Auf eine aktuelle Forschungsfrage von Marius Flörchinger antwortet Marc Scheloske:
Kaninchen sind keineswegs so ruhig, wie sie zunächst erscheinen. Zwar kommunizieren sie untereinander (und auch mit den Menschen) überwiegend über ihre Körpersprache und bestimmte Verhaltensweisen, aber sie geben in bestimmten Situationen auch Laute von sich.
Das reicht von leisem Brummen, über Knurren, bis zu fauchenden Geräuschen oder lauten Schreien (die sehr wohl für den Menschen hörbar sind).
Das auffälligste Verhalten, das Kaninchen zeigen, ist sicherlich das laute Aufstampfen oder Klopfen, wenn sie besonders aufgeregt und verängstigt sind oder ihre Artgenossen warnen wollen. Sehr viel unauffälliger ist ein sehr leises Fiepen, das Kaninchen von sich geben, wenn sie sich unwohl und bedrängt fühlen. Unüberhörbar ist da schon das Fauchen, das häufig das letzte Warnsignal vor einem Angriff des Kaninchens ist.
Und wenn das Kaninchen in Todesangst ist, dann kann es auch laute, gellende Schreie von sich geben. Die – wie eingangs erwähnt – für den Menschen hörbar sind.
Aber möglicherweise liegt der Frage auch eine Verwechslung zugrunde: denn die meisten Laute, die Kaninchen von sich geben, liegen eben in Frequenzbereichen, die der Mensch hören kann. Allerdings – und hier gibt es einen relevanten Unterschied – können die Kaninchen auch Töne im Ultraschallbereich wahrnehmen. Bei Menschen ist etwa bei 20.000 Hz Schluß, Kaninchen hören aber auch noch deutlich höhere Töne. Frequenzen bis 33.000 Hz werden von ihnen wahrgenommen.
» Marc Scheloske ist Wissenschaftssoziologe und Redakteur von ScienceBlogs |
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