie Heilsteine für Kranke…oder, ein Schuss in den Ofen.

    1. Calliope (35€)
    32-bit ARM Cortex M0 16Mhz
    16kb RAM
    256kb Flash
    +Webbrowser Abhängigkeit?
    +Microsoft Abhängigkeit?
    +Online-Abhängigkeit

    2.Raspberry 3 (32€)
    Prozessor: 1400 Mhz (87,5x soviel als Calliope)
    Dabei ist der Prozessor selbst noch recht lahm, wenn man ihn mit der GPU vergleicht.
    4 Kerne
    Speicher: 1024 x 1024 kb (65536 x mehr Speicher als Callinope)
    +GPU
    +HDMI
    +40 GPIO-Anschlüsse, reichlich für LEDs ein- und ausschalten
    +viele viele Schnittstellen
    +viel viel Software

    Daher eine bescheidene Korrektur meiner Einschätzung des Werts von Callinope: 1,5Euro

    Wie schafft man es, das schlechtere Produkt so viel teurer zu verkaufen?
    Vielleicht mal da nachfragen:
    https://www.spiegel.de/spiegel/bundesregierung-internetbotschafterin-gesche-joost-kassierte-50-000-euro-im-jahr-a-1189991.html
    🙂

  29. #39 Robert
    Juli 29, 2018

    Laie
    Recherchen sind mit einem Schuhekauf online zu vergleichen. Du würdest doch auch keine Frau aus dem Katalog bestellen.
    Beim Umgang mit Kinder musst du auf ganz andere Dinge achten als auf die Größe eines Speichers.
    Kinder werfen gern mit Gegenständen z.B.

  30. #40 Uli Schoppe
    Juli 29, 2018

    Also meine beiden waren in dem Alter schon so weit das man klar machen konnte das man mit dem Teil nicht wirft ^^

  31. #41 Beobachter
    August 2, 2018

    @ Chris:

    Darf ich aus Gründen der Transparenz fragen, wie Sie heißen und was Sie beruflich machen?

    Kinder (in Europa) wachsen heutzutage sowieso schon mit digitalen Geräten/Medien aller Art auf und sind “digital natives”.
    Umso besser, wenn ihr täglicher Umgang damit sich nicht nur auf`s Wischen und Tippen beschränkt und in der Schule für interessierte Kinder auch das Angebot besteht zum “Wissen, wie”s geht”/”was steckt dahinter”/Selbermachen (Zusammenbauen von Komponenten, Programmieren etc.).

    Für noch wichtiger halte ich jedoch, dass grundlegende Fähigkeiten (außer lesen, schreiben, rechnen) wie bewusstes Sehen, Schmecken, Riechen etc. wieder gefördert und trainiert werden.
    Dass sie z. B. einen Laubbaum von einem Nadelbaum unterscheiden können; dass sie wissen, dass nicht alle Kühe lila sind und Spinat nicht nur eine grüne Pampe mit Blubb aus dem Tiefkühler ist.
    Dass Tiere nicht nur aus Hackfleisch und Schnitzel bestehen, dass und wie man Pommes und Pfannkuchenteig auch selbermachen kann.
    Dass sie wissen, wie man einen Fahrradreifen flickt und einen Knopf annäht, wie selbergemachte Erdbeermilch schmeckt usw. etc. …
    Und dass man mithilfe spannender Bücher “abschalten” und auf “innere Reisen” gehen kann …

    • #42 Chris
      August 2, 2018

      Selbstverständlich sind die aufgeführten Kompetenzen elementar wichtig. ABER die informatische Bildung gehört auch dazu. Sicherlich nicht mit der höchsten Priorität.
      Ich denke eben nicht, dass das reine Bedienen eines Smartphones wirklich reicht, wenn man nichts über die Logik dahinter versteht.
      Big Data etc. braucht mehr als reine Wischer.

  32. #43 Beobachter
    August 2, 2018

    @ Chris:

    “ABER die informatische Bildung gehört auch dazu. Sicherlich nicht mit der höchsten Priorität.”

    ABER nicht schon im Kindergarten !

    “Big Data etc. braucht mehr als reine Wischer.”

    Ja, wenn sich selbst schon das Silicon Valley für die Geister entschuldigt, das es rief … :

    https://www.sueddeutsche.de/digital/silicon-valley-liebe-menschheit-es-tut-uns-leid-1.3866283

    • #44 Chris
      August 2, 2018

      WENN die Kinder die Farben kennen, bauen können, Bäume unterscheiden können und wissen, dass die Milch nicht im Supermarkt wächst….
      DANN brauchen sie AUCH Grundlagen, wie die Welt da draußen funktioniert. Noch einmal, es geht um rudimentäres Grundlagenverständnis. In Ampeln läuft ein Programm ab, in Waschmaschinen auch und Roboter und Computer machen nur das, was man ihnen vorher gesagt hat.

  33. #45 Uli Schoppe
    August 2, 2018

    Vom Raspberry im Kindergarten war aber doch nicht die Rede…

    • #46 Chris
      August 2, 2018

      Na und? 😉 Der Calliope soll in der dritten Klasse genutzt werden. Hatte Ich auch geschrieben…

  34. #47 Laie
    August 2, 2018

    @Chriss, #44
    Wenn es einen Sinn machen würde, so würde man doch allen Frauen, die Waschmanschinen benutzen zuvor das Innenleben der Steuerung erklären. Diese Steuerung ist ein kleiner langsam laufender Elektromotor, der eine Scheibe mit unterschiedlichen Vertiefungen, Kerben und Erhöhungen antreibt, die wiederum die einzelnen Kontakte gemäss des jeweiligen Waschprogramms, wie Wasser einlassen, Heizen, schnell drehen, ablassen steuert.

    Wie hat man die letzten Jahr(zehnte) ganz ohne damit auskommen können? (Natürlich habe ich gar nichts dagegen, wenn Frauen wissen, wie die Waschmaschine funktioniert).

  35. #48 Laie
    August 2, 2018

    Die Scheibe ist in Wirklichkeit ein Zylinder, da man die Parallelität mehrerer Kontaktschliesser und -Öffner benötigt.

  36. #49 Beobachter
    August 2, 2018

    @ Chris, # 44:

    Bevor man Kindergarten-Kindern ein technisch/digitales “rudimentäres Grundlagenverständnis” beibringen will, sollten sie erstmal alleine Pippi machen gehen und sich selbst die Schuhe zubinden können.
    Und jedes Kind sollte auch tatsächlich einen Kindergartenplatz bekommen können.

    Und in der Grundschule sollten die Klassen kleiner sein, und man sollte etwas gegen den Mangel an Grundschullehrern tun.
    Das sind die Grund-Voraussetzungen für alles andere …

    @ Laie, # 47:

    FRAUEN sollten also wissen, wie eine Waschmaschine funktioniert –
    und MÄNNER müssen nicht mal wissen, wie man eine Waschmaschine bedient … ?!

    Köstlich … ! 🙂