zuerst das Förmliche.
Ich schreibe hier, weil ich vor meinem ersten Kommentar übersehen hatte, dass man gar nicht hier kommentieren sollte (ich hatte den link übersehen) und wenn ich auf ihren link klicke mein Virenprogramm seltsamerweise Alarm schlägt. Ich glaube das liegt an der „blogspot.com/“-endung, ich weiß auch nicht was das Programm da dran stört.
Solange es den Hausherrn nicht stört wollte ich deshalb hier weitermachen.

An Ihrem Beitrag störte mich zunächst in der Überschrift: „Studie belegt…“ Laut Duden ist „belegt“ ein Synonym für „beweist“ und das tut sie ja wohl mitnichten.
Als nächstes kommt: „Schulform und Schulerfolg hängen nicht zusammen“
Das suggeriert meiner Meinung nach, dass es überhaupt keine Rolle für die spätere Berufswahl spielt, auf welche Art von Schule man sein Kind schickt.
Damit hat sich der Fall für mich schon erledigt, der Inhalt interessiert mich da schon gar nicht mehr.

Ich hatte hier schon einiges zum Inhalt geschrieben aber wieder gelöscht. Der Inhalt interessiert mich auch gar nicht so sehr ich bin in das Thema überhaupt nicht involviert.

Ich fand und finde Ihren Artikel formal einfach schlecht gemacht. Er entspricht keineswegs den Kriterien die ich ja oben genannt habe (die ich für mich wichtig finde, kann ja jeder durchaus anders sehen). Mehr möchte ich dazu nicht mehr sagen.
Es tut mir leid falls Ihnen das nicht weiterhilft.

MfG corax

Monika Armand [Besucher]
https://neurowissenschaften.blogspot.com
11.02.08 @ 19:21

Nun verstehe ich, was Sie meinen. Sie haben recht, dass die Wahl der Schulform bzw. der damit verbundene Schulabschluß eine Rolle für die spätere Berufswahl spielt. (Das war aber nicht Gegenstand der Studie.)

Jetzt weiß ich auch, wo das Problem liegt: Die Studie belegt zwar tatsächlich, dass der Schulerfolg und die Schulform nicht zusammenhängen.Jedoch: Die Begriffe Schulform und Schulerfolg habe ich so verwendet, wie es in der “Fachsprache” üblich ist. Und mit Schulerfolg ist gemeint, dass egal in welchem Schulsystem die Schüler sind, alle gleich schlecht ;-)) gefördert werden!!(Das “schlecht” ist meine Meinung.z.B. werden fleißig die Statistiken für Förderunterricht ausgefüllt, welcher real aber nie so stattgefunden hat, unabhängig von der Schulform.) Da Sie mit diesen Begriffen andere Vorstellungen verbinden, wird die Feststellung dann “automatisch” falsch. Das ist der Nachteil, wenn schriftlich Informationen festgehalten werden. Wenn dann wie hier – mit Begriffen ganz andere Vorstellungen verbunden werden – ist ein Mißverständnis vorprogrammiert. Sofern möglich, werde ich in Zukunft versuchen, verwendete Begriffe zu klären, um solche Missverständnisse zu vermeiden.
Nun will ich mal – ohne Erfolgsgarantie ;-))versuchen, zu erklären, was “belegt” worden ist:
Prof. Fend, welcher die besagte Studie durchgeführt hat, war bislang ein engagierter Verfechter für ein eingliedriges Schulsystem. Bereits in den 70ern ist er mit seinen Gesamtschulstudien bekannt geworden. Die damalige Organisationsform der Gesamtschule sorgte tatsächlich in einigen Punkten für eine Überlegenheit gegenüber dem dreigl. Schulsystem. Die verschiedenen politischen Richtungen haben sich bezüglich des Themas, welche Schulform die “vorhandene” Intelligenz der Schüler am besten fördern könne, wie bekannt, ja unterschiedlich festgelegt und jenseits vorhandener Forschungsergebnisse das Thema “ideologisiert”. Dazu muss man wissen, dass die Gesamtschulen leider die grundsätzliche Idee einer “Schule für alle” selbst immer weniger verfolgt haben, so dass in unserem Land “Gesamtschulen” eher ein “viergliedriges” Schulsystem herbeigeführt haben. So haben Gesamtschulen “schwierige” und “schwache” Schüler wieder zurück in die Hauptschulen geschickt und damit ihre eigene Zielsetzung ad absurdum geführt. Und in diesem Lichte sind die “aktuellen” Studien von Fend zu sehen. Gemessen wurde eben mit diesen Gesamtschulen. Nachdem Länder mit eingliedrigen Schulformen die PISA-Studien anführten, war für ein politisches Lager zunächst “bewiesen”, was für das bessere Abschneiden jener Länder ausschlaggebend sei: die Schulform. Da Prof. Fend ein engagierter Vertreter eines eingliedrigen Schulsystems ist, hat er gehofft, nun mit Studien beweisen zu können, dass das eingliedrige Schulsystem dem mehrgliedrigen bezüglich des Schulerfolges überlegen sei. Wenn dann in der Forschung etwas als “bewiesen” gilt, dann bezieht sich dies immer auf den statistischen Durchschnitt!D.h. in solchen Studien kann nicht gemessen und auch nicht bewiesen werden, wie für einzelne Kinder die vorzeitige Schulformwahl die spätere Schullaufbahn und damit auch die spätere Berufswahl beeinflusst wird. An dieser Stelle setzt zu Recht Ihre Kritik an. Da unsere Kinder teilweise selbst ein Opfer dieser Selektion geworden sind, kann ich Ihre Haltung besonders gut verstehen. Mir wäre ehrlich gesagt auch ein anderes Ergebnis dieser Studie lieber gewesen. Aber wenn ausgerechnet Prof. Fend das Gegenteil dessen mit seinen Studien beweist, was er beweisen wollte, dann muss man sich dieser Enttäuschung stellen und im Detail die Ursachen ausmachen..wie man eben so schön sagt, der Teufel steckt im Detail…

Schade, dass unsere Kommentare, welche vermutlich noch mehr Leser interessieren würden, jetzt nicht da stehen können, wo sie etwas klären würden ;-)) – und ich hoffe auch, dass Lars nicht zu sehr belästigt wird ;-))

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