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Nachdem die einzelnen Individuen gestaltet wurden, konnte das Riff zusammengesetzt werden. Um es später in die Sammlung eingliedern zu können, wurde ein Standarttablett der Sammlungsschränke als Grundlage genommen.

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Die Tabulata und Stromatopora dienen als „Riffkern” im Hintergrund, sie wurden auf verschieden hohe Styroporplatten gesetzt, um eine natürliche Verteilung nachbilden zu können. Danach wurden die Platten und Abgüsse mit PU- Schaum verbunden. Nachdem dies ausgehärtet war, wurde die wulstige Oberfläche mechanisch geglättet und Bodenunregelmäßigkeiten modelliert. Anschließend wurden die noch vorhandenen Hohlräume zwischen den Korallen und Schwämmen mit einer lufttrocknenden Modelliermasse ausgeschmiert.

Zur großflächigen Oberflächengestaltung diente wieder verwässerter Gips. Nachdem dieser ausgehärtet war, wurde in Senken und Nischen eine Ponal (Holzkaltleim)- Feinsand- Mischung eingepinselt, diese symbolisiert die Zusetzung mit Substrat in Sedimentfallen. Durch den Leim verhärtet der Sand und erhält eine „Nass-Optik”.

Nach diesen Schritten wurde der Holzrand des Tabletts gereinigt und abgeschliffen, anschließend abgeklebt, denn nun konnte der aufgetragene Meeresboden koloriert werden. Wie für die Lebewesen wurden Feinsprühfarben verwendet, die mittels Airbrush- Technik aufgetragen wurden.

Um eine belebte Wirkung zu erzielen, wurde an einer Stelle nach der Farbgebung erneut Ponal- Holzleim aufgetragen und Sand aufgesiebt. Dieser Bereich imitiert einen frischen, noch nicht verunreinigten Sedimenteintrag.

Nach mehreren Wochen Detailarbeit, vielem Gefluche über Korallen, deren Tentakeln und Fimo, Gehänsel über viel zu bunte Farben und Begeisterung über die Fülle an Techniken, war das Diorama schließlich fertig, wurde beschriftet und sollte im Sammlungsschrank verschwinden.

Doch leider ging das nicht 🙂

Ich hatte bei meinem Bau nicht bedacht, dass das Maß des Standardtabletts INNEN für die Schränke relevant ist. Da ich meine Stromatoporen aber diesen habe überlappen lassen, ließ sich das Stück nicht mehr in den Schrank schieben.

Na, dann wurde eben kurzerhand eine Vitrine freigeräumt und es als temporäres Ausstellungsstück in den Paläo-gang gestellt. <3

Ich würde gern mal wissen, ob es noch immer da steht…

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Kommentare (6)

  1. #1 Theres
    April 29, 2011

    Wow! Ein gelungenes Modell, und hoffentlich steht es noch gut sichtbar im Gang. Ein Stück Silur 🙂
    Eine ebenso gelungene Artikelserie, nur vermisste ich auf einmal das Nachschlagen schon. Besonders gefiel mir deine Verlinkung auf weitere Geologie-Seiten im zweiten Teil, die ich dann glatt noch durchgelesen habe. Bitte, weiter so und nicht zu einfach schreiben.

  2. #2 Anke Bebber
    April 29, 2011

    Hallo Theres,
    danke für das Lob *blushing*. Ach ich liebe das Diorama auch. War ne wirklich schöne Arbeit.

  3. #3 tetrian
    Mai 1, 2011

    Cool!
    Das sieht mal echt eindrucksvoll aus. Hab letzte Woche meine Diplomprüfung im nebenfach Paläo gehabt (und bestanden). Da sind Dioramen wie deins schon echt was anderes als mit Buch oder Sammlungsstücken zu lernen.

  4. #4 Anke Bebber
    Mai 2, 2011

    Hallo Tetrian,

    Glückwunsch zum Diplom 🙂
    Ja, ich finde, man kann an guten Dioramen besser lernen als von Büchern, weil die Zusammenhänge so offensichtlich sind und wenn man die Eckdaten kann, kann man sich den Rest meist einfach erschließen. Das bleibt dann auch hängen. Ich habe auch ein “fotografisches Gedächtnis”, da fällts besonders “leicht”. 🙂
    Danke fürs Lob!

  5. #5 Conny
    Mai 2, 2011

    Wow, Anke, das ist ja echt genial. Die ganze Arbeit die da drin steckt und die Deteils, echt klasse. und ich mag die Farben. Soll Dir erstmal jemand beweisen, dass die nicht so gefaerbt waren :-).
    Ich glaube, waere es mein Werk, ich haette es nicht hergeben wollen.
    See you on FB :-),
    Conny

  6. #6 Anke Bebber
    Mai 3, 2011

    HEy Hübsche 🙂

    Danke für den Kommentar.
    Das Diorama war von Anbeginn Eigentum des Museums. Macht aber auch nichts, dort “nützt” es vielleicht mal jemandem 🙂

    Gruß Anke.