Das ZDF schreibt in seiner Ankündigung für den 5. März, 22.15 Uhr zum Thema “Das dunkle Universum”: “In seiner letzten Sendung der Sendereihe zeigt Joachim Bublath, welche Überraschungen es am Sternenhimmel gibt.” – so nüchtern und emotionsfrei, als würde eine letzte Tüte Nudeln in einem Kaufhaus stehen und auf den Käufer warten. Warum?
Joachim Bublath ist ein Phänomen: Als legitimer Nachfahre des TV-Pioniers Hoimar von Ditfurth hat JB in den letzten 27 Jahren maßgeblich das Bild des Wissenschaftsjournalismus im Fernsehen geprägt. “Abenteuer Wissen” und die “Knoff-Hoff-Show” waren lange Zeit sichere Quotenhits für den Mainzer Sender. Und nun ein so kaltes Ende.
Wenn Hitparaden-Opa Heck in Rente geht, wird erst gefeiert, geküsst und dann geweint. Auch Volksmusik-Präsentatoren und Nachrichten-Vorleser bekommen einen multimedialen Abgang. Die Ikone des Science-TV wird einfach abserviert.
Dabei hat er sich bis zuletzt für die reine Wissenschaft eingesetzt, in seinen Sendungen die Esoterik gegeißelt und -unvergesslich- die Maischberger-Show über “UFOS, Engel und Außerirdische” einfach verlassen, als es ihm zu bunt wurde (Focus online hierzu). Das hatte Stil und zeigte Konsequenz. Viele werden ihn vermissen. Seine eigentümliche Betonung in den Moderationen, die immergleiche Echthaar-Frisur und das unverwüstliche grüne Sakko.
Vermutlich haben sie ihn beim ZDF nicht wirklich geliebt, den Mann, der sich dem zielgruppengerecht-geschleckten Fernsehen widersetzte und einfach das machte, was er für wichtig und berichtenswert hielt. Nun, vielleicht können wir ihn ja zu einem Comeback im Internet überreden.
Kommentare (8)