Prof. Christian Köberl, der neue Generaldirektor des Naturhistorischen Museums in Wien, ist Astrogeologe und Impaktforscher. Was das genau ist, kann Florian Freistetter sicher besser erklären als ich. Vorgestern gab Köberl den Oberösterreichischen Nachrichten ein interessantes und lesenswertes Interview. Hier ein Auszug. Dort der Volltext.
OÖN: Wie erklären Sie sich, dass viele Menschen die
geringe Gefahr, die von Kometen ausgeht, als bedrückender empfinden als
eine viel wahrscheinlichere Gefahr, etwa den Klimawandel?Köberl: Das lässt sich vielleicht dadurch
erklären, dass die Menschen sich wenig für Naturwissenschaften
interessieren, was mich sehr betrübt. Denn Naturwissenschaften sind
etwas sehr Spannendes. Wenn man sich da ein paar Grundkenntnisse
erwirbt, versteht man die Welt viel leichter. Hingegen sieht man sehr
viel Esoterik – Homöopathie, Leute mit Wünschelruten etc. Das sind oft
dieselben Leute, die mit dem Auto fahren, den Fernseher aufdrehen, das
Mobiltelefon verwenden – alles Dinge, die auf den Errungenschaften der
Naturwissenschaften basieren.OÖN: Aber gibt es – um ein beliebtes Argument von
Esoterikern zu verwenden – nicht noch hunderttausend Dinge zwischen
Himmel und Erde, die wir uns nicht erklären können?Köberl: Vor hundert Jahren waren es
zweihunderttausend Dinge. Man hat zum Beispiel nicht gewusst, warum man
krank wird. Dann hat man Bakterien entdeckt, später Viren. Man hat
Penicillin entwickelt, so dass man etwas dagegen tun konnte. Das sind
alles Errungenschaften von Biologie, Physik und Chemie.
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