Da muss irgendwo ein Nest sein.
Kürzlich erst berichtete Florian Freistetter nebenan über Kreationisten, die sich an der Uni Magdeburg einmieteten, um ihren pseudowissenschaftlichen Stuss auf akademischem Boden unters Volk zu bringen. Kurz darauf war die Uni Jena an der Reihe. [Nachtrag: Bereits im Juli waren sie an der ETH Zürich.] Jetzt ist für den 8. November ein kreationistischer Vortrag an der Uni Linz angekündigt (hat tip an Michael Fattinger). Er trägt den unverblümten Titel Intelligent Design in Nature und leistet sich sogar eine Simultanübersetzung ins Deutsche.
Der Vortragende, ein gewisser Philip Bell, hat einstmals sogar bis zum
Bachelor Zoologie studiert. Jetzt hält er sich für einen Wissenschaftler
und tourt durch die Lande. Seit 2007 ist Philip Bell Geschäftsführer
der britischen Niederlassung von Creation Ministries International.
Herr Bell ist Junge-Erde-Kreationist und glaubt an UFOs. Allerdings werden diese seiner Ansicht nach nicht von Außerirdischen gelenkt (wenn Gott
Aliens erschaffen hätte, dann stünde das doch in der Bibel!), sondern es
handelt sich dabei um die Manifestation von Dämonen.
Außerdem ist Philip Bell davon überzeugt, dass Großbritannien im
Mittelalter von Dinosauriern bevölkert war. Womöglich hat er zu oft die Flintstones geschaut, aber wer weiß das schon…
Kreationismus hat an einer Universität nichts verloren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Rektor der Uni Linz, der vermutlich gar nichts von dem Vortrag weiß, diesen Unsinn billigt.
Übrigens, falls der Vortrag tatsächlich stattfinden sollte: Der Eintritt ist frei, und es wäre doch schön, wenn ein paar kluge und kritische Linzerinnen und Linzer sich da rein setzen und an den lustigsten Stellen herzhaft lachen. Kreationisten sind ja bekanntlich völlig humorlos, die könnten das brauchen.
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