Die Gedenkstätte Berliner Mauer ist der zentrale Erinnerungsort an die deutsche Teilung – mitten in der Bundeshauptstadt. Auf dem 1,3 Kilometer langen und 4,4 Hektar umfassenden Gelände an der Bernauer Straße befindet sich das letzte komplett erhaltene Stück eines gewaltigen Zeitzeugnisses: der Berliner Mauer.

Von Christine Buch

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Am 13. August 1998 wurde das nationale Denkmal für die Opfer des Mauerbaus und der deutschen Teilung von der heutigen Bundeskanzlerin Angela Merkel eingeweiht. 1994 hatte die Bundesregierung hierzu einen Wettbewerb ausgelobt. Insgesamt 259 Konzepte wurden von verschiedenen Bewerbern eingereicht. 1995 entschied man sich, den Entwurf von Kohlhoff&Kohlhoff aus Stuttgart zu realisieren. Bei dem Denkmal handelt es sich um zwei massive Stahlwände, die ein 70 Meter langes original erhaltenes Stück der Grenzanlagen umschließen. Es ist im Hintergrund des Fotos zu sehen. (Fotos: Christine Buch)

Die Bernauer Straße an der Grenze zwischen den Berliner Stadtbezirken Wedding und Mitte war ein Brennpunkt der deutsch-deutschen Nachkriegsgeschichte. Der Bau der Mauer und seine Folgen für die Bewohner der geteilten Stadt wurden hier besonders dramatisch erlebt. Die Geschichte dieser Straße zeigt exemplarisch die Auswirkungen des Mauerbaus: die Zerstörung von Stadtraum und Lebenswegen, die Trennung von Familienangehörigen und Freunden. Und sie dokumentiert die Versuche, der Diktatur durch Flucht in den Westen zu entkommen.


Dr. Axel Klausmeier, Direktor der Stiftung Gedenkstätte Berliner Mauer, führte während des Historikertags durch den bereits fertiggestellten Bereich des Areals und erklärte das Konzept hinter der Ausstellung.

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In den 1990er-Jahren wurde ein Konzept entwickelt, das den Ausbau der Gedenkstätte und ihre Umgestaltung zu einer neuartigen Erinnerungslandschaft vorsieht. Dr. Axel Klausmeier erläutert den Entwurf für die Bebauung des Areals, die 2012 abgeschlossen sein soll.

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Die Ausstellungsmacher streben keine chronologische Aufzählung der Ereignisse an, sondern erläutern durch sogenannte Ereignismarken (im Foto am Boden zu sehen) die betreffenden Geschehnisse direkt am Ort. 140 solcher Marken wird es geben, wenn das Gelände fertiggestellt ist.

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Teil der Ausstellungsstrategie ist es, die verlorengegangenen Relikte durch moderne Nachzeichnungen aus Cortenstahl wieder sichtbar zu machen. Ziel soll sein, dem Besucher eine Gesamtsituation zu präsentieren, bei der auf den ersten Blick zwischen Original und Rekonstruktion unterschieden werden kann. Im Foto ist eine solche Cortenstahl-Rekonstruktion zu sehen, die sich im hinteren Teil mit der „echten” Mauer verbindet.

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Rund 230 Berliner Straßen waren zwischen 1961 und 1989 durch die Mauer geteilt. Die Bergstraße verläuft mitten durch das Gelände der Gedenkstätte. Sie ist der einzige noch immer geteilte Weg.

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Sogenannte „Archäologische Fenster” machen auch ältere Schichten der Grenzanlagen sichtbar, die heute unter dem Erdreich verborgen sind.

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Verschiedene Themenstationen zu Mauer und Grenzstreifen verdeutlichen den sich im stetigen Wandel befindlichen Ausbauprozess der Grenzanlagen anhand von Videos, Hörspielen, Fotos und Textdokumenten. Daneben werden Reaktionen von Zeitzeugen auf beiden Seiten der Mauer präsentiert und der Verlauf einiger Fluchtversuche erklärt.

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Dr. Axel Klausmeier erklärt das „Fenster des Gedenkens”. Eine Sprachstation liest die Namen jedes der 136 Opfer, die zwischen 1961 und 1989 an der Mauer in Berlin starben, vor.

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Das Fenster selbst gibt den Opfern ihre Individualität wieder, die ihnen im Tod vom Grenzregime genommen wurde: hier werden ihre Bilder gezeigt und ihre Namen genannt.

(Redaktion: CJ)