Auf eine Forschungsfrage von Kerstin Willemeit eine Expertenantwort von ScienceBlogger Alexander Knoll:
Zunächst haben Faultiere sehr schlechte Augen, sie sind sehr kurzsichtig. Man könnte auch sagen, dass der Sehsinn nicht zu ihren wichtigeren Sinnen zählt. Und auch den Waldboden besuchen Faultiere nur sehr selten; nur etwa einmal pro Woche verlassen sie die Bäume kurz, um zu defäkieren oder um den Baum zu wechseln.
Davon abgesehen gibt es aber eine sehr einfache und überraschende Lösung für das Problem, wie herum Faultiere die Welt sehen. Das Faultier hat zwei Halswirbel mehr als andere Säugetiere, was es ihm erlaubt seinen Hals um mehr als 180° zu verdrehen. Wenn ein Faultier also kopfunter hängend an einem Ast entlangkrabbelt, dann verdreht es seinen Hals so, dass der Kopf wieder aufrecht ist (also Kinn zum Boden)!
Diese Antwort gilt jedenfalls für die Dreifinger-Faultiere. Die verwandten Zweifinger-Faultiere können ihren Kopf nicht so weit verdrehen, und ihre Augen sind so gebaut, dass sie unter einem Ast hängend mit dem Kinn zum Himmel den Ast am besten sehen können. Es wäre also möglich, dass zumindest bei den Zweifinger-Faultieren alles auf dem Kopf steht, wenn sie am Boden sind. Allerdings wurde das meines Wissens nach nie untersucht.
» Alexander Knoll ist Biologe und bloggt bei Alles was lebt |
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