Das Kreuzen hat funktioniert. Nicola hat letztlich vier Kandidaten unter den 44 Kulturen gefunden, die vielversprechende Zellen mit veränderten Mikrotubuli samt Farbstoff zeigen.

Die Spalthefe-Zellen hatten ihren Sex und haben Nachwuchs bekommen: winzige Sporen. Die nutzt Nicola nun, um wieder Zellkolonien entstehen zu lassen. An denen überprüft er, ob die Zellen die Eigenschaften der Elternstämme geerbt haben und damit für die Untersuchungen geeignet sind.

Jetzt bin ich doch glatt ein kleines bisschen nervös. Grund: In diesen Tagen steht hier im MPI die dreijährliche Evaluation an. Wie gut wird hier gearbeitet? usw. Ein Komitee aus externen Wissenschaftlern von überall auf der Welt und Mitgliedern der Max-Planck-Gesellschaft beurteilen die Leistung des MPI. Sie schauen sich alles an, lassen sich alles erklären,…

Schon mal aufgefallen? Der Zellkern einer Zelle sitzt im Normalfall immer schön in der Mitte. Wie schafft die Zelle das? Postdoc Nicola Maghelli versucht das heraus zu finden. Dafür muss er die Zellen aber erst mal zu sexuellen Handlungen zwingen, was ziemlich einfach ist.

Wie kann man den Einfluss einer Sache auf eine andere in einem so kleinen Lebewesen wie der Spalthefe untersuchen? Indem man dieses etwas weglässt oder verändert und sich dann die Effekte ansieht.

Da man nie weiß, welcher Nationalität jemand angehört, dem man hier im Institut begegnet (z.B. im Aufzug), spricht man sich erst mal auf Englisch an. Das führt manchmal zu eigenartigen Situationen. Wie gerade eben. Einer der Computertechniker erklärt Falk etwas an seinem Computer. Sie sprechen Englisch miteinander, obwohl beide Deutsche sind. Erst als Bernhard fragt:…

Kann man eigentlich vermitteln, wie klein diese Zellen sind, mit denen hier im Labor gearbeitet wird? Ich zoome sie mal gedanklich auf unsere Größe und mich zoome ich um den selben Faktor …

Ob es einen Zusammenhang gibt zwischen gutem Kantinen/Mensa-Essen und wissenschaftlichen Erfolgen? Wahrscheinlich eher indirekt. Aber eines scheint auch nach 15 Jahren noch so zu sein: Die Wissenschaftler an einem MPI können sich auf’s Mittagessen freuen.

Ich bin hier nicht in einer Bank oder im Büro einer Verwaltung. Verbrächte ich dort meine Zeit, könnte man sich recht gut vorstellen wie der Tagesablauf, die Dynamik innerhalb des Büros aussieht. Das ist wahrscheinlich recht vorhersehbar. Hier im Labor sieht das alles etwas anders aus.

Wir Journalisten neigen ja manchmal zum Pathos. Vor allem, wenn es um ausdrucksstarke Umschreibungen der DNS geht. Das Buch des Lebens zum Beispiel oder der Lebenscode oder was es sonst noch so in dieser Kategorie gibt. Wenn man das im Hinterkopf behält, versteht man vielleicht, wieso ich kürzlich fasziniert Miguel zusah, der am Nebentisch in…