Auf eine aktuelle Forschungsfrage von John Bielemeier antwortet ScienceBlogger Dr. Florian Freistetter:
Sieht man von Atomen, Molekülen und Staubkörner ab, so sind die kleinsten astronomischen Objekte die Asteroiden und Kometen. Gemeinsam mit Planeten und Monden umkreisen sie einen Stern und bilden damit ein Planeten- oder Sonnensystem.
Die Sterne selbst existieren auch nicht isoliert, sondern sind in Galaxien organisiert. Eine typische Galaxie wie die Milchstrasse besteht dabei aus einigen Milliarden Sternen. Die Galaxie, in der sich unsere Sonne befindet heisst “Milchstrasse”.
Aber selbst die Galaxien sind nicht willkürlich im Universum verstreut, sondern haben sich in Galaxienhaufen angeordnet. Unsere Milchstrasse ist neben der Andromedagalaxie das größte Mitglied eines Galaxienhaufens mit dem Namen “Lokale Gruppe”.
Auch hier ist die Hierarchie noch nicht zu Ende. So wie Planeten Sterne umkreisen oder Sterne ein Galaxienzentrum und so wie sich die Galaxien eines Galaxienhaufens gegenseitig gravitativ anziehen, so werden die Galaxienhaufen selbst von der Gravitationskraft beeinflusst und bilden noch größere Strukturen: die Superhaufen. Die Lokale Gruppe gehört zum “Virgo-Superhaufen”. Er durchmisst etwa 200 Millionen Lichtjahre und enthält 100 bis 200 Galaxienhaufen.
Aber auch auf der Ebene der Superhaufen findet man noch Strukturen. Die Superhaufen sind nicht wahllos im Universum verteilt, sondern entlang fadenartiger Strukturen aufgereiht. Diese sogenannten Filamente bilden zusammen mit den gewaltigen Lücken, in denen sich keine Superhaufen befinden – den Voids – die größten beobachtbaren Strukturen des Universums.
Bild: Verteilung der Materie im Universum – Ergebnis einer Simulation des Grand Challenge Cosmology Consortium (Greg Bryan et al.)
Zusätzliche Informationen: https://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2009/09/es-gibt-kein-grosses-loch-im-universum.php
» Dr. Florian Freistetter ist Astronom und bloggt bei Astrodicticum Simplex |
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