Ich meine, dass hier ein schönes Beispiel gegeben wird, wie “gekonnt” Forschungsergebnisse von Forschern in den Fokus der Medien gebracht werden und dabei auch “Verkürzungen” in Kauf genommen werden.”Schimpansen haben ein besseres Gedächtnis für Zahlenreihen als der Mensch”

…….wer kommt da nicht ins Staunen ! Müssen wir uns nun bezüglich unserer geistigen Fähigkeiten hinter den Schimpansen einordnen? Ein schrecklicher Gedanke – unsere überlegene Spezies rutscht auf Platz 2!!
Aber……..

So schreibt wissenschaft.de
“Schimpansen haben ein besseres Gedächtnis für Zahlenreihen
Schimpansen können sich schneller und besser Zahlenreihen merken als Menschen. Das haben japanische Verhaltensforscher in Experimenten nachgewiesen, bei denen den menschlichen und tierischen Probanden an einem Bildschirm Zahlenmuster gezeigt wurden. Die Affen konnten sich nach dem Ausblenden der Zahlen besser an deren Anordnung erinnern als die Studenten einer japanischen Universität. Die Ergebnisse zeigten, dass Menschen mit ihren kognitiven Fähigkeiten den Tieren nicht generell überlegen seien.”

Auch bei Spektrum direkt steht das Thema.

Wer den Kommentar aufmerksam liest, bleibt an der Bemerkung: “Diese Fähigkeit, Bilder in allen Details kurzzeitig im Gedächtnis zu behalten, wird immer wieder auch bei Kindern beobachtet….” hängen.

Also: Schimpansen haben doch kein besseres Gedächtnis als Menschen(kinder) ?

Wo liegt hier der Denkfehler?

Um die Ergebnisse richtig zu interpretieren erinnert sich vielleicht mancher daran, dass Entwicklungspsychologen nach Schuleintritt bei Kindern eine “Rückentwicklung” ihres hervorragenden Bildgedächtnisses beobachtet haben. Man denke nur daran, wie die “Kleinen” grundsätzlich jeden Erwachsenen bei jedem Memory-Spiel in die Ecke stellen. Also was soll man jetzt davon halten? Wo liegt hier der Fehler? Vielleicht daran, dass die Schimpansen – nach intensiver Übung der Fähigkeiten vergleichbar sind mit Vorschulkindern, aber nicht mit Erwachsenen?