Sie erinnern sich vielleicht: Vor zwei Wochen hatte ich auf unsere Anmerkungen zur Esoterik hingewiesen, die von der Arbeiterkammer (AK) Wien veröffentlicht wurden und auf die auch in der Ö1-Sendung “help” hingewiesen wurde. Das erste Kapitel dieses Arbeitspapiers befasst sich mit der Homöopathie und stammt aus meiner Feder.

Selbstverständlich war die heimische Homöopathielobby in Form der Österreichischen Gesellschaft für Homöopathische Medizin (ÖGHM) nicht erfreut darüber. Deren Chefin, Frau Gloria Kozel, verfasste einen an die AK Wien, die help-Redaktion und die GWUP adressierten Beschwerdebrief, der mit einer dümmlichen ad-hominem Attacke auf Krista Federspiel beginnt.

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Auf diesen Brief habe ich bereits letzte Woche geantwortet. Da der Beschwerdebrief auf der ÖGHM-Webseite online gestellt wurde, veröffentliche ich hier für alle Interessierten auch meine Replik:


 Wien, 18.10.2010

 

Re:
AK Wien und Ö1-Help-Redaktion als Plattformen gegen Komplementärmedizin?


Sehr
geehrte Frau Dr. Kozel,

Zu
Ihrer Beschwerde an die ORF Help Redaktion, die AK Wien und die GWUP nehme ich
gerne wie folgt Stellung:

Sie
beginnen Ihren Brief mit einer Darstellung von Frau Dr. Federspiel als „unwissenschaftliche
Journalistin
“, die „im Internet heftig kritisiert” werde. Dazu
verweisen Sie im Anhang auf die anonymen Webeinträge („gwup-skeptiker”) eines
paranoiden GWUP-Hassers, die Sie offenbar für zitierfähig halten. Eine dermaßen
unverschämte ad-hominem Attacke gegen eine renommierte und unbescholtene
Medizinjournalistin richtet sich von selbst, wirft allerdings kein gutes Licht
auf die Diskursfähigkeit Ihres Homöopathen-Vereines.

Im
inhaltlichen Teil Ihrer Beschwerde behaupten Sie, ich sei „auf Grundlage
eines einzigen populärwissenschaftlichen Buches
” zu der Ansicht gelangt,
dass die Homöopathie eine Placebotherapie sei. Dieser Vorwurf ist ganz
offensichtlich unhaltbar. Das Buch von Ernst und Singh [1], von dem das New
England Journal of Medicine
schrieb, jeder Arzt sollte es seinen Patienten
empfehlen [2], ist am Ende meines Artikels ausdrücklich unter „Weitere
Information” angeführt und nicht als Literaturgrundlage meiner Ausführungen.

Wenn
Sie weiters behaupten, „63 randomisierte klinische Studien haben die
Wirksamkeit der Homöopathie über Placeboniveau nachgewiesen
“, so darf ich
darauf hinweisen, dass eine Bewertung der Wirksamkeit der Homöopathie nicht
durch bloßes Abzählen von handverlesenen positiven Studien ohne
Berücksichtigung deren methodischer Qualität geschehen kann. Stattdessen
bedient man sich dazu üblicherweise systematischer Reviews sowie Metaanalysen.
Ihre Behauptung, „6 von 7 Metaanalysen (1991-1999)” würden die
Wirksamkeit der Homöopathie nachweisen, ist eine Übung in selektivem Zitieren,
die eine weit größere Zahl von negativen Metaanalysen verschweigt, insbesondere
sämtliche des aktuellen Jahrhunderts. Dazu gehört auch die im allgemeinen als
besonders hochwertig angesehene Metaanalyse von Matthias Egger [3], die zu
einem für die Homöopathie negativen Ergebnis kommt.

Ihre
Behauptung, diese „Egger-Studie” habe „aufgrund schwerer statistischer
Fehler korrigiert werden
” müssen, entbehrt jeder Grundlage. Diese krasse
Fehlinformation wird auch dadurch nicht wahrer, dass Sie als Beleg eine Meldung
auf Ihrer eigenen Webseite zitieren, in der Dr. Dellmour einen irreführenden
PR-Text des Elsevier-Verlags unkritisch wiedergibt. Tatsächlich hat die
Re-Analyse der Egger-Daten durch Lüdtke und Rutten [4], auf die sich dieser
irreführende PR-Text bezieht, zutage gefördert, dass sich für die lediglich 6
hochqualitativen Studien zur klassischen Homöopathie ein p-Wert von 0,36
ergibt, was für deren Wirksamkeit ein klar negatives Resultat bedeutet.

Auch
Ihr Hinweis auf den Schweizer HTA-Bericht [5] geht vollkommen ins Leere. Sie
wissen nämlich vermutlich ganz genau, dass dieser Bericht neben der subjektiven
Einschätzung der Studienlage durch die Autoren auch einen objektiven,
quantitativen Teil beinhaltete, und zwar genau die soeben erwähnte „Egger-Studie”
mit ihrem für die Homöopathie negativen Ergebnis.

Sie
zitieren weiters die Studie von Witt et al. [6], unterschlagen dabei aber deren
wesentliche Feststellung „No positive result was stable enough to be
reproduced by all investigators
“, die deutlich auf das Dilemma der
fehlenden stabilen Reproduzierbarkeit all dieser in-vitro Untersuchungen
hinweist.

Dass,
wie Sie schreiben, die Österreichische Ärztekammer ein Diplom für Homöopathie
verleiht, trifft zu. Leider war es mir aufgrund von Platzmangel nicht möglich,
in meinem Text auf diesen skandalösen Umstand näher einzugehen. Als Argument
gegen die wissenschaftliche Auffassung der Homöopathie als Placebotherapie
taugt es aber wohl kaum.

Wenn
Sie abschließend auf die Webseiten diverser Homöopathie-Lobbygruppen hinweisen,
um „die Evidenz und Wissenschaftlichkeit der Homöopathie” zu
untermauern, so muss ich Ihnen entgegnen, dass ich mich als Verfasser eines
Textes, der dem Konsumentenschutz dienen soll, selbstverständlich auf die
allgemein anerkannten Konzepte und Begriffe von Wissenschaftlichkeit stützen
muss, und nicht auf jenes Zerrbild davon, das viele Homöopathen gerne als ihre
eigene Vorstellung von „Wissenschaft” präsentieren. Insofern ist es hoffentlich
auch verständlich, dass meine Darstellung zur Evidenz der Homöopathie nicht der
Innensicht der ÖGHM entspricht, sondern der Außensicht, wie sie etwa durch die
Fachleute des IQWiG, der Cochrane Collaboration oder von forschenden
Naturwissenschaftlern allgemein vertreten wird.

 

Mit
freundlichen Grüßen, Ulrich Berger

 

[1] Ernst E, Singh S, 2009:
Gesund ohne Pillen. Was kann die Alternativmedizin. Hanser Verlag, München.

[2] Marcus D, 2008: Book review:
Trick or Treatment: The Undeniable Facts about Alternative Medi-cine. New
England Journal of Medicine 359: 2076-2077.

[3] Shang A, Huwiler-Müntener
K, Nartey L, Jüni P, Dörig S, Sterne JA, Pewsner D, Egger M, 2005: Are the
clinical effects of homoeopathy placebo effects? Comparative study of
placebo-controlled trials of homoeopathy and allopathy. The Lancet 366:
726-732.

[4] Lüdtke R, Rutten ALB, 2008:
The conclusions on the effectiveness of homeopathy highly depend on the set of
analyzed trials. Journal of Clinical Epidemiology 61: 1197-1204.

[5] Bornhöft G, Matthiessen PF
(Hrsg.), 2006: Homöopathie in der Krankenversorgung. Wirksamkeit, Nutzen,
Sicherheit und Wirtschaftlichkeit. VAS-Verlag.

[6] Witt CM, Bluth M, Albrecht
H, Weisshuhn TE, Baumgartner S, Willich SN, 2007: The in vitro evi-dence for an
effect of high homeopathic potencies – a systematic review of the literature.
Complementary Therapies in Medicine 15: 128-138.

Kommentare (142)

  1. #1 fatmike182
    28. Oktober 2010

    Berger 2 : 0 Kozel
    Gratuliere!
    Die 63 Studien die Fr Kozel nennt sind mit hoher Wahrscheinlichkeit genau diese aus der erwähnten Liste

  2. #2 Oligophrenius
    28. Oktober 2010

    Ich hätte mal eine Frage an die Homöopathen: wie würde ein Mittel “Sperma C1000” wirken? Gegen Kinder oder generell gegen Leben?

  3. #3 Christoph
    28. Oktober 2010

    Zu selten gesagt: Danke!
    Vielen Dank für den harten Kampf gegen die Volksverblödung!

  4. #4 fatmike182
    28. Oktober 2010

    Nachtrag:
    Es soll sich aber wirklich jeder den Spaß gönnen und tatsächlich die Scherzßseite https://www.homoeopathie.at/ aufsuchen um mir deren Auftreten & Wirken vertraut zu werden:

    Wirksamkeitsnachweis im Internet!
    Immer mehr Plattformen im Internet dokumentieren die Wirksamkeit der Homöopathie und widerlegen falsche Homöopathie-Kritik durch einseitige Kritiker und Wikipedia!

    leider führt dieser Spaßgarant in den geschlossenen Mitgliederbereich, was an den Wortstamm von Esoterik erinnert: innerlich.

    In 7 Wochenenden zum ÖGHM-Diplom

    wäre die Situation nicht ernst, würde ich getrost über den Charakter der Schlagzeile lachen, die an die hochqualifizierten Fern-kurs-Ausbildungsprogramme erinnert, die man bequem auf der Rückseite des TV-Magazins ankreuzen kann um dort seinen datenbank-Administrator & co zu machen. Hinter diesem Link sieht man, dass man eh nur 1.000€ aufwenden muss um Globulijongleur mit minderen Schwurbelkenntnissen zu werden.
    Außerdem versucht man aufzuklären über das Hebammengesetz. Zwar finde ich in § 2 übder den Tätigkeitsbereich keine Anzeichen darauf, dass Homöopathikaverabreichen dazugehört (bitte auf Hinweise welcher Absatz gemeint sein könnte)
    Wie man dazu kommt den § 5 zu zitieren finde ich auch spannend:

    Gemäß § 5 Hebammengesetz sind Hebammen in den im Gesetz abschließend bezeichneten Fällen zur Verabreichung von Arzneimitteln ermächtigt. Zu den Arzneimitteln zählen auch homöopathische Mittel.

    Abs 1 kann es nicht sein, da “nach Maßgabe der Wissenschaft und Erfahrung angezeigt“(, v.a. welche Erfahrung soll das bestätigen, falls das doch ein “oder” wäre)
    Abs 2 & 3 fallen vermutlich auch flach
    Abs 4 beinhaltet wieder “nach dem jeweiligen Stand der medizinischen Wissenschaft und Erfahrung von den Gesundheitsbehörden empfohlen ist
    Abs 5 hält nur den persönlichen Konsum fest
    Abs 6 nur den Vorrat
    Abs 7 die Dokumentation
    Wieso werden also Hebammen dann aufgerufen Homöopathie zu verabreichen? Bitte auch da Hinweise willkommen

    Eher würde ich in dem Zusammenhang den § 20 heranziehen, der sich dem Werbeverbot widmet, wo doch die ÖGHM so schön Lobbyarbeit versucht:
    Im Zusammenhang mit der freiberuflichen Berufsausübung ist eine dem beruflichen Ansehen abträgliche, insbesondere jede vergleichende, diskriminierende, unsachliche oder marktschreierische Anpreisung oder Werbung verboten.

    Wer noch immer mit Freude an der Seite dabei ist, dem möchte ich für die kalte Jahreszeit dann noch das pdf die “Die wichtigsten homöopathischen Grippearzneien” ans Herz legen (zu finden unter: Infos für Pharmazeuten).
    Zwar nennt sich das Dokument so & auch heißt es

    In der kalten Jahreszeit häufen sich die grippalen Infekte – wer vorsorgen möchte, besorgt sich schon jetzt sechs wichtige homöopathische Fieberarzneien

    aber Wortstammabkömmlinge von “Grippe” findet man nur bei einem Medikament, die anderen beschäftigen sich schlimmstenfalls mit Fieber; womöglich haben die Homöopathen ohnehin keine Ahnung was Grippe ist.
    Das einzige Wundermittel, dass gegen eine Grippe angepriesen wird ist nebenbei “GELSEMIUM (gelber Jasmin)“… ah, ja: gegen Kopfgrippe.
    Was Kopfgrippe ist?
    Nix schlimmes, eh nur Gehirnhautentzündung

  5. #5 Bernd
    28. Oktober 2010

    Verleumdung! Homöopathie funktioniert genauso gut, wie das spirituelle Vorhersagen von Vulkanausbrüchen!
    https://www.spiegel.de/panorama/0,1518,725540,00.html

  6. #6 Dr. E. Berndt
    28. Oktober 2010

    Ich habe persönlich mit Prof Egger telephoniert über die besagte Studie.

    Dazu versicherte mir Prof. Egger , Bern, daß selbstverständlich jede und vor allem eine wissenschaftliche Studie Fehler enthält bzw. enthalten kann. Deshalb muß sie von unabhängigen Wissenschaftern wiederholt werden, erst wenn dies das gleiche Resultat ergibt, wird es anerkannt. In diesem Sinne ist auch jede wissenschaftliche und auch seine Studie verbesserungswürdig, aber an der Grundaussage der Nicht-Wirksamkeit ist nicht zu rütteln.

  7. #7 wolfgang
    28. Oktober 2010

    Nix Neues- das ist etwas lang aber dafür 12 Jahre alt:

    Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft:

    Außerhalb der wissenschaftlichen Medizin stehende Methoden der Arzneitherapie

    Knut-Olaf Haustein, Dietrich Höffler, Rainer Lasek, Bruno
    Müller-Oerlinghausen
    in: Deutsches Ärzteblatt 95 (1998), Heft 14 (3.4.1998), Seite A-800
    Der folgende Beitrag ist das Ergebnis einer Diskussion im Rahmen der
    letzten Plenarsitzung der Arzneimittelkommission der deutschen
    Ärzteschaft, einem Fachausschuß der Bundesärztekammer, im Dezember 1997.
    Er gibt in einer Zeit, die durch Qualitätssicherung, beleggestützte
    Medizin und knappe finanzielle Ressourcen gekennzeichnet ist, die Meinung
    der Arzneimittelkommission zu sogenannten alternativen
    arzneitherapeutischen Methoden wieder.

    Situation

    In einer Zeit, in der im Gesundheitswesen Fragen der Qualitätssicherung
    und Finanzierbarkeit zunehmend an Bedeutung gewinnen, ist eine rationale,
    das heißt wissenschaftlich fundierte Nutzung der zur Verfügung stehenden
    Mittel zu fordern. Dies ist bereits seit langem im Sozialgesetzbuch V (§
    70 Abs. 1) formuliert: “Die Krankenkassen und die Leistungserbringer haben
    eine bedarfsgerechte und gleichmäßige, dem allgemein anerkannten Stand der
    Erkenntnisse entsprechende Versorgung der Versicherten zu gewährleisten.
    Die Versorgung der Versicherten muß ausreichend und zweckmäßig sein, darf
    das Maß des Notwendigen nicht überschreiten und muß wirtschaftlich
    erbracht werden.” Die moderne Medizin wird im Rahmen der
    Qualitätssicherung das gesamte Spektrum diagnostischer und therapeutischer
    Methoden an diesen Kriterien messen müssen, um Überflüssiges und
    Veraltetes zu vermeiden. Hierbei kann die beleggestützte Medizin
    (“Evidence Based Medicine”) einen wertvollen Beitrag leisten.

    Im Widerspruch hierzu stehen Bemühungen verschiedener Interessengruppen,
    nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhende Behandlungsverfahren
    in der Öffentlichkeit einzuführen und gesetzlich zu verankern. Unterstützt
    wird diese Entwicklung durch Krankenkassen, die, um die Gunst ihrer
    Klienten ringend, die Kosten für derartige Methoden zu Lasten der
    wissenschaftlich begründeten Therapie erstatten, Regelungen, die von
    einigen Kassenärztlichen Vereinigungen geduldet werden (1), Ärzte, die
    sich dieser Verfahren annehmen und dabei den Boden ihrer wissenschaftlich
    geprägten Ausbildung unbewußt oder bewußt verlassen, Politiker, die aus
    Furcht vor dem Verlust von Wählerstimmen diese Behandlungsverfahren
    fördern und für hoffähig erklären (Sonderstellung der “besonderen”
    Therapierichtungen im Arzneimittelgesetz, sog. Binnenanerkennung,
    Sozialgesetzbuch V, § 135 Abs. 1), aus mangelnder Sachkenntnis diesen
    Methoden vertrauen oder aus Kostenüberlegungen auf geringere Ausgaben
    hoffen (!
    2), und das Marketing der entsprechenden pharmazeutischen Unternehmer, die
    ein direktes ökonomisches Interesse am Umsatz “alternativer” Therapeutika
    haben.

    Die Arzneimittelkommission ist sich bewußt, daß “alternative”
    therapeutische Verfahren zahlreiche Anhänger in der Bevölkerung haben.
    Dies zeigen auch Umfragen, die aber eher den von vielfältigen Interessen
    beeinflußten Zeitgeist erkennen lassen als die medizinische Bedeutung
    dieser Verfahren beweisen. Die zunehmende Akzeptanz “alternativer”
    Heilmethoden in der Bevölkerung gleichzusetzen mit einer neu erworbenen
    Mündigkeit (3) würde bedeuten, die Popularität zur Bemessungsgrundlage der
    Mündigkeit zu machen.

    “Öffentliche Diskussion ist ein wichtiges Element gelingenden Lebens, aber
    sie ist weder die Quelle sittlicher Verpflichtung, noch ist Konsens ein
    Wahrheitsbeweis. (. . .) Auch wenn wir uns leichtfertig über das Falsche
    verständigen, dann bleibt es doch das Falsche.” (4)

    Die Reflexion über Bedürfnisse am Markt, über die Gründe der Zuwendung zur
    “anderen” Medizin oder über das wahre Spektrum der Wünsche eines Kranken
    kommt oft zu kurz. Die Arzneimittelkommission, ein unabhängiges Gremium
    der verfaßten Ärzteschaft und daher der Vermittlung einer objektiv
    bestmöglichen Pharmakotherapie zum Wohle der Patienten verpflichtet, sieht
    im Grundsätzlichen Handlungsbedarf und Anlaß zur Kritik an Methoden, die
    sich einer wissenschaftlichen Analyse entziehen, aber gleichwohl dem
    Kranken als “gleichberechtigt” entgegentreten.

    Mahnungen

    Die Politik mißachtet Mahnungen aus Wissenschaft und verfaßter
    Ärzteschaft. In der Vergangenheit hat es nicht an sachlich begründeten
    kritischen Stellungnahmen zu den sogenannten alternativen
    Therapierichtungen gefehlt, wie zum Beispiel die “Marburger Erklärung” von
    16 Professoren als auch von wissenschaftlichen Gesellschaften, so der
    Deutschen Gesellschaft für Pharmakologie und Toxikologie, der Kommission
    für klinische Pharmakologie der Deutschen Gesellschaft für
    Kinderheilkunde, der Deutschen Krebsgesellschaft, der Deutschen
    Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie und der Deutschen Gesellschaft
    für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie mit einer gemeinsamen
    Stellungnahme, der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und
    Kieferheilkunde, der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen
    Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), des Dachverbandes aller
    medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften sowie von Gremien der
    verfaßten Ärzteschaft wie des Deutschen Ärztetages und !
    des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer (5-20).

    In seinem Entschließungsantrag zu diesem Punkt formulierte der 100.
    Deutsche Ärztetag 1997 in Eisenach: “Diese Verfahren (gemeint sind die
    besonderen Therapierichtungen) halten einer Prüfung auf Sinnhaftigkeit und
    Wirksamkeit nicht stand und sprengen somit die Grenzen des ohnehin bis an
    den Rand der Leistungsfähigkeit strapazierten Sozialversicherungssystems.
    . . . Die Finanzierung dieser Wünsche kann jedoch nicht zu Lasten der
    gesetzlichen Krankenversicherung gehen, wenn man nicht die Grundlagen
    einer wissenschaftlich orientierten Medizin in Frage stellen will” (15).
    Mit großer Mehrheit verwarf das Europäische Parlament die im sogenannten
    Lannoye-Bericht (21) geforderte Finanzierung alternativer Therapiemethoden
    durch die Sozialsysteme (22). Deutsche Politiker hingegen mißachteten den
    Sachverstand der oben genannten Gremien und der gesamten medizinischen
    Wissenschaft, indem sie der “Binnenanerkennung” sogenannter alternativer
    Therapierichtungen zustimmten.

    Besonders in Zeiten der knappen Kassen und drohender Rationierung ist auch
    zu überdenken, ob Mittel, die in die Erforschung alternativer
    Therapierichtungen investiert werden*, nicht bei Verwendung zur
    Erforschung ernsthafter und kostenträchtiger Erkrankungen, wie zum
    Beispiel von Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, der Demenz, von
    immunologisch oder infektiös bedingten Erkrankungen, effektiver angelegt
    wären und einem humaneren Ziel dienen würden als die nach Maßstäben der
    wissenschaftlichen Medizin fragwürdige Suche nach einem wissenschaftlichen
    Beleg für die Wirksamkeit paramedizinischer Methoden.

    Die in Deutschland existierende Integration alternativer Therapieverfahren
    in Aus- und Weiterbildung (zum Beispiel Zusatzbezeichnung “Homöopathie”)
    ist nur historisch und berufspolitisch zu erklären, nicht aber
    wissenschaftlich zu begründen. Freilich spiegeln sich darin unleugbar auch
    bestehende Defizite in der Vermittlung und praktischen Ausübung der
    wissenschaftlichen Medizin.

    Beispiel Homöopathie

    Die Homöopathie ist die heute am meisten verbreitete Behandlungsrichtung
    außerhalb der wissenschaftlichen Medizin. Auch wenn in ihre Konzepte und
    Erklärungen Aspekte moderner physikalischer Theorien, wie zum Beispiel der
    Quantentheorie, aufgenommen wurden, basiert sie auch heute noch auf den
    Vorstellungen des ausgehenden 18. Jahrhunderts: auf dem Vitalismus
    (Krankheit und Heilung sind immaterielle Prozesse) und einer mit modernen
    biologischen Konzepten schwer kompatiblen Definition des
    Krankheitsbegriffs (Krankheiten sind Regulationsstörungen, wobei nicht
    zwischen Symptomen und Krankheit unterschieden wird). Nachprüfungen an
    Gesunden ergaben, daß homöopathische “Arzneimittel” die ihnen früher
    zugeschriebenen Symptome beziehungsweise Wirkungen (“Arzneimittelbilder”)
    häufig gar nicht zeigen (23). Der mehrfach und kürzlich nochmals
    wiederholte Schlüsselversuch von Hahnemann mit Chinarinde war nicht zu
    reproduzieren (24).
    Das derzeitige Aufleben der Homöopathie im Umfeld anderer “naturgerechter”
    Behandlungsverfahren ist nicht ohne Beispiel in der Geschichte. In der
    Zeit des Nationalsozialismus wurde die “Alternativmedizin” intensiv
    gefördert. In Berlin wurde ein Lehrauftrag für Homöopathie vergeben, in
    Stuttgart ein homöopathisches Krankenhaus, in Leipzig eine homöopathische
    Poliklinik gegründet (25-27). Das Rudolf-Heß-Krankenhaus in Dresden
    erhielt die Aufgabe, “Schul-” und Außenseitermedizin zu integrieren (26).
    Dort wurde unter anderem versucht, die Syphilis mit Saftfasten zu kurieren
    (28). Es sollte eine “Neue Deutsche Heilkunde” etabliert werden (26, 27,
    29). Die vom Reichsgesundheitsamt verordnete Testung zahlreicher
    homöopathischer Verdünnungen verlief niederschmetternd, so daß die
    Homöopathen seinerzeit gegen die Fortführung der Untersuchungen beim
    Reichsgesundheitsführer intervenierten. Die Ergebnisse wurden bis heute
    nicht veröffentlicht (23, 26). Die homöopathische “Forschung” stagni!
    erte nach 1945 über 40 Jahre.

    Sie bedient sich nunmehr bei der Deutung des Wirkungsmechanismus von bis
    zur Wirkstofffreiheit verdünnten homöopathischen Lösungen andernorts nicht
    reproduzierbarer Versuchsanordnungen (30) oder physikalischer Thesen von
    der “Einführung des Wassergedächtnisses” (30) bis hin zur Bemühung
    quantenphysikalischer Erklärungen (31-34). Alle derartigen Untersuchungen
    zum Wirkungsmechanismus sind hier, wie auch in der wissenschaftlichen
    Medizin, nicht geeignet, die therapeutische Wirksamkeit zu belegen. !

    Wirksamkeit

    Die in allen hochindustrialisierten Ländern erfolgreich praktizierte
    Arzneimitteltherapie als eines der tragenden Therapieangebote in der
    Medizin basiert auf der wissenschaftlichen Erkenntnis von
    Gesetzmäßigkeiten (Arzneimittel-Rezeptor-Wechselwirkungen,
    Dosis-Wirkungs-beziehungen, Nachweis der Beeinflussung biochemischer bis
    hin zu psycho-physiologischen Regulationsstörungen) und der Prüfung ihrer
    Wirksamkeit anhand international akzeptierter klinisch-pharmakologischer
    und biometrischer Methoden.

    Der “Goldstandard” zur Überprüfung der therapeutischen Wirksamkeit von
    Arzneimitteln ist der kontrollierte klinische Versuch mit einer
    ausreichenden Patientenzahl (35). Die nicht wissenschaftlich fundierten
    Therapierichtungen machen in der Regel Besonderheiten geltend, um sich der
    wissenschaftlichen Prüfung ihrer Hypothesen zu entziehen. Dies gilt für
    die im Arzneimittelgesetz explizit erwähnten Formen wie “Homöopathie”,
    anthroposophisch begründete Heilverfahren und für die Therapie mit
    sogenannten traditionellen Phytopharmaka ebenso wie für die Vielzahl
    heterogener Methoden von Ayurveda bis zur Bach-Blüten-Therapie. Alle diese
    Verfahren haben einen gemeinsamen Nenner: Trotz jahrzehnte- bis
    jahrhundertelanger Anwendung derartiger Methoden liegen bislang für diese
    keine den modernen arzneitherapeutischen Heilmethoden vergleichbaren
    Wirksamkeitsnachweise vor. Seltene Ausnahmen, zum Beispiel im Rahmen der
    Phytotherapie, sollten Anregung zur Herstellung chemisch definierbarer
    Präp!
    arate sein und sind nicht als Beleg für diese Therapierichtung zu werten.

    Der viel zitierte Satz “Wer heilt, hat recht” ist spätestens seit der 1932
    erschienenen “Methodenlehre der therapeutischen Untersuchungen” von Paul
    Martini (36) um die Beweispflicht für die Wirksamkeit nach
    wissenschaftlichen Prinzipien zu ergänzen. Erst mit dem Instrumentarium
    der wissenschaftlichen Medizin ist eine in ihrer Wirksamkeit gesicherte
    Behandlung ernsthafter Erkrankungen, wie der arteriellen Hypertonie (zum
    Beispiel mit Betarezeptorenblockern, Diuretika oder ACE-Hemmern), von
    Stoffwechselerkrankungen wie dem Diabetes mellitus (mit Insulin) oder von
    Infektionskrankheiten (mit Antibiotika), möglich geworden. Ihren
    therapeutischen Wert haben große Studien belegt, was für Homöopathika
    nicht zutrifft (37).

    Die Arzneimittelkommission stellt sich nicht gegen den berechtigten
    Anspruch, daß Begrifflichkeit und Qualität von Gesund- oder Kranksein in
    einem umfassenden Sinne immer wieder neu definiert werden müssen, und sie
    verschließt sich nicht gegenüber neuen theoretischen Zugängen, die den
    Menschen als biopsychosoziales Wesen begreifen. Jedoch kann dies nicht
    bedeuten, den Boden klinisch-pharmakologischer Bewertungskriterien für die
    Wirksamkeit von Behandlungsmethoden zu verlassen, wenn es um deren
    Stellenwert innerhalb der Solidargemeinschaft der Versicherten geht.

    Prinzipiell müssen auch “alternative” Therapieverfahren als mit moderner
    biometrischer Methodik überprüfbar angesehen werden (38), wie zum Beispiel
    die für Aurum D8 beziehungsweise Aconitum D8 reklamierte Senkung des
    Blutdruckes (39). In einer Entschließung des Europäischen Parlaments zur
    nichtkonventionellen Medizin wird im Gegensatz zu dem Kriterienkatalog der
    Aufbereitungskommissionen E und C des ehemaligen BGA (40) eine
    “Beurteilung mit Hilfe der in jeder Humantherapie üblichen Methoden”
    gefordert, “das heißt der Methoden, die sich auf die jeweils aktuellen
    wissenschaftlichen Erkenntnisse, insbesondere der Biologie und Statistik,
    gründen” (41). Daß dies in praxi möglich ist, belegt zum Beispiel eine
    sauber geplante und durchgeführte plazebokontrollierte, doppelblinde
    Studie zur Behandlung chronischer Kopfschmerzen in einer homöopathischen
    Praxisgemeinschaft in München, bei der die Randomisierung unter
    Einbeziehung eines Notars erfolgte. Das Ergebnis wurde 1997 in der in Os!
    lo erscheinenden Zeitschrift “Cephalalgia” publiziert und zeigt keinen
    Unterschied zwischen der homöopathischen Behandlung und der
    Plazebomedikation (42).

    Unkontrollierte Untersuchungen, wie zum Teil von Krankenkassen initiiert
    und gefördert (43), sind zum Nachweis der Wirksamkeit nicht geeignet.
    Neuere Metaanalysen oder Reviews (44-46) zur Wirksamkeit der
    homöopathischen Therapie geben Auskunft über die mangelnde Qualität der
    zugrundeliegenden Studien oder erregen Verdacht auf nicht publizierte
    Studien mit negativem Ergebnis (Publikationsbias). Sie sind aber
    keinesfalls geeignet, einen Beleg für die Wirksamkeit der Homöopathie zu
    liefern. Gegen die Aussagefähigkeit dieser Metaanalysen spricht auch, daß
    zur Auswertung die verschiedensten Anwendungsgebiete unter Verzicht auf
    einen gemeinsamen Wirksamkeitsparameter zusammengefaßt werden. Daher
    fehlen in diesen Studien Erkrankungen, die anhand einer exakt
    reproduzierbaren Größe (zum Beispiel Blutdruck, Blutzucker,
    Entzündungsparameter) zu kontrollieren sind. Die verglichenen Ergebnisse
    stammen zum Teil von der gleichen Arbeitsgruppe. Da über 140 Jahre
    Existenz von und Erfahrungen m!
    it Homöopathie einschließlich der Auswertung ihrer Ergebnisse mit modernen
    Metaanalysen nicht in der Lage waren, ihre Wirksamkeit wahrscheinlich zu
    machen, erregt es sogar kritische publizistische Aufmerksamkeit, und es
    ist bedenklich, wenn dennoch immer weitere kostenträchtige Studien
    gefordert werden anstatt Konsequenzen aus dem bisherigen Wissensstand zu
    ziehen (47, 48).

    Komplementäre Therapie?

    Einige Vertreter der Homöopathie oder anderer “besonderer”
    Therapierichtungen argumentieren, ihre Arzneimittel seien nur komplementär
    zur Unterstützung der Behandlung gedacht. Es erscheint nicht sehr
    überzeugend, einerseits bei ernsthaften Erkrankungen wie Tumorleiden und
    Infektionskrankheiten die Errungenschaften der modernen Medizin in
    Anspruch zu nehmen, andererseits aber deren Bedeutung zu relativieren. Da
    den wissenschaftlich begründeten und den allein von persönlichen
    Überzeugungen getragenen Behandlungsverfahren Paradigmen zugrunde liegen,
    die sich gegenseitig ausschließen, erscheint eine “ökumenische
    Gemeinschaft” beider undenkbar und alles Beschwören von “Gemeinsamkeit”,
    “Ergänzung”, “Komplementarität” oder “Erweiterung”, wie zum Beispiel im
    Lannoye-Bericht (21), zwar politisch opportun, aber
    wissenschaftstheoretisch unhaltbar (49). Dies ist eigentlich auch eine
    originär von der Homöopathie vertretene Auffassung: “Es gibt nur zwei
    Haupt-Curarten: . . . die . . . homöo!
    pathische, und . . . die . . . allöopathische. . . . nur wer beide nicht
    kennt, kann sich dem Wahne hingeben, daß sie sich je einander nähern
    könnten oder wohl gar sich vereinigen ließen, kann sich gar so lächerlich
    machen, nach Gefallen der Kranken, bald homöopathisch, bald allöopathisch
    in seinen Curen zu verfahren; dieß ist verbrecherischer Verrath an der
    göttlichen Homöopathie zu nennen!” (50)

    Wissenschaftliche Medizin und Paramedizin sind in ihren Konzepten
    unvereinbar. Dieser Aussage steht die Toleranz eines aufgeklärten Bürgers
    zum Beispiel verschiedenen Glaubensrichtungen gegenüber nicht entgegen.
    Die seitens der Politik eingeräumte Sonderstellung der besonderen
    Therapierichtungen entbehrt nicht nur jeder wissenschaftlichen Grundlage,
    sondern bedeutet außerdem, daß Wirksamkeit mit zweierlei Maß gemessen
    wird. Sie transferiert Konzepte des individuell oder staatlich
    praktizierten Wertepluralismus fälschlicherweise in die Bewertung der von
    wissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten bestimmten modernen Arzneitherapie.

    Recht auf wirksame Therapie

    Therapiefreiheit bedeutet nicht Therapiebeliebigkeit. Jeder Patient hat
    Anspruch darauf, mit nachweislich wirksamen Arzneimitteln behandelt zu
    werden, wie umgekehrt der Arzt die Pflicht hat, auch die Richtigkeit
    seines Tuns unter Beweis zu stellen (51). “Anhänger von medizinischen
    Außenseitermethoden und Neulandbehandlungen müssen darüber hinaus die
    konkurrierenden Verfahren der Schulmedizin sowie die wissenschaftlichen
    Grundlagen der eigenen Heilmethode kennen. Die Sachkunde über die
    Schulmedizin muß sogar so weit gehen, daß der Arzt genau zu wissen hat,
    wie die Schulmedizin den Kranken im konkreten Einzelfall behandeln würde.
    Der Patient, der sich der Behandlung eines medizinischen Außenseiters
    anvertraut, muß alle Umstände seines Falles kennen.” (52) . . . “Je
    angefochtener oder umstrittener eine gewählte medizinische Methode, je
    stärker der Arzt von eingeführten oder als anerkannt geltenden
    Heilverfahren abweichen möchte, das heißt von dem, was der Patient
    erwarten darf, u!
    nd je tiefer der Arzt in Neuland vorstoßen will, desto weiter reichen die
    Informationspflichten. Es besteht eine Wechselwirkung zwischen
    Therapiewahl und Aufklärungspflicht.” (53)

    So erscheint der Einsatz von unter Umständen äußerst kostspieligen
    Verfahren mit unbewiesener Wirksamkeit anstelle gesicherter
    therapeutischer Methoden im Rahmen der Krebstherapie prinzipiell
    unethisch. Der bewußte Einsatz sogenannter alternativer Arzneimittel als
    Plazebo oder Pseudoplazebo in Einzelfällen ist nicht mit der Ausübung der
    entsprechenden “alternativen” Therapierichtung gleichzusetzen. Hier hat
    der verordnende Arzt, gerade bei der Behandlung von
    Befindlichkeitsstörungen, Raum für eine der individuellen klinischen
    Situation angemessene Entscheidung, die aber wie jegliche
    arzneitherapeutische Entscheidung zu begründen ist. Gerade bei der
    Behandlung von Befindlichkeitsstörungen mag es hinsichtlich des fehlenden
    Wirksamkeitsbelegs auch Berührungsflächen zwischen “schulmedizinischen”
    und “alternativen” Therapiemethoden geben. In derartigen Situationen muß
    der Arzt aber wissen, daß er sich auf wissenschaftlich ungesichertes
    Gelände begibt, und auch den Patienten darüber!
    aufklären; er darf keine erforderlichen Therapien unterlassen, und er
    darf weder den Patienten noch das Sozialsystem ungebührlich belasten.

    Die Arzneimittelkommission verkennt nicht, daß eine Vielzahl realer oder
    vermeintlicher Gründe den Patienten zum “alternativen” Therapeuten führt,
    wie zum Beispiel Situationen krankheitsbedingter existentieller Not, das
    jedem Menschen innewohnende Maß an Irrationalität, aber auch Defizite in
    der ärztlichen und mitmenschlichen Zuwendung, die mangelnde Beachtung von
    Befindensstörungen, die scheinbare, unerläuterte Dominanz technischer
    Untersuchungen oder “chemischer Therapien”, die Suche nach weiteren
    therapeutischen Möglichkeiten, der Wunsch nach aktiver Teilnahme am
    Heilungsprozeß oder einfach nach einer zusätzlichen Meinung. Diese
    Anlässe, sich sogenannten alternativen Therapieverfahren zuzuwenden,
    können jedoch eine Kritik am Wesen der wissenschaftlichen Medizin nicht
    begründen. Sie sind aber gegebenenfalls als Kritik an der praktischen
    Umsetzung der Medizin als “Anwendungs- und Handlungswissenschaft” ernst zu
    nehmen und sollten für jeden Arzt Herausforderung und Verpflichtu!
    ng zugleich sein, derartige Defizite nicht erst entstehen zu lassen, um
    damit unter Respektierung der Wünsche und möglicher Ängste von Patienten
    eine für sie wirksame und das Überflüssige in Diagnostik und Therapie
    vermeidende Therapie zu gewährleisten. Gegenüberstellungen wie
    “menschliche” versus “wissenschaftliche” oder “Apparatemedizin”,
    “chemische” versus “sanfte” Medizin, wie auch im sogenannten
    Lannoye-Bericht (21), werden ohne Sachkenntnis und oft mit dem Versuch der
    bewußten Diskriminierung der “Schulmedizin” vorgenommen. Die
    wissenschaftliche Medizin ist Grundlage für eine humane Medizin und – von
    ärztlichem Ethos bestimmt – immer auch eine Medizin für den ganzen
    Menschen. Auch die wissenschaftliche Medizin ist fehlbar. Ihr
    Erkenntnisstand ist vorläufig und bedarf der ständigen Verbesserung. Die
    Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft dient dieser
    Selbstkontrolle. Sie prüft ständig, ob der Einsatz “schulmedizinischer”
    Mittel hinsichtlich Wirksamkeit und Siche!
    rheit den wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht wird, und muß, auch unter
    Umständen gegen den Widerstand von Kommerz und Lobbygruppen, stets auf
    rational begründete therapeutische Strategien dringen. Den besonderen
    Therapierichtungen fehlt ein vergleichbares Kontrollsystem. An diesem
    Mangel sind sie erkennbar.

    Forderung

    Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft wendet sich mit
    dieser Aufforderung an Ärzte, Krankenkassen, Politiker und Patienten, die
    Ergebnisse der wissenschaftlichen Medizin zu achten, Bemühungen um eine
    rational fundierte Therapie zu fördern und so Qualität und Bezahlbarkeit
    des Gesundheitswesens zu sichern. Eine solidarisch finanzierte
    Krankenbehandlung kann sich nur auf das nachweislich Wirksame stützen.
    Wollen Patienten wegen Befindlichkeitsstörungen oder aus anderen
    Beweggründen ergänzend mit alternativen Methoden behandelt werden, so ist
    das zu respektieren. Diese Kosten können aber nicht zu Lasten der
    Solidargemeinschaft gehen, weil diese sich zunehmend außerstande sehen
    wird, schon die Behandlung akut auftretender und schwerwiegender
    chronischer Erkrankungen noch hinreichend zu finanzieren (15). Auch Aus-
    und Weiterbildung müssen sich an den Kriterien einer wissenschaftlichen
    Medizin orientieren.

    Zitierweise dieses Beitrags:
    Dt Ärztebl 1998; 95: A-800-805
    [Heft 14]

  8. #8 Herbert Haas
    28. Oktober 2010

    Abgesehen von ihren ruf-schädigenden Bemerkungen sollte man Frau Gloria Kozel irgendwie auch dankbar sein, dass Sie einerseits wo wunderbar ins Klischee der Homöopathen passt und andererseits durch solche inkompetente Briefe so eifrig mithilft, die Homöopathie zu Grabe zu tragen!

    10:0 für UB, davon 9 Eigentore von GK.

  9. #9 Dr. E. Berndt
    28. Oktober 2010

    Man muß sich die Unzahl von Schwurbelliteratur vor Augen haltan, die rund um die Uhr gedruckt wird. Natürlich alles “wisenschaftlich”.
    z.B. in der österr. Apothekerzeitung

    https://www3.apoverlag.at/dynasite.cfm?dsmid=103020&j=7&a=1110

    mit dem Stichwort “potenzieren” im pdf suchen

    Replik auf „Potenzieren – Die energetisch-informative Ebene der Homöopathie“
    Mag. D. Schöberl in ÖAZ (Apothekerzeitung)

    Potenzierte Information – Wer informiert wen?

    Das Informationskarussell

    Der Verkaufserfolg bzw. die Wirkung der Homöopathie steht und fällt mit der Information. Alternative, komplementäre und ganzheitliche Mittel werden als chemiefrei, biologisch, natürlich, sanft, nebenwirkungsfrei etc. präsentiert. Konventionelle Arzneimittel werden als technisch, chemisch, unnatürlich, giftig usw. abgewertet. Dieses positive Image wirkt und es beruht auf Informationen, die Heerscharen von Wellneßcoachern, Energet(h!)ikerinnen und andere selbsternannte Therapeuten der Eso- u. Bioszene beschwören. Zahllose obskure Heillehren erklären heute homöopathisch zu sein. Protest von prominenter Seite der „originalen“ Homöopathie gibt es gegen diesen geradezu irrwitzigen Wildwuchs nicht.

    Der Informationsstand der Öffentlichkeit wird durch Inserate und Einschaltungen bestimmt, die von interessierter Seite finanziert werden. Das Bauchgefühl des mündigen Patienten wird auf Homöopathie geprägt. Er fühlt sich wissend durch Gratisinformationen per Werbung. Es sind jedoch Pseudoinformationen. Ihr Zweck ist einzig, daß umsatzförderliche Klischeevorstellungen für wahr gehalten werden.

    Objektive Information ist rar. Eine systematische und fundierte Kritik in den öffentlichen Medien gibt es (noch) nicht, aber die Unwirksamkeit oder die Skurrilität sind gelegentlich ein Thema. Aber das sind Einzelfälle im breiten Strom einer wohlwollenden Berichterstattung, weil jedes Medium Werbeeinnahmen benötigt und die sprudeln nur bei entsprechender Tendenz.

    Auch in Zukunft wird es keine positiven Studien zur Wirksamkeit der Homöopathie geben. Die Widersprüche zu unserem heutigen gesicherten Wissen in Medizin und Biologie sind zu fundamental. Ein positiver Nachweis nach heute erforderlichem Standard würde die gesamte(!) Naturwissenschaft auf den Kopf stellen. Kein gerichtlich beeideter Sachverständiger bestätigt eine Wirkung, die auf homöopathischen Hochpotenzen fußt. Vor Gericht ist nur ein Pharmakologe als Experte zur Beurteilung einer Arzneiwirkung zugelassen. Die sogenannten Wirkungen, die berichtet und beobachtet werden, können mit heutigem Wissen zufriedenstellend und besser erklärt werden, als mit spiritistischen Überlegungen, spagyrischen Mythen, transzendenten Kräften oder energetisch-informativen Ebenen.

    „Vor 150 Jahren hat man in der Medizin damit aufgehört, von Einzelfällen auf allgemein Gültiges zu schließen. Meine Großmutter hat 40 Zigaretten pro Tag geraucht und ist nicht an Lungenkrebs gestorben. Was soll man daraus folgern? Wenn wir wieder damit beginnen, mit Anekdoten Kausalitäten zu begründen, machen wir einen riesigen Rückschritt in der Medizingeschichte. Das wäre nicht nur bedauerlich, sondern auch gemeingefährlich.“ So Prof. Edzard Ernst über anekdotische Evidenz in der Alternativmedizin

    Er stellt klar und deutlich fest, daß nach 200 Jahren vergeblicher Versuche, die Wirksamkeit der Homöopathie nachzuweisen, endlich ein Schlußstrich zu ziehen ist. Homöopathie ist ein Placebo. Sie ist als eine widerlegte Irrlehre anzusehen. Selbstverständlich gibt es sogenannte positive „Studien“ über Homöopathie. Aber das sind die wenigen Rosinen, die ständig unter den Homöopathen nach Art einer stillen Post reihum geflüstert werden. Harte Fakten sehen anders aus.

    Auch die letzte aufsehenerregende Studie von Egger et al., veröffentlicht in Lancet (The Lancet Deutsche Webseite 26.08.05) , läßt nur ein Resümee zu: Homöopathie wirkt nicht. Und wenn Homöopathie „wirkt“, dann nicht nach den angegebenen Prinzipien.

    Dazu versicherte mir Prof. Egger , Bern, daß selbstverständlich jede und vor allem eine wissenschaftliche Studie Fehler enthält bzw. enthalten kann. Deshalb muß sie von unabhängigen Wissenschaftern wiederholt werden, erst wenn dies das gleiche Resultat ergibt, wird es anerkannt. In diesem Sinne ist auch jede wissenschaftliche und auch seine Studie verbesserungswürdig, aber an der Grundaussage der Nicht-Wirksamkeit ist nicht zu rütteln.

    Professor Egger erklärt: “Unsere Studie demonstriert deutlich den Zusammenhang und die kumulativen Effekte verschiedener Quellen der Voreingenommenheit. Wir geben zu, daß es unmöglich ist, das Ausbleiben eines Effekts zu beweisen, doch wir konnten zeigen, daß die Wirkungen, die in placebokontrollierten Studien zur Homöopathie gefunden wurden, mit der Placebo-Hypothese vereinbar sind.“

    Und weiter am Schluß des dt. Abstraktes:

    In einem begleitenden Leitartikel erklärt ‘The Lancet’: „Der Wunsch nach   alternativen Behandlungsmöglichkeiten,   wird nicht durch falsche Argumente zu möglichen Vorteilen absurder Verdünnungen ausgelöst, sondern liegt an der Einstellung von Patienten und Gesundheitsversorgern. Ärzte müssen jetzt mutig und ehrlich sein – mit ihren Patienten in bezug auf die fehlende Wirkung von Homöopathie als auch mit sich selbst bezüglich des Versagens der modernen Medizin, die Bedürfnisse der Patienten nach eine persönlich ausgerichteten Versorgung zu erfüllen.“

    Mit zunehmender Größe, Gründlichkeit und wissenschaftlich adäquatem Design verschwindet jede Wirkung homöopathischer Therapien in den Studien.

    Die Legitimierungsversuche in Sachen Homöopathie entbehren daher nicht hat einer gewissen Komik. Der in Studien immer häufiger bescheinigten Unwirksamkeit wird das schlichte Credo entgegengesetzt, daß die Wirksamkeit allgemein bekannt sei. Und weil Studien für einen belastbaren Beweis fehlen, feiert die Kasuistik fröhliche Urständ. Der Aderlass wurde mehr als 2000 Jahre praktiziert. Niemand zweifelt heute mehr an der Schädlichkeit und Unwirksamkeit. Tausende Menschen kamen dadurch zu Tode und trotzdem war die Kasuistik positiv. Das Ende des Aderlasses kam mit der Diskussion über den Tod von George Washington. Die Geschichte des Aderlasses ist besonders lehrreich und daher das Einführungskapitel im Buch „Trick or Treatment“ (siehe Literaturverzeichnis).

    Die Erklärung, wie Homöopathie wirkt, wird gerne mit dem Hamlet-Argument “Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde etc…“ in die Zukunft verlegt. Die mangelnde Evidenz wird hinter pseudowissenschaftlichen Vokabeln und verfälschten wissenschaftlichen Begriffen versteckt. Die Feinstofflichkeit ist eine Pseudoerklärung für den „Wirkmechanismus“. Mit „modischen“ Begriffen, die aus Quantenphysik, Informatik, Chaostheorie usw. entlehnt und damit verfälscht werden, wird Aberglaube als Wissenschaft dargestellt. Diese Begriffe bzw. ihre Definitionen sind nur gültig in ihrem angestammten Kontext in Physik und anderen Wissenschaften. Diese falschen und halben Dauerinformationen sind Ursachen des allgemeinen für wahr Haltens. Wissenschaft wird ständig zitiert, man gibt sich wissenschaftlich, aber es ist Pseudowissenschaft, die in die Köpfe der Behandler und Behandelten eingeprägt wird. Unlogisches erscheint logisch, weil es allgegenwärtig ist. So boomt derzeit gerade die Quantentheorie in der Esoterik- u. Homöopathieszene.

    Dazu schreibt Dipl. Ing. Florian Aigner , Quantenphysiker an der technischen Universität Wien: „Die Quantenphysik ist eine naturwissenschaftliche Theorie mit Gleichungen und Formeln: Man rechnet, und am Ende kommt eine Zahl heraus. Wie auch in anderen Teilgebieten der Naturwissenschaften ist die Quantenphysik dazu da, um mit eindeutigen, klar definierten mathematischen Regeln die Wirklichkeit zu beschreiben und das Resultat eines Experimentes vorherzusagen. Das gelingt der Quantenphysik auch mit beeindruckender Präzision.

    Wer behauptet, die Quantenphysik sei etwas Mystisches, Metaphysisches, wer meint, in der Quantenphysik gehe es um Geist, Bewusstsein, um Telepathie und anderen Zauberkram, der hat von der Quantenphysik nichts verstanden. Freilich: Die Quantenphysik ist kompliziert, ihre Ergebnisse erscheinen uns oft ungewöhnlich. Das ist nicht verwunderlich, schließlich verwendet man die Quantenphysik ja auch dazu, um winzig kleine Objekte (etwa Atome oder Moleküle) zu beschreiben. Diese Objekte und die Gesetze, nach denen sie sich verhalten, spielen für unsere Alltagswelt keine Rolle, und darum sind wir nicht an sie gewöhnt, sie erscheinen uns überraschend und seltsam. Das bedeutet aber keinesfalls, dass sie etwas mit Übernatürlichem, Übersinnlichen, oder Transzendentem zu tun hätten. Wenn Esoterik versucht, sich mit Quantenphysik zu legitimieren, dann hängt sie sich ein schmückendes Tarnmäntelchen um, das sie keinesfalls verdient hat. Aus wissenschaftlicher Sicht sind solche Erklärungsversuche unsinnig.“

    Physiker wie Fritz-Albert Popp, Jury Kronn sind nicht bzw. nicht mehr in der Wissenschaft zu Hause sondern in der Eso-Szene, wo Wässer informiert und Auren gereinigt werden. Ein Blick ins Internet genügt. Auf Anhieb findet man auch eine „Arbeit von James L. Oschman, Ph.D. Schon der Titel „Bindegewebe als energetisches und Informations-Kontinuum“ ist ein Musterbeispiel für scharlatanesken Erklärungsschwurbel. Solche Kapazunder der Esoterik machen sich gut in Homöopathiezeitschriften und Wellneßjournalen, aber in einer Fachzeitung für naturwissenschaftlich ausgebildete Akademiker ist es peinlich. Das zu lesen wie auch das Organon, fällt unter Pseudowissenschaftsmasochismus. Für Historiker der Medizin und Pharmazie ist Hahnemanns Organon interessant, aber es ist keine Quelle für unbekannte oder wiederzuentdeckende Erkenntnisse sondern eine Fundgrube überholter Ansichten.

    Nun verdrängen „Energetik“ und „Information“ Feinstofflichkeit und Lebenskraft als Erklärungskrücken. Schwingungsmuster energetisch wirksamer Informationen werden ins Wasser und sonstige Trägermaterialien geprägt – auf immer und ewig. Eine Ewigkeit, die, sollte es sie überhaupt geben, bei Wasser in der Größenordnung von Femtosekunden liegt.

    Auf welcher Information beruht die Wirkung Homöopathie? Prof. Egger schreibt: “Unsere Studie demonstriert deutlich den Zusammenhang und die kumulativen Effekte verschiedener Quellen der Voreingenommenheit…“. Hier wird die Mächtigkeit von (Pseudo-)Information sichtbar. In der Werbung gelten eben die Psycho- und nicht die Thermodynamik.

    Die Aufzählung der diversen Potenzierungsmethoden erklärt nicht die Homöopathie. In den Beschreibungen steht nichts, was naturwissenschaftlich kausal diskutiert werden kann. Es bleibt beim „Hoc est enim corpus meum“ , das nichts erklärt. Das ist schlau, weil nichts für Kritik da ist, und logisch, denn wie soll auch erklärt werden, was nicht existiert! Wenn eine belastbare Nachweisbarkeit nicht vorhanden bzw. irrelevant ist, kann immer alles unwiderlegbar behauptet werden. Daher wissen wir noch immer nicht, warum die Informationen der natürlich wechselnden Verunreinigungen und Begleitstoffe der Ausgangsstoffe nicht mitpotenziert werden. Und was passiert wirklich, wenn man 8-mal oder 12-mal der Informationseinprägung huldigt? Mondlichtpotenzen sind zu kaufen. Gibt es beim Erzeugen dieser Potenzen besondere Lichtschutzbestimmungen? Wenn Mondlicht potenziert werden kann, warum wird nicht auch Leuchtstoffröhrenlicht potenziert, das während der Produktion auf Trägermedien fällt? Solange diese Fragen nicht beantwortet werden, bleibt als Beweis für die Homöopathie nur das Dogma „Credo in Hahnemann“.

    Dogma bedeutet Stillstand. Alles muß streng nach Hahnemann und seinem Organon gesehen werden und geschehen. Und doch gibt es eine Weiterentwicklung. Das natürliche aber unproduktive händische Potenzieren darf durch Maschinenpower und digitale Elektronik ersetzt werden. Die unterschiedlichen Potenzierungsmaschinerien schaden weder dem „Informationstransfer“ noch dem Einkommen. Am Ende dieser Entwicklung werden gar keine Wirk- u. Hilfsstoffe mehr benötigt. Proben von Wirksubstanzen werden ebenso wie Patienten mit imponierenden Elektronikaccessoires nach guten und gestörten Informationen abgesucht. Diese werden dann, wie z.B. in der Holopathie , , in digitalisierten Datenbanken abgespeichert, analysiert, moduliert und auf Patienten oder in kranke Organe geschwungen. Nun lassen sich verschiedene Potenzen digital erschwingen. Diagnostische und therapeutische Information werden zum Wohle der Menschheit aufgespürt, umgeschwungen und potenziert verkauft. Mit „energetischen“ Amuletten wie z.B. Atox® gelingt es, die Leistung von Athleten zu steigern. Energielos und umweltfreundlich. Skeptiker schütteln den Kopf, aber Prof. Frass , , Homöopathiekapazität von Rang und Namen, bescheinigte Wirkung. Ein Homöopath sieht eben mehr. Im Disclaimer auf der Webseite von Atox® Vertriebs GmbH ist man deutlich differenzierter und distanzierter:

    „..Die Informationen dieser Website zur ATOX®-Technologie sind wie die Homöopathie, Akupunktur und weitere Naturheilverfahren in den Bereich der Erfahrungswissenschaften einzuordnen. Die wesentlichen Grundlagen des Denkmodells, auf dem ATOX® basiert, werden immer mehr durch die neuesten Erkenntnisse aus der Quantenphysik und Biophysik bestätigt, jedoch werden sie von der derzeit herrschenden Lehrmeinung der Schulmedizin noch nicht akzeptiert, da sie in diesem Sinne nicht wissenschaftlich nachweisbar sind…“
    Und weiter: „Alle getroffenen Aussagen über Wirkungen, Eigenschaften und Indikationen beruhen auf unseren Erkenntnissen und Erfahrungswerten. Die Aussagen beziehen sich daher nicht auf Wirkungen im medizinisch-wissenschaftlichen Sinne, sondern reflektieren alleine unsere eigenen jahrelangen Beobachtungen und Untersuchungen sowie Erfahrungswerte unserer Anwender, ohne einen naturwissenschaftlichen Anspruch im klassischen Sinne zu erheben….“ Und zum Schluß: „ATOX® ist nicht dazu bestimmt, Krankheiten zu verhindern, zu behandeln oder zu heilen. ATOX® ist kein Medikament und kein medizintechnisches Produkt. Bei akuten Leiden konsultieren Sie bitte Ihren Arzt.“

    Die medizinische oder pharmazeutische Ethik kennt offenbar noch nicht den Begriff des unwirksamen Arzneimittels. Daher müssen sich Apotheker oder Erzeuger von Homöopathie (noch) nicht mit hochjuristischen Ausschlußerklärungen schützen. In Sachen Homöopathie u. Co. genügt der allgemein verbreitete Glaube an die Information als Rechtfertigung.

    Die Argumente für die Homöopathie sind schwach, entbehren der Stichhaltigkeit aber beeindrucken Unwissende und Uninformierte. Man kann sich damit gegenseitig Lauterkeit und Fachkundigkeit zu bescheinigen. Ob sie brauchbar sind, den Arbeitsplatz zu rechtfertigen, darf bezweifelt werden. Das geflissentliche Ignorieren der grundsätzlichen Unvereinbarkeit und das Vermeiden einer tiefgreifenden Diskussion darüber ist verständlich aber keine Lösung heraufdämmernder Zukunftsprobleme für die Apotheke.

    Literatur:
    Colin Goldner “Psycho”
    Simon Sing, Edzard Ernst “Trick or Treatment” dt. “Heilen ohne Pillen”
    Ferderspiel et al „Die andere Medizin” Stiftung Warentest
    Robert Park “Voodoo Science” The Road from Foolishness to Fraud
    Neil Postman “Das Technopol“. „Wir amüsieren uns zu Tode“
    Edmund Berndt „Der Pillendreh“
    Theodor Much “Der veräppelte Patient”, “Astrologie und Aberglaube”
    Martin Lambeck “Irrt die Physik”

  10. #10 Rose
    28. Oktober 2010

    @Ulrich: Touché! 🙂

    Hat jemand von euch im gestrigen NANO-Magazin auf 3sat gesehen, wie sich Prof.Witt um die Frage der wissenschaftliche Evidenz für bzw. gegen Homöopathie herumwand? Geheimnisvolles Geraune über Hinweise, dass HP hier und dort doch besser wirkt als Placebo…Sehr seltsam…

  11. #11 Bullet
    28. Oktober 2010

    Man sehe sich bei Florian diese wunderschöne xkcd-Grafik an und frage sich: was ist faul im Homöopathenland?

  12. #12 BreitSide
    28. Oktober 2010

  13. #13 Rincewind
    28. Oktober 2010

    @Rose: Ich habe das nicht gesehen, aber lass mich wetten, das Wort “Outcome” ist bestimmt vorgekommen 🙂 Wie die sich winden, ist schon gruselig.

  14. #14 excanwahn
    28. Oktober 2010

    @ Rincewind

    Die Sendung ist archiviert.
    https://www.3sat.de/mediathek/mediathek.php?obj=21279

    Gruß an Rose. Witts Verrenkungen erstaunen immer wieder. Ich wüßte gerne, ob die Dame wirklich von dem überzeugt ist, was sie so von sich gibt, oder ob das doch nur Konzessionen gegenüber den Finanziers ihrer beruflichen Existenz sind.

  15. #15 Ronny
    28. Oktober 2010

    @excanwahn
    Das frage ich mich bei allen ‘esoterischen’ Dingen, sei es jetzt Alternativmedizin, Religion oder Wasserverwandler. Gibts wirklich welche die das Glauben ?
    Scheinbar ja, einige sprengen sich dafür immerhin in die Luft oder verhungern.

  16. #16 YouMan
    29. Oktober 2010

    Interessant finde ich, wie sich diese Frau Kozel bemüht, angebliche positive wissenschaftliche Studien vorzuweisen, wo die Homöopathen doch jahrelang selbst behauptet haben, ihre Methoden seien so anders, dass sie generell einer wissenschaftlichen Untersuchung nicht zugänglich seien.

  17. #17 jitpleecheep
    29. Oktober 2010

    @Ulrich Berger:
    Diese Replik ist, bis auf ein paar wenige leere Worthülsen (“Sie wissen nämlich vermutlich ganz genau […]”, etc.) wirklich gelungen, danke dafür.

    Aber: Irgendwie lässt mich jetzt mal wieder das Gefühl nicht los, dass diese nur auf scienceblogs veröffentlichten Worte eh niemand anders erreichen, als diejenigen, die sowieso schon ‘auf der richtigen Seite’ ™ stehen…
    (Insbesondere, da die Schnittmenge derer, die scienceblogs UND homöoschwurbler.at lesen wohl eher gering ist)

    Naja, aber wohl als Zeitdokument & Trackback wichtig, so denn scienceblogs.de in 20 Jahren noch existieren sollte (daher auch ausdrücklichen Dank an wolfgang für den fullquote eines 12 Jahre alten Artikels!).

    Und dann aber noch (SCNR) aus der verlinkten ‘Gegendarstellung’ der Frau Kozel:
    “[…] die im Internet verbreitete Einstellung des „Skeptizismus“ […]”

    Oha! ‘Im Internet verbreitet’, soso… Alles virtuell natürlich, klar. Alles Freaks, Nerds, Wissenschaftler gar. Bäh. Teh baaad Intertubes!

    Dann aber (danke @ fatmike182) wiederum:
    “Wirksamkeitsnachweis im Internet!
    Immer mehr Plattformen im Internet dokumentieren die Wirksamkeit der Homöopathie […]”

    Suddenly: Teh awwwsome Intertubes ftw!

  18. #18 diatech
    29. Oktober 2010

    Thema:

    Wissenschaftliche Grundlage der Homöopatie entdeckt!!??

    Zitat aus u.a. WEB-Seite:

    https://info.kopp-verlag.de/medizin-und-gesundheit/gesundes-leben/tony-isaacs/nobelpreistraeger-entdeckt-wissenschaftliche-grundlage-der-homoeopathie.html;jsessionid=E2071DDF0B10E1B365A1931EF3EAF53F

    Eine der Grundannahmen der Homöopathie besagt, dass die Wirksamkeit einer Substanz durch wiederholte Verdünnung wächst.

    Montagnier entdeckte nun, dass Lösungen, die die DNS eines Virus oder eines Bakteriums enthalten, »Radiowellen im Niedrigfrequenzbereich ausstrahlen«, die andere Moleküle in ihrer Umgebung beeinflussen und sie in organisierte Strukturen umwandeln. Diese Moleküle strahlen dann ebenfalls Wellen aus. Montagnier entdeckte zudem, dass diese Wellen selbst nach vielen Verdünnungsprozessen im Wasser erhalten bleiben. Für einen Laien besagt das vielleicht nicht viel, aber für einen Wissenschaftler legt es nahe, dass Homöopathie doch eine wissenschaftliche Grundlage hat.

    Dazu passt ganz prima diese Seite mit sämtlichen, auf der linken Seite angeführten Experimenten:

    https://www.uni-muenster.de/Physik.AP/Purwins/DE/RayleighBenard-de.html

    Und hier die Experimente mit Kristallen.

    https://www.uni-muenster.de/Physik.AP/Denz/Forschung/Forschungsaktivitaeten/Selbstorganisation/selbstorganisation.html

    https://www.uni-muenster.de/Physik.AP/Denz/Forschung/Forschungsaktivitaeten/Selbstorganisation/strukturbildung_mit_photorefraktiver_nichtlinearitaet.html

    und alle anderen Experimente.

    Ich kenne diese Seiten auch erst seit ein paar Wochen. Für mich gilt im Moment:

    Signal trifft auf “selbsregulierendes, rückgekoppeltes System” – Reaktion: Volumenhologramme in Form von Hexagons, Bienenwaben etc.

    Das Wort “Signal” könnte man auch durch das Wort “Information” ersetzen.

    Im Übrigen beruht die Wirksamkeit sämtlicher Chips gegen Elektrosmog ebenfalls auf diesem Prinzip, was die Messbarkeit und Überprüfbarkeit aber nicht erleichtert.

    Die so genannten Heilsteine (meist Kristalle etc.) beruhen ebenfalls auf diesem Prinzip.
    Allerdings ist die Wirkung von der Intensität der Einstrahlung abhängig-

    Siehe:

    https://www.uni-muenster.de/Physik.AP/Denz/Forschung/Forschungsaktivitaeten/Selbstorganisation/strukturbildung_mit_photorefraktiver_nichtlinearitaet.html

    und alle anderen Experimente.

  19. #19 BreitSide
    29. Oktober 2010

    Och nööö, nich schon wieder der DösKoppVerlag…

  20. #20 Dr. E. Berndt
    30. Oktober 2010

    Kann man die Wirksamkeit der Homöopathie beweisen?

    Ja, mit Stammtischargumenten schon!

    Im Jahre 2005 wurde in „Lancet“ eine Metastudie der Autoren A. Shang, K. Huwiler-Müntener, L. Nartey, P. Jüni, S. Dörig, J. A. Sterne, D. Pewsner und M. Egger des „Department of Social and Preventive Medicine“ der Universität Bern in der Schweiz unter dem Titel: „Are the clinical effects of homoeopathy placebo effects? Comparative study of placebo-controlled trials of homoeopathy and allopath.“ veröffentlicht. Diese Arbeit sorgte weit über die Schweiz hinaus für Aufregung.

    „Lancet“ ist nicht irgendeine Medizinpostille, sondern das führende Journal in der Medizin. In dieser Arbeit wurde aufgezeigt, daß Homöopathie mehr oder weniger nicht wirkt bzw. die Wirkung auf Placeboeffekte zurückzuführen sei. Diese Sensationsmeldung vom „Ende der Homöopathie“ schlug sich auch in den österreichischen Medien nieder. Die Überschrift im Profil Nr. 37/05 lautete: „Medizin – das Ende der Homöopathie – alle seriösen Studien beweisen Wirkungslosigkeit“

    Daß die Vertreter der Homöopathie nach 200 Jahren ihre Ansicht über Homöopathie plötzlich ändern würden, war nicht anzunehmen. 200 Jahre sollten jedoch ausreichen, um endlich profunde und allgemein verständliche Daten und Fakten für die hochgelobte Homöopathie veröffentlichen zu können. Aber davon war weder in Österreich noch sonstwo etwas zu bemerken. Logisch, daß die Homöopathen dagegen wetterten. Aussagen diesbezüglich seitens der Sanitätsbehörden sind mir nicht bekannt geworden.

    Seit 200 Jahren ringt die Homöopathie um volle Anerkennung. Wie begegnete man der weltweit veröffentlichten ungünstigen Datenlage? Wie sieht die Öffentlichkeitsarbeit von Homöopathievertreten aus, wenn plötzlich in den Medien, die meistens die alternative und komplementäre Medizin hätscheln, wirklich kritische Beiträge auftauchen? Es zeigte sich, daß im 200-jährigen Behauptungskampf gegen die Schulmedizin vor allem eines gelernt wurde: der Umgang mit ungünstigen Datenlagen ohne sachliche Gegenargumente.

    Zuerst wird einmal die richtige „Stimmung“ erzeugt. Etablierte und bewährte wissenschaftliche Methoden und die Qualifikationen der beteiligten Wissenschafter wurden untergriffig angezweifelt. Weil die Kritiker „Mediziner“ waren, konnte man nicht einfach „Mundhalten“ verordnen, sondern es wurde die Karte „Theorie gegen Praxis“ ausgespielt. Eine sehr bewährte Taktik. Diese Masche steckt auch in der Berufsbezeichnung Heilpraktiker drinnen. Die Patienten befinden sich instinktiv mit dem Praktiker auf gleicher Augenhöhe. Was ein Praktiker sagt, versteht man besser, und man kann ihm eher vertrauen als einem unverständlichen Arzt.

    Konkret wurden der Wert und die Zulässigkeit von Metaanalysen in Abrede gestellt. Schlicht und einfach wurde erklärt, daß theoretische Wissenschaft nur für theoretische Wissenschafter interessant sei. Elegant wurde dem Laien suggeriert, daß Metaanalysen eine weltfremde Spinnerei ohne praktische Bedeutung seien. Gerade Metaanalysen gründen aber in der Praxis. Eine Metaanalyse überprüft die Stichhaltigkeit möglichst vieler Ergebnisse mehrerer Studien.

    Wir erfuhren nicht, warum gerade Metaanalysen, die unverzichtbare und zweifelsfrei bewährte Instrumente der Forschung sind, hier nicht gelten sollten. Zu lesen war nur, daß dieses Instrument der Wahrheitsfindung für die Homöopathie zu theoretisch sei. Kurz gesagt: Homöopathie ist so praktisch, daß theoretische Ergebnisse kaum von Belang sind. Seit nahezu 200 Jahren weigern sich die Anhänger der Homöopathie eine Erweiterung ihrer Lehre zuzulassen. Man stelle sich vor, die Astronomen hätten seinerzeit Fernrohr und Radioteleskop zurückgewiesen. Was wüßten wir heute? Nichts, außer astrologischem Unfug.

    Mit solchen Argumenten läßt der Stammtisch Homöopathie grüßen!

    Das Referat für Komplementärmedizin der Österreichischen Ärztekammer sah völlig richtig in den Ergebnissen der veröffentlichten Studie den Vorwurf, daß seine Mitglieder mit einer unwirksamen Methode arbeiten. Diese Kritik an der Homöopathie mußte daher zurückgewiesen werden. Objektiv kann eine solche Stellungnahme nicht sein, denn eine Stellungnahme einer Interessensgemeinschaft ist nie objektiv. Da es aber keinen Patientenschutz gibt, gab es zu der Arbeit aus Bern nur Stellungnahmen betroffener Berufsgruppen bzw. medizinischer Wissenschafter.

    Die Antwort des Referates für Komplementärmedizin der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) zum Artikel “Medizin – das Ende der Homöopathie – alle seriösen Studien beweisen Wirkungslosigkeit” im Profil 37/05 lies nicht lange auf sich warten. In der öffentlichen Aussendung wird folgendermaßen Stellung bezogen:

    „Die Interpretation der Autoren des Artikels, daß eine neue, in der Zeitschrift ‚Lancet’ veröffentlichte Studie zur Wirksamkeit der Homöopathie das Ende dieser komplementärmedizinischen Methode bedeutet und als ‚Placebotherapie’ (ab)-qualifiziert wird, wird von Seiten der Referats für Komplementärmedizin der Österreichischen Ärztekammer nicht geteilt. Ob eine ärztlich-therapeutische Methode wirksam und daher sinnvoll ist oder nicht, entscheidet sich in der täglichen Anwendung am Patienten. Homöopathie wird seit 200 Jahren von Tausenden von Ärzten auf der ganzen Welt erfolgreich praktiziert. (analysiert in: siehe Punkt 1)

    Metaanalysen, wie jene des im ‘Profil’ zitierten klinischen Epidemiologen Prof. Dr. Matthias Egger, sind ein Instrument der theoretischen Wissenschaft und als solche höchst interessant. Für die ärztliche Arbeit sind sie jedoch kaum relevant. Wie jedermann weiß, kosten solche Studien viel Zeit und Geld. Wir erlauben uns die Frage: Wer hat diese Studie in Auftrag gegeben und bezahlt? (analysiert in: siehe Punkt 2)

    Bei genauem Durcharbeiten der Studiendaten ergeben sich leider sehr viele Hinweise auf willkürliche Datenauswahl, offenbar um ein bestimmtes gegen die Homöopathie gerichtetes Ergebnis zu erreichen. Aus den Jahren 1997 bis 2004 gibt es Studien, die mit ähnlichem Datenmaterial zu positiven Ergebnissen für die Wirksamkeit der Homöopathie kommen. (analysiert in: siehe Punkt 3)

    Auch stammen die Aussagen gegen die Homöopathie ausschließlich von Theoretikern: dem Schweizer Epidemiologen Prof. Dr. Matthias Egger und dem Pharmakologen Prof. Dr. Michael Freissmuth. Keiner von beiden behandelt täglich lebende und fühlende Patienten, und doch
    glauben sie zu wissen, was wirken darf und was nicht. (analysiert in: siehe Punkt 4)

    Die moderne Medizin braucht Forschung, die praxisrelevant ist und auf das Wohl der Patienten ausgerichtet ist. Theoriebildung ist auch in der Medizin notwendig, sie darf aber nicht die Anwendung erfahrungsgemäß hilfreicher Methoden blockieren, weil eine Methode derzeit nicht schlüssig erklärbar ist. (analysiert in: siehe Punkt 5)

    ‚Des Arztes erste und einzige Aufgabe ist es kranke Menschen gesund zu machen, was man Heilen nennt’, sagte schon Dr. Samuel Hahnemann, Begründer der Homöopathie. Daher hat sich auch die Österreichische Ärztekammer gemäß ihrem gesetzlichen Auftrag zur Weiterbildung der Ärzte 1995 entschieden, ein ÖÄK-Diplomfortbildung ‚Homöopathie’ zu verleihen und damit eine Qualitätssicherung der entsprechenden Ausbildung zu etablieren. Dieses Diplom beinhaltet 350 Fortbildungsstunden und ist damit eine der umfangreichsten und zeitintensivsten Diplom-Fortbildungen für Ärzte. (analysiert in: siehe Punkt 6)

    In Österreich gibt es derzeit 531 Ärztinnen und Ärzte, die eine qualifizierte Homöopathie-Ausbildung haben und in ihrer Praxis konventionelle Medizin (Schulmedizin) und Homöopathie praktizieren. Die Homöopathie wird damit in Österreich von erfahrenen Schulmedizinern durchgeführt, die zuerst eine Diagnose erstelle müssen und dann entscheiden, welche Therapieform notwendig, erfolgversprechend und nebenwirkungsarm ist. Die Patienten können daher dem Wissen und Können der österreichischen Ärzteschaft vertrauen, auch was die Anwendung von Homöopathie betrifft. Zumal auch die Weltgesundheitsorganisation in einem noch nicht veröffentlichten Bericht zu sehr positiven Ergebnissen kommt, was die Wirksamkeit von Homöopathie angeht. Außerdem existieren mittlerweile an allen österreichischen Medizin- Universitäten auch Lehraufträge für Homöopathie.“ (analysiert in: siehe Punkt 7)

    Rückfragehinweis:

    Pressestelle der
    Österreichischen Ärztekammer
    Tel.: (++43-1) 513 18 33

    Dr. P. Klaus Connert
    Referent für Komplementärmedizin der ÖÄK
    Universitätslektor für Komplementärmedizin an der Universität Innsbruck
    0664/34 17 373

    Zu Beginn einer Analyse dieser Aussendung sollte man sich vor Augen halten, was eine Kammer in Österreich ist. Es ist eine Interessenvertretung einer Berufsgruppe. Jede Berufskammer vertritt nur die Interessen ihrer Mitglieder. Die Handelskammer vertritt nicht die Interessen der Käufer, die Ärztekammer nicht Patienteninteressen, sondern ärztliche Anliegen. Primäre Aufgabe der Ärztekammer ist, die Interessen ihrer Ärzte zu vertreten. Das Referat für Komplementärmedizin vertritt zusätzlich die Interessen der Komplementärmediziner, aber wie bei jeder Interessensvertretung, so auch hier, gibt es in den Medien keine Eigeninteressen.

    Punkt 1: Der Einstieg in die erste Runde beginnt mit: Homöopathie ist Sache der Homöopathen. Und außerdem, es wurde immer so gemacht, und so muß es auch bleiben.

    Die Aussagen der Studie werden zurückgewiesen. Mit „(ab)-qualifizieren“ werden den Autoren haltlose Ergebnisse unterstellt. Daten sammeln, Forschen und Ergebnisse erarbeiten darf jeder, aber egal wie qualifiziert jemand ist: Wenn es um Medizin geht, sind Schlußfolgerungen nur mehr Interpretation, und die stehen nur homöopathischen Ärzten zu, die Patienten behandeln.

    Punkt 2: Die Verschwörungstheoretiker lassen grüßen! Studien über die Homöopathie sind bezahlte Auftragsarbeiten der Homöopathiegegner und obendrein theoretisch. Gekonnt werden negative Assoziationen geweckt, um unliebsame Ergebnisse in ein unglaubwürdiges Licht zu rücken. Die Frage, wer das bezahlt bzw. in Auftrag gegeben hat, ist ein Meisterstück für: „Wie starte ich eine Verschwörungslegende?“

    Das wissenschaftliche Instrument der Metaanalyse wird subtil als wissenschaftliche „Spinnerei“ abgetan, der keine praktische Bedeutung zukommt. Metastudien sind modernste Forschung, um zu überprüfen, ob objektiv Wirkung gegeben ist oder nicht. Man kann heute nicht mehr auf Instrumente dieser Art verzichten. Die Autoren sind keine gedungenen Finsterlinge irgendeiner allmächtigen Anti-Homöopathielobby.

    Punkt 3: Für Forschung in Sachen Homöopathie gelten bei Beurteilung die eisernen homöopathischen Richtigkeitsregeln:

    1. Hahnemann hat immer recht.
    2. Gültig sind nur die Studien, die für die Homöopathie positiv sind.
    3. Wenn Studien für die Homöopathie negativ sind, dann müssen diese manipuliert worden sein.

    Es ist schon ein starkes Stück, den Studienautoren vorzuwerfen, sie hätten die Datenauswahl manipuliert. Für die Auswahl gibt es begründete Regeln. Interessant ist, daß mit steigender Studienqualität (Anzahl der Teilnehmer, Länge der Studien, Qualität der Verblindung usw.) die Ergebnisse für die Homöopathie immer schlechter ausfallen.

    Mit der Wirksamkeit der Homöopathie und vieler anderer alternativer und komplementärer Mittel ist es wie mit dem sprichwörtlichen Glücksvogerl. Es flattert immer irgendwo herum. Es läßt sich mit den Prüfnetzen der medizinischen Wissenschaften nicht fangen. Es ist sehr scheu und just immer dort, wo keine Prüfungsnetze ausgespannt wurden. Nur mit dem homöopathischen Feldstecher der Marke „Kasuistik“ läßt es sich beobachten.

    Punkt 4: Praxis ist gut, Theorie ist schlecht! Hier ist er wieder, der Uraltkalauer aller Anbieter heilpraktischer Mittel und Methoden. Böse, finstere, menschenfeindliche Theoretiker flicken den menschenfreundlichen, wohlmeinenden, praktischen Gutmenschen ans Zeug. So ein dahergelaufener Epidemiologe oder gar ein Pharmakologe haben doch als Spitzköpfe verschrobener Theorien keine Ahnung von der Praxis! Sie verstehen nichts von der Wirklichkeit. Nur wer behandelt hat das Recht, über Krankheiten, Therapien und Medikamente zu entscheiden.

    Punkt 5: Ein dreifach Hoch der Praxis! Es wird zu viel theoretisch geforscht. Das bringt nichts! Wenn überhaupt Forschung, dann muß diese praktisch sein. Erfahrungsgemäß hilfreich hat sich in der Geschichte auch der Aderlaß erwiesen und das Umhängen von elektronischen Glücksamuletten. Noch hilfreicher als ein Homöopath kann nur noch ein Madonnenverkäufer in Medjugorje sein.

    Es geht bei der Prüfung auf Wirksamkeit nur darum, ob eine Medizin nachweislich wirkt. Der postulierte Wirkungsmechanismus tut nichts zur Sache. Diese Praxisrelevanz ist dem Referat für Komplementärmedizin offenbar zu relevant für die Praxis. Die Geschichte der Medizin lehrt, daß eine breite Anwendung durch Ärzte und der Wunsch von Patienten nach bestimmten Methoden kein ausreichender Beweis einer Wirksamkeit ist, wie sie die Medizin heute bestimmen kann und muß. Um das herauszufinden, bedarf es als Hilfsmittel der Wissenschaften.

    Punkt 6: Die erste und einzige Aufgabe des Arztes ist, kranke Menschen gesund zu machen. Bravo! Diesen Grundsatz hinterließ Hahnemann seinen Jüngern. Handeln andere Ärzte nach anderen Grundsätzen? Gibt es vielleicht zwei Klassen von Ärzten? Gibt es verschiedene Versionen des ärztlichen Berufsethos? Warum betonen gerade Homöopathen das Berufsethos?

    Der gesetzliche Weiterbildungsauftrag ist das Papier nicht wert, auf dem er gedruckt steht, denn es steht buchstäblich in den Sternen, was als Bildung gelten darf und was nicht. Das Erlernen von Wahrsagerei ist auch keine Bildung. Grundsätzlich herrscht in der Homöopathie Binnenkonsens. Dieser wird durch die Freiheiten des Arztberufes abgestützt. Der Inhalt dieser Weiterbildungen wird ausschließlich homöopathieintern festgelegt. Die besondere Qualität eines Binnenkonsens besteht darin, daß die Homöopathen für sich selbst bestimmen, was gut zu wissen ist und was nicht, und niemand das Recht hat, darüber eine Frage zu stellen.

    Punkt 7: Nicht veröffentlichte Berichte stehen qualitativ Verschwörungstheorien um nichts nach. Das ist ja fast schon esoterisches Geheimwissen. Natürlich ist es besser, wenn man Arzt und ausgebildeter Homöopath ist. Wie sonst soll man zwischen Krankheiten entscheiden, die homöopathisch oder nicht homöopathisch behandelbar sind? Um es schärfer zu formulieren: Wie soll man entscheiden, ob ein Patient homöopathisch zu behandeln ist, wo doch die Homöopathie keine Krankheiten kennt, oder ob doch Krankheiten vorliegen, die den Einsatz von Medizin erfordern? Bildung kann, darf und muß hinterfragt werden können. Homöopathie entzieht sich jeder kritischen Hinterfragung und auch kontrollierten praktischen Tests.

    Wenn auch hier nicht zitiert, so sei an das gerne ultimativ verwendete Argument „Wer heilt, hat recht!“ erinnert. Wenn schon so viele Zeilen verwendet worden sind, um Studienautoren und Metastudien quasi pauschal in Frage zu stellen, so wäre es mehr als angebracht gewesen, wenigstens ein paar konkrete Beispiele für die hier so behauptete Willkürlichkeit der Datenauswahl darzulegen.

    Die Grundsätze der Homöopathie und vieler andere alternativer und komplementärer Methoden sind mit dem naturwissenschaftlichen Weltbild unvereinbar, und der Naturwissenschafter und Physiker Prof. Dr. Martin Lambeck bringt diesen Disput in seinem Buch „Irrt die Physik?“ auf den Punkt.

    Aber um diese Frage geht es in der zitierten Metastudie nicht. Es geht nur um die Frage, ob die beobachtete Wirksamkeit der Homöopathie zugeordnet werden kann oder nicht. Diesbezüglichen Ergebnissen mit primitiven Stammtischargumenten zu begegnen, ist mehr als bedenklich. Es ist unwissenschaftlich und letztendlich unethisch. Dieses Defizit wird durch Ausposaunen einer besonderen hochstehenden moralischen Integrität nicht geringer. Die Wirksamkeit der Homöopathie läßt sich immer noch am besten mit Stammtischmanieren belegen.

  21. #21 Diatech
    30. Oktober 2010

    Dr. E. Berndt• 30.10.10 • 09:47 Uhr

    Sehr geehrter Herr Dr. Bernd,

    ich verstehe zwar nicht viel von Medizin, von der Physik und insbesondere von elektronischen Technologien umso mehr.

    Ich möchte auf einige Passagen Ihrer umfangreichen Ausführungen eingehen.

    Dazu verwende ich Zitate von Ihnen ev. auch von anderen Personen

    Zitat 1.
    >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
    Nun verdrängen „Energetik“ und „Information“ Feinstofflichkeit und Lebenskraft als Erklärungskrücken. Schwingungsmuster energetisch wirksamer Informationen werden ins Wasser und sonstige Trägermaterialien geprägt – auf immer und ewig. Eine Ewigkeit, die, sollte es sie überhaupt geben, bei Wasser in der Größenordnung von Femtosekunden liegt.
    >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

    Der Physiker Dr. Kirian Schmidt betreibt die Firma CORE-INERGETIX.

    Er würde sich über dieses Zitat sicher halb tot lachen. Auch er spricht weder von Feinstofflichkeit und Energetik, wohl aber von Information.

    Es spielt nämlich keine Rolle, ob Sie eine Information, z. B. der Tod Ihrer Mutter, schriftlich oder mündlich, per Telefon oder per TV, per Morsealphabet oder per Diaprojektor usw. erfahren. Die Wirkung auf Ihre Psyche wird immer die gleiche sein.

    Ob man also Informationen per Schall, Licht, Druck, Magnetismus usw. überträgt, spielt keine Rolle. Die einzelnen physikalischen Komponenten dienen lediglich als Träger auf die eine Information oder anders ausgedrückt, ein Impulsmuster moduliert wurde.

    (z. B. Amplitudenmodulation, Frequenzmodulation, Phasenmodulation)

    Beispiel:

    (https://www.iap.tu-darmstadt.de/lto/pro/gloss-dt.html)

    Überlagert man zwei kohärente Lichtstrahlen in einem photorefraktiven Kristall, so entsteht ein Interferenzmuster. Dieses Interferenzmuster (= uniformes Signal) erzeugt in wässriger Lösung Hexagons, Bienenwaben etc, also auch Interferenzmuster, die aber von der Lösung (= selbst regulierendes System) selbst hergestellt werden. Die Physiker nennen so etwas Volumenhologramm!

    Zita aus o. a. WEB-Seite
    (Spontane Strukturbildung ist ein Prozeß der Selbstorganisation, der in vielen verschiedenen nichtlinearen Rückkopplungssystemen auftritt.)

    Schema:

    Signal plus selbst regulierendes System = Volumenhologramm

    Diese Hologramme (Interferenzmuster) sind sehr langlebig, auch wenn die Elektronen alle Femtosekunden ihren Platz wechseln.

    Stehende Wellen sind eben nicht abhängig von irgendwelchen Teilchen, sondern entstehen durch konstruktive bzw. destruktive Interferenz.

    >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
    Zitat 2
    >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
    Sie bedient sich nunmehr bei der Deutung des Wirkungsmechanismus von bis
    zur Wirkstofffreiheit verdünnten homöopathischen Lösungen andernorts nicht
    reproduzierbarer Versuchsanordnungen (30) oder physikalischer Thesen von
    der “Einführung des Wassergedächtnisses” (30) bis hin zur Bemühung
    quantenphysikalischer Erklärungen (31-34). Alle derartigen Untersuchungen
    zum Wirkungsmechanismus sind hier, wie auch in der wissenschaftlichen
    Medizin, nicht geeignet, die therapeutische Wirksamkeit zu belegen. !

    >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
    In der Tat, die therapeutische Wirksamkeit ist in der Regel nach o. a. Untersuchungen und Wirkmechanismen nicht zu belegen.

    Es gibt aber Ausnahmen und sogar drei medizinische Zulassungen (schnellere Wundheilung, Schmerzlinderung, Depressionen – nach mehr als 20 Studien). Für 20 000 Krankheiten kann keine kleine Firma die Kosten für entsprechende Studien aufbringen.
    >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

    Zitat 3:
    >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
    Am Ende dieser Entwicklung werden gar keine Wirk- u. Hilfsstoffe mehr benötigt. Proben von Wirksubstanzen werden ebenso wie Patienten mit imponierenden Elektronikaccessoires nach guten und gestörten Informationen abgesucht. Diese werden dann, wie z.B. in der Holopathie , , in digitalisierten Datenbanken abgespeichert, analysiert, moduliert und auf Patienten oder in kranke Organe geschwungen. Nun lassen sich verschiedene Potenzen digital erschwingen. Diagnostische und therapeutische Information werden zum Wohle der Menschheit aufgespürt, umgeschwungen und potenziert verkauft.

    >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

    Diesen Text muss man etwa so umschreiben:

    Ein PC mit Vorverstärker empfängt das gesamte elektromagnetische Umweltrauschen einschließlich der Signale des Patienten und des Gerätes selbst.

    Mit 200 kHz werden diese Impulsfolgen abgetastet. Dabei findet der PC Impulsmuster, die sich zu 80% bis 85% reproduzieren lassen.

    In der Datenbank befinden sich entsprechende Impulsmuster, die nach langen Testreihen von kranken Personen aufgenommen wurden. (ca. 30.000)

    Da nach Auffassung von Dr. Kirian Schmidt diese Impulsmuster Volumenhologramme (im Radiowellenbereich) widerspiegeln, liegt es auf der Hand, dass man diese „schädlichen“ Hologramme mit entsprechenden „Gegenhologrammen“ auf elektromagnetischer Basis eliminiert.

    Die „Gegenhologramme“ (meine Wortschöpfung) werden mit Hilfe der „Digitalen Holografie“ entweder direkt dem Patienten zugeführt, oder zunächst auf ein geeignetes Material übertragen. Ihre Wirkung entfalten die Hologramme, wenn die Patienten das Material am Körper tragen.

    Dabei gilt wieder folgende physikalische Erkenntnis:

    Signal trifft auf sich selbst regulierendes System – im Körper entwickeln sich entsprechende Volumenhologramme, welche die Krankheiten eliminieren

    Ein medizinisch zertifiziertes Beispiel:

    Quelle:

    https://www.informationenergymedicine-academy.com/medically-certified-device-truth/

    Das Element Lithium hat eine positive Wirkung bei Depressionen.

    Das ist mit hoher Wahrscheinlichkeit aber nicht auf die chemische Wirkung des Lithiums zurück zu führen, sondern auf die Radiowellen, die Lithium abstrahlt, worauf der Körper selbst ein spezifisches Hologramm erzeugt.

    Dazu muss man wissen, dass alle Protonen eine Frequenz im Radiowellenbereich abstrahlen.

    Diesen Fakt nutzt man zum Beispiel bei der Magnetresonanztomografie, das aber nur nebenbei.

    Welche Parameter nun in den Computer eingeben werden müssen, um die Radiowellen des Lithiums zu simulieren, bleibt natürlich das Geheimnis von Kirian Schmidt.

    Zitat aus CORE INERGETIX:

    „CoRe arbeitet nicht mit tatsächlichen Körperteilen, sondern mit mathematischen Matrixdarstellungen für jeden Teil. Durch die Beeinflussung dieser abstrakten Matrix kann ein Gleichgewicht für den jeweiligen Teil hergestellt werden – genauso wie Informationen, die wir über Kommunikation erhalten, sich auf jeden Teil unseres Lebens auswirken können.“

    Was Dr. Yuri Kronn dazu in Raum und Zeit 160/2009 schreibt, ist natürlich verklausuliertes Gequatsche. Er wendet lediglich seine bei Kirian Schmidt erworbenen Kenntnisse an.

    >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

    Noch eine kleine Anmerkung zum Nobelpreisträger und Virologe Luc Montagnier:

    Er hat offenbar nachgewiesen, dass die DNS von Viren und Bakterien in Lösungen Radiowellen abstrahlt, worauf die Lösung mit einem Volumenhologramm reagiert, unabhängig davon wie verdünnt die Lösung war.

    (Mich würden dessen Experimente und Messungen sehr interessieren.
    Schafft es jemand von Ihnen, diese zu beschaffen.)

    Damit wären wir wieder beim Ausgangspunkt:

    Rauschen, unstrukturiertes Signal oder uniformes Signal trifft auf ein sich selbst regulierendes System, worauf das System mit Volumenhologrammen in Form von Hexagons, Bienenwaben usw. reagiert.

    Zitat aus: https://www.iap.tu-darmstadt.de/lto/pro/gloss-dt.html

    Spontane Strukturbildung ist ein Prozeß der Selbstorganisation, der in vielen verschiedenen nichtlinearen Rückkopplungssystemen auftritt. Dabei entstehen aus einem unstrukturierten bzw. uniformen Eingangssignal aufgrund der Rückkopplung Strukturen, oft sind dies Hexagons bzw. Bienenwaben. Solche Phänomene sind in sehr ähnlicher Form in vielen Bereichen der Natur anzutreffen, neben der nichtlinearen Optik z.B. auch in Hydrodynamik (Rayleigh-Benard-Konvektion), Geologie (Gesteinsformationen), Biologie, Chemie (Reaktionskinetik) und Meteorologie (Wolkenformationen).
    (S. z.B.: Squares and hexagons…, Dynamics of hexagons…)

    Ein Wissenschaftler, der seine Vorurteile wie eine Monstranz vor sich her trägt, lernt nichts Neues.

    Welcher Wissenschaftler aus Ihren Reihen aber ist noch neugierug auf unbekanntes Terrain?

    Ein Idee, die nicht zunächst als absurd eingestuft wird, taugt nichts (angeblich von Einstein)

  22. #22 Bullet
    30. Oktober 2010

    Diatech:
    Radiowellenabstrahlung, ja?
    Frequenz, Bandbreite, Amplitude bitte. Am besten ein komplettes Spektrum.

  23. #23 BreitSide
    30. Oktober 2010

    diatechs Radiowellen, meinst Du die

    die Radiowellen, die Lithium abstrahlt, worauf der Körper selbst ein spezifisches Hologramm erzeugt

    oder die:

    Noch eine kleine Anmerkung zum Nobelpreisträger und Virologe Luc Montagnier:

    Er hat offenbar nachgewiesen, dass die DNS von Viren und Bakterien in Lösungen Radiowellen abstrahlt, worauf die Lösung mit einem Volumenhologramm reagiert, unabhängig davon wie verdünnt die Lösung war.

    (Mich würden dessen Experimente und Messungen sehr interessieren.
    Schafft es jemand von Ihnen, diese zu beschaffen.)

    Über diesen Quatsch eines offensichtlich abgedrehten “Post-Nobelers” (das scheint keine seltene Erscheinung zu sein, siehe Pauling) stand doch hier auch schon Einiges? UTFSE – Use the fine search engine…

  24. #24 BreitSide
    30. Oktober 2010

    Jetzt nochmal mit richtiger Zitierung, sorry…

    diatechs Radiowellen, meinst Du die:

    die Radiowellen, die Lithium abstrahlt, worauf der Körper selbst ein spezifisches Hologramm erzeugt

    oder die:

    Noch eine kleine Anmerkung zum Nobelpreisträger und Virologe Luc Montagnier:
    Er hat offenbar nachgewiesen, dass die DNS von Viren und Bakterien in Lösungen Radiowellen abstrahlt, worauf die Lösung mit einem Volumenhologramm reagiert, unabhängig davon wie verdünnt die Lösung war.
    (Mich würden dessen Experimente und Messungen sehr interessieren.
    Schafft es jemand von Ihnen, diese zu beschaffen.)

    Über diesen Quatsch eines offensichtlich abgedrehten “Post-Nobelers” (das scheint keine seltene Erscheinung zu sein, siehe Pauling) stand doch hier auch schon Einiges? UTFSE – Use the fine search engine…

  25. #25 Dr. Edmund‎ Berndt
    31. Oktober 2010

    @diatech
    Ohne Zweifel sind ihre Exkursionen in Welt des Medical-Nonesense als solche bemerkenswert! Sie haben eine erstaunliche Fertigkeit im Danebendenken entwickelt. Aber, verzeihen Sie mir bitte, ich muss Sie warnen. Die Freiheit des Unwissens ist grenzenlos. Die Erfahrungen des täglichen Lebens lehren, daß solche und noch tiefere Verstrickungen in transreale Vorstellungen die Bewältigung des banalen Alltags in nicht mehr zu übersehender Weise zunehmend beeinflussen. Sie geraten in irreversible Gemütszustände, denen nicht mehr beizukommen ist.

  26. #26 Dr. Edmund‎ Berndt
    31. Oktober 2010

    @diatech
    Ohne Zweifel sind ihre Exkursionen in Welt des Medical-Nonesense als solche bemerkenswert! Sie haben eine erstaunliche Fertigkeit im Danebendenken entwickelt. Aber, verzeihen Sie mir bitte, ich muss Sie warnen. Die Freiheit des Unwissens ist grenzenlos. Die Erfahrungen des täglichen Lebens lehren, daß solche und noch tiefere Verstrickungen in transreale Vorstellungen die Bewältigung des banalen Alltags in nicht mehr zu übersehender Weise zunehmend beeinflussen. Sie geraten in irreversible Gemütszustände, denen nicht mehr beizukommen ist.

  27. #27 diatech
    31. Oktober 2010

    >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

    Originaltext:

    https://info.kopp-verlag.de/medizin-und-gesundheit/gesundes-leben/tony-isaacs/nobelpreistraeger-entdeckt-wissenschaftliche-grundlage-der-homoeopathie.html;jsessionid=E2071DDF0B10E1B365A1931EF3EAF53F

    Eine der Grundannahmen der Homöopathie besagt, dass die Wirksamkeit einer Substanz durch wiederholte Verdünnung wächst. Montagnier entdeckte nun, dass Lösungen, die die DNS eines Virus oder eines Bakteriums enthalten, »Radiowellen im Niedrigfrequenzbereich ausstrahlen«, die andere Moleküle in ihrer Umgebung beeinflussen und sie in organisierte Strukturen umwandeln. Diese Moleküle strahlen dann ebenfalls Wellen aus. Montagnier entdeckte zudem, dass diese Wellen selbst nach vielen Verdünnungsprozessen im Wasser erhalten bleiben. Für einen Laien besagt das vielleicht nicht viel, aber für einen Wissenschaftler legt es nahe, dass Homöopathie doch eine wissenschaftliche Grundlage hat.

    >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

    Verehrter Dr. Bernd,

    dass ich von Medizin schlicht keine Ahnung habe, hatte ich schon angemerkt.

    Kann es sein, dass Sie von Volumenholografie nichts wissen??

    Hier eine kleine Vorlesung:

    https://aes.cs.tu-berlin.de/voelz/PDF/Holoneu.pdf

    Was für monochromatisches Licht gilt, gilt auch für Radiowellen!!!

  28. #28 wolfgang
    31. Oktober 2010

    und woher nimmt die DNA-Doppelhelix die Energie her, die sie abstrahlt? Verbrutzelt sie dabei? Kann man das im Radio hören?

  29. #29 S.S.T.
    31. Oktober 2010

    @wolfgang

    Noch nie was von Lichtnahrung gehört? Für die DNA ist eine Taschenlampe mehr als ausreichend. Ggf. beruft man sich auf Quanten, schließlich ist die DNA in sich selbst verschränkt.

  30. #30 heilender
    31. Oktober 2010

    „Similia similibus curentur“
    …gegen nix im kopf müsste doch eigentlich hochpotenziertes vacuum helfen.

    …arzt, hilf dir selbst…

  31. #31 Dr. Edmund Berndt
    31. Oktober 2010

    @diatech
    Beim Schreiben meines Buches mußte ich wenig recherchieren, um medical-Nonesense aufzuspüren. Den Verlag Kopp kannte ich nicht. Ich bekamm einmal einen Prospekt dieses Verlages in die Hand gedrückt. Nach einem kurzen Blick hinein bekamm ich es mit der Angst zu tun. Vorsichtig lickte ich um mich und überzeugt mich, nicht in einem Irrenhaus zu sein, sondern legidlich einen Prosekopt eines irren Verlagshauses in Händen zu halten.

  32. #32 Christian A.
    31. Oktober 2010

    @Guido:

    Sie sind das, was man im Internet einen Troll nennt. Kein Willen zur Wahrhaftigkeit, nur dumpfes Geschwafel, das grell klingen soll. Ihr Ausfälle gegen Kommentatoren wie Dr. E. Berndt sind nur lächerlich, sonst Nichts.
    Sie sind derart ahnungslos, weil Sie offenbar einen Hauptteil ihrer Zeit damit verschwenden, Blödsinn irgendwo im Netz zu schreiben in dem Versuch, anderen Leuten auf den Wecker zu gehen.
    Traurig so etwas.

  33. #33 Basilius
    31. Oktober 2010

    @Guido
    Die Kritik von Herrn Dr. Edmund Berndt ist für den interessierten Leser hinlänglich bekannt und sehr gut recherchiert, dokumentiert, fundiert und genau begründet. Jeder kann seine Behauptungen lesen, kann ergründen, wie er zu diesen Ansichten gelangt ist usw. usf. Das einzige was von Dir kommt ist lediglich hohle Polemik. Wenn man das übersetzt, so heißt das auch nichts anderes als: “Buwäähhh, der is’ doooof. Den mag ich nich’, weil er was sagt, was ich nicht hören will” Wenn Du hier ernstgenommen werden willst, so solltest Du Deine bislang dumpfe Niedermache schon wenigstens etwas begründen. Wie sollte sich ein Wille zur Wahrhaftigkeit denn Deiner Meinung nach zeigen? Wahrhaftigkeit gegenüber wem?

  34. #34 Günther Vennecke
    31. Oktober 2010

    @Guido,

    die Unwirksamkeit der Homöopathie aus ausreichend in so genannten Doppelblindstudien belegt:

    Ein Homöopath “verschreibt” seinen Patienten Präparate, die entweder nach den Regeln der Homöopathie hergestellt sind oder es handelt sich um reine Placebos.

    Weder Homöopath noch Patient wissen jedoch, ob ein Placebo oder ein “richtiges” Präparat verabreicht wird.

    Ergebnis: Es macht nicht den geringsten Unterschied, was der Patient bekommt. Die Wirkung ist rein vom Zufall abhängig.

    Wahrscheinliche Erklärung:

    1. Der Patient fühlt eine Besserung allein deshalb, weil sich der Homoöpath anders als der Kassenarzt eingehender mit ihm beschäftigt. Die menschliche Zuwendung tut ihm gut.

    2. Der Patient glaubt an die Wirkung. Häufig landen Patienten beim Homöopathen, denen bis dahin kein Arzt helfen konnte. Sie hoffen auf die “letzte Rettung”.

    3. Die Symptome wären auch ohne die Anwendung irgendeines Mittels von alleine verschwunden: ein Schnupfen dauert mit Behandlung zwei Wochen und ohne Behandlung 14 Tage.

    Es ist völlig undenkbar, dass homöopathische “Mittel”, deren Potenzierung über D25 (wahlweise C12) hinausgeht, irgendeine Wirkung entfalten können, weil in der Regel nicht einmal ein einziges Wirkstoffmolekül im “Präparat” enthalten ist, dafür aber vergleichsweise jede Menge Verunreinigungen, die für den Fall, dass eine Wirkung von Stoffen in so geringer Menge vorhanden wäre, in fast allen Fällen tödlich wirken müssten. Der eigentliche Wirkstoff würde in seiner Wirkung von den Verunreinigungen überlagert, die dann den Patienten sehr viel kränker machen oder ihn sogar umbringen würden.

  35. #35 Günther Vennecke
    31. Oktober 2010

    @Guido,

    die Unwirksamkeit der Homöopathie aus ausreichend in so genannten Doppelblindstudien belegt:

    Ein Homöopath “verschreibt” seinen Patienten Präparate, die entweder nach den Regeln der Homöopathie hergestellt sind oder es handelt sich um reine Placebos.

    Weder Homöopath noch Patient wissen jedoch, ob ein Placebo oder ein “richtiges” Präparat verabreicht wird.

    Ergebnis: Es macht nicht den geringsten Unterschied, was der Patient bekommt. Die Wirkung ist rein vom Zufall abhängig.

    Wahrscheinliche Erklärung:

    1. Der Patient fühlt eine Besserung allein deshalb, weil sich der Homoöpath anders als der Kassenarzt eingehender mit ihm beschäftigt. Die menschliche Zuwendung tut ihm gut.

    2. Der Patient glaubt an die Wirkung. Häufig landen Patienten beim Homöopathen, denen bis dahin kein Arzt helfen konnte. Sie hoffen auf die “letzte Rettung”.

    3. Die Symptome wären auch ohne die Anwendung irgendeines Mittels von alleine verschwunden: ein Schnupfen dauert mit Behandlung zwei Wochen und ohne Behandlung 14 Tage.

    Es ist völlig undenkbar, dass homöopathische “Mittel”, deren Potenzierung über D25 (wahlweise C12) hinausgeht, irgendeine Wirkung entfalten können, weil in der Regel nicht einmal ein einziges Wirkstoffmolekül im “Präparat” enthalten ist, dafür aber vergleichsweise jede Menge Verunreinigungen, die für den Fall, dass eine Wirkung von Stoffen in so geringer Menge vorhanden wäre, in fast allen Fällen tödlich wirken müssten. Der eigentliche Wirkstoff würde in seiner Wirkung von den Verunreinigungen überlagert, die dann den Patienten sehr viel kränker machen oder ihn sogar umbringen würden.

  36. #36 Basilius
    1. November 2010

    @Guido
    Auf dem Niveau werde ich nicht lange mit Dir diskutieren. Das hatten wir hier auf den Scienceblogs doch echt schon oft genug. Gleich zu Beginn ein lausiges Argumentum Ad Hominem:

    Dr. Berndt … hat recht sicher .. ein gutes Geschäft gemacht .. mit all den von ihm kritisierten und von ihm hier als Pseudo-Arzneimittel abgetanenen Mitteln. .. hat er natürlich … auch das ganze Arsenal der Schulmedizin verscherbelt, worunter sich Mittel befanden (befinden), deren Verkauf zwar völlig legal war (ist), die aber trotzdem für Menschen gesundheitsschädlich sind. Contergan ist ein krasses Beispiel dafür. So etwas erzeugt ein schlechtes Gewissen. Als versucht man sich zu rechtfertigen. Für mich ist das klar greifbar.

    Ja hier spricht die klar verblendete Sichtweise eines gläubigen Homöopathikers. Der Herr Dr. Berndt ist also ein schlechter Mensch, weil er für Geld gearbeitet hat. Du machst das also anders, oder? Die Contergan-Argumentation ist ein schönes Beispiel für diese totale Verblendung. Und weil Rattengift so ungesund ist, ist das also auch ein Beweis dafür, daß Homöopathie auf einmal wirken könne? Wie absurd ist den diese Denke? Wer soll auf diesen Strohmann reinfallen? Du selbst?

    Ich kennen die Literatur dutzender Ärzte, … Danaben kenne ich hunderte Fallgeschichten homöopathischer Behandlung, die ganz klar die Wirksamkeit der Homöopathie beweisen. …

    Und ich kenne hundertunddutzend Studien, die ganz klar das genaue Gegenteil beweisen. Nebenbei sind diese auch ordentlicher gemacht. Der gesunde Menschenverstand sagt übrigens genau das gleiche. Mein Nachbar hat’s an seinem Hund ausprobiert. Das Tier ist leider jämmerlich verreckt. Da soll mir keiner mehr mit diesem Aberglauben Homöopathie kommen…
    Guido, auch wenn es Dir leicht fällt zu glauben, Fallstudien und Anekdotische Erzählungen sind, egal von wem und mit welchem Diplom, keine belastbaren Beweise. Und das schon gar nicht in der Medizin. Die Möglichkeit, daß man sich selber täuscht ist einfach zu groß, da wir alle nur Menschen sind.

    Und nicht nur den wissenschaftlichen Theorien, die sich alle paar Jahre ändern, was uns als Fortschritt verkauft wird.

    Wieso haben Menschen eigentlich immer wieder diese völlig falsche Anschauung, daß in der Wissenschaft sich immer alles alle paar Jahre völlig ändern würde? Wenn Du der Wissenschaft etwas genauer auf die Finger schauen würdest (Bild Zeitungsartikel sind nicht genau genug!), dann würdest Du sehen, daß das Unsinn ist. Klar, die Homöopathie gibt Dir hier vermeintlich Sicherheit. Da ändert sich ja auch nichts mehr. Das kann es als abgeschlossenes Glaubensgebäude ja auch nicht wirklich. Und da sie in der Praxis eh nicht funktioniert, muß man sie ja auch nie an Änderungen in der Umgebung anpassen.

  37. #37 Bullet
    1. November 2010

    @Guido:

    Dr. Berndt ist meines Wissens Apotheker und hat recht sicher sein Leben lang ein gutes Geschäft gemacht auch mit all den von ihm kritisierten und von ihm hier als Pseudo-Arzneimittel abgetanenen Mitteln.

    Dir ist aber schon klar, daß du diese Anschuldigung konkret belegen mußt, oder?

  38. #38 Bullet
    1. November 2010

    args, Formatkaputtfehler:
    @Guido:

    Dr. Berndt ist meines Wissens Apotheker und hat recht sicher sein Leben lang ein gutes Geschäft gemacht auch mit all den von ihm kritisierten und von ihm hier als Pseudo-Arzneimittel abgetanenen Mitteln.

    Dir ist aber schon klar, daß du diese Anschuldigung konkret belegen mußt, oder?

  39. #39 Helmut E.
    1. November 2010

    Seit wann müssen Internet-Trolle etwas konkret belegen. Hört bitte auf, Diatech und Guido zu füttern. 🙂

  40. #40 Bullet
    1. November 2010

    Mennoooo 🙁

  41. #41 wolfgang
    1. November 2010

    ach du liebe Zeit was hat den die Nicht-Wirksamkeit der Homöopathie mit Dr Berndts Beruf zu tun?

    Im übrigen verkauft ein Lebensmittelhändler ja auch schädliche Lebensmittel wie Vodka oder den Kdolsky Schweinsbraten oder sogar Zigaretten

  42. #42 Dr. Edmund Berndt
    1. November 2010

    Die Frage ist, wie definiert sich ein Homöopath, ein Verfechter “biologischer” Lebensmittel oder eine Anhänger irgend einer alternativen, komplementären oder ganzheitlichen Heillehre?
    Allen ist gemeinsam, daß sie dies inerster Lnie durch “Schlechtmachen” der Konkurrenz machen. Was wiederum fragen läßt, wie so keine anderen Argumente? spätestesten dann, wird klar, daß es an klaren Vorteilen der eigenen Methode mangelt. Was kann Bio.Gemüse besser, als konventionell angebautes? Was geht über die Geschmackserwartung hinaus? Enthält konventionelles Gemüse keine Mineralstoffe, keine Vitamine? Ist es gesundheitsschädlich? Wo sind die mit konventiuonellen Lebensmitteln vergifteten? Warum Leben die Leute heute länger? Sind Menschen gesünder, weil sie Biogemüse und Biofleisch essen? Wie gefährden konventionelle Lebensmittel in Wohlstansgesellschaften die Menschen? Sind es die Rückstände von Schutzmitteln und Verabeitungshilfen oder ist es die Unvernunft der Konsumenten? Wie war das mit der Gesundheit der Lebensmittel in der verklärten Vergangenheit? War das alles biologischer, gesunder, reiner und nur mit gesunden Keimen und Pilzen belastet?

    Was kann die Homöopathie wirklich? Kann die Homöopathie die konventionelle Medizin ersetzen? Welchen Bereich der konvenionellen Medizin könnte die Homöopathie ersetzen? Was heißt komplementär? Wenn jemand im Rahmen einer orgnungsgemäßen konventionellen medizinischen Behandlung auf komplementäre Begleitmaßnahmen verzichtet, wird er dann nicht gesund? Dauert es länger? Auf alle diese kritischen Fragen gibt es keine nachvollziehbaren Antworten, sondern nur das “Credo in Hahnemann” und das “Bio-nobiscum”! Glaubensgrundsätze die tagtäglich von interessierter Seite ausposaunt werden. Selbstverständlich geschieht das alles selbstlos und gratis.
    Kritisches über Homöopathie und Co finden sie nur im Internet durchgehend öffentlich zugänglich. In den Medien gibt es das nur sporadisch.

  43. #43 Dr. E. Berndt
    1. November 2010

    Ist Homöopathie eine Erkrankung?

    Für ihre Anhänger ist „Homöopathie“ mehr als nur wirksames und nebenwirkungsfreies Medikament: nämlich eine grundlegende Einstellung, die alle Lebensbereiche umfaßt. Sie ist glückbringende Morgenröte am für viele leider tristen bzw. als trist empfundenen nächtlichen Horizont des Daseins. Sie verheißt ihren Anhängern positive Veränderung, Gutes, Erlösendes, Befreiendes.

    Vielen verspricht die Homöopathie, nicht mit Chemie und Cortison vergiftet zu werden. Chronisch Erkrankte hoffen auf eine dauerhafte Erlösung von ihrem Leiden. Das unergründliche Auf und Ab sowie der nicht vorhersehbare zeitliche Verlauf vieler Dauererkrankungen begünstigen unwahrscheinlichste Spekulationen über Ursachen von Leiden. Naturgemäß ergibt sich hier eine besondere Chance für außerhalb jeder Rationalität stehende Methoden und Mittel, die eine grundlegende Veränderung des Gesundheitszustandes und dauerhafte Heilung versprechen. Das Komplementäre und Alternative, wie auch die Homöopathie faszinieren mit einfachen, alles erklärenden praktischen Simpelthesen anstelle unverständlicher Gelehrtenwissenschaft. Im komplementären und alternativen Bereich können Laien der Schulmedizin die Praxis der Praktiker entgegenhalten. All das hat glühende Anhänger bis in die höchsten politischen und auch wissenschaftlichen Kreise. Rationale Argumentationen prallen an der von guten Gefühlen geschützten neuen Wahrheit ab.

    Homöopathie – Sucht oder Manie?

    Es drängt sich der Vergleich mit Spielsüchtigen auf. Egal wie eindruckvoll, elegant und unwiderlegbar man diesen die Gesetze der Wahrscheinlichkeit und des Zufalls erklärt, ihnen die Unwahrscheinlichkeit eines Gewinns und die unausbleiblichen Verluste vorrechnet, sie sind nicht abzubringen von der fixen Idee, das „System” durchschaut zu haben, nach dem z. B. der Zufall passiert. Nie verläßt sie die Hoffnung, nicht doch eines Tages zu triumphieren. Selbst als Obdachloser glaubt ein Spielsüchtiger noch an seinen Traumgewinn und endlos kann er erklären, warum er jetzt noch nicht gewonnen hat. Spielsucht ist eine anerkannte Krankheit.

    So könnte man auch die wider alle Logik unbedingte Fixierung auf Homöopathie quasi als „Krankheit“ oder „Sucht“ ansehen, die Wissenschafter, Therapeuten und Patienten gleichermaßen bekommen können. Die Betroffenen können an „Homöopathomanie“ erkranken, wenn bestimmte innere Gemütslagen mit äußeren begünstigenden Umständen zusammentreffen. Infolge wird unumkehrbar das Gewicht und der Einfluß der Gefühle erhöht und das Wahrnehmen verändert. Die Entscheidungen der „Erkrankten“ werden von Gefühlen logisiert. Skeptisches und rationales Denken wird zurückgedrängt und selektive Wahrnehmung gefördert. Dieser Ablauf wird durch die geschlossene Konstruktion der „Lehre“ Homöopathie perfekt ergänzt, die im Binnenkonsens sich selbst nach eigenen Spielregeln für richtig erklärt. Dazu werden immer wieder neue Begriffe aus den Naturwissenschaften entlehnt und umdefiniert. Der Glaube an Homöopathie wird als rational empfunden. Es bildet sich ein geistiger Käfig, in dem die Gedanken mächtig kreisen. Wer zur Homöopathie bekehrt wurde, hat in Wirklichkeit ausgedacht. Dementsprechend gelingt es nicht mehr, mit gemeinhin logischen Argumenten irgendeinem Betroffenen von seiner homöopathischen Glaubensentscheidung, dem neuen Denken, abzubringen. Und jeder hat ja das Recht, seine eigene Meinung zu haben. Wenn es gelingt, eine Argumentation zu widerlegen, werden neue Argumente mit noch mächtigeren Begriffen so flugs erfunden, daß jede Diskussion uferlos wird bzw. zum Urknall führt.

    Je nach Lage können die unterschiedlichen Formen der „Homöopathomanie“ beobachtet werden. Bei Wissenschaftern, die der Homöopathie verfallen sind, führt sie zum „wissenschaftlichen“ Tunnelblick. Die alternativen und komplementären Forscher sehen ab sofort das wissenschaftliche Umfeld nicht mehr und Irrealitäten werden zum realen Forschungsergebnis. Sie greifen dann zu Modebegriffen wie z. B. Bioinformation, und wenn das nicht beeindruckend genug erscheint, muß die Quantentheorie herhalten.

    An sich bräuchte die Homöopathie nichts mehr erforschen, da ja alles schon geheilt werden kann. Im Glauben an ihre vermeintlichen Erfolge empfinden überzeugte Homöopathen den Kreativitätsaufwand für Widerlegung und Falsifikation strenggenommen als reine Vergeudung. Sie sehen die Homöopathie als die Spitze der medizinischen Wissenschaften und wollen anerkannt werden. Dazu reicht jedoch das Pseudoargument nicht aus, daß eines fernen Tages alles wissenschaftlich bewiesen werden wird. Die Lehr- und Leitsätze Hahnemanns sind wissenschaftlich bis dato in nichts bewiesen worden. Dieser Stachel sitzt tief und schmerzt. Immer und überall ist zu hören und zu lesen, wie toll und sanft alles wirkt. Seit 200 Jahren suchen Homöopathen und alternative Wissenschafter nach wissenschaftlichen Beweisen für ihre Wirkmechanismen, um endlich ohne Einschränkung wissenschaftlich anerkannt zu werden. Dieses Suchen artet zur Freude von wissenschaftlich denkenden Kabarettisten zu unerfindbaren Realsatiren aus.

  44. #44 Dr. E. Berndt
    1. November 2010

    Ist Homöopathie eine Erkrankung?

    Für ihre Anhänger ist „Homöopathie“ mehr als nur wirksames und nebenwirkungsfreies Medikament: nämlich eine grundlegende Einstellung, die alle Lebensbereiche umfaßt. Sie ist glückbringende Morgenröte am für viele leider tristen bzw. als trist empfundenen nächtlichen Horizont des Daseins. Sie verheißt ihren Anhängern positive Veränderung, Gutes, Erlösendes, Befreiendes.

    Vielen verspricht die Homöopathie, nicht mit Chemie und Cortison vergiftet zu werden. Chronisch Erkrankte hoffen auf eine dauerhafte Erlösung von ihrem Leiden. Das unergründliche Auf und Ab sowie der nicht vorhersehbare zeitliche Verlauf vieler Dauererkrankungen begünstigen unwahrscheinlichste Spekulationen über Ursachen von Leiden. Naturgemäß ergibt sich hier eine besondere Chance für außerhalb jeder Rationalität stehende Methoden und Mittel, die eine grundlegende Veränderung des Gesundheitszustandes und dauerhafte Heilung versprechen. Das Komplementäre und Alternative, wie auch die Homöopathie faszinieren mit einfachen, alles erklärenden praktischen Simpelthesen anstelle unverständlicher Gelehrtenwissenschaft. Im komplementären und alternativen Bereich können Laien der Schulmedizin die Praxis der Praktiker entgegenhalten. All das hat glühende Anhänger bis in die höchsten politischen und auch wissenschaftlichen Kreise. Rationale Argumentationen prallen an der von guten Gefühlen geschützten neuen Wahrheit ab.

    Homöopathie – Sucht oder Manie?

    Es drängt sich der Vergleich mit Spielsüchtigen auf. Egal wie eindruckvoll, elegant und unwiderlegbar man diesen die Gesetze der Wahrscheinlichkeit und des Zufalls erklärt, ihnen die Unwahrscheinlichkeit eines Gewinns und die unausbleiblichen Verluste vorrechnet, sie sind nicht abzubringen von der fixen Idee, das „System” durchschaut zu haben, nach dem z. B. der Zufall passiert. Nie verläßt sie die Hoffnung, nicht doch eines Tages zu triumphieren. Selbst als Obdachloser glaubt ein Spielsüchtiger noch an seinen Traumgewinn und endlos kann er erklären, warum er jetzt noch nicht gewonnen hat. Spielsucht ist eine anerkannte Krankheit.

    So könnte man auch die wider alle Logik unbedingte Fixierung auf Homöopathie quasi als „Krankheit“ oder „Sucht“ ansehen, die Wissenschafter, Therapeuten und Patienten gleichermaßen bekommen können. Die Betroffenen können an „Homöopathomanie“ erkranken, wenn bestimmte innere Gemütslagen mit äußeren begünstigenden Umständen zusammentreffen. Infolge wird unumkehrbar das Gewicht und der Einfluß der Gefühle erhöht und das Wahrnehmen verändert. Die Entscheidungen der „Erkrankten“ werden von Gefühlen logisiert. Skeptisches und rationales Denken wird zurückgedrängt und selektive Wahrnehmung gefördert. Dieser Ablauf wird durch die geschlossene Konstruktion der „Lehre“ Homöopathie perfekt ergänzt, die im Binnenkonsens sich selbst nach eigenen Spielregeln für richtig erklärt. Dazu werden immer wieder neue Begriffe aus den Naturwissenschaften entlehnt und umdefiniert. Der Glaube an Homöopathie wird als rational empfunden. Es bildet sich ein geistiger Käfig, in dem die Gedanken mächtig kreisen. Wer zur Homöopathie bekehrt wurde, hat in Wirklichkeit ausgedacht. Dementsprechend gelingt es nicht mehr, mit gemeinhin logischen Argumenten irgendeinem Betroffenen von seiner homöopathischen Glaubensentscheidung, dem neuen Denken, abzubringen. Und jeder hat ja das Recht, seine eigene Meinung zu haben. Wenn es gelingt, eine Argumentation zu widerlegen, werden neue Argumente mit noch mächtigeren Begriffen so flugs erfunden, daß jede Diskussion uferlos wird bzw. zum Urknall führt.

    Je nach Lage können die unterschiedlichen Formen der „Homöopathomanie“ beobachtet werden. Bei Wissenschaftern, die der Homöopathie verfallen sind, führt sie zum „wissenschaftlichen“ Tunnelblick. Die alternativen und komplementären Forscher sehen ab sofort das wissenschaftliche Umfeld nicht mehr und Irrealitäten werden zum realen Forschungsergebnis. Sie greifen dann zu Modebegriffen wie z. B. Bioinformation, und wenn das nicht beeindruckend genug erscheint, muß die Quantentheorie herhalten.

    An sich bräuchte die Homöopathie nichts mehr erforschen, da ja alles schon geheilt werden kann. Im Glauben an ihre vermeintlichen Erfolge empfinden überzeugte Homöopathen den Kreativitätsaufwand für Widerlegung und Falsifikation strenggenommen als reine Vergeudung. Sie sehen die Homöopathie als die Spitze der medizinischen Wissenschaften und wollen anerkannt werden. Dazu reicht jedoch das Pseudoargument nicht aus, daß eines fernen Tages alles wissenschaftlich bewiesen werden wird. Die Lehr- und Leitsätze Hahnemanns sind wissenschaftlich bis dato in nichts bewiesen worden. Dieser Stachel sitzt tief und schmerzt. Immer und überall ist zu hören und zu lesen, wie toll und sanft alles wirkt. Seit 200 Jahren suchen Homöopathen und alternative Wissenschafter nach wissenschaftlichen Beweisen für ihre Wirkmechanismen, um endlich ohne Einschränkung wissenschaftlich anerkannt zu werden. Dieses Suchen artet zur Freude von wissenschaftlich denkenden Kabarettisten zu unerfindbaren Realsatiren aus.

  45. #45 S.S.T.
    1. November 2010

    @Dr. E. Berndt

    Irgendwie scheint der Mensch ein Gen für Versprechen (Heils- und aller anderer Arten) zu haben. Man kann es auch als tiefverwurzelten Wunderglauben bezeichnen.

    Man sollte daran denken, wie tief die Mennscheit Wunderglauben durchzieht. Lottospieler, auch wenn sie die Chancen kennen, sind ein leichtes Beispiel. Ein guter Pokerspieler wird nur der, der eine Ahnung von Wahrscheinlichkeiten hat, was auch für zahlreiche andere Spiele (z.B. Bridge) gilt. Aber dennoch wird auf das vierte Ass gesetzt.

    Das ist der Acker, den Betrüger bearbeiten: Z.B. die Nigeria-Connection, Gold und anderes zum halben Preis etc. Nicht alle fallen auf so etwas Plumpes herein, aber genügent viele.

    Das gilt für Krankheiten ebenso. Ein paar wirksame Arzneimittel haben nun mal recht häufig hässliche Nebenwirkungen. Heilung ohne diese Nebenwirkungen ist eine großartige Alternative, also ab zu den Phillipinen oder in den bras. Urwald bzw. eine Handvoll Zuckerkugeln.

    Klar, mit den Zauberkugeln kann man 100 Jahr alt werden, ohne diese allerdings genauso häufig.

  46. #46 Dr. E. Berndt
    1. November 2010

    Meine kritischen Erfahrungen – Pharmaberater zum Apotheker

    Der Beginn meiner Berufstätigkeit ist unspektakulär. Entgegen der heute landläufig vertretenen Ansichten wurde ich schon in der Industrie und hier besonders im Außendienst mit hohen moralischen und ethischen Anforderungen konfrontiert. Das war vor mehr als 30 Jahren. Bei einer betriebspsychologischen Betreuung der Mitarbeiter im Pharmaaußendienst gaben die „Betriebsberater“ unumwunden zu, daß sie eine derart hohe Identifikation der Mitarbeiter eines Pharmaunternehmens mit ihrem Unternehmen und den vertriebenen Arzneimitteln nicht erwartet hätten. Sie rechneten insgeheim mit geknechteten Mitarbeitern, die wider besseres Wissen und gegen jede Ethik gezwungen seien, Gifte zu bewerben und verkaufen.

    Im medizinischen Außendienst lernte ich erstmals einen gewissen Unterschied zwischen Ärzten im kurativen Bereich der Spitäler und Praxen und den Ärzten im Bereich der medizinisch-chemischen Laboratorien kennen. So ein gestandener Primarius ist von sich und seinen Therapien und den von ihm verordneten Medikamenten doch sehr überzeugt. Darüber zu befinden und womöglich einfach „Verbesserungsvorschläge“ zu machen, geht nicht. Dies würde bedeuten, seine Therapie anzuzweifeln. Eine gewisse diskussionsbehindernde dogmatische Komponente, die auch in einer strengen Spitalshierarchie ihren Ausdruck findet, konnte gespürt werden. Bei den Laboratoriumsärzten war die Klimatik anders. Diese waren durchwegs bereiter, z. B. andere oder ähnliche Bestimmungsmethoden oder Analysegeräte gelten zu lassen und darüber zu sprechen. Dies bedeutete keineswegs, daß deswegen gleich eine Bestimmungsmethode übernommen wurde, doch konnte man bemerken, daß Vorteile und Schwächen einzelner Verfahren durchaus abgewogen wurden.

    Nachdem ich in der Apotheke zu arbeiten begann, mußte ich bemerken, daß wenig über Medikamente gesprochen wurde. Das Image war o. k., und der Wert der Medikamente war einfach gegeben. Aber die Arzneimittelhersteller mußten sehr wohl schon damals dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger genau mit Studien die Wirksamkeit belegen und die Kosten vorrechnen. Ein neues Medikament mußte besser wirken und preiswerter sein. Der Preis für registrierte (echte) Medikamente wurde an dieser Stelle und nicht in der „Apotheke“ ausgehandelt. Es herrschte Preisregelung. Die Apotheken konnten nur über Spannenkürzungen und umsatzbedingte Sonderabschläge verhandeln. Man begann im Apothekenwesen erst mit zehnjähriger Verspätung darüber nachzudenken, wie hoch z. B. der Anteil der Arzneimittelkosten innerhalb der Gesundheitsausgaben ist.

    Führende Vertreter des Standes haben sich allerdings schon damals mit Entgiften, Entschlacken und dem Nonplusultra apothekerlicher Spezialansinnen, nämlich der Blutreinigung, hervorgetan. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Als Abführmittelspezialist und Blutreinigungsguru konnte man sich zum Konsulenten aufschwingen und zum Professor h. c. ernannt werden. Die ausgeprägte Beschäftigung mit der sogenannten Volksmedizin hat allerdings auch ihre evolutionären Nachteile. Man kann auch von der Entwicklung in der Medizin überholt werden, denn unter Blutreinigung wird heute weitgehend das verstanden, was es ist, nämlich die Dialyse. An diesen Nebenbeschäftigungen hat sich in der öffentlichen Pharmazie nichts geändert. In der öffentlichen Selbstdarstellung überwiegt der Service und Bereitstellungsauftrag in Sachen Medikamente. Aber auf den Homepages und in den Auslagen der Apothekenbetriebe blüht und gedeiht das ewig Gestrige im neuem Gewande: wissenschaftlich aufgemotzte Esoterik pur.

    Zu Beginn meiner Arbeit in der Apotheke war, um ein Leitwort zu nennen, Homöopathie kein Thema, und es gab daher auch keine breite Diskussion darüber. Die erste „alternative“ Diskussion um Heilmittel entwickelte sich um das Buch der Journalistin Maria Treben „Die Apotheke Gottes“, das natürlich sofort in einzelnen Apothekenschaufenstern ausgestellt und angepriesen wurde. Das Buch der Maria Treben war ein voller Erfolg. Genau und kritisch hinsehen durfte man allerdings nicht. Treben konnte zwar gut zitieren, aber von der Geschichte der Medizin, der Heilpflanzen und ihren wechselnden Bezeichnungen wußte sie nichts. Welche Krankheiten wirklich hinter historischen Krankheitsbezeichnungen steckten, war nicht von Bedeutung. Der Stil war einfach: „Pflanze gut – alles gut“. Und so kamen eben um ihre Gesundheit besorgte Menschen in die Apotheke und wollten Schöllkrautsaft gegen Leberschäden unbedingt kaufen, und man mußte feststellen, daß sie von diesem Vorhaben nicht abzubringen waren. Die schlichte Aussage, daß die Inhaltsstoffe des Schöllkrautes eigentlich leberschädigend seien und diese daher als Heilmittel verboten sind, prallte ab. Mit „Die Treben hat es geschrieben“ und „ich habe es in der Apotheke Gottes gelesen“ war jede weitere Diskussion, natürlich immer mit Frust, beendet.

    Ein weiteres Phänomen, das Furore machte, war die Hildegardmedizin nach der Hl. Hildegard von Bingen. In einem Buch darüber wird eine „Geiersalbe“ als Universalschmiere angepriesen. Es sei zwar sehr schwierig, diese Salbe zu bekommen, aber sie sei eine der wirksamsten Salben, die es gäbe. Und ganz einfach wurde erklärt, warum diese Salbe so wirksam ist: Der Geier frißt Aas, Aas ist giftig, der Geier hält das aus, und eine Salbe aus diesem widerstandsfähigem Vogel ist daher gegen alles gut. Punktum!

    Aus dem Dilemma, als Fachmann mit Beratung zu versagen und daran nichts ändern zu können, kommt die Frage: Warum ist das so? Die Suche nach Antworten führt in das Reich der Scharlatanerie. Hier finden sich zumindest Erklärungen, warum es so ist, und warum es immer sehr mühsam sein wird. Es steht die fachliche Autorität den psychologischen Gegebenheiten machtlos gegenüber. Das war schon in der Vergangenheit so. Heute hat es den Anschein, daß die Aufklärung zurückgedrängt wird im Dienste eines Umsatzes in einem Markt, in dem es um emotionelle und höchst persönliche Bedürfnisse, Sorgen und Ängste geht. Das ist der Gesundheitsmarkt.

    Jeder Markt benötigt bestimmte Ausgangssituationen und Bedingungen, um überhaupt funktionieren zu können. Aber wie sieht es mit den Regeln in diesem Gesundheitsmarkt aus? Scharlatane waren die ersten, die es verstanden, mit Werbung, Anlocken, Versprechen und gekonntem „sich in Szene setzen“, schon Jahrhunderte bevor das „Marketing“ erfunden wurde und zu seiner heutigen Bedeutung kam, Geld aus disponiertem Publikum zu holen. Die Homöopathie bildet in unseren Gesundheitswesen den Schwerpunkt aller alternativen und komplementären Heilsweisen. Ihre Strahlkraft ist nicht nur ungebrochen, sondern nimmt zu. Um sie herum kreisen die Konkurrenten, ohne wirklich Konkurrenten zu sein. Es sind Planenten, die dem „System“ noch mehr Gewicht verleihen. Einig sind sie sich in ihrer mehr oder weniger offen zu Tage tretenden Kontrastellung zur auf Wissenschaft beruhenden und auf Universitäten gelehrten Medizin – und im Marketing, das dem der Scharlatane gleicht.

    Im Gesundheitswesen gab und gibt ’s immer wieder Skandale. Von diesen Skandalen hören wir, weil sie gerichtlich abgehandelt werden. Ob ein Urteil als gerecht oder als zu wenig streng erachtet wird, darüber kann gestritten werden. Aber eine Tatsache bleibt unbestreitbar positiv, und das ist die Tatsache eines Gerichtsverfahrens, in dem diese Tatbestände, ob groß oder klein, aufgearbeitet wurden und werden. Diesen Skandalen gilt meine Aufmerksamkeit nicht. Aber mindestens so groß und so gefährlich ist der Teil an „Taten“ und „Gebräuchlichkeiten“ im Gesundheitswesen, die gerichtlich nicht verfolgt werden können, weil sie im Rahmen unserer Gesetze nicht unrecht sind und daher nicht angezeigt werden können.

  47. #47 Dr. E. Berndt
    1. November 2010

    Meine kritischen Erfahrungen – Pharmaberater zum Apotheker

    Der Beginn meiner Berufstätigkeit ist unspektakulär. Entgegen der heute landläufig vertretenen Ansichten wurde ich schon in der Industrie und hier besonders im Außendienst mit hohen moralischen und ethischen Anforderungen konfrontiert. Das war vor mehr als 30 Jahren. Bei einer betriebspsychologischen Betreuung der Mitarbeiter im Pharmaaußendienst gaben die „Betriebsberater“ unumwunden zu, daß sie eine derart hohe Identifikation der Mitarbeiter eines Pharmaunternehmens mit ihrem Unternehmen und den vertriebenen Arzneimitteln nicht erwartet hätten. Sie rechneten insgeheim mit geknechteten Mitarbeitern, die wider besseres Wissen und gegen jede Ethik gezwungen seien, Gifte zu bewerben und verkaufen.

    Im medizinischen Außendienst lernte ich erstmals einen gewissen Unterschied zwischen Ärzten im kurativen Bereich der Spitäler und Praxen und den Ärzten im Bereich der medizinisch-chemischen Laboratorien kennen. So ein gestandener Primarius ist von sich und seinen Therapien und den von ihm verordneten Medikamenten doch sehr überzeugt. Darüber zu befinden und womöglich einfach „Verbesserungsvorschläge“ zu machen, geht nicht. Dies würde bedeuten, seine Therapie anzuzweifeln. Eine gewisse diskussionsbehindernde dogmatische Komponente, die auch in einer strengen Spitalshierarchie ihren Ausdruck findet, konnte gespürt werden. Bei den Laboratoriumsärzten war die Klimatik anders. Diese waren durchwegs bereiter, z. B. andere oder ähnliche Bestimmungsmethoden oder Analysegeräte gelten zu lassen und darüber zu sprechen. Dies bedeutete keineswegs, daß deswegen gleich eine Bestimmungsmethode übernommen wurde, doch konnte man bemerken, daß Vorteile und Schwächen einzelner Verfahren durchaus abgewogen wurden.

    Nachdem ich in der Apotheke zu arbeiten begann, mußte ich bemerken, daß wenig über Medikamente gesprochen wurde. Das Image war o. k., und der Wert der Medikamente war einfach gegeben. Aber die Arzneimittelhersteller mußten sehr wohl schon damals dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger genau mit Studien die Wirksamkeit belegen und die Kosten vorrechnen. Ein neues Medikament mußte besser wirken und preiswerter sein. Der Preis für registrierte (echte) Medikamente wurde an dieser Stelle und nicht in der „Apotheke“ ausgehandelt. Es herrschte Preisregelung. Die Apotheken konnten nur über Spannenkürzungen und umsatzbedingte Sonderabschläge verhandeln. Man begann im Apothekenwesen erst mit zehnjähriger Verspätung darüber nachzudenken, wie hoch z. B. der Anteil der Arzneimittelkosten innerhalb der Gesundheitsausgaben ist.

    Führende Vertreter des Standes haben sich allerdings schon damals mit Entgiften, Entschlacken und dem Nonplusultra apothekerlicher Spezialansinnen, nämlich der Blutreinigung, hervorgetan. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Als Abführmittelspezialist und Blutreinigungsguru konnte man sich zum Konsulenten aufschwingen und zum Professor h. c. ernannt werden. Die ausgeprägte Beschäftigung mit der sogenannten Volksmedizin hat allerdings auch ihre evolutionären Nachteile. Man kann auch von der Entwicklung in der Medizin überholt werden, denn unter Blutreinigung wird heute weitgehend das verstanden, was es ist, nämlich die Dialyse. An diesen Nebenbeschäftigungen hat sich in der öffentlichen Pharmazie nichts geändert. In der öffentlichen Selbstdarstellung überwiegt der Service und Bereitstellungsauftrag in Sachen Medikamente. Aber auf den Homepages und in den Auslagen der Apothekenbetriebe blüht und gedeiht das ewig Gestrige im neuem Gewande: wissenschaftlich aufgemotzte Esoterik pur.

    Zu Beginn meiner Arbeit in der Apotheke war, um ein Leitwort zu nennen, Homöopathie kein Thema, und es gab daher auch keine breite Diskussion darüber. Die erste „alternative“ Diskussion um Heilmittel entwickelte sich um das Buch der Journalistin Maria Treben „Die Apotheke Gottes“, das natürlich sofort in einzelnen Apothekenschaufenstern ausgestellt und angepriesen wurde. Das Buch der Maria Treben war ein voller Erfolg. Genau und kritisch hinsehen durfte man allerdings nicht. Treben konnte zwar gut zitieren, aber von der Geschichte der Medizin, der Heilpflanzen und ihren wechselnden Bezeichnungen wußte sie nichts. Welche Krankheiten wirklich hinter historischen Krankheitsbezeichnungen steckten, war nicht von Bedeutung. Der Stil war einfach: „Pflanze gut – alles gut“. Und so kamen eben um ihre Gesundheit besorgte Menschen in die Apotheke und wollten Schöllkrautsaft gegen Leberschäden unbedingt kaufen, und man mußte feststellen, daß sie von diesem Vorhaben nicht abzubringen waren. Die schlichte Aussage, daß die Inhaltsstoffe des Schöllkrautes eigentlich leberschädigend seien und diese daher als Heilmittel verboten sind, prallte ab. Mit „Die Treben hat es geschrieben“ und „ich habe es in der Apotheke Gottes gelesen“ war jede weitere Diskussion, natürlich immer mit Frust, beendet.

    Ein weiteres Phänomen, das Furore machte, war die Hildegardmedizin nach der Hl. Hildegard von Bingen. In einem Buch darüber wird eine „Geiersalbe“ als Universalschmiere angepriesen. Es sei zwar sehr schwierig, diese Salbe zu bekommen, aber sie sei eine der wirksamsten Salben, die es gäbe. Und ganz einfach wurde erklärt, warum diese Salbe so wirksam ist: Der Geier frißt Aas, Aas ist giftig, der Geier hält das aus, und eine Salbe aus diesem widerstandsfähigem Vogel ist daher gegen alles gut. Punktum!

    Aus dem Dilemma, als Fachmann mit Beratung zu versagen und daran nichts ändern zu können, kommt die Frage: Warum ist das so? Die Suche nach Antworten führt in das Reich der Scharlatanerie. Hier finden sich zumindest Erklärungen, warum es so ist, und warum es immer sehr mühsam sein wird. Es steht die fachliche Autorität den psychologischen Gegebenheiten machtlos gegenüber. Das war schon in der Vergangenheit so. Heute hat es den Anschein, daß die Aufklärung zurückgedrängt wird im Dienste eines Umsatzes in einem Markt, in dem es um emotionelle und höchst persönliche Bedürfnisse, Sorgen und Ängste geht. Das ist der Gesundheitsmarkt.

    Jeder Markt benötigt bestimmte Ausgangssituationen und Bedingungen, um überhaupt funktionieren zu können. Aber wie sieht es mit den Regeln in diesem Gesundheitsmarkt aus? Scharlatane waren die ersten, die es verstanden, mit Werbung, Anlocken, Versprechen und gekonntem „sich in Szene setzen“, schon Jahrhunderte bevor das „Marketing“ erfunden wurde und zu seiner heutigen Bedeutung kam, Geld aus disponiertem Publikum zu holen. Die Homöopathie bildet in unseren Gesundheitswesen den Schwerpunkt aller alternativen und komplementären Heilsweisen. Ihre Strahlkraft ist nicht nur ungebrochen, sondern nimmt zu. Um sie herum kreisen die Konkurrenten, ohne wirklich Konkurrenten zu sein. Es sind Planenten, die dem „System“ noch mehr Gewicht verleihen. Einig sind sie sich in ihrer mehr oder weniger offen zu Tage tretenden Kontrastellung zur auf Wissenschaft beruhenden und auf Universitäten gelehrten Medizin – und im Marketing, das dem der Scharlatane gleicht.

    Im Gesundheitswesen gab und gibt ’s immer wieder Skandale. Von diesen Skandalen hören wir, weil sie gerichtlich abgehandelt werden. Ob ein Urteil als gerecht oder als zu wenig streng erachtet wird, darüber kann gestritten werden. Aber eine Tatsache bleibt unbestreitbar positiv, und das ist die Tatsache eines Gerichtsverfahrens, in dem diese Tatbestände, ob groß oder klein, aufgearbeitet wurden und werden. Diesen Skandalen gilt meine Aufmerksamkeit nicht. Aber mindestens so groß und so gefährlich ist der Teil an „Taten“ und „Gebräuchlichkeiten“ im Gesundheitswesen, die gerichtlich nicht verfolgt werden können, weil sie im Rahmen unserer Gesetze nicht unrecht sind und daher nicht angezeigt werden können.

  48. #48 heilender
    1. November 2010

    @ dr. berndt
    zwei sehr imposante texte. mein respekt. die idee der “homöopathie (& deren abkömmlinge)” als eigene krankheit zu verstehen ist mir auch schonmal in den sinn gekommen, jedoch fehlt mir die literarische spitzfindigkeit es so präzise auf den punkt zubringen. werde sie wohl in zukunft öfter mal in privaten kreisen zitieren müssen.
    es macht mir immer wieder spass hier neue sinnvolle argumente zu finden, um mich gegen den “wahn” meiner umwelt verteidigen zu können.
    …weiter so 🙂

  49. #49 BreitSide
    1. November 2010

    Dr Berndt, danke nochmal für die Texte! Auch unsere 2 Apos im Ort bieten wechselweise Heilsteine, Homöopathier und Weiteres an. Und immer viel “Pflanzliches”…

  50. #50 Dr. E. Berndt
    2. November 2010

    Homöopathiemarketing

    Dies ist ein E-Mail, das Herr Univ.Prof. Dr. Michael Frass an die Apothekerkammer schrieb und mir in CC ebenfalls zukommen ließ. Angehängt war die Kpoie eines Kassenbons über Arnika D6 Globuli. Der Sinn dieses Mails erschließt sich von selbst.

    Sehr geehrter Herr Präsident Burggasser!
    Sehr geehrter Herr Präsident Wellan!

    Vor kurzem hat Herr Mag. pharm. Dr. Berndt, Apotheke Lenzing, einen diffamierenden Artikel im Standard an Sie weitergeleitet, bezeichnenderweise ohne Kopie an mich. Herr Dr. Berndt tritt bekanntlich als Homöopathiegegner auf. Umso verwunderlicher ist es, dass in seiner Apotheke homöopathische Spezialitäten käuflich erhältlich sind (siehe Anhang). Es ist bezeichnend, dass zwar öffentlich gegen die Homöopathie gewettert wird, aber keine Skrupel bestehen, mit eben derselben Methode Geld einzunehmen.Diese mail dient nur zur Information, um eventuellen Kritiken von Herrn Dr. Berndt in Zukunft leichter begegnen zu können. Ich schicke diese mail in Kopie auch Herrn Dr. Berndt, da ich nicht hinter dem Rücken Anderer mails verschicke.Mit nochmaligem Dank für die gute Zusammenarbeit verbleibe ich mit hochachtungsvollen GrüßenUniv.-Prof. Dr. Michael Frass

    P.S.: Als Nebeninformation darf ich berichten, dass das ZDF seine falschen Aussagen gegen die Wissenschaftlichkeit der Homöopathie bereits zurückgezogen hat. Weiters darf ich mitteilen, dass es in der internationalen Literatur keine Leserbriefe gegen unsere Stellungnahme bezüglich der Lancet-Studie 2005 gegeben hat und somit die statistischen Einwände als gesichert angesehen werden können.

  51. #51 perk
    2. November 2010

    hmm wie genau wird denn von wem das apothekensortiment ausgesucht?

  52. #52 RL
    2. November 2010

    Was, der Frass hat noch gar keinen Esowatch Eintrag?

  53. #53 Dr. E. Berndt
    2. November 2010

    @perk
    Nachtigall ick hör Dir trappsen!
    Mich können Sie mit dieser Frage nicht anpatzen.

    Prof. Frass hat präzis verlangt und es wurde ihm präzis verkauft und aus.
    Und Arnika D6 Globuli gehören zu den haufig verlangten Artikeln. Und wenn Sie meine vorherigen Posts gelesen haben, dann sollten Sie wissen, daß ich gegen den Strom schwimmen kann.
    Und ich gehe sicher nicht fehl anzunehmen, daß dies die erste und letzte Marketigaktion des Herrn Prof. Frass war. Schließlich mußte er zumindest auf meine Mails dann antworten. Leider beantwortete er genauso wenig grundlegende Fragen zur Homöopathie wie hier im Forum Homöopathieadepten und alternative Trolle.

  54. #54 Thomas J
    2. November 2010

    @Dr Berndt

    Ich hatte Sie das glaube ich schonmal gefragt…
    Sie sind doch verpflichtet diesen Schmarren zu verkaufen, nicht?
    Was soll denn dieses mail von Frass?

  55. #55 Aragorn
    2. November 2010

    Wenn der Kunde unbedingt verdünnten Hundekot teuer einkaufen will, dann soll er das bekommen.
    Solange der Apotheker den Hundekot nicht aktiv mit Falschaussagen promotet, finde ich das in Ordnung.

  56. #56 Dr. E. Berndt
    2. November 2010

    @Aragorn
    Die Schweinerei leigt m.E. darin, daß jeder nahezu ohne irgend etwas befürchten zu müssen all das promoten darf. Das Gesetz bewertet das Rechtguts “Handel treiben” höher als das Rechtsgut keine unbeweisbaren, widersinnigen und alle naturwissenaschaftlichen Erkenntnisse nichtenten Werbeaussagen zu machen. Die Grander-Wasser-Vertriebsfirma hat das vorexerziert.
    Dazu kommt noch das besondere ärztliche Rechtsgut der Therapiefreiheit. Die Ärzteschaft bemängelt nicht die Homöopathie sondern nur die Ausübung derselben durch Nichtärzte. Der Kurpfuschparagraph richtet sich nur gegen den “nichtärztlichen” Behandler, den Kurpfuscher und nicht gegen das z.B. Handauflegen, Bioresonanzen oder auch Antlitzanalysieren.
    Die Homöopathie ist darüber hinaus eine im Gesetz ein getragene Heilmethode, die obendrein – und das nenne ich Lobbyarbeit 1. Klasse – von den sonst üblichen Methoden des Wirkungsnachweises befreit ist. Natürlich gibt es Einschränkungen.Es darf halt nichts grobes passieren.
    Und wenn was passiert, muß der Patient(!!), der Geschädigte(!!!) den Nachweis erbringen, daß bestimmte unübersehbare Symptome zu einem bestimmten Zeitpunkt vom Arzt erkannt hätten werden müssen und eine bestimmte konventionelle Behandlung daher nach dem Stand der konventionellen Medizin zu einem entsprechenden “Heilungserfolg” geführt hätte und daher die Unterlassung derselben als Kunstfewhler zu gelten hat.

  57. #57 wolfgang
    3. November 2010

    Frass schreibt

    Herr Dr. Berndt tritt bekanntlich als Homöopathiegegner auf. Umso verwunderlicher ist es, dass in seiner Apotheke homöopathische Spezialitäten käuflich erhältlich sind (siehe Anhang). Es ist bezeichnend, dass zwar öffentlich gegen die Homöopathie gewettert wird, aber keine Skrupel bestehen, mit eben derselben Methode Geld einzunehmen.

    Unglaublich, es kommt noch schlimmer, es gibt sogar Vegetarier, die einem ohne Skrupel im Supermarkt eine Wurstsemmel verkaufen. Und muslimische Werbemittelverteiler verteilen Prospekte in denen preiswertes Schweinefleich angepriesen wird.

    Der Weltuntergang ist nah- wahrscheinlich 2012- oder so

  58. #58 perk
    3. November 2010

    @perk
    Nachtigall ick hör Dir trappsen!
    Mich können Sie mit dieser Frage nicht anpatzen.

    sie missverstehen offenbar: ich finde homöopathie doof und schätze ihre beiträge hier auf scienceblogs schon seit einigen monaten..
    da die email allerdings unkommentiert von ihnen eingestellt wurde und ich tatsächlich nicht weiß wie das sortiment zusammengestellt wird (und sie es vermutlich wissen) hatte ich auf eine aufschlussreiche antwort gehofft

  59. #59 Dr. E. Berndt
    3. November 2010

    Ich fühle mich eher, wenn schon Vergleiche angestellt werden, wie ein Kunsthändler, dem der Vertrieb von Porno aufgezwungen ist. Und was soll so ein Kunsthändler bei allem Sachverstand tun, wenn die Käufer mit von Fachleuten beglaubigten Expertisen eben nichts anderes als Pornos für ansehenswert halten?
    Und bitte nicht vergessen: Sie können nicht dem ersten in Reihe verklickern, daß Homöopathie nicht wirkt und der Dritte in der Reihe hält ein ärztliches Rezept dafür in der Hand.

  60. #60 Dr. E. Berndt
    3. November 2010

    Ich fühle mich eher, wenn schon Vergleiche angestellt werden, wie ein Kunsthändler, dem der Vertrieb von Porno aufgezwungen ist. Und was soll so ein Kunsthändler bei allem Sachverstand tun, wenn die Käufer mit von Fachleuten beglaubigten Expertisen eben nichts anderes als Pornos für ansehenswert halten?
    Und bitte nicht vergessen: Sie können nicht dem ersten in Reihe verklickern, daß Homöopathie nicht wirkt und der Dritte in der Reihe hält ein ärztliches Rezept dafür in der Hand.

  61. #61 BreitSide
    3. November 2010

    Guido, Du kapierst es schon wieder nicht.

    Wie wir ja alle (bis auf ein paar…) wissen, nützen Homöopathika nichts und schaden auch meistens nicht (Ausnahme: niedrige “Potenzen” von Fäkalien oder das Abhalten von einer richtigen Behandlung).

    Insofern ist es zwar sicher ein Balanceakt der Seele, solchen Unfug zu verkaufen. Aber solange man die obigen Punkte beachtet, weder illegal noch illegitim.

    Ein Buchhändler, der nur Literatur verkauft, hinter der er auch 100 % steht, ist bald bankrott.

    Die Widersprüche, auf die Dein Leben (bzw. das, was Du davon hier ausbreitest) gegründet ist, sind um mehrere Größenordungen schwerwiegender.

  62. #62 Aragorn
    3. November 2010

    Wenn mein Nachbar mit Hundekot in Dosen ein dickes Geschäft macht, dann würde ich die auch flugs in meine Auslage stellen.

    Schließlich ist Betrug staatlich und gesellschaftlich abgesegnet, wenn der Betrüger sich immer brav an das staatlich verordnete “mein Name ist Hase, ich weis von nichts” hält. Dann darf der wissentlich betrügende so viel betrügen wie er will, und ist rechtlich nicht zu belangen.

    Sollte man bei der Bankräuberei auch einführen. Wenn die Bank den Bankräuber vor Gericht bringt, kann der es sich selbst aussuchen:

    a) er gibt zu, daß das stehlen des Geldes anderer Leute eine Straftat ist -> er muß seinen Geldraub zurückgeben und wandert in den Knast,
    b) er sagt “ich glaube daran daß meine Tat kein Betrug ist” -> er darf sein geraubtes Geld behalten und wird freigelassen

    Wird sowas staatlich abgesegnet, dann ist das Land ruckzuck mit Bankräubern überschwemmt. Genauso ist es dann auch bei den Homoöpathen geschehen. Der Staat segnet deren Betrug als ok ab, und schon schiessen die wie Pilze aus dem Boden.

  63. #63 Dr. E. Berndt
    3. November 2010

    man kann sich als Apotheker auch schon mal von einer Gesundheitsjournalistin belehren lassen:
    Dazu ein E- Mail:

    Sehr geehrter Dr. Berndt,

    ich nehme Bezug auf ihre Emails vom 29. Jänner 2008.

    Wie Sie als Apotheker bestimmt wissen, ist die Produktion von homöopathischen Arzneimitteln im – in Österreich für Pharmazeuten gesetzlich verbindlichen – Arzneibuch niedergeschrieben und wird auch während des Pharmazie-Studiums gelehrt. Es ist kaum anzunehmen, dass alle an der Schaffung der gesetzlichen Grundlagen beteiligten Politiker und Pharmazeuten schwachsinnig oder dem Aberglauben und der Esoterik verfallen waren oder dass ihnen jedes naturwissenschaftliche Verstehen fehlte und jede Skepsis fremd war.

    Was die Erforschung der Mechanismen betrifft, die der Erzeugung homöopathischer Medikamente zu Grunde liegen, gibt es tatsächlich interessante Forschungsergebnisse. So ist es etwa Prof. Tobias Kühne gelungen Veränderungen der Wasserstruktur bei homöopathischen Hochpotenzen durch ein spezielles Trocknungsverfahren fotografisch zu zeigen. Prof. Dr. Louis Rey gelang dieser Nachweis mittels Thermolumineszenz. Letzteren habe ich bei einer Pressekonferenz in Wien vergangene Woche als durchaus kritischen Wissenschaftler kennen gelernt. Falls Sie dieses Thema interessiert, kann ich den Kontakt zu ihm herstellen oder Ihnen die entsprechenden Fachpublikationen nennen.

    Wenn Sie mehr an der praktischen Erprobung der Homöopathie interessiert sind, wäre
    Univ. Prof. Dr. Michael Frass, der am Wiener AKH die Spezialambulanz „Homöopathie bei malignen Erkrankungen“ an der Klinischen Abteilung für Onkologie (Klinik für Innere Medizin I) leitet, ein geeigneter Ansprechpartner. Er ist Internist und arbeitet – übrigens wie viele seiner Kollegen – auch additiv zu herkömmlicher Medizin.

    Mit besten Grüßen

    Dietlind Hebestreit
    Gesundheitsredaktion der OÖ Nachrichten

  64. #64 BreitSide
    3. November 2010

    Guido: “…erinnert fatal an Porno, Zuhälter und Nutten…”

    Na klar, Du kennst Dich ja da offensichtlich sehr gut aus.

  65. #65 diatech
    3. November 2010

    Zur Erinnerung – Meldung vom Kopp-Verlag:

    https://info.kopp-verlag.de/medizin-und-gesundheit/gesundes-leben/tony-isaacs/nobelpreistraeger-entdeckt-wissenschaftliche-grundlage-der-homoeopathie.html;jsessionid=E2071DDF0B10E1B365A1931EF3EAF53F

    Ich habe das Skript von Luc Montagnier aufgetrieben und den Versuchsaufbau nach elektomagnetischen Gesichtspunkten abgefragt:

    Hier das Skript:

    https://www.scienceblogs.de/weitergen/Montagnier-2009-Interdiscip-Sci-Electromagnetic-Signals-Are-Produced-by-AqueousNanostructures-Derived-from-Bacterial-DNA-Sequences.pdf

    Und hier dazu mein Kommentar:

    Vorab: Ich bin weder Biologe, Chemiker oder Mediziner.

    Aufgrund meines Grundstudiums in Physik und langjähriger Berufserfahrung im Bereich Elektronik, Radartechnologie und Hochfrequenztechnik erlaube ich mir einige Bemerkungen zum Versuchsaufbau von Montagnier.

    Nachdem ich mit einiger Mühe (englisch) das Skript von Montagnier durchgearbeitet habe, komme ich zu folgenden Überlegungen und Schlüssen.

    1)

    Der Versuchsaufbau (Spule – Soundblaster – Auswertung per PC) ist denkbar banal und nicht anzugreifen. Um die 50 Hertz zu unterdrücken verwendete man statt eines Netzteils eine 12 Volt-Batterie.

    2)

    Stutzig machte mich die Verwirbelung der verdünnten Lösungen per „Vortex apparatus“.
    “Um die Signale zu generieren”, lautet dazu die Begründung! (Aha!!??)

    Gefunden habe ich dazu: Thema Selbstorganisation von Materie

    a)

    https://www.physik.uni-bayreuth.de/lehre/interesse/interesse2.html

    Bayreuther Studierende schätzen z.B. besonders den guten Kontakt zu Mitstudierenden und Lehrenden. Gezeigt sind Studierende mit Professor bei der Erklärung des Taylor-Vortex Apparates zur Demonstration eines Selbstorganisationsphänomens.

    b) Google Suchworte: taylor vortex selbstorganisation – Bilder !!! sehr umfangreich und interessant

    c)

    https://www.kautz-vella.de/essay.htm – Die Messiasmaschine

    Keine Frage, die Sache ist mehr als komplex, weshalb ich auch im Zusammenhang mit dem Experiment nicht weiter darauf eingehen will und kann. Die Verwirbelung sollte wohl nur den Schüttelprozess der Homöopathen nachvollziehen.

    Möglicherweise findet aber auch ein Prozess der Selbstorganisation mit entsprechenden elektromagnetischen Erscheinungen statt. (Siehe Begründung für das Verwirbeln)

    d) Auswertung:

    Wenn ich eine Spule mit 300 Ohm Impedanz an den Eingang eines Tonverstärkers hänge, entspricht das in etwa dem Aufbau: Mikrofon -Verstärker – Ausgabe .

    Nicht angegeben wurde, ob der Lautsprecher des PCs während des Experiments eingeschaltet war.

    Die magnetische Flussdichte, gemessen direkt auf dem Mousespad meines Laptops beträgt ca. 170 Mikrotesla.

    Lautsprecher wie Laptop könnten also durchaus Quellen für einen Rückkopplungseffekt sein.

    Direkt messbar ist nur ein Rauschen. Erst mit Hilfe der Fourieranalyse können bei Verdüngungen von D-7 – bis D 12 (siehe auch Grafik) und von D-9 bis D-18 Signale gemessen werden. Die Emissionen hielten bis zu 48 Stunden an. (also eher ein Selbstorganisationsprozess!?? und mit Sicherheit kein Rückkopplungsphänomen)

    Über die Begründungen für diese Erscheinungen kann man sicher trefflich streiten.

    Montagnier bittet am Ende ausdrücklich darum, dass sich Biologen und Physiker sich zusammentun, um die Erscheinungen wissenschaftlich zu erklären!!!

    Da ein Soundblaster nur eine geringe Bandbreite bezüglich der Frequenzen aufweist, wären breitbandigere Verstärker sicher sinnvoll, um auch das Verhalten anderer Stoffe – wie zum Beipsiel Lithium – zu erforschen.

    Na denn, wer kann den Versuchaufbau nachvollziehen, wer hat dazu die Ressourcen.

    Diese ewige Quatscherei um “Sein oder nicht Sein” der Homöopathie bringt doch nun wirlich nichts.

    Auf zu neuen Ufern!!!!

  66. #66 Aragorn
    3. November 2010

    @Guido

    Aber sobald Geld im Spiel ist schaut die ganze Sache offenbar anders aus.

    Mei, bist du ein verlogener Heuchler.

    Der Betrug hat dank gewissenloser Leute wie dir, bereits derartige Ausmasse angenommen, daß Apotheken die auf den Zug nicht aufspringen, pleite gehen.

    Wenn Staat und Gesellschaft dafür sorgen, daß ehrliche Arbeit in Sektor A nicht mehr lohnt, bleibt auch den ehrlichen Menschen, irgendwann kein anderer Ausweg mehr.

    Das diejenigen, wie bsw. der freche Guido, welche dafür verantwortlich waren, daß Betrug legalisiert wurde, nun in heuchlerischer Weise ihre verlogenen Drecksfinger auf die verbliebenen ehrbaren Menschen richten, ist dreist.

    Sind Ehrlichkeit und Moral erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.
    Gell Guido, du heuchlerische Socke.

  67. #67 Aragorn
    3. November 2010

    @diatech
    es wurde bereits ausreichend gezeigt, daß du von den von dir verwendeten physikalischen Begriffen keinerlei Ahnung hast. Geh woanders spielen.

  68. #68 BreitSide
    3. November 2010

    diatech: “Die Verwirbelung sollte wohl nur den Schüttelprozess der Homöopathen nachvollziehen.”

    Das geht ja gar nicht! Laut Hahnemann, der ja bekanntlicherweise immer Recht hat, darf nur mit speziellen Ampullen auf Leder geklopft/gestoßen werden. Alles Andere ist unwirksame Häresie.

  69. #69 BreitSide
    3. November 2010

    diatech: wenn das denn so funktionieren würde, wäre es längst passiert. So geht nun mal Wissenschaft: einer schlägt/macht was vor, die anderen versuchen – je nach Grundeinstellung bzw Vorwissen – die Resultate zu wiederholen oder zu widerlegen.

    Das hat bei der Kernspaltung (zB) funktioniert.
    Aber nicht bei der “kalten Fusion”.

    Vorher konnte das keiner wissen.

    Sämtliche Behauptung der Homöo-Paten wurden aus Genaueste untersucht, und jedesmal kam raus: nicht mehr als Placebo. Das sollte nach 200 Jahren auch der Dämlichste kapiert haben.

    Phlogiston und Äther (nicht der Diethylether natürlich) sind ja auch nicht mehr aktuell. Würden sie von irgendwelchen Esos als gefährlich eingestuft, könntest Du sicher bald Schutzartikel dagegen kaufen. Wie die völlig überteuerten “Heil-” Kristalle gegen den bösen “Elektrosmog” oder die “Erdstrahlung” oder “Wasseradern”.

  70. #70 Dr. E. Berndt
    3. November 2010

    @diatech
    Biiiiittttteee kein Wassergedächtnis

    https://kritischgedacht.wordpress.com/2008/01/21/ein-gigabyte-pro-liter/

    das wurde schon alles in extenso abgehandelt

  71. #71 Basilius
    6. November 2010

    @Guido
    Eigentlich ist es völlig egal ob Dr. Berndt ein Heuchler ist oder nicht. Die Homöopathie mutiert deshalb nicht vom stinkigen Lügengebäude zur wundersamen Wahrheit. Der Homöopath mit seinen Glaubuli bleibt ein Quacksalber, egal wieviele Apotheker die wirkungslosen Zuckerkugerl verkaufen und gleichzeitig sagen, daß es ja genau genommen gar nicht helfen kann.

  72. #72 clizz
    6. November 2010

    @ Guido· 05.11.10 · 20:37 Uhr

    Apotheker wie Dr. Berndt verkaufen auch Homöopathika weil sie den Hals einfach nicht voll genug kriegen können.

    Was ich selber denk und tu, dass trau ich auch dem anderen zu…

    (fiel mir gerade so ein…)

  73. #73 Dr. E. Berndt
    6. November 2010

    @guido
    Kann man die Wirksamkeit der Homöopathie beweisen?
    Ja, mit Stammtischargumenten schon!

    Dies ist ein Kapitel aus meinem Buch “Der Pillendreh”
    Dieses Buch können sie in jeder Buchhandlung kaufen.

    Welchen Beitrag haben Sie bisher geleistet, der ihr primitives Anpinkeln rechtfertigt?

  74. #74 Dr. E. Berndt
    6. November 2010

    @guido
    Kann man die Wirksamkeit der Homöopathie beweisen?
    Ja, mit Stammtischargumenten schon!

    Dies ist ein Kapitel aus meinem Buch “Der Pillendreh”
    Dieses Buch können sie in jeder Buchhandlung kaufen.

    Welchen Beitrag haben Sie bisher geleistet, der ihr primitives Anpinkeln rechtfertigt?

  75. #75 S.S.T.
    6. November 2010

    @Ulrich Berger

    Ist eigentlich @Guido der sattsam bekannte HP-Troll (A.W.)?

  76. #76 Ulrich Berger
    6. November 2010

    @ S.S.T.:

    Guidos IP hat hier drei verschiedene Namen, aber A.W. ist nicht dabei.

  77. #77 Dr. E. Berndt
    6. November 2010

    Es passiert mir privat sehr oft, daß mir völliges Unverständnis ob meiner Zurückhaltung in Sachen Homöopathie entgegengebracht wird. Ich bis das, was man einen Outsider nennt.
    Aber auch diejenigen in meinem Bekanntenkreis, die für Homöopathie und dergleichen mehr nichts übrig haben und die meine Einstellung kennen, sagen klipp und klar, daß sie nicht verstehen, warum ich nicht in diesem Sektor so aktiv wie andere bin.
    Ihr Argument ist ganz einfach. Ich solle mich nicht so zieren, alle machen es so und wenn es die Leute haben wollen, dann solle ich halt ebenso in Homöopathie und Co. beraten.
    Mein Gegenargument, daß sie doch selbst sicher nicht wollten, daß ihnen in einem Geschäft etwas angeraten wird zu kaufen, was definitiv ihre Erwartungen nicht erfüllen kann, wird trotzdem als wenig bedeutend zurückgewiesen und mir erklärt ich solle dem Kundenwunsch der Vorrang gegeben.
    Natürlich verkaufe ich auf Verlangen Homöopathie, aber ich bewerbe diese nicht aktiv. Wenn ich einen Vorschlag machen kann, dann empfehle ich sicher keine Homöopathie.

    Und bitte noch einmal. Der Glaube an die Homöopathie ist sehr weit verbreitet. Jeder – und besonders jede – verlangt definitiv als ultima ratio in einer Entscheidungsfindung, etwas homöopathisches kaufen, weil das müsse ja, wie jeder weiß, besser und nebenwirkungsfreier sein. Diese Erwartung können sie in den wenigsten Fällen positiv entkräften. Die Kundschaft kommt nicht wieder.

  78. #78 Dr. E. Berndt
    6. November 2010

    Es passiert mir privat sehr oft, daß mir völliges Unverständnis ob meiner Zurückhaltung in Sachen Homöopathie entgegengebracht wird. Ich bis das, was man einen Outsider nennt.
    Aber auch diejenigen in meinem Bekanntenkreis, die für Homöopathie und dergleichen mehr nichts übrig haben und die meine Einstellung kennen, sagen klipp und klar, daß sie nicht verstehen, warum ich nicht in diesem Sektor so aktiv wie andere bin.
    Ihr Argument ist ganz einfach. Ich solle mich nicht so zieren, alle machen es so und wenn es die Leute haben wollen, dann solle ich halt ebenso in Homöopathie und Co. beraten.
    Mein Gegenargument, daß sie doch selbst sicher nicht wollten, daß ihnen in einem Geschäft etwas angeraten wird zu kaufen, was definitiv ihre Erwartungen nicht erfüllen kann, wird trotzdem als wenig bedeutend zurückgewiesen und mir erklärt ich solle dem Kundenwunsch der Vorrang gegeben.
    Natürlich verkaufe ich auf Verlangen Homöopathie, aber ich bewerbe diese nicht aktiv. Wenn ich einen Vorschlag machen kann, dann empfehle ich sicher keine Homöopathie.

    Und bitte noch einmal. Der Glaube an die Homöopathie ist sehr weit verbreitet. Jeder – und besonders jede – verlangt definitiv als ultima ratio in einer Entscheidungsfindung, etwas homöopathisches kaufen, weil das müsse ja, wie jeder weiß, besser und nebenwirkungsfreier sein. Diese Erwartung können sie in den wenigsten Fällen positiv entkräften. Die Kundschaft kommt nicht wieder.

  79. #79 S.S.T.
    6. November 2010

    @Ulrich Berger
    Danke! Nun ja, es gibt eben genug Trolle.

    @Dr. E. Berndt
    Fasst meine eigenen Erlebnisse sehr schön zusammen! Mitunter hilft es die Arzneimittelprüfung bei einer C4-Verschreibung von Schweinemilch oder etwas zur Neuen Homöopathie nach Körbler in schriftlicher Form zu verabreichen. Bedauerlicherweise habe ich allerdings den Eindruck, dass so etwas die Gläubigen nur eine Weile mundtod macht, aber nicht überzeugt.

    Jedoch auch Ihnen Danke, für Ihr nimmermüdes Engagement!

  80. #80 MoritzT
    7. November 2010

    Kundenwunsch! KUNDENwunsch! Mir passiert das in der Klinik auch öfter – und wenn man dann den leidenden Kranken sagt, dass KUNDE ungefähr das glatte Gegenteil ist von PATIENT, dann sind sie stinkbeleidigt. Ein Kunde kauft was und hat zumindest eine realistische Chance, emotional unbeeindruckt Alternativen zu vergleichen. Außerdem braucht ein Kunde keine emotionale Anteilnahme meinerseits – und das allerbeste: ein Kunde sieht im Verkäufer in erster Linie jemanden, der aus purem Eigennutz handelt.

    Wenn ich die Patienten wirklich wie Kunden behandeln würde, dann wär erst was los – und das zurecht.

  81. #81 Dr. E. Berndt
    7. November 2010

    https://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabId=4109&alias=wzo&cob=394468
    und ein weiterer Artikel
    https://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=4109&Alias=wzo&cob=437428
    der die Heilszene beleuchtet!

    Der mündige Patient

    Gesunde Entscheidungen

    Um richtig, sinnvoll und verantwortungsvoll, also frei von „Fehlern“ entscheiden zu können, muß über ein gewisses Maß an Wissen und Kenntnissen auf dem Gebiet verfügt werden, auf dem es zu entscheiden gilt. Und dazu gehört auch, daß die Folgen einer Entscheidung den Umständen entsprechend vorhersehbar sind. Erst dann kann behauptet werden, es wurde in dieser Frage mündig entschieden. Irrationale Entscheidungen stellen immer die Mündigkeit in Frage. Es ist wohl klar, daß niemand, so ferne er geistig gesund ist, Entscheidungen zu seinem Nachteil treffen will. Tut jemand es doch, so wird die Frage, wie mündig entschieden wurde, bedeutend.

    In unserer modernen aufgeklärten Welt, in der alle über alles und jedes informiert sind, entsprechende Bildung erfahren haben und über notwendiges Wissen verfügen, sollte davon auszugehen sein, daß alle Entscheidungen mündig und damit rational zustande kommen.

    Kein Patientenschutz im Gesundheitswesen

    Dem ist aber sicher nicht so, und es gibt daher in allen zivilisierten Staaten einen Konsumentenschutz. Nur im Gesundheitswesen gibt es das in dieser Form nicht. Die ärztliche Therapiefreiheit ist nur wenig beschränkt. Wer meint, daß die Anwendung von unwirksamen Therapien oder der Verkauf von Scheinmedikamenten von wirksamen gesetzlichen Maßnahmen oder Patientenschutz verhindert werden könnte, der irrt. Wird dieser Mangel aufgezeigt, so wird häufig der vielzitierte mündige Patient ins Spiel gebracht, der ja selbst am besten weiß, was gut und preiswert ist, und daher selbst entscheiden könnte. Das „mündig sein“ ist politisch korrekt, Bevormundung und Entmündigung sind politisch unkorrekt. Nun wird einem Personenkreis mit der Ernennung zu „mündigen Patienten“ signalisiert, daß er über genügend Wissen, Information und Erfahrung verfügte, selbst richtig entscheiden und kaufen zu können. Und das tut er auch zur Freude vieler Anbieter.

    Dieser sogenannte mündige Patient ist schlechthin der Darling einer ganzheitlichen, alternativen und vielfach komplementären Gesundheitsscharlatanerie. Und dementsprechend wird er sofort beschworen, wenn kritisiert wird, daß ihm im günstigsten Fall nur Unnützes verkauft wird. Diesem mündigen Patienten, der oft keine Ahnung von medizinischen Zusammenhängen hat, wird damit eingeredet, er verstünde mehr als der Durchschnittsmensch von Medizin und Gesundheit, und daher sei es nur recht und billig, wenn er selbst die für ihn richtigen Entscheidungen, das sind die Kaufentscheidungen für alternative „Medikamente“, trifft. Ihn davon abhalten zu wollen wird als Bevormundung, als unerlaubter Eingriff in höchst persönliche Rechte zurechtgewiesen. Mit diesem quasi Plädoyer für eine unbedingte persönliche Handlungsfreiheit und gegen eine unerlaubte Einmischung entledigen sich Anbieter, Konsumenten- u. Patientenschutz und vor allem Gesetzgeber nahezu jeder Verantwortung und halsen diese dem auf, der davon zu wenig oder gar nichts weiß.

    Für eine mündige Entscheidung fehlen weitgehend die Grundlagen, und das obwohl es um die Gesundheit und nicht bloß um ein Zeitschriftenabonnement geht. Die gebotene Fürsorge bleibt bei dieser so beschworenen Mündigkeit auf der Strecke.

    Faktoren der Entscheidungsfindung

    Wie und wonach aber trifft dieser so häufig speziell zitierte mündige Patient seine Entscheidungen? Da ihm spezifisches Wissen und objektive Informationen fehlen, werden zwangsläufig Gefühle, persönliche Erfahrungen, Traditionen, Ängste und Hoffnungen als Faktoren der Entscheidungsfindung relevant, und dazu kommt noch der Einfluß der allgegenwärtigen Werbeinformationen und der Trends. Dieses Konglomerat aus Zeitgeist und Halbwissen repräsentiert das „Bauchgefühl“ und ist objektiv betrachtet als Verkaufshilfe für fragwürdige Waren nützlich, aber sicher nicht geeignet für objektiv richtige Entscheidungen.

    Speziell in einem so sensiblen und persönlichen Bereich wie dem der Gesundheit, der eigenen oder der engsten Angehörigen, kann wohl davon ausgegangen werden, daß hier stärker als anderswo der Gefühlsbereich und das sogenannte Unbewußte zum Tragen kommt. Aber kaum jemand wird von sich ernsthaft behaupten, er handle bewußt unlogisch, irrational oder nur nach seinen Gefühlen. Dies käme fast einem Eingeständnis gleich, geistesgestört zu sein.

    So liegt gerade in Sachen Gesundheit die paradoxe Situation vor, daß Gefühle und die vielzitierte „Entscheidung aus dem Bauch“ auf die Wahl und das Kaufverhalten allergrößten Einfluß haben, obwohl die Meinung vorherrscht, auf alle Fälle logisch und rationell zu handeln, und dies um so mehr, wenn die Wahl auch noch im Trend 1iegt.

    Die Werbebotschaften mit unhaltbaren Versprechungen und die Angstbotschaften über Schulmedizin – “Chemokeule“ und dergleichen mehr – geben die Logik für den Trend vor, womit der zum Gesundheitsexperten erhobene mündige Patient zu seiner scheinbar rationalen Entscheidung gelangt. Trend und Zeitgeist bestimmen, was logisch und richtig ist für den mündigen Patienten. Wenn ihm vorsorglich zur Umsatzmaximierung noch Gefühle und Ängste eingedrillt worden sind, dann ist er endlich zum mündigen Konsumenten geworden, zum Käufer in besonders gesunden Geschäften. Und obendrein erweist er sich als weitgehend resistent gegen eine objektive Beratung. Dafür wird ihm auch auf die Schulter geklopft.

    Krankenkasse bezahlt keine Voodoo-Medizin

    Besonders perfid sind nun die Doppelangebote in Arztpraxen und Apotheken. Neben herkömmlicher Medizin erhalten „mündige“ Patienten von ein und denselben Medizinern und von ein und denselben Apotheken auch Voodoo-Medizin als „unterstützende Ergänzung“ aufgeschwatzt – und damit wird ihnen viel Geld aus der Tasche gezogen. Dies natürlich mit größter Anteilnahme und dem Bedauern, daß die böse Krankenkasse gerade diese qualifizierten Therapien bzw. diese über jeden Zweifel an der Wirksamkeit erhabenen „Sonderarzneimittel“ nicht bezahlt. Mit dieser Mogelpackung wird ihm endgültig die Qualität, Seriosität und Wirksamkeit der Außenseitermedizin „bestätigt“.

    Daß die besonderen biologischen, natürlichen, rein pflanzlichen, chemiefreien Eigenschaften usw. nur von einer gesunden Werbung ausgelobt werden, davon wird nichts erzählt. Es gibt eben nur Warnhinweise für gesundheitsschädliche Rauchwaren und registrierte Medikamente, aber es gibt keine Warnhinweise für erwiesenermaßen unwirksame Therapien oder alternative Medikamente.

    Daher bin ich für strikte Trennung der Bereiche nachprüfbarer, auf Wissenschaft basierter Medizin und Pharmazie von den Bereichen im Gesundheitswesen, wo diese Sicherheiten nicht gegeben sind. Das Trittbrettfahren der alternativen, komplementären und ganzheitlichen Heilerei besteht in der Personalunion und in der Geschäftsunion. Alle Patienten, Ärzte und Apotheker sollen nach ihrer Facon prinzipiell glücklich werden, aber es muß zwingend festgelegt sein, in welchem Bereich sie arbeiten wollen – ob mit nachgewiesener wirksamer Methode oder mit Außenseitermedizin. Auch für Patienten kann es offen sein, wie und wo und womit sie behandelt zu werden wünschen.

    Die Lösung: strikte Trennung

    Gegen die Zulassung von Heilpraktikern und Gesundheitszauberei ist nichts einzuwenden, aber es muß auf den Eingangstüren und den Packungen ein deutlicher Warnhinweis draufstehen, der keine Zweifel offen läßt, was Sache ist und was nicht! Nur eine strikte Trennung garantiert jedem eindeutig seine gewünschte Qualität. Arzt und Apotheker müßten sich entscheiden, was sie machen wollen und dann auch in Zukunft dabei bleiben. Wer glaubt, daß er mit Unwissenschaft besser heilt oder bessere Geschäfte macht, soll es glauben und machen, aber ein nachträglicher Frontwechsel ist verboten.

    Sie glauben, das ist nicht möglich? Oh doch, dieses Prinzip des durchgehenden Übervorteilungsschutzes gibt es bereits, aber nur in Persien!

  82. #82 Dr. E. Berndt
    7. November 2010

    https://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabId=4109&alias=wzo&cob=394468
    und ein weiterer Artikel
    https://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=4109&Alias=wzo&cob=437428
    der die Heilszene beleuchtet!

    Der mündige Patient

    Gesunde Entscheidungen

    Um richtig, sinnvoll und verantwortungsvoll, also frei von „Fehlern“ entscheiden zu können, muß über ein gewisses Maß an Wissen und Kenntnissen auf dem Gebiet verfügt werden, auf dem es zu entscheiden gilt. Und dazu gehört auch, daß die Folgen einer Entscheidung den Umständen entsprechend vorhersehbar sind. Erst dann kann behauptet werden, es wurde in dieser Frage mündig entschieden. Irrationale Entscheidungen stellen immer die Mündigkeit in Frage. Es ist wohl klar, daß niemand, so ferne er geistig gesund ist, Entscheidungen zu seinem Nachteil treffen will. Tut jemand es doch, so wird die Frage, wie mündig entschieden wurde, bedeutend.

    In unserer modernen aufgeklärten Welt, in der alle über alles und jedes informiert sind, entsprechende Bildung erfahren haben und über notwendiges Wissen verfügen, sollte davon auszugehen sein, daß alle Entscheidungen mündig und damit rational zustande kommen.

    Kein Patientenschutz im Gesundheitswesen

    Dem ist aber sicher nicht so, und es gibt daher in allen zivilisierten Staaten einen Konsumentenschutz. Nur im Gesundheitswesen gibt es das in dieser Form nicht. Die ärztliche Therapiefreiheit ist nur wenig beschränkt. Wer meint, daß die Anwendung von unwirksamen Therapien oder der Verkauf von Scheinmedikamenten von wirksamen gesetzlichen Maßnahmen oder Patientenschutz verhindert werden könnte, der irrt. Wird dieser Mangel aufgezeigt, so wird häufig der vielzitierte mündige Patient ins Spiel gebracht, der ja selbst am besten weiß, was gut und preiswert ist, und daher selbst entscheiden könnte. Das „mündig sein“ ist politisch korrekt, Bevormundung und Entmündigung sind politisch unkorrekt. Nun wird einem Personenkreis mit der Ernennung zu „mündigen Patienten“ signalisiert, daß er über genügend Wissen, Information und Erfahrung verfügte, selbst richtig entscheiden und kaufen zu können. Und das tut er auch zur Freude vieler Anbieter.

    Dieser sogenannte mündige Patient ist schlechthin der Darling einer ganzheitlichen, alternativen und vielfach komplementären Gesundheitsscharlatanerie. Und dementsprechend wird er sofort beschworen, wenn kritisiert wird, daß ihm im günstigsten Fall nur Unnützes verkauft wird. Diesem mündigen Patienten, der oft keine Ahnung von medizinischen Zusammenhängen hat, wird damit eingeredet, er verstünde mehr als der Durchschnittsmensch von Medizin und Gesundheit, und daher sei es nur recht und billig, wenn er selbst die für ihn richtigen Entscheidungen, das sind die Kaufentscheidungen für alternative „Medikamente“, trifft. Ihn davon abhalten zu wollen wird als Bevormundung, als unerlaubter Eingriff in höchst persönliche Rechte zurechtgewiesen. Mit diesem quasi Plädoyer für eine unbedingte persönliche Handlungsfreiheit und gegen eine unerlaubte Einmischung entledigen sich Anbieter, Konsumenten- u. Patientenschutz und vor allem Gesetzgeber nahezu jeder Verantwortung und halsen diese dem auf, der davon zu wenig oder gar nichts weiß.

    Für eine mündige Entscheidung fehlen weitgehend die Grundlagen, und das obwohl es um die Gesundheit und nicht bloß um ein Zeitschriftenabonnement geht. Die gebotene Fürsorge bleibt bei dieser so beschworenen Mündigkeit auf der Strecke.

    Faktoren der Entscheidungsfindung

    Wie und wonach aber trifft dieser so häufig speziell zitierte mündige Patient seine Entscheidungen? Da ihm spezifisches Wissen und objektive Informationen fehlen, werden zwangsläufig Gefühle, persönliche Erfahrungen, Traditionen, Ängste und Hoffnungen als Faktoren der Entscheidungsfindung relevant, und dazu kommt noch der Einfluß der allgegenwärtigen Werbeinformationen und der Trends. Dieses Konglomerat aus Zeitgeist und Halbwissen repräsentiert das „Bauchgefühl“ und ist objektiv betrachtet als Verkaufshilfe für fragwürdige Waren nützlich, aber sicher nicht geeignet für objektiv richtige Entscheidungen.

    Speziell in einem so sensiblen und persönlichen Bereich wie dem der Gesundheit, der eigenen oder der engsten Angehörigen, kann wohl davon ausgegangen werden, daß hier stärker als anderswo der Gefühlsbereich und das sogenannte Unbewußte zum Tragen kommt. Aber kaum jemand wird von sich ernsthaft behaupten, er handle bewußt unlogisch, irrational oder nur nach seinen Gefühlen. Dies käme fast einem Eingeständnis gleich, geistesgestört zu sein.

    So liegt gerade in Sachen Gesundheit die paradoxe Situation vor, daß Gefühle und die vielzitierte „Entscheidung aus dem Bauch“ auf die Wahl und das Kaufverhalten allergrößten Einfluß haben, obwohl die Meinung vorherrscht, auf alle Fälle logisch und rationell zu handeln, und dies um so mehr, wenn die Wahl auch noch im Trend 1iegt.

    Die Werbebotschaften mit unhaltbaren Versprechungen und die Angstbotschaften über Schulmedizin – “Chemokeule“ und dergleichen mehr – geben die Logik für den Trend vor, womit der zum Gesundheitsexperten erhobene mündige Patient zu seiner scheinbar rationalen Entscheidung gelangt. Trend und Zeitgeist bestimmen, was logisch und richtig ist für den mündigen Patienten. Wenn ihm vorsorglich zur Umsatzmaximierung noch Gefühle und Ängste eingedrillt worden sind, dann ist er endlich zum mündigen Konsumenten geworden, zum Käufer in besonders gesunden Geschäften. Und obendrein erweist er sich als weitgehend resistent gegen eine objektive Beratung. Dafür wird ihm auch auf die Schulter geklopft.

    Krankenkasse bezahlt keine Voodoo-Medizin

    Besonders perfid sind nun die Doppelangebote in Arztpraxen und Apotheken. Neben herkömmlicher Medizin erhalten „mündige“ Patienten von ein und denselben Medizinern und von ein und denselben Apotheken auch Voodoo-Medizin als „unterstützende Ergänzung“ aufgeschwatzt – und damit wird ihnen viel Geld aus der Tasche gezogen. Dies natürlich mit größter Anteilnahme und dem Bedauern, daß die böse Krankenkasse gerade diese qualifizierten Therapien bzw. diese über jeden Zweifel an der Wirksamkeit erhabenen „Sonderarzneimittel“ nicht bezahlt. Mit dieser Mogelpackung wird ihm endgültig die Qualität, Seriosität und Wirksamkeit der Außenseitermedizin „bestätigt“.

    Daß die besonderen biologischen, natürlichen, rein pflanzlichen, chemiefreien Eigenschaften usw. nur von einer gesunden Werbung ausgelobt werden, davon wird nichts erzählt. Es gibt eben nur Warnhinweise für gesundheitsschädliche Rauchwaren und registrierte Medikamente, aber es gibt keine Warnhinweise für erwiesenermaßen unwirksame Therapien oder alternative Medikamente.

    Daher bin ich für strikte Trennung der Bereiche nachprüfbarer, auf Wissenschaft basierter Medizin und Pharmazie von den Bereichen im Gesundheitswesen, wo diese Sicherheiten nicht gegeben sind. Das Trittbrettfahren der alternativen, komplementären und ganzheitlichen Heilerei besteht in der Personalunion und in der Geschäftsunion. Alle Patienten, Ärzte und Apotheker sollen nach ihrer Facon prinzipiell glücklich werden, aber es muß zwingend festgelegt sein, in welchem Bereich sie arbeiten wollen – ob mit nachgewiesener wirksamer Methode oder mit Außenseitermedizin. Auch für Patienten kann es offen sein, wie und wo und womit sie behandelt zu werden wünschen.

    Die Lösung: strikte Trennung

    Gegen die Zulassung von Heilpraktikern und Gesundheitszauberei ist nichts einzuwenden, aber es muß auf den Eingangstüren und den Packungen ein deutlicher Warnhinweis draufstehen, der keine Zweifel offen läßt, was Sache ist und was nicht! Nur eine strikte Trennung garantiert jedem eindeutig seine gewünschte Qualität. Arzt und Apotheker müßten sich entscheiden, was sie machen wollen und dann auch in Zukunft dabei bleiben. Wer glaubt, daß er mit Unwissenschaft besser heilt oder bessere Geschäfte macht, soll es glauben und machen, aber ein nachträglicher Frontwechsel ist verboten.

    Sie glauben, das ist nicht möglich? Oh doch, dieses Prinzip des durchgehenden Übervorteilungsschutzes gibt es bereits, aber nur in Persien!

  83. #83 diatech
    8. November 2010

    Hallo Herr Dr. Bernd,

    dieses Gerät kann mehr als man erwartet.

    https://www.scenar.de/therapeuten/scenarexpert/index.html

    Es beruht auf der Selbstregulation des Körpers, nach der Regel:
    Signal trifft auf selbsregulierendes System – entsprechende Reaktion

    Physik: https://www.scenar.de/therapeuten/scenarexpert/physik.html

    Referenzen: https://www.scenar.de/therapeuten/scenarexpert/referenzen.html

    Anwendungsgebiete: https://www.scenar.de/therapeuten/scenarexpert/anwendungsgebiete.html

    Da bleibt mir die Spucke weg!!!

  84. #84 Kuchlbacher Rudolf
    8. November 2010

    @diatech

    Da bleibt mir die Spucke weg!!!

    Und mir erst!!!

    “Das SCENARexpert kostet incl. Mehrwertsteuer und Versand 3.290,00 €.”

  85. #85 Dr. E. Berndt
    9. November 2010

    ….Die Selbst Kontrollierte Energo Neuro Adaptive Regulation arbeitet mit bidirektionalen Impulsen und ist dadurch also tatsächlich Bio-Feedback gesteuert. Durch ständige Haut- und Gewebewiderstandsmessungen werden die Therapieimpulse individuell der jeweiligen Körpersituation angepasst. Art und Dauer der Therapie werden vom Patienten selbst reguliert.
    Der Einfluss auf das vegetative Nervensystem und damit auf die körpereigenen Anpassungs- und Regulationsvorgänge stärken die Abwehrkräfte und zeigen dem Körper einen Weg zur Selbstheilung auf.

  86. #86 Dr. E. Berndt
    9. November 2010

    ….Die Selbst Kontrollierte Energo Neuro Adaptive Regulation arbeitet mit bidirektionalen Impulsen und ist dadurch also tatsächlich Bio-Feedback gesteuert. Durch ständige Haut- und Gewebewiderstandsmessungen werden die Therapieimpulse individuell der jeweiligen Körpersituation angepasst. Art und Dauer der Therapie werden vom Patienten selbst reguliert.
    Der Einfluss auf das vegetative Nervensystem und damit auf die körpereigenen Anpassungs- und Regulationsvorgänge stärken die Abwehrkräfte und zeigen dem Körper einen Weg zur Selbstheilung auf.

  87. #87 RL
    9. November 2010

    Farblose grüne Ideen schlafen wütend.
    Die Aussage über immunmodulierende Wirkungen des Scenar Geräts haben genau so viel Informationsgehalt. Eine bedeutungslose Aneinanderreihung wissenschaftlich lautender Vokabel.

  88. #88 Dr. E. Berndt
    9. November 2010

    Ich will ja nicht Werbung in “eigener” Sache machen, aber trotzdem
    in meinem Buch “Der Pillendreh” habe ich (Prof. U. Berger sei Dank) ein ganzes Kapitel der Holopathie gewidmet. Dort gibt es auch so ein famose Gerät und es läuft genau so wie beim o.a. Scanner.
    Es existieren solche Geräte zu Hauf! Man könnte Bücher schreiben. Aber was soll das bringen. Die Reaktion war null und auch die Konsumenten und Patientenschützer waren sehr zurückhaltend. Selbstverständlich wurde ich in keiner (Tages)Zeitung (Ausnahme Wienerzeitung) erwähnt.
    Fakt ist: Ein echter Mediziner darf so ein Gerät in Hand nehmen und damit diagnostizieren und therapieren. Und der gläubige Konsument/Patient erst recht!

  89. #89 Dr. E. Berndt
    9. November 2010

    Ich will ja nicht Werbung in “eigener” Sache machen, aber trotzdem
    in meinem Buch “Der Pillendreh” habe ich (Prof. U. Berger sei Dank) ein ganzes Kapitel der Holopathie gewidmet. Dort gibt es auch so ein famose Gerät und es läuft genau so wie beim o.a. Scanner.
    Es existieren solche Geräte zu Hauf! Man könnte Bücher schreiben. Aber was soll das bringen. Die Reaktion war null und auch die Konsumenten und Patientenschützer waren sehr zurückhaltend. Selbstverständlich wurde ich in keiner (Tages)Zeitung (Ausnahme Wienerzeitung) erwähnt.
    Fakt ist: Ein echter Mediziner darf so ein Gerät in Hand nehmen und damit diagnostizieren und therapieren. Und der gläubige Konsument/Patient erst recht!

  90. #90 ares
    9. November 2010

    Energo Neuro Adaptive Regulation

    grandios wie man solchen Quatscht ausdenken kann….. tztz

  91. #91 diatech
    9. November 2010

    Erfahrungsbericht aus meinem Bekanntenkreis:

    Fall 1: Schleudertrauma:– eine Behandlung – geheilt – Hausarzt mehr als verblüfft

    Fall 2: Phantomschmerzen wegen zweier amputierter Finger, jahrelange Quälerei:
    eine Behandlung – geheilt

    Heilungsanekdoten sind schon öde genug. Langweilige Werbung für Voodoo-Produkt gelöscht. UB

  92. #92 Thomas J
    9. November 2010

    @diatech

    Was soll denn diese Liste von Gruppierungen mit starker Häufung von Abergläubigen?

  93. #93 diatech
    9. November 2010

    Energo Neuro Adaptive Regulation – sicherlich eine etwas gewöhnungsbedürftige Abkürzung für u. a. Physik

    Jeder Dialog ist reine Physik.

    Über zwei dicht nebeneinander liegenden konzentrischen Elektroden werden bipolare Elektroimpulse über die Hautoberfläche in den Körper geleitet. Die eintretenden Körperreaktionen können durch ständige Messung der Änderungen der Impedanz an der Hautoberfläche zwischen den beiden Elektroden als Grad der „Körperantwort “ registriert werden. Physikalisch ausgedrückt, basiert die Wirkungsweise von SCENAR auf der Fähigkeit, die Widerstände der Haut zu senken. Dadurch nimmt die Leitfähigkeit zu.

    Kurz: Signal – selbstregulierendes System – Reaktion (Die Abkürzung “SSR” wäre vielleicht noch prägnanter – kleiner Scherz )

  94. #94 diatech
    9. November 2010

    Glauben heißt nicht wissen – probieren geht über studieren. Ich bin “Techniker” und teste alles, was mir in die Finger kommt, nach physikalischen Grundsätzen. Der Hautwiderstand ist eine physikalische Größe, was sonst!

  95. #95 klauszwingenberger
    9. November 2010

    Und Schleudertraumata kuriert man über den Hautwiderstand? Man lernt doch immer noch hinzu.

  96. #96 S.S.T.
    9. November 2010

    @diatech

    Über zwei dicht nebeneinander liegenden konzentrischen Elektroden werden bipolare Elektroimpulse über die Hautoberfläche in den Körper geleitet. Die eintretenden Körperreaktionen können durch ständige Messung der Änderungen der Impedanz an der Hautoberfläche zwischen den beiden Elektroden als Grad der „Körperantwort “ registriert werden. Physikalisch ausgedrückt, basiert die Wirkungsweise von SCENAR auf der Fähigkeit, die Widerstände der Haut zu senken. Dadurch nimmt die Leitfähigkeit zu.

    Hört sich so an, als könnte man mit einem Viehtreiber und etwas Salzwasser sehr ähnlich Ergebnisse erzielen. Wie die Körperreaktionen aussehen, könnte man dabei sicherlich auch gut beobachten.

  97. #97 diatech
    9. November 2010

    @ S.S.T
    >>>>>>>>>>>>>>>>>
    Hört sich so an, als könnte man mit einem Viehtreiber und etwas Salzwasser sehr ähnlich Ergebnisse erzielen. Wie die Körperreaktionen aussehen, könnte man dabei sicherlich auch gut beobachten.
    >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
    Ohne Scherz, das wäre durchaus mal zu probieren. Allerdings sind die Impulsfolgen wohl länger wissenschaftlich getestet worden. Es geht im Prinzip nur darum, dass der Hautwiderstand sinkt.
    >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
    Dass der menschl. Organismus ein sich selbst regulierendes System ist, wird wohl niemand anzweifeln.

    Allerdings kann man bei sich selbst regulierenden Systemen nie vorher sagen, was im System passiert.

    Näheres über solche Systeme kann man bei den Physikern der UNI-Darmstadt

    https://www.iap.tu-darmstadt.de/lto/pro/gloss-dt.html

    und Münster nachlesen.

    Entsprechende Experimente hier:

    https://www.uni-muenster.de/Physik.AP/Purwins//DE/index-de.html

    @ klauszwingenberger· 09.11.10 · 17:49 Uhr

    Und Schleudertraumata kuriert man über den Hautwiderstand? Man lernt doch immer noch hinzu.

    Das steht auch auf der Homepage!!

  98. #98 Kuchlbacher Rudolf
    9. November 2010

    Oh mein ….!! Es steht auf der Homepage!!!!!!
    Rette sich wer kann!

  99. #99 ares
    9. November 2010

    diatech· 09.11.10 · 17:40 Uhr
    Energo Neuro Adaptive Regulation –
    … liegenden konzentrischen Elektroden werden bipolare Elektroimpulse

    würden sie mir ‘bipolare Elektroimpulse’ näher erklären können?

  100. #100 diatech
    9. November 2010

    @ ares• 09.11.10 • 18:50 Uhr

    Also Leute, das Gerät kenne ich nur von der Homepage. Die beiden von mir genannten Erfahrungsberichte stammen von einer Heilpraktikerin, die das Gerät auch erst einige Wochen einsetzt.

    Was ist bipolar? Logisch zwei Pole, in diesem Fall zwei Elektroden (Metallplatten)
    Konzentrische Kreise: Zwei oder mehrere Kreise ineinander.

    In diesem Falle vermutlich also vier Kreise, je zwei davon konzentrisch angeordnet.

    Mit z. B. den äußeren Kreisen wird der Hautwiderstand zwischen den Polen (Kontakten) gemessen, mit den inneren werden wahrscheinlich die Spannungsimpulse abgegeben. Es kann natürlich auch umgekehrt sein.

    Auf der Homepage gibt es eine Menge Hinweise, wie dieses Gerät funktioniert. Die entsprechenden Links habe ich bereits oben angeführt. Lesen muss man aber schon selbst.!!!

    z. B. https://www.scenar.de/therapeuten/scenarexpert/wirkung.html

    Die Spannung der Impulse ist relativ hoch, die Stromstärke aber natürlich niedrig. Man will ja niemanden umbringen:

    Das Gerät selbst besteht aus einem einstellbaren Wechselspannungsgenerator. Die Besonderheit des Geräts liegt darin, dass einerseits der Therapeut die erzeugten Impulswellen von Hand auf die jeweilige Therapiesituation abstimmen kann, andrerseits passt das Gerät ständig die Impulswellen der sich verändernden Reaktionslage (Hautwiderstand) des Patienten an.
    Die Energiequelle stellen drei 1,5 Volt-Batterien dar. Das Gerät hat eine maximale Leistungsaufnahme von 1,25 Watt.
    Die erzeugten Impulswellen werden bis zu einer Leerlauf-Spannungsamplitude von maximal 600 Volt (hoch) transformiert, wobei die Stromdichte der über die Geräteelektroden auf die Haut applizierten Impulswellen entsprechend dem Gerätewiderstand und der Hautimpedanz in Grenzen gehalten wird.

    Noch ne technische Frage??

  101. #101 Dr. E. Berndt
    9. November 2010

    Österreichs oberster Homöopath ist Prof. Michael Frass!
    Prof. Frass testet das Energieamulett des Skispringers Morgi positiv.
    So weit gut!
    Aber es gibt so viele in unseren Augen skurrile Geräte und Therapien, die? nie von jemanden kritisch hinterfragt werden.
    Was sagte Prof. Frass zum Aufmalen von Homöopathiezeichen auf die Haut?
    Was sagte er zu Bachblüten oder zum Einfluss der Sterne in der Anthroposophie?
    Es muss doch irgend einen Blödsinn, der auch von Prof. Frass begründet abgelehnt wird.
    Wenn ich einen gelernten Pharmakologen befrage, bekomme ich die gerichtsfeste Antwort, dass Belladonna C1000 nicht ursächlich kraft seiner stofflichen Qualitäten wirkt und dass auch keine nennenswerten positiven Studien diesbezüglich existieren, außer man führt mindere Qualitätsstandards ein.
    In diesem Sinne müsste es doch auch irgend etwas geben, was nach Prof. Frass begründet nicht wirkt und Humbug ist.
    Welche Medizin und welche Therapie stufte Prof. Frass schlicht als unwirksamen Humbug ein. Ist es vielleicht die Badewanne von Uriella? Was hält Prof. Frass vom Granderwasser?

  102. #102 Dr. E. Berndt
    9. November 2010

    Österreichs oberster Homöopath ist Prof. Michael Frass!
    Prof. Frass testet das Energieamulett des Skispringers Morgi positiv.
    So weit gut!
    Aber es gibt so viele in unseren Augen skurrile Geräte und Therapien, die? nie von jemanden kritisch hinterfragt werden.
    Was sagte Prof. Frass zum Aufmalen von Homöopathiezeichen auf die Haut?
    Was sagte er zu Bachblüten oder zum Einfluss der Sterne in der Anthroposophie?
    Es muss doch irgend einen Blödsinn, der auch von Prof. Frass begründet abgelehnt wird.
    Wenn ich einen gelernten Pharmakologen befrage, bekomme ich die gerichtsfeste Antwort, dass Belladonna C1000 nicht ursächlich kraft seiner stofflichen Qualitäten wirkt und dass auch keine nennenswerten positiven Studien diesbezüglich existieren, außer man führt mindere Qualitätsstandards ein.
    In diesem Sinne müsste es doch auch irgend etwas geben, was nach Prof. Frass begründet nicht wirkt und Humbug ist.
    Welche Medizin und welche Therapie stufte Prof. Frass schlicht als unwirksamen Humbug ein. Ist es vielleicht die Badewanne von Uriella? Was hält Prof. Frass vom Granderwasser?

  103. #103 diatech
    9. November 2010

    Ich will um Gottes Willen keine Reklame machen. Auf der Preisliste sind aber alle möglichen Elektroden abgebildet.

    https://www.scenar.de/downloads/scenar_preisliste.pdf

  104. #104 diatech
    9. November 2010

    Dr. E. Berndt• 09.11.10 • 20:19 Uhr

    „Was sagte Prof. Frass zum Aufmalen von Homöopathiezeichen auf die Haut?“

    Wenn Sie ein Zeichen auf die Haut malen, entspricht dies in etwa dem gleichen Vorgang, als wenn Sie das gleiche Zeichen auf eine durchsichtige Folie malen, diese Folie auf einen Overheadprojektor legen und das Zeichen an die Wand projizieren.

    Das System unter der Haut reagiert auf dieses Zeichen, weil jetzt andere Frequenzen an dieser Stelle absorbiert werden als in dessen Umgebung.

    Hier liegt wieder Signal – sich selbst regulierendes System – Reaktion – vor.

    Um eine solche Reaktion hervorzurufen, genügen oft schon Rauschsignale, besser sind uniforme Signale.

    Der Erfinder der neuen Homöopathie war offenbar kein Dummer, weil er bereits von Hologrammen im System sprach. Tatsächlich bilden sich nämlich in den Körperflüssigkeiten Volumenhologramme. Die entsprechenden Links der UNIs Darmstadt und Münster habe ich bereits genannt!!

  105. #105 BreitSide
    9. November 2010

    Mein Gott, diatech, Dein pseudowissenschaftliches Geschwafel von “Frequenzen” und so ist nun wirklich der pure Esoquatsch.

    Wer auch nur eine Ahnung von Naturwissenschaft hat, dem muss es schlecht werden ob solcher leerer Worthülsen.

    Drängt sich die Frage auf, ob Du wirklich so unbeleckt von Physik bist oder absichtlich lügst.

  106. #106 Bullet
    10. November 2010

    ich kopiers einfach mal. Ist alles drin, was man braucht (BreitSides Einverständnis mal frech vorausgesetzt^^):

    Mein Gott, diatech, Dein pseudowissenschaftliches Geschwafel von “Frequenzen” und so ist nun wirklich der pure Esoquatsch.

    Wer auch nur eine Ahnung von Naturwissenschaft hat, dem muss es schlecht werden ob solcher leerer Worthülsen.

    Drängt sich die Frage auf, ob Du wirklich so unbeleckt von Physik bist oder absichtlich lügst.

  107. #107 BreitSide
    10. November 2010

    Einverstanden!:-)))

  108. #108 Aragorn
    10. November 2010

    Wenn ich unbedingt deine hier angepriesene Hochspannung-Impuls-Folter testen wollte, gehe ich auf die Kuhweide und lang an den Elektrozaun.

    Da gibt es deine Sado-Maso-Folter-Geräte ganz umsonst zu testen. Hier findest du bestimmt niemanden den du zum Kauf deiner Foltergeräte überreden kannst.

    Sorry, Hr. Sado-Maso-Vetreter diatech, aber aus deiner Provision wird nichts. Keiner hier will dein Spielzeug.

  109. #109 perk
    10. November 2010

    Da gibt es deine Sado-Maso-Folter-Geräte ganz umsonst zu testen. Hier findest du bestimmt niemanden den du zum Kauf deiner Foltergeräte überreden kannst.

    Sorry, Hr. Sado-Maso-Vetreter diatech, aber aus deiner Provision wird nichts. Keiner hier will dein Spielzeug.

    öhm ich glaube die stromstöße sind zu schwach um das gerät dort sinnvoll einzusetzen
    und scenar ist vieeel zu teuer..
    “Die Energiequelle stellen drei 1,5 Volt-Batterien dar. Das Gerät hat eine maximale Leistungsaufnahme von 1,25 Watt.”

    ansonsten ist nichts verkehrtes daran elektrostimulationsgeräte für den sexuellen gebrauch zu fertigen und zu verkaufen..
    wir wollen doch hier keine schimpfecke über die pfuibah-perversen aufmachen.. (wer auch immer die sein mögen da hat ja jeder seine eigenen ansichten..)

  110. #110 Bullet
    10. November 2010

    wir wollen doch hier keine schimpfecke über die pfuibah-perversen aufmachen.

    Ja, das gäbe eine gar lustige und ausufernde Schlacht mit Schlamm. Allerdings hab ich auch noch nie eine Anleitung “Kuhzaun für Zuhause” gesehen – obwohl sich mir da einige Verwendungszwecke geradezu aufdrängen. Scheint also (Achtung Schenkelklopfer:) nicht so prickelnd fürs Spielzimmer zu sein.

  111. #111 Aragorn
    10. November 2010

    Dann reicht sicher ein Experimentierbaukasten Elektronik von Fischertechnik oder Lego um das von diatech angepriesene Gerät nachzubauen. Der kostet dann sicher keine 3300 Euro.
    Und der hat den Vorteil, daß man nach der Feststellung “das angepriesene Gerät erzeugt nur ein leichtes Kribbeln in den Fingern” etwas sinnvolleres zusammenstöpseln kann.

  112. #112 wolfgang
    10. November 2010

    aragon schreibt
    “Wenn ich unbedingt deine hier angepriesene Hochspannung-Impuls-Folter testen wollte, gehe ich auf die Kuhweide und lang an den Elektrozaun. ”

    Ich schlage vor diatech nimmt sich mit gefüllter Blase so einen Weidezaun vor und pinkelt drauf.
    Resultat: durchschlagender Erkenntnisgewinn bis ins Kleinhirn.

  113. #113 ares
    10. November 2010

    @diatech,

    diatech• 09.11.10 • 20:16 Uhr
    Die erzeugten Impulswellen werden bis zu einer Leerlauf-Spannungsamplitude von maximal 600 Volt (hoch) transformiert, wobei die Stromdichte der über die Geräteelektroden auf die Haut applizierten Impulswellen entsprechend dem Gerätewiderstand und der Hautimpedanz in Grenzen gehalten wird.

    Sie wissen nicht was sich bei mit Grenzen hält.

    Für schlappe 3900.- € wird den Leuten ein simpler HF-Generator, den baut jeder Bastler inner halben Stunde zusammen, angeboten, unglaublich, finden Sie das gut?
    Mal ganz abgesehen davon das ihre 600V bei runden 3mA nicht ausreichend einer Fliege auch nur ein Haar zu krümmen.

    diatech:
    Das System unter der Haut reagiert auf dieses Zeichen, weil jetzt andere Frequenzen an dieser Stelle absorbiert werden als in dessen Umgebung.
    …………………………
    Mit z. B. den äußeren Kreisen wird der Hautwiderstand zwischen den Polen (Kontakten) gemessen, mit den inneren werden wahrscheinlich die Spannungsimpulse abgegeben. Es kann natürlich auch umgekehrt sein.

    Es kann natürlich auch Blödsinn sein, oder umgekehrt und Geschwafel.

    Manmanman, bei einem Materialeinsatz von, ich meins gut 100.- €, dazu Vertriebskosten etc. 100.-€, verdient sich ganz locker 3500.-€, nicht schlecht oder?
    Hauptsache der Batteriehersteller und Firma Conrad profitieren.

    Der Erfinder der neuen Homöopathie war offenbar kein Dummer,

    ne, der wusste wie sich Stroh zu Gold machen läßt

  114. #114 Bullet
    10. November 2010

    Aua. “Durchschlagend” ist in diesem Zusammenhang sicher keine Metapher.
    Aua aua.

  115. #115 inga
    10. November 2010

    Ohgott, ich hab mir in der Schule immer meine Spickzettel auf den Unterarm geschrieben. Weiß der Himmel, welche Frequenzen dadurch in der Folge absorbiert wurden und welche fürchterlichen Dinge in die Volumenhologramme irgendwelcher Körperflüssigkeiten projiziert wurden! Da! Mein linkes Augenlid fängt gerade an zu zucken! Ob das wohl die Spätfolgen meines unbedachten Geschreibsels auf mein selbsregulierendes Hautsystem ist?

  116. #116 Aragorn
    10. November 2010

    @inga
    Ein Tatoo kann in der Tat schwerwiegende Spätfolgen hervorrufen. Ahnungslos ein Hell-Angels Tatoo auf den Unterarm gemalt und Jahre später kommt plötzlich die verfeindete Rockergruppe um die Ecke marschiert …

    Dann ist es gut ein diatech 4000 Euro 3 mA “Hochleistungs”-Elektroschocker dabei zuhaben. Wenn du Glück hast lachen sich die Rocker tot, wenn du ihnen mit dem Spielzeug drohst.

    Wesentlich billiger aber deutlich wirkungsvoller ist ein richtiger Elektroschocker. Der liefert hundert mal mehr Amperes, kostet dabei nur ein hunderstel, und haut trotzdem den stärksten Mann aus den Latschen 😉

  117. #117 diatech
    10. November 2010

    Was hat denn der Endpreis eines Produkts mit den Materialkosten für einen Prototyp zu tun?? – Fast gar nichts!

    Und was sind schon 6700 Stück in 8 Jahren – Von der Serienfertigung in einer Fabrik kann da wohl keine Rede sein, eher von Handarbeit.

    Der “Verkaufserfolg” ist offenbar auf Mund-zu-Mund- Propaganda zurückzuführen.

    Zwischen Herstellungskosten und Vertriebskosten liegen oft Welten, ganz davon abgesehen, dass der Marktpreis sich nach Angabot und Nachfrage richtet.

    >>>>>>>>>>>>>>>>>>> Zitat aus der Homepage >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

    Im Oktober 2002 haben die ersten 5 Ärzte in Deutschland begonnen SCENAR erfolgreich in ihren Praxen einzusetzen. Heute arbeiten über 6700 Therapeuten (Ärzte, Heilpraktiker, Physiotherapeuten etc.) in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit SCENAR.

    Viele der Anwender stellen aus Überzeugung das SCENAR anderen Kollegen vor. Dies ist ein wesentlicher Grund für die rasche Verbreitung unseres Produktes. Unsere Referenzen reichen daher mittlerweile vom täglichen Einsatz in vielen Praxen und Reha-Kliniken bis zum Spitzensportbereich.

    >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

    Zum Thema selbstregulierende Syteme können andere mehr sagen:

    Ein Rückkopplungssystem ist allgemein ein System, bei dem das Ausgangssignal wieder als Eingangssignal verwendet wird. In einem optischen Rückkopplungssystem wird für die Rückkopplung das denkbar einfachste optische Element verwendet: Ein (oder mehrere) Spiegel. In unserer Arbeitsgruppe werden zur Zeit zwei verschiedene Konfigurationen optischer Rückkoplungssysteme untersucht:

    Beim einfach rückgekoppelten System geht der Laserstrahl zunächst durch das optisch nichtlineare Medium (z.B. einen photorefraktiven Kristall), trifft dann auf einen Spiegel und durchquert danach erneut (aus der entgegengesetzten Richtung) den Kristall. Im Kristall liegen also zwei gegenläufige wechselwirkende Strahlen vor. (S. z.B.: Squares and hexagons…, Dynamics of hexagons…)

    In Oszillatoren oder Resonatoren wird das Signal dagegen unendlich oft hin und her bzw. im Kreis geschickt. Meist wird sogar überhaupt kein Eingangssignal verwendet, da ein solches System aus Rückkopplung und Verstärkung besteht und das umlaufende Signal durch die Verstärkung aus dem Rauschen entsteht.

    Analog dazu sind z.B. die akustische Rückkopplung mit Mikrofon und Lautsprecher oder die vielfältigen Muster, die entstehen wenn man eine Videokamera auf ihren eigenen Monitor hält.

    Spontane Strukturbildung

    Spontane Strukturbildung ist ein Prozeß der Selbstorganisation, der in vielen verschiedenen nichtlinearen Rückkopplungssystemen auftritt.

    Dabei entstehen aus einem unstrukturierten bzw. uniformen Eingangssignal aufgrund der Rückkoplung Strukturen, oft sind dies Hexagons bzw. Bienenwaben.

    Solche Phänomene sind in sehr ähnlicher Form in vielen Bereichen der Natur anzutreffen, neben der nichtlinearen Optik z.B. auch in Hydrodynamik (Rayleigh-Benard-Konvektion), Geologie (Gesteinsformationen), Biologie, Chemie (Reaktionskinetik) und Meteorologie (Wolkenformationen).
    (S. z.B.: Squares and hexagons…, Dynamics of hexagons…)

    >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

    Solche Prozesse nehme ich auch bei der Homöopathie an, was zu beweisen wäre!!!

    Luc Montagnier hat den Anfang gemacht, wo bleibt Ihr ??? !!!

  118. #118 Dr. E. Berndt
    10. November 2010

    Kein Ende des Schwurbelns in Sicht

    https://www.homoeopathie-heilpraktiker.de/jan-scholten.htm

    Dr. Jan Scholten geht neue Wege:

    Als Chemiker wandte sich Scholten besonders den homöopathischen Arzneimitteln des Periodensystems der Elemente zu und sorgte in dem Bereich für ganz neue Erkenntnisse. Es gab Scholten zu denken, dass der Anteil der Stoffe in der Natur prozentual in keinster Weise mit dem Anteil der Verschreibungen der selben Stoffe als Arzneimittel in der Homöopathie in Relation steht. Darüber hinaus gab es zahlreiche Elemente, die in der Natur und der Industrie eine große Rolle spielten, als homöopathische Arzneimittel aber noch gar nicht erschlossen waren.

    Dr. Jan Scholten und die Gruppenanalyse:

    Um mehr über die homöopathischen Gemeinsamkeiten zu erfahren wandte er die so genannte „Gruppenanalyse“ an. Durch die „Gruppenanalyse“ betrachtete er die gemeinsamen bekannten Symptome einer Gruppe von Mitteln, die das selbe Element enthalten, wie z.B. alle in der Homöopathie bekannten Natrium-Verbindungen (Salz-Verbindungen). Ein Vergleich, der durch die Computertechnologie möglich geworden war. Anschließend stellte er die These auf, das auch die noch unbekannten Verbindungen der entsprechenden Gruppe, die gleichen gemeinsamen Eigenschaften beinhalten müssten. Aufgrund dieser Annahme verschreibt er teilweise gänzlich unbekannte Mittel in der Homöopathie mit Erfolg.

    gibt auch ein Video

  119. #119 wolfgang
    10. November 2010

    @bullet

    Aua. “Durchschlagend” ist in diesem Zusammenhang sicher keine Metapher.
    Aua aua.

    in meiner Jugend hatte ich mal auf einem Pfadfinderlager das Bedürfnis in der Nacht zu pinkeln. Also gleich nicht weit vom Zelt in die Dunkelheit gepinkelt- aber elektrischer Weidezaun- wie soll ich das sehen, wenns dunkel ist- aber der Effekt war wirklich durchschlagen- so was vergisst man nicht :)-

    Nur pinkeln auf nen Weidezaun ist kostenfrei und ich muss kein Schwurbeldings um 4000 € kaufen.

    Immerhin wenn da geschrieben wird dass die in wenigen jahren tausende von den Batteriegehäusen verkauft haben kommt man auf 28 Mille €.Ist doch nicht schlecht?

    Um das Geld wird noch viel mehr geschwurbelt.

  120. #120 ares
    10. November 2010

    @diatech

    diatech· 10.11.10 · 18:19 Uhr
    Was hat denn der Endpreis eines Produkts mit den Materialkosten für einen Prototyp zu tun?? – Fast gar nichts!

    sehen Sie, die Frage stellt sich jeder hier. Kaum Materielkosten dafür hoher Endpreis.

    Spontane Strukturbildung ist ein Prozeß der Selbstorganisation, der in vielen
    verschiedenen nichtlinearen Rückkopplungssystemen auftritt.

    falsch, Sie wissen genau das spontane Struckturbildung wie Sie es nennen, nur in linearen Systemen auftreten, wobei Selbstorganisation innerhalb jener Prozesse nur teilweise erfolgt. Ich dachte das wäre der Homöopathie bekannt.

  121. #121 Schlotti
    10. November 2010

    @diatech:

    Allerdings kann man bei sich selbst regulierenden Systemen nie vorher sagen, was im System passiert.

    RICHTIG!

    Deshalb nämlich ist meine Heizung nicht in der Lage auf äußere Einflüsse zu reagieren und im Rahmen der eingestellten Hysterese die Temperatur zu halten. Auch mein Körper ist nicht in der Lage, unabhängig von physischer Belastung oder der Außentemperatur, meine Körpertemperatur konstant zu halten. Das ist halt die Krux bei sich selbst regulierenden Systemen…

    Was ich allerdings noch nicht wusste:

    Wenn Sie ein Zeichen auf die Haut malen, entspricht dies in etwa dem gleichen Vorgang, als wenn Sie das gleiche Zeichen auf eine durchsichtige Folie malen, diese Folie auf einen Overheadprojektor legen und das Zeichen an die Wand projizieren.

    Das System unter der Haut reagiert auf dieses Zeichen, weil jetzt andere Frequenzen an dieser Stelle absorbiert werden als in dessen Umgebung.

    WIEDER RICHTIG!

    In der Tat fällt auf bestimmte Hautstellen, die durch einen Overheadprojektor beleuchtet werden, weniger Licht (böse Strahlung), wenn die Folie an eben den Stellen geschwärzt ist, die ohne Schwärzung vollständig beleuchtet würden.

    Daraus allerdings zu schließen, dass die Bedeutung der Zeichen eine Rolle spielen würde, ist mir neu.

    Halleluja!

    Meine Haut kann lesen!

  122. #122 Dr. E. Berndt
    11. November 2010

    Man sollte von Zeit zu Zeit echt nachlesen, was Homöopathen so fortbilden.
    So Dr. Hildebrandt der Apotheker fortbildet in Homöopatheri und Periodensystem:

    Die homöopathische Fallanalyse nach der Elementen Lehre von Jan Scholten

    Eine kurze Darstellung der Methode

    Jan Scholten, Jörg Hildebrandt

    Zusammenfassung:

    Ziel: Vorstellung der Elementen Theorie basierend auf dem Periodensystem
    Methode: Es wird ein Überblick geboten über die zugrunde liegende Idee, die Hauptthemen der Serien und Stadien, und wie man sie verbindet.
    Ergebnis: Die Methode wird in einem sehr vereinfachten Fallbericht demonstriert, weitere sind in der Zeitschrift nachzulesen.
    Schlussfolgerung: Diese Analyse ist ein wirkungsvolles zusätzliches Werkzeug für die Verschreibung von Elementen und ihren Salzen, das außerdem zum tieferen Verständnis unserer Materia Medica beiträgt.
    Abstract:
    Aim: To introduce the well established Element Theory, based on the periodic table.
    Method: An overview – presentation is provided: on the basic idea, the main themes of the series and the stages, and how to combine them.
    Results: The method is shown in a very simplified papercase; others will be published in this journal.
    Conclusion: This analysis is a powerful additional tool for the prescription of elements and their salts, which also adds to the deeper understanding of our materia medica.

    Einleitung:
    Es gibt seit jeher Bestrebungen die Vielzahl unserer homöopathischen Arzneimittel in Ordnungen zu setzen. Etliche Mittel stammen von chemischen Elementen oder deren Salzen ab. Bei den Elementen haben ähnliche Ordnungs-Bestrebungen 1869 zu der fast zeitgleichen und voneinander unabhängigen „Entdeckung“ des Periodensystems durch Dmitri Mendelejew bzw. Lothar Meyer geführt. Sie ordneten die Elemente nach steigenden Atommassen, wobei die mit gleicher Anzahl an Valenzelektronen untereinander gestellt wurden. Auf noch unbekannte Elemente konnte so erfolgreich rückgeschlossen werden. Indem ich die bekannten Mittel in das Periodensystem ordnete, versuchte ich herauszufinden, was sie gemeinsam haben und worin sie sich unterscheiden. Durch jahrelange Verifikationen des Systems und seiner Vorhersagbarkeit bei noch ungeprüften Mitteln, verfeinerte sich das System zu Themen der Perioden, die durch die Stadien in einen Prozess des Werdens und Vergehens unterteilt werden. Diese Stadien lassen sich ebenfalls im Pflanzen und Tierreich anwenden, da sie universal zum Leben gehören. In diesen Reichen ist allerdings die Zuordnung der Mittel zu Stadien innerhalb ihrer Familie nur über das Materia medica Bild möglich, da es kein fixes Periodensystem gibt. Ich wurde gebeten eine kurze Übersicht zu geben, die natürlich nicht die Vertiefung durch Seminare oder Literatur ersetzen kann und schon gar keine Gebrauchsanweisung darstellt, die eine gründliche Ausbildung in den Grundlagen der Homöopathie ersetzt.

    Methode:
    In der Anamnese muss ich mir erstmal überlegen, ob der Patient, bzw. sein Problem, in das Mineralreich gehört, also zu einem der Themenkreise der Serien (s. u.). Die Verallgemeinerung der Situation die ihn oder sie krank macht, führt mich zum Heilmittel, wie andere die körperliche Empfindung verallgemeinern (Bönninghausen) oder auch die psychische (Sankaran). Zu welcher Serie ist der Patient zuordenbar und in welchem Stadium seines Seinsprozesses hängt er fest? Und worauf hat das Auswirkungen (Salz)? Ich verabreiche gewöhnlich ein MK monatlich.
    Die Zuordnungen sind als Beispiele zu verstehen, da es um die Idee dahinter geht. Natürlich ist z.B. die Berufswahl von vielen anderen Faktoren als nur der Persönlichkeit abhängig!
    Die erste Periode oder Serie besteht nur aus zwei Elementen: Wasserstoff und Helium:
    Hydrogenserie: Sein oder nicht sein! Wahr oder nicht wahr? (nicht: gut oder schlecht, das ist Kohlenstoffserie). Hier finden sich oft Psychosen.
    H ist vergleichbar mit der Empfängnis, He mit dem Fetus, der schwebt, autistisch, reagiert nicht auf die Welt (vereinfacht). Die Patienten sind nicht richtig im Körper, etwas gehört nicht zu mir: z.B. nach Unfällen: es ist nicht mein Bein.
    Kohlenstoffserie: wie in der Kindheit: Entwicklung von Persönlichkeit, Ego, alles wird gewertet: ich bin ein Guter, bin geliebt, bin als Person gut. Der Körper ist das Wichtigste.
    Siliciumserie: Beziehungen, persönliche Liebe und Hass, Aussehen, Präsentation, Teenager, Kleidung (Sulfur), Verführung.
    Eisenserie: Das sind die „Normalen“, sie haben Angst, nicht normal zu sein. Es geht um den Platz, den man im Dorf einnimmt, was ist die Arbeit, die Pflicht. Man braucht Geschick, Technik, Fähigkeiten, Routine, alles muss in Ordnung sein (Cuprum Ritual, Arsen ordentlich), Angst vor der Meinung anderer, dem Tratsch, Angst vor Fehlern.
    Silberserie: Denker, Künstler, Psychotherapeuten, Minister, Botschafter. Es geht um Ideen, Inspiration, Beratung, sie wollen besonders sein: bewundernswert, ästhetisch. Wichtig ist daher die Präsentation, und damit die Stimme und das Hören. Sie denken und arbeiten weniger im dörflichen Horizont als in dem einer Stadt oder ganzen Provinz. Sie neigen zu Neuralgien, so wie die Nerven die Botschafter sind.
    Goldserie: Dies sind Leiter, Herrscher, Direktoren. Es geht um Macht, Ehre, Alleinsein, Religion: Sie sind Vertreter von Gott, der Beruf ist ein Auftrag, die Sexualität ist wichtig (Harem des Königs), das zugeordnete Sinnesorgan ist das Auge. Sie denken in Verantwortung für ein Land, Reich, (Firmen)Imperium.
    Bismuth ist häufig angezeigt bei Selbstmord in der Familie, denn es ist Stadium 15, und damit im Stadium des Verlustes; und zwar von den Goldthemen Macht und Ehre (Samurai).
    Uraniumserie: So wie mit 80 Jahren, zurücktreten aus der Welt. Starker Geist in schwachem Körper. Gedächtnismacht, Magie, ein Guru, steht aber nicht mehr im Leben. Ihr Horizont ist das Universum, ihr zugeordneter Sinn die Intuition. Sie sind radioaktiv und zerfallen, „spalten sich auf“. Es können durchaus junge Leute sein, bei denen ein früher Zerfall einsetzt (genetische Probleme) oder die Lust und das Ziel am Leben verloren gehen, und beispielsweise in Krebs resultieren.
    So ist das gesamte System analog zu einer Wanderung durch die Lebensalter. Während bei Lithium die Depression eher ein nicht Eintreten ins Leben, manisch depressiv, ist, ist sie in der Uranserie eher eine Involutionsdepression. Natürlich wissen wir alle, dass auch Aurum und andere Mittel depressiv werden können: die Causa ist tendenziell eine andere.
    Großen Stellenwert haben in den letzten Jahren die Lanthaniden, die seltenen Erden, erhalten. Sie haben im Periodensystem eine Sonderstellung. Ich musste ihren Platz im System neu definieren: wie ein Fraktal aus dem Stadium 3 bis 4 der Goldserie öffnen sie ein Fenster in eine neuer Serie.
    Lanthaniden wollen unabhängig, frei sein, ihr eigenes Leben leben, Autonomie. Es geht auch hier wie bei der Goldserie um Macht, aber um die über sich selbst, um die Selbstkontrolle. Es geht darum Prüfungen zu bestehen, bevor man an die eigentliche Macht und Fremdverantwortung bekommt. Themen sind der Kontrollverlust und auch Autoimmunkrankheiten: man hat nicht die Kontrolle über die eigene Abwehr. Kinder sind oft reifer als ihrem Alter entspricht.

    Die Stadien: man kann ihre Probleme in jeder Serie einsetzen, also bei der Entwicklung des Körpers, der Beziehungen, des künstlerischen Ausdrucks, der Firmenleitung, etc.
    Es gibt 18 Stadien, 10 ist der Höhepunkt des Themas. Links davon ist der Aufbau. Das Selbstbewusstsein, das der Patient ausstrahlt, ist noch schlecht, da das (unbewusste?) Ziel noch nicht erreicht ist. Zweifel bestehen, auch wenn er ab Stadium 4 immerhin entschlossen ist, seinen Weg zu gehen. Rechts von 10 ist der Verlust, das Selbstbewusstsein ist hoch, aber das Misstrauen vor allem ab Stadium 12 steigt. 18 sind die Edelgase, die relativ reaktionsarm in einer Art anästhetischem Zustand verharren.
    1 Beginn, impulsiv.
    2 Tun ohne eigene Initiative, was andere von einem verlangen
    3 Suchen, unentschlossen. Man weiß nicht was man erreichen kann.
    4 Erstaunt an der Türschwelle stehen bleiben: man weiß was tun, aber nicht ob man es kann.
    5 Die Entwürfe: man weiß nicht wie man es erreichen kann.
    6 Jetzt muss man beweisen dass man es erreichen kann: Herausforderung
    7 Suche nach Verbündeten und gemeinsames Lernen.
    8 Der Druck von außen oder innen wird massiv: Deadlines, Hindernisse.
    9 Beinahe geschafft: die Generalprobe oder Prüfung.
    10 Der Höhepunkt. Es ist aber alles zu selbstverständlich, rigide, bricht.
    11 Man möchte die Früchte des Erfolges genießen und mit anderen teilen.
    12 Man muss das Erreichte verteidigen und zuviel vom Bisherigen tun: Streit, Verlieren
    13 Es geht nur mehr ein partieller Streit (Sarkasmus). Sehnsucht nach der Vergangenheit macht konservativ.
    14 Energielos, hohl, Maske, Ironie, Taubheit.
    15 Verlust, weggeben, verbrennen (p, n, ars.)
    16 Verrotten (stinken), Ekel, betteln
    17 Flucht: nicht mehr geduldet, loslassen
    18 Koma, Ruhe, Transformation in die nächste Serie.
    In der Kohlenstoff und Silizium Serie beinhaltet Stadium drei die Stadien 3-9 und 15 die Aspekte der Stadien 11-15.
    Es gibt wesentlich mehr Aspekte zu den einzelnen Stadien und Mitteln, die hier den Rahmen sprengen würden. Wichtig ist das Thema der Polarität und der Reflexion auf sich selbst: So kann das Thema Wert auch als Selbstwert auftauchen, und aktiv auch passiv sein: flüchten / verstoßen werden (17), verlieren/ablehnen (15)… Diese Zuordnungen sind stark verkürzt und wirken sehr theoretisch. Sie kommen erst mit Beispielen zu Leben. Um sich in das System hineinzudenken sind für den Beginn vereinfachte Beispiele von Vorteil. Bei den bekannten Polychresten wird man auf die klassische Weise ebenso zum Ziel kommen: hier empfiehlt es sich durch entsprechende Anamneseerweiterung das System zu trainieren, um es dann in den schwierigeren Fällen oder bei unbekannten Salzen anwenden zu können.

    Ergebnis:
    Besonders nett sind Papercases die klassisch gelöst wurden, aber auch über die Elementen Theorie gelöst werden können, so wie folgender aus Homeopathic Links:
    Ein Mann wollte Künstler werden und verließ Calcutta und seine Freundin um nach Bombay zu gehen. Dort wurde er aber als Künstler abgelehnt. In seinen romantischen Stimmungen ging er zu Prostituierten. Dabei dachte er zwar an seine Geliebte, holte sich aber Syphilis.
    Wegen der romantischen Ader wurde Antimonium crudum verschrieben. Andererseits findet sich die Zurückweisung (15) als Künstler (Silberserie) eines Romantikers (Sulfur). Das ergibt Antimonium crudum. Oder: Er verließ (15, denn es war je kein Flucht) seine Freundin (Sulfur: Beziehungsthema der Silizium Serie, Stadium 16; – die Ehe ist rechts von 10 weil die Ursprungsfamilie (sil) mit der Ehe aufgegeben worden ist. Daher steht Sulfur für die Partnerschaften, auch wenn die beiden hier nicht verheiratet waren). Er verließ sie um Künstler zu werden: Silberserie.
    Oder: Das Problem beginnt mit der Zurückweisung als Künstler (in seiner Heimat und in Bombay), das führt aber zu einem Problem in einer bisher funktionierenden Ebene, der Beziehung, weshalb man nach einem entsprechenden Salz sucht.
    Die Elemente der linken unteren Hälfte des Periodensystems bilden Salze mit denen der rechten oberen.
    Weitere Fälle finden sich in HIOe 3/7 und in dieser Ausgabe. Dass die Lösungen nicht direkt in der kurzen oben gegebenen Zusammenfassung abgebildet werden können, bitte ich zu verstehen, sie soll das Prinzip des Systems erläutern!

    Diskussion:
    Das System der Elementen Analyse ersetzt nicht die Kenntnisse der so genannten genuinen Homöopathie, sondern es erweitert sie um ein seit vielen Jahren erfolgreich eingesetztes und weiterentwickeltes Instrument. Unter den Familienzuordnungen ist es aufgrund der Verlässlichkeit des Periodensystems das bisher zuverlässigste und vollständigste. Vorhersagen auch unbekannter Mittel und Salze haben sich im Praxisalltag vielerorts bewährt.
    Um wirksame Verschreibungen zu erhalten sind auch hier Übung und Fleiß nötig. Da sich die Causa der Krankheitsentstehung, das Problem, auf einem Punkt einer Entwicklung befindet, kann nach der Heilung ein neues Problem ein völlig anderes Mittel erfordern. (Zum Beispiel ein anderes Stadium, da der Patient seinen Zielen näher gekommen ist). Das relativiert den Anspruch, lebenslang mit dem Konstitutionsmittel auskommen zu müssen. Dennoch wirken die Mittel, wenn die Analyse stimmt, sehr tiefgreifend in die psychische wie auch körperliche Dimension hinein und folgen den Heringschen Regeln.
    Scholten J. Homoeopathy and Minerals. Utrecht: Stichting Alonnissos, 1993
    Scholten J. Homoeopathy and the Elements. Utrecht: Stichting Alonnissos, 1996
    Scholten J. Secret Lanthanides. Utrecht: Stichting Alonnissos, 2005
    Scholten J. Terbium oxydatum. HIOe 2007; 3: 8-9

  123. #123 klauszwingenberger
    11. November 2010

    Wenn die seltenen Erden (Lanthan(o)iden) wüssten, dass sie frei sein wollen, würden sie den knickrigen Chinesen was pfeifen…

  124. #124 Christian A.
    11. November 2010

    Alter Schwede, so bilden sich Homöopathen fort?

    Am besten gefällt mir aber das Kleinodium eines Satzes hier:

    Dabei dachte er zwar an seine Geliebte, holte sich aber Syphilis.

    LOL!
    (Sorry, musste sein)

  125. #125 Bullet
    12. November 2010

    @diatech:

    Und was sind schon 6700 Stück in 8 Jahren – Von der Serienfertigung in einer Fabrik kann da wohl keine Rede sein, eher von Handarbeit.

    Etwas Rechnen für Grundschüler gefällig?
    Das Jahr hat 365 Tage. 104 davon sind Sa/So. 24 Urlaubstage sind auch drin, und 10 Tage für Ostern, Pfingsten, 1. Mai etc. und die Tage am Jahresende sind auch nicht zuviel.
    Es verbleiben etwa 225 Arbeitstage.
    Wenn 6700 Stück in 8 Jahren gefertigt wurden, dann waren das -statistisch- etwa 835 Stück pro Jahr oder 3,7 pro Arbeitstag. ACHT Jahre lang. Handarbeit? Machst du Witze?
    Nenn es “Kleinserie”, aber tu nicht so, als würde da ab und zu mal einer so nebenbei mal einer einen Klecks Farbe auf eine Schraube malen. Das ist und bleibt SErienfertigung. Ob nun mit Roboterunterstützung oder nicht.

  126. #126 S.S.T.
    12. November 2010

    @Bullet

    … und 3,7 x 20 x 3.500€ gibt übrigens auch einen netten Monatsverdienst. Damit kann man sogar ein paar sehr gut bezahlte ‘Sklaven’ fürs Grobe einstellen. Man braucht dann nur noch ein paar (unbezahlte???) Idioten, die den Mist als Ei des Kolumbus feiern; nun ja, das www ist geduldig.

  127. #127 Dr. E. Berndt
    12. November 2010

    @klauszwingenberger
    Ich konnte es nicht lassen und habe doch über die periodisierte H. gegrübelt

    Die Suche nach “einfachen” Welt-Lösungen, wird eben nur von Esoterik bzw. Pseudowissenschaft befriedigt. Keine Frage, das Periodensystem bietet für pseudowissenschaftliche Spielereien wie auch für das Aushecken symbolträchtiger Voodoo-Erklärungen für Krankheit und Leid jede Menge Assoziationsmöglichkeiten, die jede denkbare Erwartungshaltung befriedigt und damit die Heilungswunder ermöglicht. Wunder geschehen nur dort, wo sie erwartet werden!

    Aber Sie können ja nach dieser Einführung selbst herausfinden welches Element der Periodensystems am besten zu Ihnen oder zu mir passt! Womöglich ist mein Element das Deuterium oder Tritium. Oder bin ich ein Schwefeltyp? Aber welcher Schwefel ist homöopathierelevant? Immerhin existieren 4 stabile Schwefelisotope. Gehöre ich zum häufigen 32S Typ, dem selteneren 34S oder einem der ganz seltenen 33S und 36S Typen? Womöglich bin ich nur ein Mischtyp oder gehöre gar zu den kurzlebigen künstlichen radioaktiven Isotopen? Fragen über Fragen und die allotropen Modifikationen wurden noch gar nicht angedacht! Soweit ich die Ausführungen überblicken konnte, wurden zwar schon die seltenen Erden berücksichtigt aber noch nicht die Isotopen der diversen Elemente einer diesbezüglichen homöopathischen Betrachtung unterzogen.

    Wir wissen nun dank Jan Scholten mit der Akkuratesse, wie sie der Homöopathie eigenen ist, welche Persönlichkeiten und welche Krankheiten zu welchen Elementen passen, aber die Isotopen wurden in der Fallanalyse nicht berücksichtigt! Das ist ein schwerer Methodenmangel, der offenbar noch nicht entdeckt worden ist.

    Gerade bei Wasserstoff sollte doch die richtige Auswahl doch sehr bedeutend sein, sind doch die Isotopen gleich doppelt und dreifach schwerer als das gewöhnliche Element. Bei den etwas schwereren Elementen fällt der durch die Anzahl der Protonen bedingte Massenunterschied nicht mehr so gravierend aus, dafür ist die Auswahl an stabilen natürlichen Isotopen doch deutlich zahlreicher und ihr Anteil ist so groß, dass dieser im landläufigem Sinn nicht als homöopathisch bzw. als vernachlässigbare Größe bezeichnet werden kann. Um das zu erklären sind noch weitere Eingebungen notwendig.

  128. #128 wolfgang
    12. November 2010

    q Edi,

    ja und dann kommt natürlch noch dazu, dass es ja eine irrsinig große Zahl von verbindungen dieser Elemente gibt.

    Ich wäre dafür, dass Homöopathen im Selbstversuch metallisches Natrium schlucken- das brennt spontan im Kontakt mit Wasser.

    Dann hätten wir ein Problem weniger- na ja ist nicht ernstgemeint- aber man könnte es vorher im Tierveruch probieren. Veterinäre dürfen ja keulen, das ist Humanmedizinern nicht erlaubt- war auch im 3.Rech der Blütezeit der HP nicht erlaubt, aber das ist eine andere Geschichte

  129. #129 Basilius
    16. November 2010

    @Guido
    Und was hat das alles mit Homöpathie und Fr. Dr. Kozel zu tun?

  130. #130 Dr. E. Berndt
    16. November 2010

    Vom Unsinn ganzer Zahlen und alten Mythen

    Ganze Zahlen (also 1, 2, 3 usw.) haben einen hohen Stellenwert. Seit jeher wird versucht, den Sinn der Natur oder des Himmels in ganzzahligen Verhältnissen zu sehen und/oder zu ergründen. In der Musik ist dies teilweise gelungen. Das Intervall einer Oktave entspricht einer Verdoppelung der Tonfrequenz. Bei der reinen Stimmung einer Tonleiter stehen die Töne in ganzzahligen Verhältnissen zueinander, in der geläufigen temperierten Tonleiter nicht. Hier erscheinen die Kommas und die Frequenzverhältnisse sind nicht mehr ganzzahlig.

    Auch in der bildenden Kunst ist das Bemühen, Schönheit in ganzzahligen Proportionen zu sehen bzw. mit ganzzahligen Proportionen zu erklären, vorhanden. Der „Goldene Schnitt“ gilt als Beispiel für eine Proportion, die als besonders „schön“ empfunden wird. Doch das Verhältnis der Seitenlängen im „Goldenen Schnitt“ ist nicht ganzzahlig. Aus der Proportion der Seitenlängen (a/b=(a+b)/a), mit a als dir längeren Seite, ergibt sich die irrationale Zahl . Diese Zahl wird auch als die irrationalste Zahl bezeichnet. ( = 1,618033988…) Leonardo da Vincis „Vitruvianischer Mensch“, auch „Homo ad circulum“ genannt, zeigt den Körper eines Mannes in einem Kreis und einem Rechteck. Es ist hervorragendes Beispiel einer langen Reihe von Versuchen, Schönheit in bestimmten mathematischen bzw. geometrischen Proportionen zu fassen. Da Vincis Zeichnung ist auf den italienischen Euromünzen zu sehen. Vitruv, eigentlich Marcus Vitruvius Pollio, war römischer Architekt und Ingenieur. Er wurde durch seine am Ende des 1. Jahrhunderts v. Chr. verfaßten 10 Lehrbücher über Architektur („De architectura libri decem“) berühmt.

    Die Revolutionszeit der Erde um die Sonne und die Rotationszeit um ihre Achse stehen in keinem ganzzahligen Verhältnis. Die Länge des Jahres wird daher mit Schalttagen korrigiert. Der Mond zeigt uns immer die gleiche Seite. Das ist aber kein Zufall, sondern laut Theorie eine Folge der Gezeitenkräfte. Das Verhältnis des Umfanges eines Kreises zum Durchmesser, die berühmte Zahl π, ist keine ganze Zahl. Sie besitzt unendlich viele Kommastellen und ist genausowenig mit ganzen Zahlen erfaßbar wie die Quadratwurzel aus 2 oder 3. Der zutiefst menschliche Wunsch, hier wie auch anderswo ein endliches und ganzzahliges Ergebnis vorzufinden, bleibt unerfüllt und ist wie auch die flächengleiche Umwandlung einer Kreisfläche in ein Quadrat nicht möglich. Die „Quadratur des Kreises“ ist sprichwörtlich als Ding der Unmöglichkeit bekannt geworden.

    Auch die zahlreichen Naturkonstanten aus Physik, Chemie und die Konstanten aus Mathematik oder Geometrie sind nicht ganzzahlig. Genauso stehen die Masse der verschiedenen Atome in keinem ganzzahligen Verhältnis zueinander. Nichts läßt sich in ganzen Zahlen messen. Es hängt nur von der Meßgenauigkeit ab, wie viele Kommastellen das Ergebnis enthält. Ganze Zahlen sind etwas abstraktes und leicht zu merken, aber in der Natur spielen sie keine Rolle – hier sind sie nicht vorhanden.

    Die 4 Himmelsrichtungen sind eine willkürlich menschliche Einteilung. Man hätte sich auch auf 5, 6, oder 7 Himmelsrichtungen einigen können. Im 5-Eck ist der goldene Schnitt verborgen und ein 7-Eck zu konstruieren, soll auch nur näherungsweise gelingen. Aber 6 Himmelsrichtungen zu zeichnen, wäre kein Problem. Daß heute im Dezimalsystem gerechnet wird, ist eine Übereinkunft. Es hat sich halt historisch so entwickelt. Das Duodezimalsystem böte Vorteile, weil 12 durch 2, 3, 4, und 6 teilbar ist, aber 10 nur durch Primzahlen 2 und 5. Wenn man vom Digitalrechner absieht, der nur mit Nullen und Einsern rechnet, ist die geringe Teilbarkeit für ein praktisches Zahlensystem nicht sehr vorteilhaft.

    Ganze Zahlen, ganzzahlige Verhältnisse und entsprechende regelmäßige Vielecke sind eine Quelle nie endenwollender Inspirationen für Zahlenmystiker, Kabbalisten oder Esoteriker. Sie versuchen, aus der Anzahl der Eckpunkte und möglichen Verbindungen, Einteilungen etc. Sinn herauszulesen, den Zusammenhalt des Universums zu ergründen und gültige Regeln für das Alltägliche wie auch Theorien für „Forschung“ aufzustellen. Es macht keinen Sinn, einen besonderen Sinn in ganzen Zahlen zu suchen. Warum bestimmte Zahlen bevorzugt verwendet werden, sei dahingestellt, aber in der Homöopathie finden diese von alters her mit mystischen, mythologischen und auch alltäglichen Assoziationen behafteten ganzen Zahlen bevorzugte Verwendung. Und niemand von den Homöopathen oder gar von den Anthroposophen kann und will erklären, warum das so und nicht anders ist.

    So kennt die Homöopathie ausgerechnet 12 Modalitäten der Arzneifindung. Keine Frage, dahinter steckt die „heilige“ Zahl 12. Eine alte Bekannte, die sich in den 12 Sternbildern (Tierkreiszeichen, Häuser), dem 12-Götterkollegium der Griechen und Germanen, den 12 Aposteln, den 12 biblischen Stämmen etc. wiederfindet. Wenn es mehr sein soll, aber nicht zu viel, 12 ist immer gut!

    Die „heilige“ 10 ist in der Homöopathie vertreten in den 10 Organ- und Manifestationshierarchien. Das entspricht den 10 Planeten der Astrologie, des 10 Sefirot (Manifestationen Gottes), den 10 Fingern, und den 10 Geboten. Wie würde alles erklärt werden, wenn die Menschen nur 8 Finger und keine Daumen hätten?

    5 ist die „heilige“ Zahl Jehovas in der Kabbala. Das Pentagramm ist ein Symbol für Gesundheit und diente im Mittelalter der Dämonenabwehr. Die 5 chinesischen Elemente und die 5 Tibeter waren zu Zeiten Hahnemanns sicher nicht so populär wie heute. Wie dem auch sei, die mit Abstand häufigste Dosierung lautet: 5 Globuli oder Tropfen 3 mal täglich einnehmen. Bis heute wird nicht erklärt, warum 5 und nicht 6 Tropfen. Und warum genügt nicht prinzipiell 1 Tropfen, wo doch die postulierte Bioinformation durch Verdünnung nicht kleinzukriegen ist und bis in alle Zeiten und ins Unendliche weiterwirkt?

    Aller guten Dinge sind 3, aber noch besser scheint die 4 zu sein. Und sie ist auch in Homöopathie zu finden. Die 4-Elementen-Lehre der Antike hat noch immer nichts von ihrer mystischen Ausstrahlung eingebüßt. Und wenn schon 4, dann doch gleich auch die 4-Säfte-Lehre, die 4 Quadraten des Horoskops, die 4 Himmelrichtungen und die Lehre von den 4 Konstitutionstypen. Das war sicher gehobenes Allgemeinwissen zu Zeiten Hahnemanns und ist Teil seiner Lehre.

    Auf diese naheliegenden Zusammenhänge machte Dr. Theodor Much in einem Artikel aufmerksam. In seinem Buch „Aberglauben und Astrologie“ geht es weniger um Zahlenmystik, sondern um die Begriffswelt der Esoterik. Sie wird als ein wesentliches Element der Homöopathie herausgearbeitet.

    Das „senkrechte Denken“ der symbolischen Astrologie manifestiert sich eindrucksvoll in der Homöopathie. In der Esoterik durchzieht eine „Uridee“ alle Ebenen von oben bis unten, im Sinne von „wie oben so auch unten“. Nach Hahnemann schreitet die „Heilung von oben nach unten“ und in 10er-Hierarchien voran.

    Die Homöopathie trägt unverkennbar Züge des geistigen Backgrounds der Esoterik. Es ist die gleiche Terminologie bei Hahnemann nachzulesen: „Uridee, Archetypen, geistiges Wesen der Ursubstanz, Urgrund, Urübel = Erbsünde (Miasma), kosmische Urkraft“ etc. womit der Schöpfer, die Schöpfung, der Urgrund Gott gemeint ist.

    Bemerkenswert sind auch die Analogien zwischen dem astrologischen Götterglauben (Jupiter, Mars und Co.) und der Homöopathie. Besonders deutlich, in einer kuriosen Übersteigerung, tritt dies in der Anthroposophie Rudolf Steiners hervor. Z. B. wird das Sternbild des Widders in der Antike und in der Homöopathie mit dem Kriegsgott Mars in Verbindung gebracht. Daher ist in der Astrologie der „rote“ Planet Mars mit Feuer, Wildheit, Schrecken etc. in Analogie verbunden. Und in weiterer Folge wird munter drauf los assoziiert, und Mars bedeutet das Element Feuer, die Farbe rot, orange, Blut, Blutgefäße, feurige Entzündungen. Alles, was an Krankheit und Leid irgendwie zu diesen Begriffen assoziiert werden kann, wird mit Marspflanzen behandelt. Es ist nicht Zufall, daß Erkrankungen, die mit heftigem, akuten Fiebern einhergehen und Blutungen bzw. Blutstau von der Homöopathie mit „Marspflanzen“ (Aconitum = Eisenhut, Allium cepa, = Zwiebel, Belladonna = Tollkirsche) therapiert werden. Und die Liste dieses astrologisch inspirierten homöopathischen Therapieantiquariats ist beliebig erweiterbar, und selbstverständlich wird dieses „alte Wissen“ von der modernen Homöopathieforschung bestätigt.

    Sicher waren diese Assoziationen historisch von großer Bedeutung und einmal Teil der Wissenschaft. Für Historiker eine interessante Sache. Mit heutigem Wissen über Natur und Biologie im Kopf daraus immer noch „wissenschaftliche“ Kausalzusammenhänge ableiten zu wollen, bedarf einer nicht benennbaren Gehirnakrobatik. Als Grundlage von Naturwissenschaft oder Biologie sind weder kabbalistische oder sonstige esoterische Zahlenspielereien noch der antike Götterhimmel und die Sternbilder tauglich.

  131. #131 BreitSide
    17. November 2010

    Sehr schöne Numeristaltik! Erinnert mich an:

    Sodann sollst du zählen bis drei, nicht mehr und nicht weniger. Drei allein soll die Nummer sein, die du zählest, und die Nummer, die du zählest, soll drei und nur drei sein. Weder sollst du bis vier zählen, noch sollst du nur bis zur zwei zählen, es sei denn, dass du fortfährst zu zählen bis zur Drei. Die Fünf scheidet völlig aus. Wenn dann die Nummer drei, welches ist die dritte Nummer von vorne, erreicht ist, dann schleudere mit Kraft deine Heilige Handgranate von Antiochia gegen deinen Feind.

  132. #132 Dr. E. Berndt
    19. November 2010

    Wie forscht man homöopathisch?

    Die Befreiung der Menschen in unseren Breiten vom Zwang, einer großen Religionsgemeinschaft anzugehören, bedeutete nicht das Ende für religiöse Gefühle. Nicht wenige Menschen basteln sich ihre eigene Religion mit Versatzstücken aus Kulten und Religionen von nah und fern nach persönlichem Gusto und Neigung zusammen. Das ist der religiöse Eklektizismus. Ein bisserl Buddhismus, ein paar Engerl, ein wenig Schamanismus, eine Prise Feng Shui und fertig ist die Privatreligion.

    Diese die Methode wird in der alternativen und komplementären Forschung praktiziert. Voodooforschung funktioniert nur so. Das demokratische Recht auf Meinungsfreiheit ist aber kein wissenschaftliches Argument. Damit läßt sich fatalerweise ein pseudowissenschaftlicher Eklektizismus verteidigen. Jeder darf seine Meinung haben. Man sucht sich passende Erklärungen aus völlig anderen und in keinerlei Zusammenhang stehenden wissenschaftlichen Kontexten nach Belieben heraus, und bastelt verheißungsvolle Theorien für ihre „Privatwissenschaft“. Alternative und komplementäre Forscher sind diesbezüglich echte Rosinenpicker. Voodoo-Forschung und pseudowissenschaftlicher Eklektizismus bedingen einander und sind wie unzertrennliche Zwillinge.

    Wissenschaft und auf echter Wissenschaft basierte Medizin oder Pharmazie haben eine lange Tradition. Eingebettet in die Naturwissenschaften kann nur ganzheitlich vorgegangen werden. Das heißt, daß in allen Disziplinen alle gefundenen Naturgesetze etc. gelten. Ausnahmen oder ein isoliertes Herauspicken einzelner günstig erscheinender Aspekte gelten nicht. Der Aufbau der Naturwissenschaften ist streng hierarchisch, und die Widerspruchsfreiheit ist eine „conditio sine qua non“. Wenn das außer acht gelassen wird, läßt es sich munter drauf los erklären. Aber das hat mit wissenschaftlichem Arbeiten nichts mehr zu tun.

    Die häufigste unwissenschaftliche Glanzleistung ist das geflissentliche Ignorieren der Grundsätze der Thermodynamik. Die meisten alternativen Wirkerklärungen sind nach ihrer Energiebilanz entweder energielos oder es kommt mehr Energie heraus, als hineingesteckt wurde. Das widerspricht dem Fundament der Naturwissenschaft – der herrschenden 4-Kräfte-Lehre – total. Es gibt weder mechanische noch elektrische Perpetuum mobiles. Mit diesem Wissen kann jeder kleine Ingenieur die Funktionstüchtigkeit einer Maschine vorweg feststellen. Er braucht nicht weiter im Detail nachprüfen, ob eine Maschine nicht doch funktioniert, wenn dieser in Summe weniger Energie zugeführt wird, als sie abgibt. In dieser Prognose liegt der Witz der Wissenschaft, die nie behauptet hat, alles erklären zu können, aber sehr wohl imstande ist, mit entsprechender Sicherheit zu beurteilen, ob etwas möglich ist oder nicht. In den Pseudowissenschaften kommen diese Überlegungen zu kurz. In der Voodoo-Medizin ist alles nur so voll mit Energien – aber der anderen Art.

    Der Standardverkaufstrick ist das Vortäuschen neuer „wissenschaftlicher“ Erkenntnisse. Das Ziel jeder ordentlichen Wissenschaft ist der Gewinn von Erkenntnis. Da aber Wissenschaft offen und Dogmatik geschlossen ist, gibt es in dogmatischen Lehren keinen Wissensfortschritt. Es ist unglaublich, welche uralten Hüte von Therapien, die schon vor mehreren Generationen aus dem Kanon vertretbarer Therapien und Medikamente entfernt wurden, unter den Augen der Gesundheitsbehörden als wirksam und wissenschaftlich erwiesen verkauft werden. So schmerzlich es auch ist, so muß man festhalten, daß nicht nur jeder Erfolg sondern auch und gerade jeder Mißerfolg zu neuen Erkenntnissen geführt hat. Nach jedem, noch so bedauerlichem, Unglück wurde man gescheiter! So wurde unser Wissenstand durch das Conterganunglück wie auch durch die Behandlung von Aids erweitert.

    Noch zu Lebzeiten Hahnemanns führte die Erkenntnis der begrenzten Anzahl von Molekülen in einer Lösung nach der Zahl von Avogadro bzw. Loschmidt zu einem unüberbrückbaren Konflikt mit der Wissenschaft. Diesem Dilemma begegneten die Homöopathen mit einer Entmaterialisierung homöopathischer Arzneiwirkung. Der Glaube an eine besondere Lebenskraft, ohne die kein Leben möglich wäre, ist alte Tradition, und diese Anschauung geistert heute mutiert als Bioinformation, „biologische Schwingung“ und ähnliches mehr in den Köpfen der Homöopathen und den Informationsmedien zur „wissenschaftlichen“ Erklärung herum.

    Die Bio-Informations-Idiotie

    Diese stets undefinierten Begriffe „(Bio)Information“ und „Schwingung“ erfreuen sich in der Homöopathie und in vielen anderen alternativen und esoterischen Gesundheitspraktiken inflationärer Beliebtheit. Sie sind heute die unerläßlichen Nothelfer, um das Unerklärliche plausibel zu machen und bedürfen daher einer näheren Betrachtung.

    Immer wird angenommen, daß auf derartigen Phänomenen die Wirkung der Homöopathika beruht. Schwingungen und Informationen werden empfangen, verstärkt, potenziert, gespeichert, gesendet und, von wem auch immer, wieder empfangen. Niemanden kümmert es, daß hier grundsätzlich ein Denkfehler vorliegt.

    Der Ablauf dieses Paradeirrtums ist in etwas so. Wenn eine Substanz offenbar wirkt, wird diese Wirkung der Substanz zugeordnet, und in Folge werden Wirkung und Substanz gleichgesetzt. Nach und nach verschwindet die Substanz aus den Überlegungen und – es gibt auf einmal nur mehr Wirkung. Auf die unabdingbare Verknüpfung der Wirkung mit der Substanz auf Grund ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften wird vergessen. Jetzt ist es nur mehr ein kleiner Schritt, daß die Wirkung oder die Giftigkeit eine eigene – von Materie/Energie unabhängige – „nichtsubstanzielle“ Eigenschaft ist, die sich im Raum frei als positive oder negative (Bio-)Information ausbreitet und spukhaft Wirkung zeigt.

    Dies ist der Anfang einer Reihe von nachfolgenden Irrtümern, denn die Wirkung von Arzneimitteln, Hormonen etc. oder Giftigkeit von Pflanzeninhaltsstoffen oder Chemikalien ist keine immaterielle Eigenschaft oder eine Information per se, sondern resultiert aus Reaktion mit entsprechend empfindlichen Strukturen im Organismus. Verantwortlich dafür sind die chemisch-physikalischen Eigenschaften von Materie. Welche Wirkungen auch immer auftreten, sie sind Folgen der Wechselwirkungen zwischen Reaktionspartnern mit bestimmten chemisch-physikalischen Eigenschaften und keinesfalls eine Wirkung von viel beschworenen Bioinformationen. Die „Bio Informations Idiotie“ ist der Spiritismus des Informationszeitalters, beflügelt viele Voodoo-Forscher und – ist Basis zahlreicher gesunder Geschäftsideen!

  133. #133 Jörg W.
    19. November 2010

    @dr. berndt
    hab gerade aus einem anderen Grund versucht ihnen eine Mail zu schicken, bekomme aber nur eine Fehlermeldung. Könnten sie mir bitte ein Mail schicken, damit ich ihre aktuelle Adresse habe? an joerg dot wipplinger et diewahrheit dot at
    Danke

  134. #134 Jörg W.
    19. November 2010

    @dr. berndt
    hab gerade aus einem anderen Grund versucht ihnen eine Mail zu schicken, bekomme aber nur eine Fehlermeldung. Könnten sie mir bitte ein Mail schicken, damit ich ihre aktuelle Adresse habe? an joerg dot wipplinger et diewahrheit dot at
    Danke

  135. #135 Gluecypher
    19. November 2010

    @Basilius

    Typische Crankologie: ABC ist schuld an XYZ, deshalb ist DEF richtig, gut und wahr. Muss man nicht verstehen, erschliesst sich nur Menschen wie Giudo.

  136. #136 Kuchlbacher Rudolf
    20. November 2010

    Man sollte ev. auch mal in Tageszeitungen über diese “kreativen” Fortbildungen oder ähnliches berichten – zu lesen bekommt man so wie auch heute allerdings immer nur solche Dinge:

    “Zur Unterstützung ihrer Chemotherapie rieten Freundinnen, es doch mit Homöopathie zu versuchen. “Ich habe das zuvor noch nie in Erwägung gezogen, aber ich wollte auch selbst etwas tun und Homöopathie ist etwas Sanftes und Pflanzliches.””
    https://kurier.at/nachrichten/gesundheit/2051349.php

    traurig, traurig…

  137. #137 Dr. E. Berndt
    20. November 2010

    @Kuchlbacher
    Ich bin im Kurier nicht eingeloggt,.
    Im Standard sind aber die Poster der diversen pseudoredaktionellen Beiträgen für alternativ komplmentären Klamauk überdrüssig. Es wird beinhart kritisiert.
    So hatte es sich Anfangs des Jahre eine Dr. Evemarie Wolkenstein eine Werbeaktion für ihr Institut ausgedacht und wollte in 12 (!!!) Beiträgen TCM Aufklärung machen; natürlich nur um Gottes Lohn und der Meschheit unetgeltlich zu helfen.
    Nach dem 4. oder 5. Beitrag war damit Schluß! Die Poster haben schon nach dem 1. Schgwurbelbeitrag auf den 2. zum Ferigmachen gewartet… und eswar ja wirklich blöd hoch 3 was die gute Fr. Dr. verzapfte.

  138. #138 Ponder
    1. Juli 2011

    Ich bin verwirrt….

    Hab mir den Brief der ÖGHM an die AK usw noch mal angeschaut inclusive ihrer “Literaturangaben”:

    Ist das denn wirklich wahr, dass die damals im Schreiben direkt auf den Kuttenheini verlinkt haben, oder stand damals noch der Name CF auf diesem Blog?

    So dämlich kann man doch gar nicht sein, in einem offiziellen Anschreiben einen anonymen Stalker als “Beleg” zu nennen, oder haben die damals illegale psychodelische Glaubuli geschluckt??

    Oder war das Portal dem Fritzschna später selbst zu peinlich, und er hat nachträglich schnell seine Kutte ausgemottet und zur Tarnung übergeworfen?

    Ganz großes kostenloses Sommer-Kino jedenfalls!

  139. #139 Ulrich Berger
    1. Juli 2011

    @ Ponder:

    Ja, es war und ist der Kuttenheini, siehe https://www.homoeopathie.at/downloads/wissenschaft/entgegnung-AK.pdf
    Im neueren Kommentar von Dellmour zum Profil-Artikel muss ja auch der Kuttenheini mehrfach herhalten. Die offiziellen ÖGHM-Vertreter argumentieren eben auf einem Niveau, das aus nachmittäglichen Privatsender-Talkshows zu stammen scheint…

  140. #140 Ponder
    1. Juli 2011

    Ja, Herrn Dellmours pdf hab ich auch grad angeschaut und mich gefragt, ob Glaubuli neurotoxisch wirken:

    am Ende der langen Referenzen-Liste versichert er doch glatt, dass er am 11.04.2011 noch mal alle Links auf Funktionstüchtigkeit geprüft hat, also auch die unter Nr. 28 aufgeführten zu Stalker-Kutte.

    Andere Leute sind froh, dass es den Disclaimer gibt – Dellmour ist stolz auf seinen “Claimer” – da fällt einem nichts mehr ein….

    https://www.homoeopathie.at/downloads/wissenschaft/Dellmour_F_Profil_2011.pdf

  141. #141 excanwahn
    2. Juli 2011

    Es verwundert immer wieder, dass nicht nur die dummdreisten SnakeOil-Dealer von Nebenan „Treibe-mich-selbst-in-den-Ruin“- Fritzsche zum erleuchteten Sprachrohr für jeglichen Unsinn unter der Sonne erklärt haben, sondern – mit der gleichen Unverfrorenheit – auch die akademischen Heilspropheten, deren verzweifelter Kampf um Seriosität in einen seltsamen Kontrapunkt zur Anbiederung an den Kuttenheini steht.

    Wollen denn Dellmour, Walach, Witt, Willich etc. der Welt wirklich glauben machen, sie wüssten nichts von des Mettmanners Schmieranten Sockenpuppen-Blogs?

    Oder stellen sich die Cargo-Kult-Heiler genau so die konstruktive Auseinandersetzung mit der Wissenschaftsmedizin vor? Vorne geheucheltes Interesse am Gespräch, hintenherum Denunziation in pathologischer Größenordnung.

  142. #142 Dr. E. Berndt
    3. Juli 2011

    https://derstandard.at/1308679857311/Gesundheit-Burnout-ist-anders#forumstart

    Man sollte den Herrn Dellmour fragen, was er von der Holopathie hält.