Inmitten der steinernen Zeugnisse europäischer Geistesgeschichte ist im ehrwürdigen Saal des Pergamonmuseums in der historischen Mitte Berlins der 48. Historikertag feierlich zu Ende gegangen. Das in der ehemals geteilten Stadt gestellte Thema „Über Grenzen” erfuhr in den zahlreichen, häufig interdisziplinär geführten Diskussionen eine räumliche Grenzüberschreitung, lag der Fokus doch nicht auf der rein nationalen Geschichtsdeutung.

Die Sektionen der Tagung waren an erster Stelle männlich geführt und auch besucht. Häufig glichen die Podien einer reinen Männerrunde.

Ein Zwischenruf von Nicole Güther

Dennoch, in der Frage der Geschlechtergleichheit ist kein Durchbruch geglückt. Die so zwangsläufig rückblickende wie zukunftsweisende Tagung zeigte die andauernde, offensichtliche Unterrepräsentation von Frauen in der Wissenschaft auf. Die Sektionen der Tagung waren an erster Stelle männlich geführt und auch besucht. Häufig glichen die Podien einer reinen Männerrunde. Obgleich seit nunmehr dreißig Jahren über die Hälfte der Studenten weiblich ist, lichtet es sich weiterhin in den höheren Hierarchien universitären Lebens. Geradezu ironisch erscheint die Wahl einer weiblichen Akademikerin als Festrednerin. (Hier unser Bericht über den Vortrag von Lorraine Daston.)


Die Blogger gehen mit gutem Beispiel voran

Ein geradezu gegenteiliges Bild konnte die Redaktion des diesjährigen Blogs zum Historikertag bieten. Mit einer geradezu vorbildlichen Balance weiblicher und männlicher Mitarbeiter spiegelte das Bloggerteam so gar nicht den Tagungsdurchschnitt wider. Den elf Bloggern standen zehn Bloggerinnen gegenüber und auch die Leitung war gendergerecht mit zumindest einer Frau bei drei Posten besetzt. Das Internet zeigte hiermit einmal mehr, wie mit den Herausforderungen von Grenzen umzugehen ist.

Das Bloggerteam:
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(Redaktion: KP/MS/CJ)

Kommentare (1)

  1. #1 Dr. Webbaer
    Oktober 15, 2010

    Obgleich seit nunmehr dreißig Jahren über die Hälfte der Studenten weiblich ist, lichtet es sich weiterhin in den höheren Hierarchien universitären Lebens.

    IdT ganz überraschend und bemerkenswert, also was die Geschichtsforschung betrifft. Warum ist das so?

    MFG
    Wb