Willkommen in Polynesien. Auch die Hamburger fürchten wie die kleinen Atolle im Pazifik den Untergang.
Das jedenfalls ist das Ergebnis einer Forsa-Umfrage im Auftrag des GKSS-Forschungszentrums in Geesthacht unter 500 Bewohnern der Hansestadt. 61 Prozent meinten, der Klimawandel sei eine große bis sehr große Bedrohung für die Stadt. 83 Prozent davon fürchten Überschwemmungen und Sturmfluten.
Seit Jahren ist das auch die Angst der winzigen Pazifik-Atolle. Journalistisch waren das schöne Geschichten, der Untergang von Landmasse hat ja immer etwas biblisches. Bei den schönen Geschichten aber blieb es, gehört hat die kleinen Inselstaaten keine Regierung von Bedeutung. Nun kommt das Meer auch in Deutschland bis vor die Haustür. Die Menschen bekommen auch hierzulande nasse Füße. Vielleicht hilft es. In jeder Nation müsste es ein Pazifik-Atoll geben, ein New Orleans oder eben ein Hamburg.
Was es allerdings zusätzlich geben müsste: ein paar junge Menschen, die noch lange genug zu leben haben. In der Hamburger Umfrage fühlte sich ausgerechnet die Generation, die die große Sturmflut 1962 erlebt hatte, „deutlich weniger ängstlich”, erzählt Sozioökonomin Beate Ratter vom GKSS-Forschungszentrum. In Zahlen: 69 Prozent der Hamburger über 60 Jahren fürchtete keine Naturkatastrophen. „Nach mir die Sintflut”, bemerkte Ratter pointiert. Und die Jungen müssen es wieder ausbaden.
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